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Ich

Vergissmeindoch

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Registriert
5. Januar 2013
Beiträge
2
12.08.2010

Der Sommer scheint dieses Jahr besonders lang. Das Wetter macht mir persönlich nur noch zu schaffen. Wieder mal Blutdruckprobleme aufgrund denen es schwer ist sich wach zu halten. Mal wird es wieder heiß und dann ohne Vorankündigung wieder kühl. Es nervt nur noch, ein wenig Stabilität würde gut tun. Nicht nur beim Wetter.

Die Hälfte des Jahres ist schon wieder vorbei und ich frage mich was es gutes gebracht hat und was ich in der Zeit geschafft habe? Die Antwortet lautet: Nichts.

Und wieder habe ich mich im Kreis bewegt - guten Tag, schön Sie wieder bei uns begrüßen zu dürfen - und stehe an dem Punkt an dem ich mir ernsthaft die Frage stelle, ob sich daran jemals irgendetwas ändern wird. Die ganze Welt scheint sich weiter zu drehen und nur ich scheine stets auf der gleichen Stelle stehen zu bleiben.

Oder vielleicht entwickle ich mich ständig weiter und es ist der Rest der Menschheit, der seinem Trott verfällt. Nein, wohl eher nicht und wie jedes mal merke ich das ich positive Worte aus meinem Mund einfach nur widerlich finde. Es ist nicht das Positive das mir missfällt, sondern die Heuchelei als solches in kontrast zur Gesamtsituation die wohl maximal als mittelprächtig beschrieben werden kann. Vielleicht trete ich auf der Stelle während die anderen fröhlich lächelnd immer schneller rennen, geradewegs auf die Klippe zu? Ja, das passt besser zu mir.

Wobei ich momentan gar nicht so genau sagen kann wer ich eigentlich bin. Ich habe darüber nachgedacht mich neu auszurichten, mit der Maxime zu brechen. Habe verschiedene Wege in betracht gezogen und doch keine Lösung gefunden die mich einhunderprozentig zufrieden stellen würde. Das Leben liegt wieder einmal in Scherben und bevor ich abermals quick und dirty einen Neustart wage mache ich es lieber richtig mit ordentlich Remmi-Demmi und Krawall. Bin ich nach dem letzten Niederschlag wieder aufgestanden? Nope, irgendwie noch nicht so richtig. Ich würde sagen, ich liege ganz bequem mittlerweile, das eine oder andere Kissen könnte natürlich nicht schaden. Die Scherben an und für sich schauen aber ganz hübsch aus.

Demotivation ist derzeit Programm, auf allen Kanälen. Es will auch alles nicht so recht klappen. Kaum wagt man einen Schritt nach vorne begrüßt einen Dr. Faust und schickt Dich zurück in Deine Zelle. Bitte setzen Sie sich wieder hin und bewahren Sie Ruhe. Früher hätte mich das fertig gemacht, heute nehme ich das mit einer unbehaglich anmutenden Gelassenheit... ob das gut ist? Ich weiß es nicht. Do I really care? Nope.

Das ist normalerweise die Stelle an der ich meinen Kummer und meine Sorgen thematisiere und konkretisiere. Richtig, es ist fünf vor zwölf, Zeit sich wieder mal auszukotzen? Nein, heute nicht. Better luck next time. Wenn man nichts gutes zu sagen hat, dann sollte man manchmal vielleicht überhaupt nichts sagen.

Ich bin raus in die Welt gegangen und wurde mit offenen Armen herzlichst empfangen um dann nur ein Messer in den Rücken zu bekommen und dennoch bin ich wieder einmal so gerade eben mit zwei Veilchen und einem blauen Auge davon gekommen - obwohl ich zwei davon habe. Vielleicht gerade wegen meiner Blauäugigkeit? Fakt ist das ich mir einiges hätte ersparen können wenn ich von Anfang an auf meinen Kopf anstatt auf meine Gefühle gehört hätte. Hätte, hätte, Fahrradkette und hätte der Hund nicht geschissen hätte er den Hasen noch gekriegt. Ich bin eben ein unverbesserlicher Träumer, der seine Träume bis auf weiteres auf Eis gelegt hat. Oder wie mir einst jemand sagte, ich zitiere: "Du bist einfach nur noch lächerlich."

