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Himmel, Hölle, Fegefeuer...

Friedenspanzer

New Member
Registriert
16. Mai 2005
Beiträge
117
Liebe Mitdenkenden!

Man hat mich gefragt, ob ich glaube, daß es so etwas wie das Paradies gibt.

Den Begriff "Paradies" möchte ich hier umwandeln in "Himmel", diesen Begriff kann man vielleicht etwas weiter stecken. "Paradies" ruft in mir so das Bild vom perfekten Garten hervor (in dem Tiger mit Menschen herumtollen etc.), und mit dieser Vorstellung vom Jenseits komm ich nicht so gut klar.

Daß es Himmel, Hölle und Fegefeuer gibt, das glaube ich.

Der Himmel stellt für mich die uneingeschränkte Nähe Gottes dar, ebenso ein Miteinander aller Menschen ohne jede Zwistigkeiten.

Die Hölle würde ich mit absoluter Einsamkeit und Gottferne beschreiben.

Bevor mich jetzt gleich jemand in die Hölle abschieben möchte: Ich glaube, daß wir uns letztlich selbst entscheiden können, wo wir im Jenseits landen - dann, wenn wir vor Gott stehen. Entweder wir akzeptieren, daß unser Leben nicht vollkommen war, und lassen es dann von Gott "reparieren" - damit lassen wir gleichzeitig zu, daß Gott eine höhere Instanz ist als wir selbst. Oder wir lehnen jede Hilfe ab, die Dinge in Ordnung und vor allem in Frieden zu bringen - und machen uns damit selbst einsam. (Sorry, Kathi, falls Du das liest. Aber das ist mein Glaube.) Außerdem glaube ich, daß die Hölle nicht das letzte sein muß. Ich glaube, wenn man von dort um Hilfe ruft zu Gott, daß er diese Hilfe nicht versagen wird. Umgekehrt wird es wohl so mit dem Himmel sein: Wenn man sich abkehren will vom Himmel, wird das auch möglich sein.

Jetzt noch zum Fegefeuer: Nein, dort wird niemand gegrillt oder gebraten. Da steckt das Wort "fegen" drin, das bedeutet "kehren". Ich denke, im Fegefeuer schaut man sich das ganze eigene Leben noch einmal an, und dann wird mit Gottes Hilfe alles "weggefegt", was nicht ok war. Das wird vielleicht manchmal auf der Seele brennen - "Feuer".

Nun bin ich sehr gespannt auf eure Ansichten!

Friedenspanzer
 
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meine ansichten dazu sind komplett egal, denn sie würden - genauso wie deine - hauptsächlich produkt meiner fantasie sein und nichts (oder nur wenig - bezug zur bibel zB) mit der realität zu tun haben
denn du philosophierst hier ohne konkrete anhaltspunkte, der einzige wäre wohl die bibel
den rest jedoch erfindest du ganz einfach bzw. stellst dir vor "wie es sein müsste" - genau deswegen sind solche diskussionen nicht sinnvoll, denn man kommt zu keinem ergebnis (ok, ok, das ganze macht manchmal halt spaß und man erfährt die einstellungen und den glauben anderer menschen, zurzeit bin ich aber einfach nicht in dieser stimmung, sondern beziehe mich viel eher auf die realität :morgen: )


ps.
genauere infos siehe: "unlösbare fragen"-thread (https://www.denkforum.at/threads/2161)
 
Sicher, in gewisser Weise hab ich mir das selbst zusammengereimt. Die Grundlage ist jedoch eine tiefe Gotteserfahrung, sodaß sich meine Vorstellungen an den von mir erfahrenen Charakterzügen Gottes orientieren.

Damit möchte ich keinesfalls behaupten, daß dies der Weisheit letzter Schluß ist. Den "ganzen" Gott habe ich sicher nicht erfahren, sondern eben nur die Seite, die er mir gezeigt hat. Und daraus haben sich dann diese Vorstellungen entwickelt. Ich geb schon zu, an dieser Entwicklung waren auch die Vorstellungen anderer Personen beteiligt - aber aus diesen heraus habe ich dann sozusagen gefiltert, was sich mit meiner Gotteserfahrung deckt, und habe dann noch selbst hinzugefügt, was meiner Meinung nach gefehlt hat.

Da ich außerdem glaube, daß Gott auch durch Menschen erfahrbar wird, bzw. durch Menschen sprechen kann, halte ich diese Diskussion sehr wohl für sinnvoll.

:schaukel:
 
Jenseits

Hallo Friedenspanzer !

Ich glaube auch an Himmel, Hölle und Fegefeuer. Der Unterschied zu Dir besteht darin, dass für mich Himmel und Hölle sehr wohl etwas Endgültiges sind, das eine im Positiven, das andere im Negativen.

