K
kathi
Guest
AW: kampusch-buch "3096 Tage"
danke hannes für die links.
hier ein ausschnitt aus dem interview der autorin, der mMn wirklich viel aussagt.
für mich ist das eine bestätigung dessen, dass viele menschen es nicht aushalten, andere menschen zu sehen, die aus einer misslichen lage mittels eigener kraft und stärke herausgefunden haben.
denn das würde heißen, dass sie selbst es auch so machen könnten.....oder gar "sollten".
aber das getrauen sie sich nicht...dazu fehlt es ihnen noch an innerer kraft und dem glauben, dass es auch ihnen gelingen könnte.
und anstatt dass sie sich dann solche menschen als vorbild nehmen, machen sie sie zu feindbildern, um die eigene unfähigkeit zur veränderung zu kaschieren.
mit anderen worten: die klassische projektion.
Hier kann man nachlesen, was die Mitautorin Corinna Milborn dazu sagt.
http://www.woman.at/articles/1036/5...n-corinna-milborn-biografie-natascha-kampusch
danke hannes für die links.
hier ein ausschnitt aus dem interview der autorin, der mMn wirklich viel aussagt.
quelle: WOMAN
WOMAN: Dem Entführungsopfer schlägt auch viel an Antipathie entgegen. Woher rührt diese Missgunst?
Milborn: Das Ausmaß ist sehr schwer zu verstehen.
Diese junge Frau ist durch die Hölle gegangen. Sie war ein Kind, als sie entführt wurde – und ich meine, dass sie alle Anteilnahme dafür verdient, was sie durchgemacht hat, und Bewunderung dafür, und wie sie es überlebt hat.
Die Missgunst kommt wohl daher, dass ihr Fall eine überspitzte Form dessen ist, was oft in der Gesellschaft passiert: Kinder werden misshandelt, Frauen geschlagen, sexueller Missbrauch ist allgegenwärtig. Man will diese Widersprüche in der Gesellschaft nicht wahrhaben.
Wenn nun ein Opfer nicht still verschwindet, sondern da steht und diesen Widersprüchen quasi ein Gesicht gibt, schlägt der Hass auf sie zurück.
Es ist wohl einfach zu schwer zu ertragen, dass einem Kind so etwas angetan wurde, ohne dass es jemand bemerkt hat – deshalb versucht man unterschwellig, ihr eine Mitschuld in die Schuhe zu schieben. Auch wenn das gerade in diesem Fall komplett absurd ist.
für mich ist das eine bestätigung dessen, dass viele menschen es nicht aushalten, andere menschen zu sehen, die aus einer misslichen lage mittels eigener kraft und stärke herausgefunden haben.
denn das würde heißen, dass sie selbst es auch so machen könnten.....oder gar "sollten".
aber das getrauen sie sich nicht...dazu fehlt es ihnen noch an innerer kraft und dem glauben, dass es auch ihnen gelingen könnte.
und anstatt dass sie sich dann solche menschen als vorbild nehmen, machen sie sie zu feindbildern, um die eigene unfähigkeit zur veränderung zu kaschieren.
mit anderen worten: die klassische projektion.