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frauen - gewalt, diskriminierung etc.

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noisette

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21. Januar 2003
Beiträge
143
8.3.2003 - Internationaler Frauentag

dazu jüngste meldungen von amnesty international:
alle 40 minuten stirbt in russland eine frau als folge von misshandlungen durch einen mann;
alle 6 minuten wird in den usa eine frau vergewaltigt.

1908 gab es erstmals einen frauentag. ist, mehr als neun jahrzehnte danach, der frauentag noch immer kein grund zum feiern?

grüsse, n.
 
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ist, mehr als neun jahrzehnte danach, der frauentag noch immer kein grund zum feiern?
(Text von noisette)

Ach, Du bist es, gut dass ich die Postings alle gelesen habe:) . Ein schöner Name! Ich lass' mir wohl auch wieder einen neuen Namen einsetzen, mit meinem bin ich gar nicht glücklich, der ist viel zu lang:rolleyes: .

Zum Thema: ist heute der besagte grosse Tag? Da muss ich ja noch den Party- Service anrufen, dass heute Nachmittag richtig aufgetafelt wird und einen Striptease- Tänzer bestellen:D !! Meine lieben Nachbarinnen lade ich ein und dann wird gefeiert, geil!!:D
Nein, Spass beiseite! Solange es Frauen gibt, denen es nicht gut geht, wie soll man da so einen Tag feiern? Oder soll man sich darüber freuen, dass man wählen darf?
 
als feiertag habe ich den frauentag eigentlich noch nie gesehen - dafür gibts ja den muttertag ;).
der frauentag ist wohl eher dazu da, um ungleiche lebensbedingungen von männern und frauen aufzuzeigen, bzw. in erinnerung zu rufen. und da gibt es ja (leider) tatsächlich noch vieles, das sich ändern muss.
die (meine) vorstellung, dass es vorwärts und vorwärts gehen wird, die hat sich aber schon geändert. weil es nach den eindeutigen fortschritten wie wahlrecht, recht auf studium und freie berufswahl, u.ä., um auslegungsdinge geht. und da nicht nur darum, was als "erreicht" abgehakt werden kann, sondern auch grundsätzlich darum, was eigentlich "frauensache" ist. und wenn ich mir unsere neue (ö) frauenministerin ansehe, dann befürchte ich krebsschritte: rückwärtes, bestenfalls seitwärts. und verteidigung mit beißzangen.

mit grüßen
katharina
 
Man kann niemand Anderen ändern, ...

... nur sich selbst.

Frauen haben vielfach selbst einen Schuldanteil, wenn es ihnen nicht gut geht (zumindest gehe ich in der westlichen Welt davon aus).

Wenn alle (Männder und Frauen), ohne genauer darüber nachzudenken, gewohnheitsmäßig in alten Rollenklischees verhaftet sind, dann KANN sich gar nichts ändern. Wenn aber Frauen beginnen, die alten - und in der westlichen Welt nicht mehr nötigen - Rollenbilder abzulegen, dann müssen Männer automatisch darauf reagieren. Geschieht dies über einen längeren Zeitraum durch immer mehr Personen, so verändert sich die Gesellschaft. Aber beginnen muss immer eine einzelne Frau.

Der Weg zur Gleichbehandlung ist noch lang, aber der Anfang ist schon gemacht.
Wir sollten dur endlich alle damit beginnen, die Automatik unseres Handelns durch BEWUSSTES Handeln zu ersetzen.
Das täte der Welt in vielen Belangen gut.

Konfuzi
 
schuld&sühne&jede ist ihres glückes schmiedin

Also um "Schuld" kann es hier nicht gehen, es handelt sich ja um keine religiöse Angelegenheit. Es geht wohl eher um die Verantwortung, die man (in diesem Fall frau) für sein (ihr) Wohlergehen hat.
Aber auch in dieser Formulierung stimmte ich dir nur sehr eingeschränkt zu, weil dieses Immer-Wieder-Zurückführen aufs Individuelle eben nur sehr bedingt greift. Und schon gar nicht greift, wenn Ursachen eben nicht (oder nur sehr entfernt) individuell sind.
Wenn es keine erschwinglichen Kinderbetreuungseinrichtungen gibt, kann ich noch so strotzen vor Eigenverantwortung und individuellem Handlunsimpuls, ich werde das Problem nicht lösen können. Nicht individuell.
Der Spruch: "Beginnen muss immer die einzelne Frau" klingt hübsch richtig und ist es vermutlich auch, wenn man eben diese Individualperspektive (aus der Sicht des Mannes) einnimmt. Ich finde ihn aber trotzdem daneben - nämlich neben den Dingen, wenn man sie allgemein betrachtet.
Und mit Psychologisieren ("Man kann nur sich selbst und nicht die anderen ändern") ist man, denke ich, in politischen Belangen auch eher fehl am Platz.

Mit Grüßen
Katharina
 
Katharina:

>>Wenn es keine erschwinglichen Kinderbetreuungseinrichtungen gibt, kann ich noch so strotzen vor Eigenverantwortung und individuellem Handlunsimpuls, ich werde das Problem nicht lösen können.
<<

Hallo Katharina,

in Deutschland hättest Du PDS wählen können, die setzen sich für eine bessere Kinderbetreuung ein.

