AW: Endlich Frühling
Ich verbitte mir jegliche Art von Nachrufen; mein Rhythmus besteht aus fünf- bis sechstägigen Pausen, darunter wird's pathologisch, das dürfte allen (Miriam voran) bekannt sein.
Die Erfindung der Gentechnik durch Mitschurin und Lyssenko bringt allerdings ganz neue Aspekte ins Spiel. Ich bin nur ein Musiker - bislang dachte ich, Schostakowitsch hätte Stalin zur Idee des Klonens von Beethoven-Symphonien inspiriert.
Und ob die Sowjet-Tomate einer 1982er Hollandtomate geschmacklich tatsächlich unterlegen war, wäre im Nachhinein genau zu prüfen.
(aside: es gehört zu den fragwürdigen Errungenschaften israelischer Agrokultur, Paprikafrüchte nach europäischem Standard zu erzeugen.)
Wie ich euch kenne, erwartet ihr jetzt von mir weitere, halbwegs in lyrische Form gegossene, abfällige Bemerkungen über den Frühling. Ich kann jetzt natürlich psychosexuell antworten, daß mich kahle Bäume so sehr anmachen wie barhäuptige Männer.
Wenn ich aber in diesem thread noch was zu sagen habe, sind ab sofort diese einfachen Stabreime endgültig verboten und werden in Zukunft (bis zum Sommer also) von mir markiert werden. Und, nee, Miriam - auch der unregelmäßige Zeilenrhythmus des Klagelieds verrät, daß alles - auch der Inhalt - noch auf den Reim hin zurechtgerückt wurde.
Ich hab nichts gegens Reimen,
sie dürfen nur nicht schleimen,
nicht schmieren und nicht hüpfen.
Die Wörter können schlüpfen:
doch stets bedarf es noch
des tiefen Dichters abgrundtiefen Loch.
Ja das war doch mal mal ganz schlecht, da geht noch (abgesehen von der grammatischen Verrenkung) ein Genitiv-s herrenlos durch die Welt.
Aber da ich ja immer gerne auch ein bißchen platt bin, dieses:
Als das Genitiv-S in die Welt kam,
sah es, daß sein Platz ihm durch Ordnung bestimmt war.
Es empfand sich als Fremdgeburt und erinnerte sich einer Sprache
die seiner nicht bedurfte.
Und weil mir gerade danach ist, nochmal eins meiner Lieblingslieder
(schon der Reime wegen):
http://youtube.com/watch?v=OIjlnhotzH4