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Kann die Masse eines Systems zunehmen?

Würden wir nun diesen Prozess unendlich lange vorantreiben, so muss irgendwann der Zeitpunkt kommen wo alle Ressourcen der nicht vermehrbaren Dinge in vermehrbare Dinge umgewandelt sind. Und genau zu diesem Zeitpunkt such ich einen Sinn für die Vermehrung, wo diese vor der eigenen Unmöglichkeit steht.

Wenn die Vermehrung, als das Ding an sich, für sich selbst betrachtet, ein Gesetz (ein Imperativ) der Vervielfältigung ist, so müsste dieses zu allen Zeiten Gültigkeit haben.

Das ergibt für mich keinen Sinn.
Nichts kann sich aus sich selbst vermehren, ohne dabei selbst etwas abzugeben.
Vermehrung von Lebewesen sehe ich wie eine Art chemische Reaktion und zwar wie eine endergone. Sie läuft so lange ab, solange genug Stoff für die Reaktion vorhanden ist, und solange ausreichend Energie von außen zugeführt wird, damit die Reaktion ablaufen kann.
Wenn das nicht mehr gegeben ist, stoppt die Reaktion bzw. Vermehrung.

Es kann aber nicht Sinn der Sache sein die Anzahl an Dingen zu erhöhen, denn dafür gibt es eine Obergrenze.

Was ist dann der Sinn der Vermehrung?

Die Eingangsfrage war ja, ob die Masse eines Systems zunehmen kann. Und die habe ich schon beantwortet. Sie kann, die Energie bleibt aber erhalten.

Was der Sinn der Vermehrung ist, kann ich jedoch nicht beantworten. Das wäre, als ob ich die Frage beantworten könnte, warum es Wandel gibt. (Vermehrung ist m.E. nur eine Form von Wandel.) Letztlich führt uns das nur zur Frage, warum es überhaupt etwas gibt.
Und diese Frage lässt sich, soweit ich sehen kann, mit dem Verstand nicht befriedigend klären.
 
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AW: Kann die Masse eines Systems zunehmen?

Es ist noch nicht erwiesen, ob das Universum wirklich ein geschlossenes System ist.

Zumindest ist nichts drum herum, also kommen keine Einflüsse von aussen. Daher ist es Physikalisch gesehen ein geschlossenes System - es findet kein Austausch mit der Umwelt statt.
 
Zumindest ist nichts drum herum, also kommen keine Einflüsse von aussen.

Erstens wissen wir nicht einmal, ob das Universum wirklich endlich ist. Ein unendliches Universum wäre auf jeden Fall nicht abgeschlossen. Und zweitens wissen wir nicht, ob es nicht noch andere Universen gibt, die eventuell in Kontakt mit unserem stehen. D.h. wir wissen auch nicht, ob außerhalb unseres Universums etwas ist.
 
AW: Kann die Masse eines Systems zunehmen?

Erstens wissen wir nicht einmal, ob das Universum wirklich endlich ist. Ein unendliches Universum wäre auf jeden Fall nicht abgeschlossen. Und zweitens wissen wir nicht, ob es nicht noch andere Universen gibt, die eventuell in Kontakt mit unserem stehen. D.h. wir wissen auch nicht, ob außerhalb unseres Universums etwas ist.

Zumindest ist die Urknall-Theorie ja recht gut belegt. Somit haben wir ein System, dass einen Anfang und ein Ende hat mit einer Ausdehnung von maximal "Alter des Universums * Lichtgeschwindigkeit * 2" also irgendwas um die 28 - 30 mrd Lichthahre Durchmesser. Davon ausgehend, das mit dem Universum sich auch der Raum als solcher ausdehnt kann draussen eigendlich nur "Nichts" sein, was auch immer das bedeuten soll... Eventuell ist es ja ein "Multiversum" Also wäre das Universum endlicher Raum im unendlichen Raum (Jetzt wirds etwas abstrakt... :haare:) Kann dann unser Universum mit Teilen anderer Universen zusammentreffen? Immerhin wäre der Raum dann Unendich groß, also wäre die Warscheinlichkeit, irgendwo zu sein, wo schonmal etwas war gleich Null, genau so wie die Warscheinlichkeit irgendwann in ferner Zukunft auch nur einen Lichtstrahl aus einem anderen Universum im Multiversum aufzufangen.
Unendlichkeit ist das Problem, für dass die Logik keinen Ausweg finden kann. Handtücher und Donuts... irgendwie so in sich gefaltet :confused::confused::confused:
Wenn ich herausfinde, was Herr Lesch zum Vierdimensionalem Universum gesagt hat werde ich es hier Posten...
 
