ich wurde am 15. oktober als sohn einer heroinsüchtigen geboren die mich an ihre schwester weiter gab , weil sie heroin fixte und auf der straße lebte. meine mutter steckte mich schon früh in den kindergarten zu anderen kindern , aber ihre spiele wollte ich nicht spielen. sie hatten keine phantasie. ich bewunderte aber die anderen kinder dafür wie sie sich für spielzeug begeistern konnten , weil ich das nicht konnte. ich wollte viel lieber meiner alkoholsüchtigen stiefmutter helfen und malte für sie schöne bilder im kindergarten. zum dank schlug sie mich. sie listete mir aber immer die gründe auf warum sie mich schlug. sie schlug mich also nie ohne grund. meine katze war der einzige der mit mir kuschelte. ich hatte auch einen wellensittich. eines tages flog er aus dem fenster , aber ich tröstete mich mit dem gedanken das es ihm in der freiheit besser geht als im käfig , weil ich mich ja selbst wie in einem käfig fühlte. unsere klassenlehrerin erzählte uns später in der grundschule das sie hin und wieder joints raucht. sie erklärte das kiffen nicht blöd macht. am nächsten tag waren unsere eltern in der schule und die nicht blöde kifferin wurde von der schule verwiesen. das wetter war günstig für verarschungen. atmen machte bei kalter luft den eindruck des rauchens. ich stellte mich ans fenster um den joint unauffällig aus dem fenster fallen lassen zu können würde mir davon schlecht werden , aber stefan blieb bei mir und ich fühlte mich wie ein kleines kind auf das man aufpassen muß. ich sah traurig aus dem fenster. als wäre ich in einem gefängnis. nach minuten am fenster setzte ich mich enttäuscht auf die couch. stefans mutter kam ins zimmer und fragte was hier so komisch duftet. stefan sagte das der duft von den räucherstäbchen kommt. genau in dem moment als seine mutter ein gespräch mit mir anfangen wollte setzte bei mir die wirkung vom haschisch ein. sie fragte freundlich wie es mir geht. ich war glücklich. stefan sagte sie soll verschwinden. sie fragte auch gleich mit einem lächeln wieso sie verschwinden soll. stefan sah mich nur wortlos grinsend an , dann kam seine mutter ins zimmer und näherte sich uns. ich lief eilig an ihr vorbei , nach unten ins bad , weil sie meine pupillen nicht sehen durfte , denn unsere mütter kannten sich. sie waren beide krankenschwestern. deswegen sagte stefan auch sie soll verschwinden. ich blieb im bad damit seine mutter nicht meine pupillen sah. ich fand mich unter drogeneinfluß wahnsinnig aufregend , lustig und lachte mich halbtot im bad. ich sah in den spiegel und lachte darüber das es demokratie nicht gibt , aber menschen wählen gehen. den spiegel im bad empfand ich äquivalent zum politischen magazin. ich entdeckte meine lebensgeschichte im spiegel und kannte das kapitel schon im voraus. ich empfand die sündige teuflische und die unschuldige kindliche seite in mir , ich suchte mir eine bürste und kämte mir meine langen haare vorne nach unten um mich dahinter verstecken zu können. ich wollte geheimnissvoll aussehen , weil ich gegen die manipulierte spießer gesellschaft war. die haare kämte ich mir nur ins gesicht um meine pupillen besser verstecken zu können. ich schlich mich leise zur tür , öffnete sie vorsichtig und schlich mich auf zehenspitzen die treppen hoch zu stefans zimmer um nicht unterwegs seiner mutter zu begegnen. freunde von ihm waren auf seiner couch. ich setzte mich ein bisschen abseits , weil ich die nicht kannte. ein kumpel wollte uns zu einer party einladen und alexander machte uns die tür auf , weil der gastgeber schon zu high dafür war. wir wurden herzlich begrüßt. bianca und ich kriegten die guten crystal pillen angeboten , also synthetisches epinephrin das molekular ähnlich wirkt wie adrenalin im körper. epinephrin ist legal und wird rezeptfrei verkauft als vencipon *n. bianca und ich färbten uns zusammen die haare , lila. später liefen wir fröhlich arm in arm rauf und runter und so nach 10 joints , wurde mir ganz komisch. mein kreislauf brach dann zusammen , aber ich konnte ja so nicht , mit dem