„Das hat auch mit dem Islam zu tun“ (c) Hamed Abdel-Samad 8. Januar 2016
http://www.cicero.de/berliner-republik/zu-den-ereignissen-koeln-religion-ist-mitverantwortlich/60341
ZITAT: Die Übergriffe auf Frauen haben auch etwas mit dem Islam zu tun,
sagt Hamed Abdel-Samad. Die strenge Sexualmoral, die Hierarchisierung
und Geschlechterapartheid schlage sich oft ins Gegenteil um.
Eine Religion, die die Frau entweder als Besitz oder Gefahr sieht,
ist Teil des Problems ...
Ich komme aus Ägypten, wo sexuelle Belästigung für Frauen ein unerträgliches Ausmaß erreicht hatte, weil man dieses Phänomen am Anfang entweder verschwiegen oder verharmlost hatte. Zum einen wollte man nicht zugeben, dass in einer vermeintlich moralisch-religiösen Gesellschaft viele Frauen sexuell belästigt werden. Zum anderen hatte man Angst um den Tourismus, der eine der Hauptquellen des Einkommens des Landes ist. Man ging sogar noch weiter und machte die Opfer selbst für das Phänomen verantwortlich. Wegen ihrer Art, sich zu kleiden. Die Verlogenheit und die Angst um das eigene Image hatten dazu geführt, dass aus einem kleinen Phänomen eine Epidemie geworden ist. Über 95 Prozent aller Ägypterinnen berichten heute von alltäglichen Erfahrungen mit sexueller Belästigung und Nötigung.
Das hat nichts mit dem Islam zu tun?
... etc ...
Wir müssen reden!
Deutschland darf nun den Fehler nicht wiederholen, den Ägypten begangen hat. Aus Angst vor Generalverdacht und Missbrauch vom rechten Rand hält man Hinweise zurück. Natürlich, nicht alle Muslime und nicht alle Flüchtlinge dürfen für das Verbrechen einer kleinen Gruppe verantwortlich gemacht werden, aber genau diese Mehrheit der Muslime ist nun gefragt, sich endlich diesen Problemen der eigenen Communities zu widmen. Statt nach jedem Vorfall die eigentlichen Opfer zu vergessen und sich selbst und ihren friedlichen Islam als Opfer zu titulieren! Ich wünsche mir mehr Ehrlichkeit in Bezug auf die Sexualmoral und das Gewaltpotential im Islam.
http://www.cicero.de/autoren/abdel-samad-hamed