Gib es in Österreich auch eine Partei für bessere Kinderbetreuung?
 
Ich richte mein Wahlverhalten nicht danach aus, wie es Parteien mit den Kinderbetreuungseinrichtungen halten. Falls du das so meinen solltest, alzii. Allerdings ist es schon auch ein Hinweis auf eine gesellschaftspolitische Haltung. Und *die* interessiert mich schon (soweit vorhanden :().

Und noch was zu Konfuzius' Individualisierungs-Theorie:
Die Aufgabe der Frauenpolitik wäre dann so was in der Art wie bei Bravo: "Dr.Sommer antwortet"? Frauen schicken ihre Probleme ein und bekommen Tipps und Tricks verraten, wie sie ihre Probleme lösen können?
Naja, bei genauerer Betrachtung findet das ja eh schon statt. Die Ratgeber-Literatur boomt!

;)
Katharina
 
Original geschrieben von katharina

Und noch was zu Konfuzius' Individualisierungs-Theorie:
Die Aufgabe der Frauenpolitik wäre dann so was in der Art wie bei Bravo: "Dr.Sommer antwortet"? Frauen schicken ihre Probleme ein und bekommen Tipps und Tricks verraten, wie sie ihre Probleme lösen können?
Katharina

:( :mad: Auuu!!

Das war ein Schlag in die Magengrube! Außerdem hast du mich (unbewusst beabsichtigt??) nicht verstanden!

Wenn ich mein weibchenhaftes Verhalten nicht abzulegen bereit bin, brauche ich mich nicht zu wundern, wenn ich wie ein Weibchen behandelt werde. Wenn ich mein männliches Imponiergehabe nicht ablege, brauche ich mich nicht zu ärgern, wenn ich als Macho beschimpft werde. Mein Verhalten bestimmt die Reaktion meines Gegenübers.

Eine Frau, die nicht gluckt, zickt und ihren Hausfrauenhorizont erweitert, die also als vollständiger, verantwortlicher Mensch auf die typischen weibchenhaften Verhaltensweisen verzichtet, wird auch von der Gesellschaft als vollständiger Mensch ernst genommen. Wenn es von diesen Frauen eine große Anzahl gibt, werden ihre Probleme viel schneller gelöst, weil man sie nicht als "Problemerl von den kleinen Patscherln" abtut, sondern genauso ernst nimmt wie die Probleme der Männer.

Es kommt also darauf an, eine genügend große Anzahl von Frauen zu selbstbewussten, ernsthaften ganzheitlichen Menschen zu erziehen. Natürlich geht das nicht von heute auf morgen, sondern braucht Zeit. Aber dafür kämpgen Frauen schon seit mehr als 100 Jahren.

Konfuzi
 
"Eine Frau, die nicht gluckt, zickt und ihren Hausfrauenhorizont erweitert, die also als vollständiger, verantwortlicher Mensch auf die typischen weibchenhaften Verhaltensweisen verzichtet, wird auch von der Gesellschaft als vollständiger Mensch ernst genommen."

Gluckende, zickende (tja, früher hieß es noch bocken!), Beschränkt-Seiende (=weibchenhaft??? Wo ist denn da die dumme, sexy Blondine abgeblieben?)
versus
vollwertige Menschen??? (Und das ist dann männchenhaft? Oder kommen die Männchen aus Auspuffrohren und Fußballtoren gekrochen, kaum aufgerichtet sich auf die Schenkel klopfend und die Äuglein auf den am nächsten hängenden Busen gerichtet?)

Klischee versus Ideal?

Sorry, aber das ist definitv nicht mein Fall,

gruß
Katharina
 
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halbe-halbe ?

Original geschrieben von Konfuzi
Frauen haben vielfach selbst einen Schuldanteil, wenn es ihnen nicht gut geht (zumindest gehe ich in der westlichen Welt davon aus).

dazu einige aktuelle daten von der statistik austria:

* vollzeiterwerbstätige frauen wenden für erwerbs-, haus- und familienarbeit durchschnittlich 10,5 stunden pro tag auf - sie arbeiten damit im schnitt um 1,5 stunden länger als ihr partner.

* der anteil der 'nur-hausfrauen' liegt derzeit bei etwa 15 %. nur 2 von 1000 männern sind 'hausmänner'.

* weiterhin kümmern sich grösstenteils frauen um den haushalt, die kinderbetreuung sowie die pflege älterer angehöriger. familiäre kinderbetreuung erfolgt überwiegend durch frauen.
52 % der frauen sind für deren betreuung entweder ganz oder überwiegend zuständig. 42 % teilen sich die betreuung mit anderen personen.
hingegen geben nur 4 % der männer an, ihre kinder zumindest grösstenteils alleine zu betreuen. 38 % der männer nehmen selten oder nie ihre betreuungsaufgaben wahr.

* unter gleichen bildungs- und arbeitszeitbedingungen beträgt der einkommensnachteil der frauen 18 %.

:mad: ....... n.
 
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