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lilith51
Guest
AW: Ich bin meiner Erinnerungen
Hallo Marianne und die andern!
Als erstes fiel mir der Witz vom Alzheimerkranken ein, der sich so freut, dass er jeden Tag neue Menschen kennenlernt.
Und dann kam auch schon der Gedanke an meine immer wiederkehrende Traurigkeit - um meine Zustände nicht als Depression zu bezeichnen, denn ich kann ja fühlen wie es mir geht.
Diese Traurigkeit kommt aus der Erinnerung. Durch aktuelle Ereignisse wird etwas in mir berührt, das diese Erinnerung an ein schmerzhaftes Gefühl auslöst. Das damalige Ereignis hatte ich verdrängt und nun bin ich offensichtlich in der Verfassung, dieses Ereignis zu ertragen und die Gefühle richtig zuzuordnen.
Ohne das Erinnerungsvermögen hätte ich keine Geschichte. Dann wär es egal, wer meine Vorfahren und meine Familie sind. Dann könnte ich mich täglich neu definieren.
Es ist schon sehr spannend, die Erinnerungen als "Erinnerungen" zu betrachten. Man kann sich bewusst machen, dass manches einfach nichts als Erinnerung ist. Man kann auch manchmal sehen, wenn man genau hinschaut, dass manche Erinnerungen eigentlich nicht das wiedergeben, was man erlebt hat, sondern das, was man darüber immer wieder erzählt hat. D.h. die schönen Ausschmückungen erscheinen uns selbst als das wahre Erlebnis von früher. Wir machen uns unsere Geschichte selbst, damit sie für uns erträglich wird.
Da gabs vor einiger Zeit einen Bericht auf 3sat zu diesem Thema. Leider kann ich mich nicht erinnern, wer diesen Bericht gestaltet hat und wie die Sendung hieß. Erinnern ist anscheinend eine gut dosierte Mischung aus dem was wirklich geschah und dem, was wir uns gewünscht hätten, was geschehen hätte sollen bzw. was wir befürchtet hätten, was sonst noch alles geschehen hätte können.
Für mich ist es auch noch interessant, dass "Erleuchtungs"-Suchende erst ihr EGO loslassen sollen, um in Verbindung mit dem spirituellen Bewusstsein kommen zu können. Dieses EGO ist ja mMn nichts anderes als die Erinnerung an alles das, was wir im Lauf des Lebens lernen, mit dem wir uns identifizieren über das hinaus, was wir alle gemeinsam sind. Dieses subjektive Erinnern macht uns erst zu Individuen.
Ich beobachte auch, dass wir anscheinend alles, was wir in uns selbst entdecken, mit dem vergleichen, was wir in unserem Umfeld und mit anderen Menschen wahrnehmen. Ununterbrochen wird so abgeglichen, wie das, was wir spüren und denken, mit dem was rundherum da ist zusammenpasst, welche Spannungen daraus erwachsen, welche Schlüsse wir daraus ziehen sollen, wie das unsere Weltsicht beeinflusst. Da beziehen wir auch unsere früheren Gedanken und Erfahrung mit ein.
Hmmmm. Das Thema ist ergiebig. Erinnerungen an vieles, was ich vor längerer Zeit gelernt bzw. erlebt hab, tauchen auf.
Aber erstmal lass ich es genug sein.
Danke Marianne!
Die Gedanken der anderen zu diesem Thema muss ich erst noch anschauen. Das ging sich jetzt noch nicht aus!
Hallo Marianne und die andern!
Als erstes fiel mir der Witz vom Alzheimerkranken ein, der sich so freut, dass er jeden Tag neue Menschen kennenlernt.
Und dann kam auch schon der Gedanke an meine immer wiederkehrende Traurigkeit - um meine Zustände nicht als Depression zu bezeichnen, denn ich kann ja fühlen wie es mir geht.
Diese Traurigkeit kommt aus der Erinnerung. Durch aktuelle Ereignisse wird etwas in mir berührt, das diese Erinnerung an ein schmerzhaftes Gefühl auslöst. Das damalige Ereignis hatte ich verdrängt und nun bin ich offensichtlich in der Verfassung, dieses Ereignis zu ertragen und die Gefühle richtig zuzuordnen.
Ohne das Erinnerungsvermögen hätte ich keine Geschichte. Dann wär es egal, wer meine Vorfahren und meine Familie sind. Dann könnte ich mich täglich neu definieren.
Es ist schon sehr spannend, die Erinnerungen als "Erinnerungen" zu betrachten. Man kann sich bewusst machen, dass manches einfach nichts als Erinnerung ist. Man kann auch manchmal sehen, wenn man genau hinschaut, dass manche Erinnerungen eigentlich nicht das wiedergeben, was man erlebt hat, sondern das, was man darüber immer wieder erzählt hat. D.h. die schönen Ausschmückungen erscheinen uns selbst als das wahre Erlebnis von früher. Wir machen uns unsere Geschichte selbst, damit sie für uns erträglich wird.
Da gabs vor einiger Zeit einen Bericht auf 3sat zu diesem Thema. Leider kann ich mich nicht erinnern, wer diesen Bericht gestaltet hat und wie die Sendung hieß. Erinnern ist anscheinend eine gut dosierte Mischung aus dem was wirklich geschah und dem, was wir uns gewünscht hätten, was geschehen hätte sollen bzw. was wir befürchtet hätten, was sonst noch alles geschehen hätte können.
Für mich ist es auch noch interessant, dass "Erleuchtungs"-Suchende erst ihr EGO loslassen sollen, um in Verbindung mit dem spirituellen Bewusstsein kommen zu können. Dieses EGO ist ja mMn nichts anderes als die Erinnerung an alles das, was wir im Lauf des Lebens lernen, mit dem wir uns identifizieren über das hinaus, was wir alle gemeinsam sind. Dieses subjektive Erinnern macht uns erst zu Individuen.
Ich beobachte auch, dass wir anscheinend alles, was wir in uns selbst entdecken, mit dem vergleichen, was wir in unserem Umfeld und mit anderen Menschen wahrnehmen. Ununterbrochen wird so abgeglichen, wie das, was wir spüren und denken, mit dem was rundherum da ist zusammenpasst, welche Spannungen daraus erwachsen, welche Schlüsse wir daraus ziehen sollen, wie das unsere Weltsicht beeinflusst. Da beziehen wir auch unsere früheren Gedanken und Erfahrung mit ein.
Hmmmm. Das Thema ist ergiebig. Erinnerungen an vieles, was ich vor längerer Zeit gelernt bzw. erlebt hab, tauchen auf.
Aber erstmal lass ich es genug sein.
Danke Marianne!
Die Gedanken der anderen zu diesem Thema muss ich erst noch anschauen. Das ging sich jetzt noch nicht aus!