• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Globale Populisten

  • Ersteller Ersteller Babbel
  • Erstellt am Erstellt am
Laut Duden ist Populismus eine opportunistische Politik, die die Gunst der Massen zu gewinnen sucht.

Vor weiterer Diskussion stellt sich mir die Frage:

Will das nicht jede politische Partei ?

Es ist der einfachste Weg Massen zu gewinnen, nicht der Einzige.

Massen gewinnen ist legitim, die Wahl der Mittel steht zur Diskussion.
 
Werbung:
So gesehen ist Populismus per se nichts Schlimmes. Aber: wer will von jemandem geführt werden, der selbst nur eine Marionette ist ?
Wie sehr kann man jemandem vertrauen, der keinen Charakter hat ? Dessen Meinung vom Wind abhängt ?
Soll eine politische Führung tatsächlich führen oder soll sie nur ausführen ? Wenn sie nur ausführt, wer führt dann und auf welche konkrete Weise ?
Da ist schon was dran, Muzmuz, ich neige auch zur Grundsatzpolitik. Es stellt sich aber die Frage, ob das demokratische Element - und die Demokratie wird wohl in den allermeisten Staaten der Welt gewollt - noch erhalten bleibt ? Ein Weg dazu wäre gründlichste, ehrliche Aufklärung der Bevölkerung, wobei ich unter Aufklärung verstehe, dass die Informationen auch tatsächlich ihr Ziel erreichen. Ein guter Lehrer protzt nicht nur andauernd wie ein Pfau mit seinem - oft nur vermeintlichen - Wissen und Können, sondern sorgt sich auch darum, ob er auch tatsächlich etwas vermittelt. So aufgeklärt darf man dann auch von der Bevölkerung (um nicht das abgedroschene Wort Volk zu verwenden) erwarten, dass sie sich für eine politische Richtung oder Sache entscheidet und auch eine Legislaturperiode dabei bleibt.
 
Gesteuerte Marionetten? Ich weiß nicht, warum hier im DF jetzt so viele Verschwörungstheorien herumgeistern.

Ich auch nicht, aber hat mein Posting mehr mit Verschwörungstheorien zu tun als die Realität mit positiven Sulfitionen ?

Aus meiner Sicht gibt es in der Politik keine Marionetten, das müssten dann doch alle wissen, dazu schweigen und die Medien müssten auch alle gleichsam schweigen. Also das kann ja nicht sein.

Jedes soziale Wesen lebt irgendwo zwischen Autonomie und Marionettentum. Niemand kann ausschließlich das tun, was ihm passt, jeder muss sich in gewissem Maße nach dem Willen anderer richten. Dazu müssen die Medien nicht extra schweigen.

Unsere Politiker (der Einheitspartei) sind deshalb keine Populisten, weil wir von ihnen garnicht mehr erwarten, dass sie in unserem Sinne handeln.

In jemandes Sinne handeln und nach jemandes Wort handeln sind zwei unterschiedliche Dinge.
Ein Grundsatzpolitiker versucht, im Sinne der Bevölkerung zu handeln - ggf auch entgegen dessen Wort.
Ein Populist versucht, nach dem Wort der Bevölkerung zu handeln - ggf auch wenn es nicht in ihrem Sinne ist.

Für den Erfolg eines Politikers ist es nicht ausschlaggebend, der "Beste" zu sein. Ausschlaggebend ist, die meiste Zustimmung zu erhalten. Aus diesem Grunde muss ein realer Grundsatzpolitiker Abstriche zu Gunsten eines gewissen Populismus machen. Gleichzeitig muss er darauf achten, glaubwürdig zu bleiben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da ist schon was dran, Muzmuz, ich neige auch zur Grundsatzpolitik. Es stellt sich aber die Frage, ob das demokratische Element - und die Demokratie wird wohl in den allermeisten Staaten der Welt gewollt - noch erhalten bleibt ? Ein Weg dazu wäre gründlichste, ehrliche Aufklärung der Bevölkerung, wobei ich unter Aufklärung verstehe, dass die Informationen auch tatsächlich ihr Ziel erreichen. Ein guter Lehrer protzt nicht nur andauernd wie ein Pfau mit seinem - oft nur vermeintlichen - Wissen und Können, sondern sorgt sich auch darum, ob er auch tatsächlich etwas vermittelt. So aufgeklärt darf man dann auch von der Bevölkerung (um nicht das abgedroschene Wort Volk zu verwenden) erwarten, dass sie sich für eine politische Richtung oder Sache entscheidet und auch eine Legislaturperiode dabei bleibt.

Ja, wenn es so funktionieren würde, wäre das "schön". Aber, der größte Vorteil der Demokratie, nämlich dass die politischen Aktionen der Politiker letztendlich durch das Volk bewertet werden, ist auch ihr größter Nachteil.
Das heißt, ein Politiker kann durchaus eine gute Sachpolitik betreiben. Wenn er damit aber hinter dem Berg hält, wird er aus der Bevölkerung keine Zustimmung erfahren. Dankbarkeit schon gar nicht. Einer, der zwar sachpolitisch nichts oder nur wenig bringt, sich aber gut verkaufen kann, wird beim Wahlvolk viel leichter Zuspruch erhalten können.