haschisch von ungefähr 10 joints und dem vielen epinephrin im blut , in einen krankenwagen. bianca lief nach unten um jemanden zu holen. ich lief so lange die wand entlang bis mein kreislauf zusammenbrach und jemand auf die blöde idee kam einen krankenwagen zu holen. bianca. haben sie irgendwelche drogen genommen ? - fragte der arzt. sehe ich so aus ? - sagte ich. er hielt mich für nicht mehr zurechnungsfähig unter drogeneinfluß und so versuchte ich wieder netter zu werden und sagte dem arzt das er ein wirklich toller arzt sei und ich mich gar nicht kapput genug fühlen könnte in seiner nähe , weil er ja so ein guter arzt sei. du kannst mich ruhig gehen lassen ohne dich als arzt verantwortlich fühlen zu müssen , das problem habe ich mir selbst eingebrockt. vieleicht fühlst du dich jetzt in deiner rolle als arzt für mich mitverantwortlich , aber das brauchst du wirklich nicht und darum sollst du auch die möglichkeit haben mit mir über deine schuldgefühle zu sprechen - sagte ich. der arzt reagierte nicht auf meine manipulationsversuche und sagte ich sollte liegen bleiben und mich ausruhen. er würde gleich wieder kommen. kaum war er draußen schlich ich mich mit einer kraft die ich schon gar nicht mehr hatte aus dem zimmer , wieder ganz nahe an der wand entlang , mir war das zu riskant mit all dem dope im blut in einem krankenhaus zu sein. noch bevor ich flüchten konnte , brach ich zusammen. eine schwester fand mich. am nächsten tag erwachte ich panisch als ich dieses zimmer und mich in diesem weißen patienten umhang sah. jeans , pullover , unterwäsche und socken waren nicht im zimmer. ich hatte angst das der arzt die polizei eingeschaltet haben könnte. ich schlich mich vor die tür , bemerkte aber kein personal , rannte durch den flur bis zum treppenhaus , die treppen runter ins erdgeschoss. unterwegs begegnete ich einer ärztin die mich fragte wieso ich laufe. ich sagte ihr ich müsse aufs klo. im erdgeschoss lief ich normal und unaufällig dem ausgang entgegen. ich lief mit dem patienten-hemd das mir angezogen wurde , mit dem ich aus dem krankenhaus getürmt war durch die stadt. das weiße hemd und die roten adidas superstar schuhe waren alles was ich an hatte. ich sah aus wie einer irrenanstalt entflohen. wenn man meine langen ungekämten frisch lila gefärbten haare noch dazu bewertet muß ich ganz schön durchgeknallt ausgesehen haben. jugendliche trauten sich jedenfalls nicht mich dumm anzuquatschen. ich ging zu den punks am banhof und die fanden mein outfit natürlich noch durchgeknallter als ihr eigenes. mir war egal was jemand von mir dachte und sie fanden das gut. ich wollte meine individualität wie sie durchziehen , denn die wenigsten trauen sich das. ich schlauchte mir kippen und respekt. die meinungen der leute waren mir egal. ein eckiger polizeiwagen rollte vor mich. ein polizist fragte ob die irrenanstalt heute ausgang hätte. ich sagte - ja , klar , heute dürfen auch wir mal vor die tür. das sagte ich ganz cool. er wollte meinen ausweis , aber mit 15 jahren hat man noch keinen ausweis und so haute ich ab und wurde hungrig durch das sinnlose rumlaufen. ich hatte mein geld in der hose im krankenhaus. ich ging wieder auf den banhof schlauchen. nach nur wenigen minuten hatte ich ca. 5 mark zusammen. mit dem geld kaufte ich mir einen taxifahrer und fuhr zu stefan. seine mutter machte die tür auf. ich rannte eilig an ihr vorbei , hoch in das zimmer und als ich die tür öffnete glotzten mich alle so an wie mich noch nie jemand anglotzte. ich sagte stefan das er mir kleidung geben soll und das ich gerade aus einem krankenhaus getürmt sei , aber sie sahen mich einfach sprachlos an. ihnen fehlten die worte. ich setzte mich ganz cool auf einen stuhl und machte mir erst mal eine kippe an und tat einfach so als wäre ich im falschen film. sie waren total sprachlos. was ist ? was glotzt ihr so ? - gab ich lässig von mir und zog cool an meiner kippe und pustete den rauch direkt in ihre gesichter , weil ich wollte das sie ihre gesichter von mir abwenden. fuck the system.