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Herr, gib mir ein Zeichen...

lorelay

New Member
Registriert
31. Juli 2005
Beiträge
7
Hallo,

nur um es vorneweg klarzustellen: Ich bin durchaus fähig, Entscheidungen zu treffen und stehe hinter denen, egal ob sie sich als richtig oder Fehler rausstellen.
Manchmal treffe ich sie spontan, andere wiederum aus dem Bauch heraus nach einiger Zeit, ein anderes Mal überlege ich gründlich. Und es passt dann.

Im Zeitraum der kommenden 2 Monate bis zu einem Jahr weiß ich aber, das eine auf mich zukommt, für die ich bisher keine Tendenz in mir spüre und ich weiß auch nicht, was gut für mich ist. Mir wäre es am Liebsten, die Situation würde gar nicht auftreten - mein Kopf weiß aber, dass sie sich nicht vermeiden lässt. In solch extrem bewegenden Lagen habe ich als Kind oft auf ein "Zeichen" vertraut. Ich habe auch jetzt gebetet, es möge das Richtige geschehen. Er möge mir ein Zeichen geben, wie ich handeln soll, um seinem Willen zu folgen.

Doch wie erkenne ich das Zeichen? Wenn ich glaube, eines zu erkennen, ist es dann eines? Oder sehe ich, weil ich darauf warte, in jeder Besonderheit eines? Oder erwartet Gott von mir, dass ich auch so ein ihm gefälliges Leben führe, ohne dass er mir auf die Beine hilft? Oder kann ein von mir als Zeichen erkanntes Ereignis auch eine Prüfung sein?

Habt ihr schon mal darüber nachgedacht bzw. Ähnliches erlebt?

Lorelay (nachdenklich, ängstlich, besorgt - aber der Herr ist mein Hirte.)
 
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eine Möglichkeit:
das Zeichen ist ein zufälliges Erlebnis,
das Dir widerfährt
und das Dir anschaulich zeigt,
wie zu handeln bzw. entscheiden ist

andere Möglichkeit:
das Zeichen ist das Land,
das Du erreichst,
nachdem Du geschwommen bist


Oder kann ein von mir als Zeichen erkanntes Ereignis auch eine Prüfung sein?

das Wort 'Prüfung' ist zu streng

bestimmten Ereignissen kann und soll man ausweichen.
diese Ereignisse sind nicht wichtig,
der Schein trügt

andere Ereignisse muss und soll man erleben bzw. erleiden
diese Ereignisse sind wichtig,
ein neuer Lebensabschnitt beginnt


nachdenklich, ängstlich, besorgt - aber der Herr ist mein Hirte

bereite Dich auf wichtige Ereignisse vor,
siehe der Realität ins Auge
lege Dein Leben in Gottes Hand
 
lorelay schrieb:
Im Zeitraum der kommenden 2 Monate bis zu einem Jahr weiß ich aber, das eine auf mich zukommt, für die ich bisher keine Tendenz in mir spüre und ich weiß auch nicht, was gut für mich ist. Mir wäre es am Liebsten, die Situation würde gar nicht auftreten - mein Kopf weiß aber, dass sie sich nicht vermeiden lässt. In solch extrem bewegenden Lagen habe ich als Kind oft auf ein "Zeichen" vertraut. Ich habe auch jetzt gebetet, es möge das Richtige geschehen. Er möge mir ein Zeichen geben, wie ich handeln soll, um seinem Willen zu folgen.

Doch wie erkenne ich das Zeichen? Wenn ich glaube, eines zu erkennen, ist es dann eines? Oder sehe ich, weil ich darauf warte, in jeder Besonderheit eines? Oder erwartet Gott von mir, dass ich auch so ein ihm gefälliges Leben führe, ohne dass er mir auf die Beine hilft? Oder kann ein von mir als Zeichen erkanntes Ereignis auch eine Prüfung sein?
Hilfreich ist, sich vor Augen zu halten, dass man/frau sowieso nie das "Falsche" tun kann.
So, wie Du es machst - machen wirst, wird es das "Richtige" sein.
Vertrau auf Dein inneres Gefühl - jenes, das Dir Wohlbehagen bringt.
Die Entscheidung ist die "Stimmigste", die Dir gut tut. (Auch wenn die Folgehandlung "komisch" oder "ungewohnt" wirkt.)

Dein Leben ist dann "gottgefällig", wenn Du bereits Deine innere Stimme wahrnehmen kannst und Dir erlaubst, Dich danach zu richten - ungeachtet anderer Meinungen.
Das, was Dir gut tut, ist das "Richtige".
Ein anderer von aussen kann das nicht beurteilen - nur Du selbst, kannst das wissen, hören, sehen.
Lass Dich also nicht beirren, Deinen eigenen Weg zu gehen.
Die Zeichen sind zahlreich. Wenn eines kommt, wirst Du es auch merken. - Schließlich ist es ja für Dich.

lg Kathi :umarm:
 
Es gibt zwei Arten von Entscheidungen:

Die Erste Kategorie betrifft Situationen, in denen man das Gefühl hat, egal was man macht, es wird das Falsche sein. In diesen Situationen hat sich für mich oft herausgestellt, dass es egal ist was ich mache, es kann nur richtig sein.

