AW: Geschichte zum Mitschreiben
Herr Albert verlässt an einem sonnigen und milden Aprilmorgen gut gelaunt sein Haus und geht mit federnden Schritten die Strasse hinunter zur Busstation.
Dabei fällt ihm plötzlich auf, dass sich auf der Straße und auch im Buss sehr wenig Menschen befinden - und da merkt er erst: er hat sich geirrt, er muss nicht zur Arbeit, denn es ist Samstag... Na, was fängt er nun mit der freien Zeit an?
Gerade will er wieder aussteigen, da hört er links vom Busausgang auf dem Sitz ein Handy klingeln.
"Verdammt", sagt er: benutzen jetzt auch schon Geister ein handy?"
"Hab ich jetzt wirklich Geister gesagt?", dachte er, kaum dass er es ausgesprochen hatte, denn eigentlich war er Rationalist, und somit ein strikter Gegner des Spirituellen oder Okkulten.
...und dass sein alter Ego derselben Meinung war, beruhigte ihn. Und so griff er beherzt nach dem Handy und nahm den Anruf entgegen.
Das heißt, er wollte ihn entgegen nehmen, sah sich aber außerstande, weil er so ein Ding noch nie benutzt hatte - grüner Hörer - roter Hörer - welchen Knopf sollte er drücken???? Mittlerweile war seine gute Laune verflogen und so warf er das Ding kurz entschlossen zum Fenster raus.
"Klirrrrr", machte es, als das Handy die Fensterscheibe des Busses durchschlug, und "quiiiietsch" machten die Bremsen, als der Busfahrer - der natürlich in "Erster Hilfe" ausgebildet war - abrupt anhielt, um bei der jungen Frau, die unglücklicherweise vom immer noch klingelnden Handy am Kopf getroffen wurde - die Erstversorgung zu erledigen, bis der der inzwischen verständigte Rettungswagen eintraf.
Und da schoß es ihm wie ein Blitz durch seinen Kopf: "Ich werde Feuerwehrmann!" Eine Frau, die von dem Unfall einen Schock erlitten hatte, schrie ganz laut:
"Lauter Verrückte!" Benommen lehnte die Frau am Busfahrer, der sie in die stabile Seitenlage brachte und von einem Umstehenden Taschenrücher gereicht bekam, als ein junger Banker 'federnden Schrittes' das Handy aufhob. "Hallo?" fragte der junge aber schlechtgekleidete Banker zögerlich, nachdem er die grüne Annahme-Taste am Handy gedrückt hatte - und er konnte nicht glauben, wer da vom anderen Ende der Leitung zu ihm sprach... Er erkannte nämlich auf Anhieb die Stimme seines Chefs, der ihn fragte, weshalb er seit einer Woche nicht mehr an seinem Arbeitsplatz erschienen sei und weshalb er sich eigentlich in letzter Zeit immer so nachlässig kleide. Er wolle sich nirgends aufdrängen - erwiderte der junge Mann - und das mit der Kleidung, das wäre schon etwas problematisch gewesen bis er sich diese besorgt hätte; doch er sei davon ausgegangen, dass man sich bemühe durch dieses ärmliche Erscheinungsbild, den schlechten Kontostand der Kunden zu relativieren... "Wieso ruft Cheffe mich auf einem Handy an, das mir gar nicht gehört???", fragte sich der junge Mann hochgradig konsterniert..... "Na, auf ihrem Anschluss zuhause erreicht man Sie ja nicht und da muss man sich dann eben was einfallen lassen!" schäumte der Chef durch den Apparat. Aber seine Arbeit war ihm mittlerweile vollkommen egal: Völlig gelassen und mit einem Lächeln im Gesicht unterbrach er die Tiraden des Chefs (durch drücken der roten Gespräch-beenden-Taste), warf das Handy in elegantem Bogen zurück in den Bus und machte sich heiteren Gemüts auf den Weg zum Friedhof. Herr Albert, der hilflos und verwirrt herumgestanden war und das Telefonat des jungen Mannes verwundert mitgehört hatte, ergriff die Gelegenheit zu verschwinden und folgte ihm unauffällig. Nachdem Albert - immer auf den nötigen Abstand zu dem jungen Mann bedacht - den Friedhofseingang hinter sich gelassen hatte, wich seine Verwirrung dem Gefühl des Erstaunens. Denn wer da dem jungen Mann, freudig erregt, entgegeneilte, war keine andere als Alberts Ehefrau.