Zur Hölle möchte ich noch sagen, dass m.E. sicher nur der Mensch in die Hölle im Sinne von ewiger Verdammnis, Finsternis und Qualen kommt, der seine Sünden nicht mehr bereut. Und da ist wieder der einzige, der keine Chance mehr hat, seine Sünde(n) zu bereuen, der Selbstmörder.

So gesehen sind natürlich die drei schwersten Berufe der menschlichen Gesellschaft der Priester, der Psychiater und der Psychotherapeut, wobei ich zwischen den dreien keine Hierarchie sehen will.

Im ökumenisch-liberalen Sinne möchte ich noch meinen, dass es sicher Dutzende verschiedene Vorstellungen von "Himmel" gibt, wo sich zwar bei jedem Menschen im Laufe der Zeit eine konkrete Vorstellung entwickeln wird, es aber auch hier keinen logischen Beweis für einen "besseren" bzw. "schlechteren" Himmel gibt.

Ohne mich selbst als sehr religiös zu bezeichnen, glaube ich, dass ein religiöser Mensch ganz selten allein ist bzw. dass er nie eine Sinnkrise hat.

Liebe Grüße
Zeili
 
Jenseits

Hallo Friedenspanzer !

Ich glaube auch an Himmel, Hölle und Fegefeuer. Der Unterschied zu Dir besteht darin, dass für mich Himmel und Hölle sehr wohl etwas Endgültiges sind, das eine im Positiven, das andere im Negativen.

Zur Hölle möchte ich noch sagen, dass m.E. sicher nur der Mensch in die Hölle im Sinne von ewiger Verdammnis, Finsternis und Qualen kommt, der seine Sünden nicht mehr bereut. Und da ist wieder der einzige, der keine Chance mehr hat, seine Sünde(n) zu bereuen, der Selbstmörder.

So gesehen sind natürlich die drei schwersten Berufe der menschlichen Gesellschaft der Priester, der Psychiater und der Psychotherapeut, wobei ich zwischen den dreien keine Hierarchie sehen will.

Im ökumenisch-liberalen Sinne möchte ich noch meinen, dass es sicher Dutzende verschiedene Vorstellungen von "Himmel" gibt, wo sich zwar bei jedem Menschen im Laufe der Zeit eine konkrete Vorstellung entwickeln wird, es aber auch hier keinen logischen Beweis für einen "besseren" bzw. "schlechteren" Himmel gibt.

Ohne mich selbst als sehr religiös zu bezeichnen, glaube ich, dass ein religiöser Mensch ganz selten allein ist bzw. dass er nie eine Sinnkrise hat.

Liebe Grüße
Zeili
 
Hallo Zeili!

Jawohl, mit dem "nur selten vollkommen allein sein" hast Du recht.

Problematisch finde ich die Sache mit den Selbstmördern. Da es wahrscheinlich keinen Selbstmörder gibt, der zurechnungsfähig ist, würde ich sie eher nicht zu den ewig Verdammten zählen. In diesem Stadium hat man wohl keine Entscheidungsfreiheit mehr.

Grundsätzlich glaube ich eben, die letzte Entscheidung ist dann vor Gott, wenn wir von allen weltlichen Problemen enthoben sind, und somit keine "Ablenkung" mehr haben können von unserer Entscheidung.

Lg, :teufel: oder / und :engel1:
 
Zuletzt bearbeitet:
Friedenspanzer schrieb:
Problematisch finde ich die Sache mit den Selbstmördern. Da es wahrscheinlich keinen Selbstmörder gibt, der zurechnungsfähig ist, würde ich sie eher nicht zu den ewig Verdammten zählen. In diesem Stadium hat man wohl keine Entscheidungsfreiheit mehr.
Spätestens hier wird es kritisch, da eure Argumentationen darauf hinauslaufen, einem Menschen, der sich frei für die Selbsttötung entscheidet, die Zurechnungsfähigkeit abzusprechen und ihm somit das zu nehmen, was gemein hin als "Menschenwürde" bezeichnet wird.
Bei dem Gedanken daran, daß den Angehörigen durch die Kirche noch zusätzlich Schuldgefühle gemacht wurden/werden, bzw. sie noch weiter in ein gesellschaftliches Abseits gestellt wurden/werden, könnte einem schlecht werden, insbesondere weil viele Menschen nicht den Mut hatten/haben, der Kirche ein dickes "Fuck off" entgegenzuschreien.

Sich zu überlegen, ob, wann oder wie, bzw. wann nicht ein Suizidant ein "Verdammter" ist/sein könnte etc. halte ich schlichtweg für pervers.
 
Hallo dyonysos !
Dein
Spätestens hier wird es kritisch, da eure Argumentationen darauf hinauslaufen, einem Menschen, der sich frei für die Selbsttötung entscheidet, die Zurechnungsfähigkeit abzusprechen und ihm somit das zu nehmen, was gemein hin als "Menschenwürde" bezeichnet wird.
Bei dem Gedanken daran, daß den Angehörigen durch die Kirche noch zusätzlich Schuldgefühle gemacht wurden/werden, bzw. sie noch weiter in ein gesellschaftliches Abseits gestellt wurden/werden, könnte einem schlecht werden, insbesondere weil viele Menschen nicht den Mut hatten/haben, der Kirche ein dickes "Fuck off" entgegenzuschreien.