AW: Kann die Masse eines Systems zunehmen?

Hi...

das Ganze wirkt auf mich etwas verworren.

Vermehrung ist die Vervielfältigung von Dinge.

So weit, so gut. Soweit ich sehen kann, gibt es keine "Dinge", die sich selbst vervielfältigen. Ein Stein bleibt ein Stein, ein Berg bleibt ein Berg, ein Planet bleibt ein Planet.

Die Zahl der Autos beispielsweise vervielfältigt sich nicht, sondern sie wird vervielfältigt. Dazu werden Metallbarren "aufgeblasen", bis sie aussehen wie Autos. (Ich kann das auch anders formulieren, aber so macht's mehr Spaß.)

Lebewesen (Menschen, Tiere, Pflanzen) "vervielfältigen sich" sowohl in ihrer Zahl als auch in ihrer individuellen Masse. Das nennt man Stoffwechsel. Ich nehme zu, wenn ich esse, und ich nehme ab, wenn ich ... na, ihr wisst schon.

Also:
Dinge können sich vermehren ohne einen Zuwachs zu erfahren
... passt einfach nicht zur täglichen Beobachtung. Es gibt mehr Lebewesen, aber gleichzeitig weniger "totes Material".

Produktion > Verfall, welcher immer mehr Ressourcen fordert, wobei die Ressourcen immer konstant bleiben.
...
Würden wir nun diesen Prozess unendlich lange vorantreiben, so muss irgendwann der Zeitpunkt kommen wo alle Ressourcen der nicht vermehrbaren Dinge in vermehrbare Dinge umgewandelt sind.

Ja. An dieser Stelle war der Club ob Rome in den 70'er Jahren: Keine Chance auf fortgesetztes Wachstum in seiner damaligen Form, denn exponentieller Rohstoffverbrauch und exponentielles Bevölkerungswachstum schon jeweils für sich alleine das "geschlossene System Erde" (aus der Material-Perspektive - Strahlung spielt dabei praktisch keine Rolle) irgendwann "auslaugen". Ob man dann die Systemgrenzen um den Planeten Erde zieht oder um das Sonnensystem oder sonstwo spielt für das Prinzip auch keine Rolle, nur für die Dauer.

Der Club of Rome kam damals schon zu der Schlußfolgerung, daß - auf das System "Erde" bezogen - dieser Zeitpunkt nicht erreicht werden wird, da vorher auf der Erde heftige Verteilungskriege um die Engpass-Ressourcen geführt werden, die die Annahme "Produktion > Verfall" aushebeln.

Das führt zu der Fehl-Annahme in der Fragestellung: Daß die heutige Beobachtung "Produktion > Verfall" eine unveränderliche Eigenschaft der Welt ist. Tatsächlich ist dem nicht so: Produktion > Verfall ist eine Eigenschaft eines Ökosystems, solange (!) die Ressourcen-Grenzen nicht erreicht sind, präziser: bis zum ersten Ressourcen-Engpass.

Aber nur weil die Vorrede für mich nicht stimmig ist, heiss ja nicht, daß ich die Frage nicht beantworten will.

Und genau zu diesem Zeitpunkt such ich einen Sinn für die Vermehrung, wo diese vor der eigenen Unmöglichkeit steht.

Wow... Du gehst davon aus, daß Vermehrung einen objektiven Sinn hat? Ich kaufe zunächst einmal nicht, daß Vermehrung überhaupt einen objektiven Sinn hat.

Wenn die Vermehrung, als das Ding an sich, für sich selbst betrachtet, ein Gesetz (ein Imperativ) der Vervielfältigung ist, so müsste dieses zu allen Zeiten Gültigkeit haben.