Genau so sehe ich das auch. Lächerlich bin ich in der Tat, schon immer ohne Rücksicht auf mein persönliches Defizit an Leben meine Zeit und Kraft anderen zu opfern um am Ende nichtmal ein einfaches Danke zu ernten.

Aber blicken wir der Wahrheit ins Gesicht. Es wird sich nie etwas ändern. Denn Menschen können sich nicht ändern, das ist eine Tatsache die ich nach 26 Jahren in einer trostlosen und desorientieren Gesellschaft mehrfach auf die harte Tour gelernt habe.

Vielleicht ist auch gerade dieser Umstand das essentiell Gute was mich über die Jahre hinweg weiter geprägt hat. Zugegeben, ich beneide die Sonnenkinder ein ein Stück weit, jene Sonnenkinder die einem sogar ein Stück Scheiße aus der Hand fressen würden wenn die Schleife drumherum nur hübsch genug wäre.

Ja, das Leben hat besonders in den letzten Jahren tiefe Narben hinterlassen. Narben auf die ich stolz bin, denn sie erinnern mich immer wieder an die Ideale für die sie stehen.

So warte ich auf die ersten Tage an denen die Sonne abwandert und auf den ersten Tag an dem die Nacht endlich wieder spürbar früher hereinbricht und blicke dem Winter voller Hoffnung entgegen das er mir auch dieses Jahr hilft mich ein Stück weit besser zu fühlen...
 
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AW: Ich

Gute Frage. Wie definiert ihr denn Ideale?
Ein Ideal ist eine von keinerlei Missklängen gestörte rein positive Vorstellung eines (noch) nicht verwirklichten Tatbestandes, fußt also nicht in einer Erfahrung, sondern in einer Idee und hängt deshalb wie Earlys voriges Avatarbild falschrum von oben nach unten in der Luft. :dreh:

:ironie: Und wie definiert ihr Definieren ....:dontknow:

Sinnvoller wäre es wohl, nach der Funktion von Definitionen zu fragen, hier scheint sie mir, Ironie hin oder her, in der Ablenkung vom Thema zu liegen.:hamster:
 
AW: Ich

Ein Ideal ist eine von keinerlei Missklängen gestörte rein positive Vorstellung eines (noch) nicht verwirklichten Tatbestandes, fußt also nicht in einer Erfahrung, sondern in einer Idee und hängt deshalb wie Earlys voriges Avatarbild falschrum von oben nach unten in der Luft. :dreh:



Sinnvoller wäre es wohl, nach der Funktion von Definitionen zu fragen, hier scheint sie mir, Ironie hin oder her, in der Ablenkung vom Thema zu liegen.:hamster:

Da Definieren immer auch Begrenzen/Grenzziehung heisst/bedeutet, ist die Funktion von Definitionen je nach Kontext sehr unterschiedlich ....
In den Wissenschaften beispielsweise ermöglichen Definitionen manchmal die sprachliche Verständigung zwischen den einzelnen Wissenschaftlern ....
Aber nicht selten ist der :debatte: (= Streit ) um Definitionen auch ein Streit um des :ironie: Kaisers Bart...und zwar nicht nur in den Wissenschaften ....

Spannend ist aus meiner unmaßgeblichen philosophischen Perspektive z.B. die Erfahrung, dass sich der Grundbegriff der griechisch-christlichen Metaphysik, also der des SEINS, aus begriffs-logischen Gründen gar nicht definieren lässt ...., was aber nichts macht ....

Liebe Grüße, moebius
 
AW: Ich


Da Definieren immer auch Begrenzen/Grenzziehung heisst/bedeutet, ist die Funktion von Definitionen je nach Kontext sehr unterschiedlich ....​

Ja, etwas bewegliches (Grenzen) wird vorübergehend/modellhaft festgelegt.​
In den Wissenschaften beispielsweise ermöglichen Definitionen manchmal die sprachliche Verständigung zwischen den einzelnen Wissenschaftlern ....

