AW: Google und die organisierte Spionage
Hehe, was es nicht alles gibt! Wie hast du denn rausgefunden, dass dich die Stapo für eine Spionin hielt? Und hast du zwischendrin gespürt, dass du überwacht wurdest?
Hm, mir scheint, dass es wohl keinen Staat gibt, der nicht insgeheim seine Bürger bespitzelt und ihnen genau das unterstellt, was er selber tut!
Na ja, ist ja nicht eigentlich der Staat, sondern diverse "Vertreter" desselben in Form von Beamten und Regierenden usw.
Wenn man es genau nimmt, fängt das ja schon in den Familien an, wenn die Eltern die Privatsphäre des Kindes nicht respektieren und es aus lauter Angst, dass ihm was passieren könnte, überwachen.
LG
EarlyBird
Hallo Earlybird,
t'schuldige, hat ein bißchen lang gedauert mit der Antwort, aber mein BT war "unpäßlich".
Daß ich überwacht wurde, habe ich relativ schnell gewußt, da ich bereits nach der ersten Teilnahme an einer Demo tagelang verhört wurde und ich mit den Worten: "Überleg' dir in Zukunft gut was du machst. Wir lassen dich nicht mehr aus den Augen".
Ich gehörte der Friedensbewegung an und mein erster "Einsatz" war Prag 68.
Ab diesem Zeitpunkt war mir bewußt, daß ich beobachtet werde - aber es war mir sch...egal.
Herausgefunden hab' ich es, als die Akten zur Einsicht und auf Wunsch anschließender Vernichtung frei gegeben wurden.
Da las ich dann, daß man mich für eine Spionin hält.
Was ich aber nicht heraus finden konnte war, für
wen ich spioniert haben soll.
Die Stapo wohl auch nicht. Denn sie konnten sich nicht zwischen Ost und West entscheiden. War aber auch richtig schwer. Irgendwie tun sie mir, im Nachhinein betrachtet, leid.
Ich hatte nämlich in Ungarn Verwandte, und fuhr demzufolge so oft wie es ging zu ihnen. Und ein Onkel flüchtete 56 vor den Kommunisten nach Amerika und arbeitete dort als Dolmetscher bei irgend einer Einwanderungsbehörde.
Den verdächtigten sie auch der Spionage. Und da ich den auch besuchte und er mich, lag der Verdacht bei mir ja auch nahe, oder?
Und nach der Lektüre dieses Meisterwerkes staatspolizeilicher Phantasien, konnte ich die Frage, ob die Akte vernichtet werden soll, nur mit nein antwortete. Ich werde die blöden Gesichter der Stapoleute nie vergessen.
Nach einigen "Jetztkennichmichnichtmehrausminuten" kam ein erstauntes:
"Warum nicht?"
Sie schauten noch blöder drein, als ich sagte: "Weil ich stolz darauf bin, daß Sie mir
das alles zutrauen."
Ob ich es gespürt habe, daß ich überwacht werde? Ich weiß es nicht. Ich glaube aber eher nein. Denn ich habe nie darauf geachtet. Die meiste Zeit nicht einmal daran gedacht. Der Grund war s.o.
Und als ich mit den "Aktivitäten" aufgehört hatte, kam ich schon gar nicht auf die Idee, daß ich für Papa Staat sooooo wichtig sein sollte.
Für mich ist diese ganze Überwacherei nichts anderes als Angst der "Mächtigen" vor dem "Pöbel".
Das war immer so, und wird vermutlich auch bis zum St. Nimmerleinstag so bleiben.
lg.eule