beau.becir
New Member
- Registriert
- 9. Februar 2006
- Beiträge
- 400
Guten Tag, liebe Kunst-und-Kultur-Forum Freunde!
Hoffentlich werdet Ihr mir verzeihen, daß ich das Thema öffne. Ihr alle sprecht und schreibt das beste mögliche Deutsch - in Denkforum kann es nicht anders sein. Und ich hoffe, Ihr werdet mir - der ich ein deutschliebender und deutschlernender Ausländer bin - helfen wollen. Ich danke Euch im voraus.
Habe ich bis jetzt ein falsches Deutsch, oder besser gesagt ein "désuet" (veraltetes?) Deutsch gelernt? Mein liebstes Buch ist Goethes "Wilhelm Meister". Mein letztes "modernstes" deutsches Buch, das ich mit Begeisterung gelesen habe, ist Fontanes "Effi Briest"! Und ich muß zugeben, daß ich dieses Deutsch furchtbar gern habe - ich habe immer geträumt, so zu sprechen! - Ich konnte bis jetzt leider nur kurze Aufenthalte in den deutschsprachigen Ländern machen.
So hat mir vor kurzem eine junge deutsche Schülerin wörtlich folgendes gesagt:
"Ich halte Ihre Art des Schreibens für überzogen, zu devot, zu romantisch, zu einschleimend - einfach für realitätsfremd. Mit Ihrer Art können sie höchstens Frauen jenseits der 60 imponieren, denn die stehen auf Romantiker der "alten Schule." Ihre gestelzte Sprache würde eher einem Goethe gerecht, als der heutigen Zeit. Aber Goethe ist schon lange tot!!! Versuchen Sie einfach eine neue Masche."
Dagegen aber hat mir eine junge deutsche Frau folgendes gesagt:
"Mir gefällt Dein fast poetischer Schreibstil!"
(Und ich kenne keine deutschen Damen, die es zugeben, "jenseits der 60" zu sein!).
Soll ich die beiden Äußerungen als Komplimente betrachten? Jedenfalls soll die junge Schülerin recht haben: in Frankreich sagt man, dass die Wahrheit aus dem Munde des Kindes kommt!
Ich sehe, daß ich mein liebes Deutsch nicht in den veralteten Büchern lernen soll, sondern "sur place" in den deutschsprachigen Ländern. Deswegen möchte ich Euch, bitte, fragen: wo und mit wem lernt man das beste Deutsch? Doch nicht mit den Leuten, die in den Foren "aba" und "leida" anstatt "aber" und "leider" schreiben! Ist es wahr, daß man in Norddeutschland (Hannover) das reinste Hochdeutsch lernt? Am Ostsee möchte ich Ferien verbringen (Fontane beschreibt die Küste und die Dünen so wunderbar!), aber ich kann nur in Februar-März hingehen - ist das Klima mild? Wo findet man die gastlichsten, leutseligsten, kultiviertesten deutschsprechenden Menschen: Wien, Berlin, Aargau - oder "unter Linden an dem Rhein? ".
Und vielleich, eines Tages... mit Eurer Hilfe... Ich habe Zeit: ich habe die Ewigkeit vor mir, wie Ihr in meiner Mark-Twain-Signatur lesen könnt.
Seid alle herzlichst gegrüßt von
Eurem dankbaren beau.becir
Hoffentlich werdet Ihr mir verzeihen, daß ich das Thema öffne. Ihr alle sprecht und schreibt das beste mögliche Deutsch - in Denkforum kann es nicht anders sein. Und ich hoffe, Ihr werdet mir - der ich ein deutschliebender und deutschlernender Ausländer bin - helfen wollen. Ich danke Euch im voraus.
Habe ich bis jetzt ein falsches Deutsch, oder besser gesagt ein "désuet" (veraltetes?) Deutsch gelernt? Mein liebstes Buch ist Goethes "Wilhelm Meister". Mein letztes "modernstes" deutsches Buch, das ich mit Begeisterung gelesen habe, ist Fontanes "Effi Briest"! Und ich muß zugeben, daß ich dieses Deutsch furchtbar gern habe - ich habe immer geträumt, so zu sprechen! - Ich konnte bis jetzt leider nur kurze Aufenthalte in den deutschsprachigen Ländern machen.
So hat mir vor kurzem eine junge deutsche Schülerin wörtlich folgendes gesagt:
"Ich halte Ihre Art des Schreibens für überzogen, zu devot, zu romantisch, zu einschleimend - einfach für realitätsfremd. Mit Ihrer Art können sie höchstens Frauen jenseits der 60 imponieren, denn die stehen auf Romantiker der "alten Schule." Ihre gestelzte Sprache würde eher einem Goethe gerecht, als der heutigen Zeit. Aber Goethe ist schon lange tot!!! Versuchen Sie einfach eine neue Masche."
Dagegen aber hat mir eine junge deutsche Frau folgendes gesagt:
"Mir gefällt Dein fast poetischer Schreibstil!"
(Und ich kenne keine deutschen Damen, die es zugeben, "jenseits der 60" zu sein!).
Soll ich die beiden Äußerungen als Komplimente betrachten? Jedenfalls soll die junge Schülerin recht haben: in Frankreich sagt man, dass die Wahrheit aus dem Munde des Kindes kommt!
Ich sehe, daß ich mein liebes Deutsch nicht in den veralteten Büchern lernen soll, sondern "sur place" in den deutschsprachigen Ländern. Deswegen möchte ich Euch, bitte, fragen: wo und mit wem lernt man das beste Deutsch? Doch nicht mit den Leuten, die in den Foren "aba" und "leida" anstatt "aber" und "leider" schreiben! Ist es wahr, daß man in Norddeutschland (Hannover) das reinste Hochdeutsch lernt? Am Ostsee möchte ich Ferien verbringen (Fontane beschreibt die Küste und die Dünen so wunderbar!), aber ich kann nur in Februar-März hingehen - ist das Klima mild? Wo findet man die gastlichsten, leutseligsten, kultiviertesten deutschsprechenden Menschen: Wien, Berlin, Aargau - oder "unter Linden an dem Rhein? ".
Und vielleich, eines Tages... mit Eurer Hilfe... Ich habe Zeit: ich habe die Ewigkeit vor mir, wie Ihr in meiner Mark-Twain-Signatur lesen könnt.
Seid alle herzlichst gegrüßt von
Eurem dankbaren beau.becir