Diese Funktion lässt sich ohne Mühe auf alle Kontexte, in denen zwei oder mehr Menschen an der Betrachtung eines Themas von unterschiedlichen Standpunkten und/oder mit verschiedenen Hilfsmitteln interessiert sind, übertragen, oder?​
Aber nicht selten ist der :debatte: (= Streit ) um Definitionen auch ein Streit um des :ironie: Kaisers Bart...und zwar nicht nur in den Wissenschaften ....

Vielleicht soll damit der Machtkampf um die offizielle Anerkennung/Vorreiterrolle :koenig: der eigenen Theorie hinausgezögert werden. :dontknow:

Spannend ist aus meiner unmaßgeblichen philosophischen Perspektive z.B. die Erfahrung, dass sich der Grundbegriff der griechisch-christlichen Metaphysik, also der des SEINS, aus begriffs-logischen Gründen gar nicht definieren lässt ...., was aber nichts macht ....

Zum Glück, denn sonst hätte die weitverbreitete menschliche Schubladenmentalität noch das erste und das letzte Wort. :schnl:
Liebe Grüße, moebius

:danke: für Deine Ausführungen!
 
AW: Ich

Ja, etwas bewegliches (Grenzen) wird vorübergehend/modellhaft festgelegt.


Diese Funktion lässt sich ohne Mühe auf alle Kontexte, in denen zwei oder mehr Menschen an der Betrachtung eines Themas von unterschiedlichen Standpunkten und/oder mit verschiedenen Hilfsmitteln interessiert sind, übertragen, oder?


Vielleicht soll damit der Machtkampf um die offizielle Anerkennung/Vorreiterrolle :koenig: der eigenen Theorie hinausgezögert werden. :dontknow:



Zum Glück, denn sonst hätte die weitverbreitete menschliche Schubladenmentalität noch das erste und das letzte Wort. :schnl:


:danke: für Deine Ausführungen!

Wahrscheinlich :dontknow: hat die menschliche Sprache je nach Kontext und der darin vorhandenen inter-subjektiven Beziehungs-Qualität zwischen den Kommunikations-Teilnehmern eine mindestens doppelte Funktion:
1. Verständigung über etwas (Inhalt, Thema) = Inhalts-Aspekt
2. Selbst-Behauptung, Kampf um Wahr-genommen-werden/Anerkennung usw. = Beziehungs-Aspekt

Liebe Grüße, moebius
 
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AW: Ich

Wahrscheinlich :dontknow: hat die menschliche Sprache je nach Kontext und der darin vorhandenen inter-subjektiven Beziehungs-Qualität zwischen den Kommunikations-Teilnehmern eine mindestens doppelte Funktion:
1. Verständigung über etwas (Inhalt, Thema) = Inhalts-Aspekt
2. Selbst-Behauptung, Kampf um Wahr-genommen-werden/Anerkennung usw. = Beziehungs-Aspekt

Liebe Grüße, moebius

Du hast die wichtigste Funktion von Sprache vergessen - den Selbstausdruck:

12.08.2010

Der Sommer scheint dieses Jahr besonders lang. Das Wetter macht mir persönlich nur noch zu schaffen. Wieder mal Blutdruckprobleme aufgrund denen es schwer ist sich wach zu halten. Mal wird es wieder heiß und dann ohne Vorankündigung wieder kühl. Es nervt nur noch, ein wenig Stabilität würde gut tun. Nicht nur beim Wetter.

Die Hälfte des Jahres ist schon wieder vorbei und ich frage mich was es gutes gebracht hat und was ich in der Zeit geschafft habe? Die Antwortet lautet: Nichts.

Und wieder habe ich mich im Kreis bewegt - guten Tag, schön Sie wieder bei uns begrüßen zu dürfen - und stehe an dem Punkt an dem ich mir ernsthaft die Frage stelle, ob sich daran jemals irgendetwas ändern wird. Die ganze Welt scheint sich weiter zu drehen und nur ich scheine stets auf der gleichen Stelle stehen zu bleiben.

Oder vielleicht entwickle ich mich ständig weiter und es ist der Rest der Menschheit, der seinem Trott verfällt. Nein, wohl eher nicht und wie jedes mal merke ich das ich positive Worte aus meinem Mund einfach nur widerlich finde. Es ist nicht das Positive das mir missfällt, sondern die Heuchelei als solches in kontrast zur Gesamtsituation die wohl maximal als mittelprächtig beschrieben werden kann. Vielleicht trete ich auf der Stelle während die anderen fröhlich lächelnd immer schneller rennen, geradewegs auf die Klippe zu? Ja, das passt besser zu mir.