Sich zu überlegen, ob, wann oder wie, bzw. wann nicht ein Suizidant ein "Verdammter" ist/sein könnte etc. halte ich schlichtweg für pervers.
Wenn wir Zurechnungsfähigkeit so definieren, dass jemand weiß, was er will, will ich eben allen Selbstmördern nicht unbedingt die Zurechnungsfähigkeit absprechen. Manchen, vielleicht sogar der Mehrheit, schon. Das mögen diesbezügliche Fachleute ausleuchten.

Kurz gesagt, ich glaube sehr wohl, dass (viele) Selbstmörder wissen, was sie tun. Obwohl natürlich die letzte Entscheidung (nach dem christlichen Glauben) beim jüngsten Gericht bzw. bei Gott liegt, bin ich der Meinung, dass niemand etwas zerstören oder wegwerfen darf, was er nicht sicher ganz alleine gemacht hat. Und unser Leben haben wir einmal nicht selbst gemacht, schon gar nicht alleine.

Ein Schriftsteller darf hunderte Zeilen verwerfen, ein Bildhauer hunderte von angefangenen Skulpturen zerstören, ein Maler hunderte Entwürfe von Bildern wegwerfen, das gleiche gilt natürlich sinngemäß für Komponisten und alle anderen Kreativen. Sie haben an allen ihren (angefangenen) Werken selbst (und alleine) gearbeitet. An ihren Werken, nicht an ihrem Leben.

Offensichtlich kranke Menschen, die eben nicht wissen, was sie tun, bilden hier natürlich eine Ausnahme. Für sie gibt es in der Bergpredigt Trost: "Selig die Armen im Geiste, denn ihrer ist das Himmelreich"!

Irgendwo in der Bibel steht auch (sinngemäß): "Baut Euch Euren Himmel, alles andere wird Euch dazu gegeben."

Liebe Grüße
Zeili
 
Ich hab heute wieder mal nen Tag mit leicht morbiden Tendenzen :schaukel: .

Himmel, Hölle, Fegefeuer (lat. Purgatorium = Ort der Läuterung oder Reinigung).
An diese drei "Örtlichkeiten" zu glauben, setzt den Glauben an die Unsterblichkeit der Seele voraus.
Und ich bleibe dabei: Wenn es einen Gott gibt, dann ist es ihm sowas von egal, welcher Religion ein Mensch zuzuordnen ist. Dann bleibt ihm nichts Anderes übrig, als über dessen Leben, mit allem Positiven wie Negativen zu richten.

Und wieso sollte ein Selbstmörder, der des Lebens, aus welchen Gründen auch immer, überdrüssig ist, nicht in den "Himmel" kommen???
Hat uns irgendjemand gefragt, ob wir geboren werden wollten?? Nein!!!
Warum wird denn dann nicht respektiert, wenn jemand sagt: Ich war hier, aber nun reichts mir auch. Ich gehe wieder!!!???

Klar, das Leben ist schon ein Geschenk, aber auch mancher Geschenke wird man im Laufe der Zeit überdrüssig. Mit wachsender Erkenntnis entrümpelt man eben, macht Platz für Neues. Aber oft reicht uns das Neue eben nicht, weils bei Weitem nicht den Stellenwert einnimmt, den das Alte einnahm.

Himmel, Hölle, Fegefeuer......

Ich komm in den Himmel? wenn ich mein Leben durchziehe? Ich komme in die Hölle, wenn ich es nicht tue? Ich komme ins Fegefeuer (falls ich kath. wäre), wenn ich zweifelnderweise weiter mache???

Himmel, Hölle, Fegefeuer, darum ranken sich Märchen!!

Allein das Menschsein zählt. Wo ich - bin ich tot - im Endeffekt lande, das ist mir schnurzpiep egal.

Asche zu Asche - Staub zu Staub.

Rhona
 
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Jeder darf sich seine Religion selbst zusammenbasteln.

Wenn man gar nicht die Absicht hat, über seinen eigenen Selbstmord zu sinnieren, dann urteilt man mit diesen Überlegungen, wie "Gott" mit denen, die sich selbst töten, verfahren wird, schon im Vorhinein.

Keiner außer dem Selbstmörder kann wirklich wissen, warum er sich tötet.

Wenn Gott alles, was es gibt, erschaffen hat, dann auch solche Menschen, die sich im Leben nicht zurecht finden. Will er dann über seine eigene Unfähigkeit zu Gericht sitzen? Genau das müsste er dann tun!

herzlich
lilith
 
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