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Gedankenlos...traumhaft

Schreiberin

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16. Dezember 2009
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Eine Brücke zieht über meinen Kopf hinweg, eine zweite, eine weitere und dann kurze Zeit später; noch eine. Schnell ziehen sie vorrüber. Ich lehne meinen Kopf bei jeder Brücke ein wenig nach hinten, damit ich sie länger im Blick behalte und ich sie nicht nur für einen Bruchteil von einer Sekunde sehe.
Über den vorbeiziehenden Brücken schweben in einzelne Fäden gesponnene Wolkengespinste im angenehm blau erscheinenden Himmel, welcher unendlich zu sein scheint.
Die ganze Fahrt über schaue ich nun schon aus dem Fenster. Hinein inmitten den mit einem rötlichen Ton durchzogenen aber dennoch blauen Himmel.
In kurzen Abständen überspringt immer wieder ein Schatten mein Gesicht. Er streicht förmlich mit zarter Hand über meine Wange, wenn auch nur flüchtig, dennoch spürbar. Wenn sich nicht gerade ein Schatten über meine Haut schleicht, begrüßt die Sonne mich immer wieder freundlich auf‘s Neue, währrend ich diese Geste mit einem Blinzeln, wenn auch kein gewolltes, wieder und wieder gerne zurückgebe.
Ich schließe langsam meine müden Augen, welche zu Beginn immer wieder aufschrecken aber schließlich sich doch von der Müdigkeit geschlagen geben. Trotz meiner geschlossenen Augen realisiere ich noch immer die dunklen, kühlen Augenblicke, in welchen die Brücken über mich hinübergleiten.
Ich lausche den Geräuschen um mich herum, konzentriere mich währrenddessen auf mein Bedürfnis danach, einem tiefen Schlaf zu verfallen.
Das Rauschen der Autbahn bleibt gleichmäßig in einem durchgehenden, ruhigen Rhythmus. Trotz der vorbeifahrenden Autos auf den grau asphaltierten Nebenspuren, welche ebenfalls rauschende Laute von sich geben, bleibt der Grundton doch derselbe. Das Rauschen der anderen Autos ist wie eine Art von Melodie, nur ohne einen bestimmten Takt; trotzdem auf eine eigene Art und Weise beruhigend, was ich mir zum Vorteil mache um in meinen Gedanken tief zu versinken, welche, währrend mein Schlaf sich mehr und mehr vertieft langsam aber sicher in einen von Fantasie beherrschenden Traum umwandeln.
Ein Traum voller faszinierenden Inhalten, an die ich tagsüber nie gedacht hätte. Das ist das Besondere daran zu träumen, du denkst dir keine von dir selbst bestimmten Handlungen dazu, sondern deine Gedanken fangen selbst an zu denken und wandeln dieses Denken in Träumen um. Sie entfalten sich, leben ihren eigenen Traum. Sie toben sich, währrend wir tief und fest schlafen, richtig aus. Sie holen all die Fantasie nach, die uns tagsüber nicht in den Kopf kommen wollte. Sie holen sie nicht nur nach, nein, unsere Gedanken leben die Fantasie; verschmelzen und werden so eins mit ihr.
In meinem Traum, verfasse ich einen Brief. Einen Brief ohne Empfänger. Ich beobachte ganz genau wie das gelblich wirkende und von dunklen breiten Papierfasern durchzogenes Blatt Papier die tiefschwarze Tinte verschluckt, es verdaut diese nur schwer. Sie wird langsam in den Grund des Papieres niedergezogen.
Das Quietschen der Bremsen lässt mich aus dem Schlaf wiederkehren. Wir sind da.

Angekommen im von saftig grünen, frisch riechenden Wiesen überfluteten Irland. Die Felder, welche von kniehohen Mauern von einander abgegrenzt wurden, sind bevölkert durch massig bewollte Schafe.
Nachdem wir auch, die in den Horizont hineinschreitenden Landstraßen hinter uns gelassen haben, sind wir an unserem von uns vorrausgesetztem Ziel angekommen.
 
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