Ooooh welche Abgründe... Der junge Banker lachte freudig, als er Alberts Frau erkannte; doch gerade, als er sich seine geschmacklosen Kleider vom Leib reißen wollte, zerschnitt ein unmenschlich greller Schrei die schwere und ruhige Friedhofsluft. Es war der Schrei einer Frau, die vor Schreck fast in Ohnmacht fiel,
als sich eine Gruft langsam öffnete und ein zombiartiges Wesen seinen Kopf vorsichtig herausstreckte. Dieser markerschütternde Schrei wiederum erschreckte das zombieartige Wesen (in Wahrheit war es nur der Totengräber, der letzte Ausbesserungen am frisch angelegten Grab vorgenommen hatte) dermassen, dass es den Kopf rasch wieder zurückzog und in der Grube verschwand. Solcherlei Ruhestörung vertieften den Hinabgesunkenen in einen Schlaf, aus dem er bis zum heutigen Tag noch nicht aufgewacht ist. Albert indessen legte seine schmächtigen Arme um die noch immer kreischende Frau und schaute dabei böse zu dem halb entkleideten jungen Mann und seiner treulosen Ehefrau hinüber. Plötzlich donnerte und blitze es. Ein paar Augenblicke später ergoß sich ein Schauer über die Anwesenden. Das beschwichtigte sofort ihre erhitzten Gemüter. Da geschah etwas Seltsames. Der junge Mann riss sich die restlichen Kleidungsstücke vom Körper, sprang völlig nackt in eine große Regenpfütze - ein Überbleibsel des gestrigen Wolkenbruchs - und kreischte, während er mit seinen Füßen Steppschritte zu imitieren versuchte, "I'm singing in the rain". ...und kreischte:"So ein Blödsinn!" nein, nein, er krisch
denn er war ein Krishnaanhänger und übte sich in freiem Geiste. Und erfüllt vom herrlichen Gefühl der vollkommen Liebe Krishnas, des Allumfassenden und grenzenlos Gütigen, stimmten alle Anwesenden, sogar der Totengräber und der schlafende Zombie, mit in den spirituellen Gesang ein und das ganze Dorf konnte den erhabenen Chant vernehmen: Hare Krishna, Hare Rama, ..." Und Mitten in diesem fast einstimmigen so erhabenen Gesang, ertönt eine Stimme als würde sie aus dem Jenseits kommen:
Sein oder nicht sein - das ist hier die Frage... und das Wispern von drei Hexen war zu vernehmen, die da fragten:
"When shall we three meet again in thunder, lightning or in rain?" Da nahm sich Alex einen Moment der Besinnung und dachte verzweifelt: "Oh Gott oh Gott, das ist der verrückteste Tag meines Lebens, dabei hat er doch so gut angefangen..."; und er brach in Tränen aus und schluchzte wie ein kleines Kind mit einem Schürfwundenknie. Alex war von allen Seiten umgeben, die Demosceneparty setzte sich in Gang, nahm ihn in die Mitte, und wie beflügelt zogen sie aus der Stadt, Richtung Brocken ... ..wo schon mindestens 100 Hexen, von Torschlusspanik erfasst, ihre Besen auftankten, und das "we will rock you-Singen" der Sceneparty-Teilnehmer im Raunen der Beschwörungsformeln regelrecht unterging. So flogen sie durch die Luft wie ein Schwarm aufgescheuchter Krähen, während ihre Lumpen im Wind flatterten und die Besen ihr eigenes Lied sangen. Dieses hörte Dieter Bohlen, änderte den Text und schickt einen DSDS-Kanditaten damit ins Finale....... Diese Hexe, als Martin Stoch getarnt, sollte nun gegen Mark Madlock, dem einzig würdigen Anwärter auf den Titel "Superstar" ,antreten..... Künstler ändern oft ihre Meinung, daher hat man sich entschlossen, den Faden dieser eigenartigen, jedoch sehr faszinierenden Geschichte weiter zu verfolgen:
Plötzlich setzte starker Wind ein. Eine Windböe erfasste die erschrockenen Hexen und...... wehte sie zu einem runden Steinkreis, wo Rituale abgehalten werden. Da die Hexen keine Bekleidung mehr an hatten, froren sie etwas, doch das einsetzende Ritual wärmte ihre Körper so schnell, dass sie an die Kälte keine Gedanken verschwendeten. Sie hörten die Stimme eines Geistes, der ihnen mitteilte in sonorem Singsang, dass sie heute dazu ausersehen seien, Dieter Bohlen in ein Land des Vergessens zu bringen. Und dafür müssten sie einen speziellen Zaubertanz vollführen.