Wobei ich momentan gar nicht so genau sagen kann wer ich eigentlich bin. Ich habe darüber nachgedacht mich neu auszurichten, mit der Maxime zu brechen. Habe verschiedene Wege in betracht gezogen und doch keine Lösung gefunden die mich einhunderprozentig zufrieden stellen würde. Das Leben liegt wieder einmal in Scherben und bevor ich abermals quick und dirty einen Neustart wage mache ich es lieber richtig mit ordentlich Remmi-Demmi und Krawall. Bin ich nach dem letzten Niederschlag wieder aufgestanden? Nope, irgendwie noch nicht so richtig. Ich würde sagen, ich liege ganz bequem mittlerweile, das eine oder andere Kissen könnte natürlich nicht schaden. Die Scherben an und für sich schauen aber ganz hübsch aus.

Demotivation ist derzeit Programm, auf allen Kanälen. Es will auch alles nicht so recht klappen. Kaum wagt man einen Schritt nach vorne begrüßt einen Dr. Faust und schickt Dich zurück in Deine Zelle. Bitte setzen Sie sich wieder hin und bewahren Sie Ruhe. Früher hätte mich das fertig gemacht, heute nehme ich das mit einer unbehaglich anmutenden Gelassenheit... ob das gut ist? Ich weiß es nicht. Do I really care? Nope.

Das ist normalerweise die Stelle an der ich meinen Kummer und meine Sorgen thematisiere und konkretisiere. Richtig, es ist fünf vor zwölf, Zeit sich wieder mal auszukotzen? Nein, heute nicht. Better luck next time. Wenn man nichts gutes zu sagen hat, dann sollte man manchmal vielleicht überhaupt nichts sagen.

Ich bin raus in die Welt gegangen und wurde mit offenen Armen herzlichst empfangen um dann nur ein Messer in den Rücken zu bekommen und dennoch bin ich wieder einmal so gerade eben mit zwei Veilchen und einem blauen Auge davon gekommen - obwohl ich zwei davon habe. Vielleicht gerade wegen meiner Blauäugigkeit? Fakt ist das ich mir einiges hätte ersparen können wenn ich von Anfang an auf meinen Kopf anstatt auf meine Gefühle gehört hätte. Hätte, hätte, Fahrradkette und hätte der Hund nicht geschissen hätte er den Hasen noch gekriegt. Ich bin eben ein unverbesserlicher Träumer, der seine Träume bis auf weiteres auf Eis gelegt hat. Oder wie mir einst jemand sagte, ich zitiere: "Du bist einfach nur noch lächerlich."

Genau so sehe ich das auch. Lächerlich bin ich in der Tat, schon immer ohne Rücksicht auf mein persönliches Defizit an Leben meine Zeit und Kraft anderen zu opfern um am Ende nichtmal ein einfaches Danke zu ernten.

Aber blicken wir der Wahrheit ins Gesicht. Es wird sich nie etwas ändern. Denn Menschen können sich nicht ändern, das ist eine Tatsache die ich nach 26 Jahren in einer trostlosen und desorientieren Gesellschaft mehrfach auf die harte Tour gelernt habe.

Vielleicht ist auch gerade dieser Umstand das essentiell Gute was mich über die Jahre hinweg weiter geprägt hat. Zugegeben, ich beneide die Sonnenkinder ein ein Stück weit, jene Sonnenkinder die einem sogar ein Stück Scheiße aus der Hand fressen würden wenn die Schleife drumherum nur hübsch genug wäre.

Ja, das Leben hat besonders in den letzten Jahren tiefe Narben hinterlassen. Narben auf die ich stolz bin, denn sie erinnern mich immer wieder an die Ideale für die sie stehen.

So warte ich auf die ersten Tage an denen die Sonne abwandert und auf den ersten Tag an dem die Nacht endlich wieder spürbar früher hereinbricht und blicke dem Winter voller Hoffnung entgegen das er mir auch dieses Jahr hilft mich ein Stück weit besser zu fühlen...
 
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