Die Demokratie wird vom Volk gewollt, weil es gefragt werden will. Diese Wunsch ist legitim, und eine Politik die das Volk nicht frägt ist in der Regel sehr problematisch. Andererseits will "das Volk" über die Fragen nicht allzuviel nachdenken. Das kostet Zeit, ist anstrengend, und dafür sind doch Politiker da, dass sie dem Volk diese Arbeit abnehmen !
Neben der Ablehnung der Anstrengung gibt es in der Regel auch die Ablehnung der Verantwortung. "Ich gebe zwar meine Stimme ab, aber was die dann tun, dafür kann ich doch nichts !".
Das äußert sich dann in einer Wahl mit >50% Zuspruch für die Regierung, wobei dieser Zuspruch an den Stammtischen unter 5% abrutscht. Um bei der nächsten Wahl wieder auf >50% anzusteigen.

Politik wird zumindest bei uns, die wir schon zeitlebens enormen Wohlstand und dauerhaften Frieden genießen, eher als Reality-Event wahrgenommen denn als Mittel, um diesen Wohlstand und Frieden aufrecht zu erhalten. So wird als Hauptargument gegen die große Koalition nicht konkrete schlechte Politik verwendet, sondern "Es tut sich nichts". Naja, seien wir doch froh, dass ich an unserem Wohlstand und unseren Frieden nichts ändert ! Aber nein, wem Unterhaltung wichtiger ist als Sachpolitik, für den ist Langweiligkeit ein Kardinalfehler.
Für Unterhaltung sorgen dann (relativ) junge, wilde Polterer - die zwar sachpolitisch keinen Plan haben, aber zumindest unterhaltsam sind. Und wenn sie dem Volk dazu noch nach dem Mund reden gibt es doch keinen Grund, sie nicht zu wählen. Grundsätze ? Passe' !

Aufklärung ist gut und schön, aber damit Aufklärung geschieht, gibt es neben der Bringschuld noch die Holschuld. Und ich denke, der größere Mangel liegt beim Nachkommen der Holschuld. Der Großteil der Bevölkerung will zwar "mitreden", aber sich eingehend zu informieren, fehlen in der Regel Zeit und Lust. Aus Sicht der Politiker fehlt dann natürlich auch die Motivation, viel Zeit und Mühen in Aufklärung zu investieren, sie wird ja doch nur in geringem Maße angenommen. Viel mehr lohnt sich (auch inhaltslose) Werbung, denn die bringt Stimmen, und in einer Demokratie zählt die Stimme eines unaufgeklärten Dummkopfes, der jemanden wählt, weil er so lustig ist, genauso viel wie die eines politisch Interessierten, der sich intensiv mit diversen Parteiinhalten beschäftigt hat und nach reiflicher Überlegung seine Wahlentscheidung trifft.

Sieht man es als problematisch an, dass man keine besonderen persönlichen Voraussetzungen erfüllen muss um Politiker zu sein (keinerlei Bildung, Persönlichkeit, etc...) - noch weniger Voraussetzungen gibt es für die Wähler aus dem Volk, die letztendlich die ganze demokratische Macht haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sieht man es als problematisch an, dass man keine besonderen persönlichen Voraussetzungen erfüllen muss um Politiker zu sein (keinerlei Bildung, Persönlichkeit, etc...) - noch weniger Voraussetzungen gibt es für die Wähler aus dem Volk, die letztendlich die ganze demokratische Macht haben.
In der Bundespolitik hätte ich gerne verheiratete oder verwitwete Personen mit mindestens mittlerer Reife.
 
Werbung:
"Populist" ist heute einfach ein Begriff, der mit einem gewissen Eigenschaften-Erlebnis-sprektrum belegt und im Gehirn der Menschen abgespeichert wurde (siehe Reaktiver Mind in "Dianetik" von L.Ron Hubbard) und bei Bedarf reaktiviert werden kann. Getriggert. Man drückt einfach einen Knopf, bei dem man weiß, wie der Mensch reagieren wird. Installiert man mehrere dieser Knöpfe, wie Verschwörungstheoretiker, Nazi, Hass...Terrorist, Schmarotzer, Flüchtling..., entwickelt sich eine Klaviatur...man kann auf den Menschen spielen und sie singen dazu das passende Lied.

Ganz ehrlich, das ist so banal und jedem heute bekannt, dass ich es Leid bin, das noch zu erklären. Hubbard schrieb das Buch 1950. Wir sollten nicht mehr über solchen Schwachsinn debattieren. Das Methodenspektrum der Medien als Werkzeug gegen freies Denken ist ....naja....ist es für dich wirklich schlau?
 
Zurück
Oben