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Gedanken an einem Sonntagmorgen im Frühling

  • Ersteller Ersteller Windreiter
  • Erstellt am Erstellt am
AW: spätsommerliche gedanken zu "Gedanken an einem Sonntagmorgen im Frühling"

Vielleicht ist es ja der Versuch sich einer Nötigung zu entziehen, den Anderen und seinen Charakter bloßstellen zu müssen um sich dann im Anschluss mit dessen Spiegelfechterei herumschlagen zu müssen und von ihm die "A-Karte" zugewiesen zu bekommen.

ich fürchte, es ist noch viel schlimmer:

nämlich deswegen, weil ich mich dem thema stellen müsste: was mache ich, wenn mir der andere die A-Karte zuweist?
steck ich sie kleinlaut ein?
oder vergelte ich womöglich mit gleicher münze?

wie will ich mich verhalten bei einer konfrontation?
spiel ich das opfer oder werde ich zur täterin?

tja, da wäre dann wohl eine entscheidung meinerseits fällig.
und vor der möchte ich ausweichen.

in meine ruhe hinein...


wie heißt´s so schön: "es kann der frömmste nicht in frieden leben, wenn es dem bösen nachbarn nicht gefällt."
 
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AW: spätsommerliche gedanken zu "Gedanken an einem Sonntagmorgen im Frühling"

wie will ich mich verhalten bei einer konfrontation?
spiel ich das opfer oder werde ich zur täterin?

Spiel ich das Opfer? :confused:

Vermutlich meinst du: be-/ver-tone ich meine Opferrolle
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: spätsommerliche gedanken zu "Gedanken an einem Sonntagmorgen im Frühling"

Spiel ich das Opfer? :confused:
lieber windreiter, das weiß ich nicht.
ich jedenfalls kenne die rolle des opfers recht gut. und ich hab sie auch oftmals gespielt. und manches mal spiele ich sie auch heute noch.

sie geht so: die ganze welt ist so schlecht und rücksichtslos. und ich bin soooo sensibel. und keiner merkt, wie weh mir das alles tut.
am liebsten möchte ich sterben.
und zwar ganz, ganz leise.

wie siehst du das?
bist du das opfer?
 
AW: Gedanken an einem Sonntagmorgen im Frühling

Vielleicht ist es ja der Versuch sich einer Nötigung zu entziehen, den Anderen und seinen Charakter bloßstellen zu müssen um sich dann im Anschluss mit dessen Spiegelfechterei herumschlagen zu müssen und von ihm die "A-Karte" zugewiesen zu bekommen.
Was ist schlimm an Deinem Charakter? Warum kannst Du ihn nicht zeigen? Wir groß ist das Verbot bei Dir Dich um Dein eigenes Wohlergehen zu kümmern? Bist Du dann egoistisch? Hast Du es schon einmal mit einem ruhigen Gespräch bei Deinen Mitbewohnern versucht? oder bist Du jemand wie ich, der alle negativen Projektionen auf sich zieht und nicht gelernt hat, sich persönlich für alle eigenen Bedürfnisse einzusetzen.

Dann ist die ungewohnte Übung sich selber und seine Bedürfnisse ernst zu nehmen und dafür zu sorgen, sich um die Befriedigung seiner Bedürfnisse selber zu kümmern. Dazu ein Spruch
Ich wünsche mir die Gelassenheit,
Die Dinge zu akzeptieren, die unveränderbar sind,
Den Mut zu ändern, was änderbar ist,
Und die Weisheit, zwischen beidem zu unterscheiden.

Das Nächstliegendste was ich ändern kann, bin ich selber. Es ist im Anfang auch das Schwerste. Weil ich erst einmal alle Ideen und Vorstellungen davon, wie ich sein sollte oder auch möchte, überprüfen und über Bord werfen muss. Denn sehr oft haben wir einen großen Kritiker in uns, der uns antreibt Du musst und Du sollst. Diesem Typen die Tür zu weisen oder zuerst einmal zeitweise auf Urlaub zu schicken ist gar nicht leicht lohnt sich aber.

Ich habe es als äußerst befreiend angesehen, mich erst einmal als Opfer meiner Erziehung und dann meiner Denkweise zu erkennen anzunehmen und zu bedauern. So kann ich heute viel schneller entdecken, wer etwas von meiner Opferrolle hat und ein Stoppschild aufbauen. Sonst war ich perfekt darin
Opfer

Retter <-> Verfolger

mit mir selber zu spielen. Dieses eigene Gedankenkarusell zu durchbrechen ist gar nicht so leicht, denn ganz viele andere Menschen haben etwas von diesem Verhaltensmuster, der Mensch wird oder ist damit ein nützlicher Idiot.

