AW: Faust, der Tragödie Erster Teil, was blieb ?
.....Ah ja. Erlauben sie eine Frage; Sie sind nicht zufällig Krone-Leserbrief-
Schreiber? Mit ihrer Meinung wären sie nämlich voll auf Linie.....
meint m.f.g. plotin
Nein, die Krone ist zwar Österreichs auflagenstärkste Zeitung, allein der Name ist mir aber schon zu konservativ (ich weiß, dass das nicht ganz zu meinem Goethe-Faible passt; ich unterscheide aber zwischen konservativ im Sinne von zeitlich rückwärts gewandt und klassisch im Sinne von zeitlos). Ich lese die Kronenzeitung nicht einmal regelmäßig, zumindest nicht den politischen Teil.
Über das politische Tagesgeschehen informiere ich mich hauptsächlich aus
Zeit im Bild und
ORF-Teletext
hin und wieder aber auch
aus diesem Forum, falls sich zwei oder mehrere user über ein Thema einig sind oder wurden.
Im übrigen glaube ich nicht, dass der "Wert"unterschied zwischen uns beiden so groß ist, plotin, dass das förmliche Sie angebracht wäre. Wenn Sie mich aber wieder in der Höflichkeitsform kontaktieren, werde ich sie natürlich auch beibehalten. Ich möchte Sie bitten, das spezifische Thema hier nicht weiter zu verbreitern, um Faust nicht zu sehr zu verwässern; es gibt "Unter uns" (sogar mit einem thread "An Zeilinger"), ganz persönliche Dinge können wir auch unter Private Nachrichten (PN) oder über Email diskutieren.
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Hallo Goethe-Fans und die es werden wollen !
Weiter geht's. Letzter Original-Text war Beitrag Nr. 203.
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Mephistopheles:Was soll das Sieb ?
Der Kater (holt es herunter):Wärst Du ein Dieb,
Wollt' ich Dich gleich erkennen.
(Er läuft zur Kätzin und lässt sie durchsehen.)
Sieh durch das Sieb !
Erkennst du den Dieb,
Und darfst ihn nicht nennen ?
Mephistopheles (sich dem Feuer nähernd):
Und dieser Topf ?
Kater und Kätzin:Der alberne Tropf !
Er kennt nicht den Topf,
Er kennt nicht den Kessel !
Mephistopheles:Unhöfliches Tier !
Der Kater:Den Wedel nimm hier,
Und setz Dich in Sessel !
(Er nötigt den Mephistopheles zu sitzen.)
Faust (welcher diese Zeit über vor einem Spiegel gestanden, sich ihm bald genähert, bald sich von ihm entfernt hat):
Was seh ich ? Welch ein himmlisch Bild
Zeigt sich in diesem Zauberspiegel !
O Liebe, leihe mir den schnellsten deiner Flügel,
Und führe mich in ihr Gefild !
Ach wenn ich nicht auf dieser Stelle bleibe,
Wenn ich es wage nah zu gehn,
Kann ich sie nur als wie im Nebel sehn ! -
Das schönste Bild von einem Weibe !
Ist's möglich, ist das Weib so schön ?
Muss ich an diesem hingestreckten Leibe
Den Inbegriff von allen Himmeln sehn ?
So etwas findet sich auf Erden ?
Mephistopheles:Natürlich, wenn ein Gott sich erst sechs Tage plagt,
Und selbst am Ende Bravo sagt,
Da muss es was Gescheites werden,
Für diesmal sieh dich immer satt;
Ich weiß dir so ein Schätzchen auszuspüren,
Und selig wer das gute Schicksal hat,
Als Bräutigam sie heimzuführen !
(Faust sieht immerfort in den Spiegel. Mephistopheles, sich zu den Sessel dehnend und mit dem Wedel spielend, fährt fort zu sprechen.)
Hier sitz ich wie der König auf dem Throne,
Den Zepter halt ich hier, es fehlt nur noch die Krone.
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Die Hexe, inzwischen weitgehend rebablitiert und sich zum Hexentum bekennend, tritt heute schneller auf.
Liebe Grüße
Zeili