AW: Duzen, Siezen, Ihrzen
Der Rest ist.........Schweigen.
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Der Rest ist.........Schweigen.
Ist das Siezen heute nicht unnötig? Wozu dient die Unterscheidung von "Du" und "Sie"?
Der Adel ist abgeschafft, es gibt keine "Ihre Durchlaucht" mehr. Andere Länder kommen doch auch ohne diese Unterscheidungen aus. Wen man ehren möchte, denn nennt man dort beispielsweise Herr, Dame und so weiter. Was für Gründe gibt es, sich siezen zu lassen, auf das Gesiezt-Werden zu bestehen? Den ausdrücklichen Wunsch, gesiezt zu werden, absichtlich zu missachten, ist eine Beleidigung; ist dies nicht lächerlich?
Was sagt IHR dazu?
Deine Aussage/(rhetorische?) Frage läßt mich d'raus ableiten, daß Du auch, wie ich, hinter den meisten Accounts Menschen "siehst".Du - Sie, bei mir ist das, wie bei Vielen hier, im realen Leben (wobei ich mich immer wieder frage, ist der Austausch via Internet nicht auch real?),
.....
Bis vor kurzem bekam ich, vor allem, im ländlichen südlichen bayerischen Schwaben (wenn, dann meist) von Landwirten noch das "Ihr", für auf (m)eine Personoberhaenslir schrieb:.....
Hoch- und Spätmittelalter – Mittelhochdeutsch – du und ihr
Im neunten Jahrhundert kam als Anrede für hochgestellte Personen das Ihr dazu – als Pronomen des PLURALIS MAIESTATIS ‘Eure Gnaden’. Für sich selbst benutzten die Edlen das Pronomen ‘Wir’ – ‘Unsere Gnaden’. (Vordem – in der Spätantike – hatten nur die römischen Kaiser den PLURALIS MAIESTATIS für sich in Anspruch genommen.) Das Mittelhochdeutsche verwendete das Ihr im Hoch- und Spätmittelalter (1000 – 1500) nicht nur als Anrede für Edle, sondern allgemein auch als respektvolle Anrede für Fremde.
Das Er verschwand mit der französischen Revolution; das Sie hingegen wurde als Anrede für die neuen Herren – die Bürger – übernommen. Im 19. Jahrhundert waren deshalb nur noch zwei Anreden übrig – das Du für vertraute und das Sie für fremde Menschen.
Vor etwa 13 Jahren telefonierte ich mit einer Dame aus Velten. Sie hatte per Annonce einen Hundewelpen feilgeboten, und die telefonische Vereinbarung eines Besichtigungstermines gestaltete sich für mich als verwirrend, denn die Dame "er-te" mich. Bis ich diese, mir bis dahin nicht vertraute, umgangsförmliche Eigenheit durchschaute, redeten wir an einander vorbei:
"Ich habe Interesse an diesem Hund, wann kann ich ihn denn sehen?"
"Naja, wann hat ER denn Zeit?"
"Nein, Sie missverstehen mich; ICH möchte den Hund ansehen."
"Ja, gerne. Wann kann ER denn kommen?"
"Ich, ICH persönlich möchte den Hund haben!"
"Ja, wann hat ER denn Zeit?"
und so weiter, und so weiter....
Da die Dame von sich aus nicht erkannte, dass ich mich mit "er" nicht angesprochen fühlte, scheint mir das "Duzen", (damals) in Velten, (wenigstens gegenüber Fremden) relativ unbekannt gewesen zu sein.
... Für mich gilt, so wie hier bin ich auch weit ab vom Pc.