... oder, der gleichen Logik folgend, zu keiner Zeit ...
Das Ergebnis ist verschieden von der Absicht, d.h. insbesondere daß man aus der Beobachtung des Resultats nicht ohne weiteres auf die ursprüngliche Absicht zurückfolgern kann. Im Alltag ist das der Kern der Aussage "so war das nicht gemeint" oder "das habe ich nicht gewollt"... Die Verwirrung zwischen Absicht und Ergebnis scheint wesentlicher Teil jeder Seifenoper zu sein.

Einen objektiven Sinn von irgendwas gibt es in meiner Welt sowieso nicht - nur einen subjektiven, also eher einen Zweck oder eben eine Absicht.

Was ist dann der Sinn der Vermehrung?

Das scheint mir ein ziemlich grober Bruch: erst auf "reine Vernunft" zielen und auf einmal vom "Sinn" anfangen?

Ich würde jedenfalls im subjektiven Bereich hier weiter suchen. Objektiv-rational ist jede Sinnfrage eine Sackgasse.
Alternativ dazu geht's naturwissenschaftlich über den Hyperzyklus, aber die Naturwissenschaftler arbeiten beschreibend, nicht erklärend - da ist von Sinn auch nicht die Rede.

Als Einstieg und Abschluß:
 
@ These:

Wie dem auch sei. Fakt ist, dass es übereilt wäre zu sagen, wir wüssten, dass das Universum ein abgeschlossenes System ist.

Ich halte es allein philosophisch für sehr fragwürdig, ob es ein wirklich abgeschlossenes System überhaupt gegeben kann.

Ich will es hier mit Isaac Newton halten: "Auf Spekulationen lasse ich mich nicht ein." (Soll er auf die Frage, was denn die Gravitationskraft durch den Raum übertrage, geantwortet haben.)
 
AW: Kann die Masse eines Systems zunehmen?

@ These:

Wie dem auch sei. Fakt ist, dass es übereilt wäre zu sagen, wir wüssten, dass das Universum ein abgeschlossenes System ist.

Ich halte es allein philosophisch für sehr fragwürdig, ob es ein wirklich abgeschlossenes System überhaupt gegeben kann.

Ich will es hier mit Isaac Newton halten: "Auf Spekulationen lasse ich mich nicht ein." (Soll er auf die Frage, was denn die Gravitationskraft durch den Raum übertrage, geantwortet haben.)

... sehr fragwürdig... - in diesem Sinne
beispielsweise:

„Ich möchte hinzufügen, daß meiner Ansicht nach
die Offenheit der physischen Welt
für die Erklärung menschlicher Freiheit
- statt sie wegzuerklären - notwendig ist."

- Das Ich und sein Gehirn
Titel der englischen Originalausgabe: The Self and Its Brain
- An Argument for Interactionism
Autoren: Karl Popper & John Eccles
Verlag: Piper GmbH & Co. KG, München
ISBN: 3-492-21096-1
Erscheinungsjahr: Januar 1997
Ersterscheinung: 1989
Seitenzahl: 699

Gruß
Reinhard70
 
AW: Kann die Masse eines Systems zunehmen?

Meine Meinung ist, dass wir ein Gleichgewicht anstreben sollten, in dem sich Geburten- und Sterberate die Waage halten.

Ja, so wie in unserem Dorf.
Letzes Jahr kamen auf drei Geburten 18 Todesfälle.
Und so geht das schon jahrelang.
Ein Gleichgewicht und ideal, oder?
 
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AW: Kann die Masse eines Systems zunehmen?

Es ist noch nicht erwiesen, ob das Universum wirklich ein geschlossenes System ist.

es macht nun wirklich keinen Sinn, über die Alternative offenes vs. geschlossenes System nachzudenken, wenn der Begriff selbst nur als Gedankenkrücke eingeführt worden ist, die sinnvollerweise gerade dorthin zu stellen ist, wo sie gerade gebraucht wird.

Jedes "System" läßt sich - je nach Abgrenzungskritieren - als "offen" oder "geschlossen" betrachten.

Der Rote Baron
 
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