Der Lärm im Stockwerk über Dir ist also ein guter Anlass, was und wie Du in einer Welt weiterleben willst, die wenig bis gar keine Rücksicht auf Dich nimmt? Da hat es schon alle Variationen gegeben. Ich mach z.B. aus meinem Herzen keine Mördergrube mehr schimpfe hier wie ein Rohrspatz und mache Vorschläge, wie es besser gehen kann.
Axl sagt selber Schuld, obwohl es gar nicht um Schuld geht sondern um menschliches Verhalten und seine Schlüsse die daraus gezogen werden können oder auch auch nicht gezogen werden.

meint :waesche1: :schaf: rg
 
AW: spätsommerliche gedanken zu "Gedanken an einem Sonntagmorgen im Frühling"

ich jedenfalls kenne die rolle des opfers recht gut. und ich hab sie auch oftmals gespielt. und manches mal spiele ich sie auch heute noch.

Wirklich? Gespielt?

Meinst du als Darsteller oder als Schauspieler? Und welche Rolle "spielt" hier der "Zuschauer", bzw. wer schaut denn überhaupt zu? Diesen Fragen habe ich mich schon vor vielen Jahren stellen müssen. Diese sind nämlich entscheidend dafür, ob man eine Rolle legitimieren kann, sowohl nach innen wie auch nach außen.

"die ganze welt ist so schlecht und rücksichtslos. und ich bin soooo sensibel. und keiner merkt, wie weh mir das alles tut.
am liebsten möchte ich sterben.
und zwar ganz, ganz leise."


Fällt mir ein Witz ein:

Treffen sich zwei Bekannte auf der Straße.
"Ich habe gehört, du hast eine Therapie gemacht."
"Ja, wegen meiner Aggressionen. Ich hatte meine Frau immer geschlagen".
"Und? Hat die Therapie geholfen?"
"Ja!"
"Du schlägst deine Frau nun nicht mehr?! Das ist wirklich erfreulich"
"Nein, ich schlage sie immer noch, nur fühle ich mich nicht mehr so schlecht danach"
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Gedanken an einem Sonntagmorgen im Frühling

Axl sagt selber Schuld, obwohl es gar nicht um Schuld geht sondern um menschliches Verhalten und seine Schlüsse die daraus gezogen werden können oder auch auch nicht gezogen werden.

Wenn es wirklich um Schuld geht, dann kann man IMMER nur selbst schuld sein.
Schuldzuweisungen, welche man von sich weist, sind PSEUDO!

:blume1:
meint
Axl
 
AW: spätsommerliche gedanken zu "Gedanken an einem Sonntagmorgen im Frühling"

Wirklich? Gespielt?

Meinst du als Darsteller oder als Schauspieler? Und welche Rolle "spielt" hier der "Zuschauer", bzw. wer schaut denn überhaupt zu? Diesen Fragen habe ich mich schon vor vielen Jahren stellen müssen. Diese sind nämlich entscheidend dafür, ob man eine Rolle legitimieren kann, sowohl nach innen wie auch nach außen.

tja, der zuschauer, der bin ich wohl selber.
und der spieler auch.

in meinem geschilderten fall bin ich die "spielerin" - nicht die darstellerin.
ich habe von der rolle keinen positiven gewinn, wie ich ihn als darstellerin haben könnte.
darstellen ist für mich was anderes: z.b. stelle ich bei meinen sohn manchmal die "böse mutter" dar...bin es im inneren aber nicht. dabei geht es darum, dass ich mir der "rolle" wohl bewusst bin.

doch wenn ich das "opfer spiele", - in meinem oben gemeinten sinn! - dann glaube ich, ein opfer der umstände sein zu müssen, obwohl es möglichkeiten gäbe, die umstände in meinem sinn abzuändern.
so war es gemeint.
rote graefin hat das auch gut ausgedrückt:
rote graefin schrieb:
Das Nächstliegendste was ich ändern kann, bin ich selber. Es ist im Anfang auch das Schwerste. Weil ich erst einmal alle Ideen und Vorstellungen davon, wie ich sein sollte oder auch möchte, überprüfen und über Bord werfen muss.

natürlich gibt es auch umstände, an denen ich nichts verändern kann. dann bin ich diesen womöglich ausgeliefert....bin dann also ein opfer der gegebenheiten - ganz im sinne von graefins sinnspruch:
Ich wünsche mir die Gelassenheit,
Die Dinge zu akzeptieren, die unveränderbar sind,
Den Mut zu ändern, was änderbar ist,
Und die Weisheit, zwischen beidem zu unterscheiden.
 
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AW: spätsommerliche gedanken zu "Gedanken an einem Sonntagmorgen im Frühling"

darstellen ist für mich was anderes: z.b. stelle ich bei meinen sohn manchmal die "böse mutter" dar...bin es im inneren aber nicht. dabei geht es darum, dass ich mir der "rolle" wohl bewusst bin.

Hier unterscheiden sich unsere Definitionen. Für mich ist dies Schauspielen, denn du bist es ja nicht. Darstellen würdest du meiner Meinung nach, wenn du etwas vorhandenes dar stellst. Kurz: Ein Darsteller ist etwas temporär, ein Schauspieler tut temporär so als ob.
 
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