Die zweite Kategorie betrifft typische Ja-Nein Entscheidungen. Gehe ich in diese, oder in die andere Schule? Möchte ich mich mit ihr/ihm binden, oder Single bleiben? Soll ich den Job im Ausland annehmen, oder bei meiner jetzigen Firma Kariere machen? Das sind also Fragen, die fundamental sein können und eine absolute Gradwandlung bedeuten. Hier würde ich mich nicht auf Zeichen verlassen. Keiner kann dir die Entscheidung abnehmen.

Du darfst das aber nicht zu eng sehen. Es ist wichtiger, sich mit seiner Entscheidung identifizieren zu können, als die Entscheidung selber. Schließlich ist auch danach noch ein Tag.

Abschließend kann ich dir noch empfehlen (obwohl ich kein religiöser Mensch bin) mit Gott über die Angelegenheit zu sprechen. Ich meine damit nicht beten, sondern wirklich sprechen. Das kann dir helfen Aspekte zu sehen, die dir die Entscheidung erleichtern.

Hoffe dir geholfen zu haben und wünsche dir das Beste, egal wie du dich für was auch immer entscheidest.
 
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Ich verstehe unter Gott die primäre menschliche Natur oder wenn man so will, den Wesenskern. In meinen Augen macht sich dieser Kern nicht besonders gut verständlich, da wir ihn leider nur durch eine milchglasartige Hülle erkennen können...die Hülle unserer Persönlichkeit. In meinen Augen versucht das Unterbewusstsein, was ich als eine „dünne Schale“ der milchigen Hülle verstehe, uns Hinweise zu geben, ob in Träumen, Visualisierungen, Krankheiten usw., wie wir das Unterbewusstsein selbst, erreichen können. Ich vermute, dass die Mitteilungen aus dem Unterbewusstsein, erst dann, wenn sie zu einem bestimmten Grad wahrgenommen und die damit in Verbindung stehenden Erinnerungen/Gefühle/Bedürfnisse in bewusstere Schichten der Persönlichkeit integriert werden können, dass dann die Persönlichkeit erst deutlicher zum Wesenskern und seinen „Weisheiten“ oder weiß der Kuckuck, wie man das ausdrückt, vordringen kann. (Dieses öffnen könnte die Liebe sein - oder von der Liebe erst möglich gemacht werden- , von der alle reden, die aber kaum einer leben kann.)

Es mag sein, dass bestimmte Zeichen vom Wesenskern selbst uns zivilisierten Menschen noch erkennbar sind. Doch vermutlich ist es für die meisten von uns notwendig, den Weg freizuräumen. Was ich dabei echt schwierig finde ist, dass Mitteilungen aus dem Wesenskern und dem Unterbewusstsein schwer zu unterscheiden sind. Manche drücken es mit „wahres Selbst/ falsches Selbst“ aus. Dabei rennen wir schnell den falschen „Zeichen“ nach. Wie man das unterscheiden kann, ist vermutlich fast eine Lebensaufgabe...was mir dabei hilft, ist zu verstehen, WIE das Unterbewusste und sein Speicher, der Körper, damals entstanden ist. Was auch helfen könnte, ich mir aber noch nicht schlüssig begründen kann, sind Attribute von Sanftheit, Ruhe, Langsamkeit oder Gewaltlosigkeit, die vielleicht die Unterscheidung erleichtern könnten. (Weder bei Laotse noch bei Sai Baba oder Sri Aurobindo verstehe ich warum das so sein soll... bioenergetischen Ansätze nach Reich/Lowen usw. geben m.E. auch keine brauchbaren Erklärungen.) Es ist also eher ein leichtfüßiger Versuch, vielleicht wieder nur ein individueller Lernprozess.

Schade finde ich, dass diese Zeichen von Menschen so missbraucht werden, sodass das Misstrauen inzwischen, geschwängert mit dem Antrieb alles wissenschaftlich erklären zu müssen, uns zunehmend „irgendwo da oben“ schweben lässt (wo unser Verstand/ Kopf ist). Je höher wir dabei steigen, desto größer ist die Anfälligkeit, einem äußeren Propheten zu folgen...da der Verstand da oben kaum noch die eigenen (!) Füße spürt. Ich tendier dazu, mir das gesamte „Wissen“ um solche Deutungen selbst zusammenzutragen und aus Parallelen unterschiedlicher Gebiete selbst zusammen zu schustern. Der Rest ist Praxisarbeit und „rumprobieren“ an mir selbst, denn zum deuten gehört das fühlen dereigenen Wahrheit...vermutlich ist deshalb das Fühlen auch eher ein Weg, um die Herkunft der Zeichen zu erschnüffeln. Das Risiko, in allem ein Zeichen sehn zuwollen und mit unter Dinge falsch zu deuten oder einen Sinn zu projizieren...ist groß.

Unter falsch verstehe ich dabei nicht"richtig oder falsch", sondern alles, was dazu dient, das Unbewußte "zurückzudrängen" und damit aufewig eingemauert unsere Persönlichkeit bestimmt. Ob ein Mensch wirklich zu seinem Wesenskern/Gott vordringen muss, das weiß ich nicht...es ist gefährlich..."falsch", ist demzufolge nur eine Vereinfachung vom kleinen Bernd.

Viele Grüße
Bernd
 
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