Oh, Sonne, wunderbarer Stern,
scheinst du uns heiß, so würd´ich gern
in kühlere Regionen reisen,
so sehr dich auch die And´ren preisen.
Natürlich ist schön zu sehen,
wenn morgens sanft die Nebel wehen.
Doch weiß ich auch, steigen sie sie auf,
dass schnell der Schweiß nimmt seinen Lauf.
Da kann man duschen, Deos sprühen;
da kann man pflegen und sich mühen,
das Styling kunstvoll zu gestalten.
Du weißt, es wird nicht lange halten.
Die Haare kleben dir am Kopf,
so wie der Kragen dir am Kropf.
Mascara, kunstvoll aufgetragen,
läuft mit dem Schweiß dir bis zum Kragen.
Das T-Shirt klebt dir fest am Rücken.
Da hilft dir auch kein Schweißtuch zücken.
Selbst die rasierte Achselhöhle
riecht nach Minuten wie die Töle,
deren Geruch du gar nicht magst,
und die mit "Schsch" du von dir jagst.
Doch willst du "in" sein, musst du leiden
und jede Art von Schatten meiden.
Du musst so tun wie die Eidechsen,
die wie verrückt nach Sonne lechzen.
Du musst nach außen hin genießen,
auch wenn die Allergien sprießen.
Wer "in" ist, wer dazugehört,
sich niemals an der Hitze stört.
Er lächelt selig beim Versuch
zu ignorier´n den Brandgeruch,
der gern, von exzessivem Sonnenbaden,
durchs Umfeld zieht in leichten Schwaden.
Schwitzen ist schön, Braunsein ist cool,
out, der, der nur im Swimmingpool.
Ich mag die Sonne wirklich gern,
doch sticht mich dieser irre Stern
mit mehr als 25 Grad,
dann wird der Sommer mir zu fad´.
Dann wünsch ich mir den hohen Norden,
und seh´mich schwimmen in den Fjorden.
Beneide Eskimos und Lappen,
und möchte in die Dusche tappen
zum x-ten Mal an diesem Tage
und ignorier´die dumme Frage,
ob ich mit Schwimmhäuten an den Zeh´n
so gut, wie ohne die kann geh´n.
Nur eines mich bei Hitze tröstet,
wenn ich mir vorkomm´wie geröstet,
das ist die Aussicht auf die Zeit,
und diese ist gottlob nicht weit,
wo ich, getarnt mit Schal und Mütze,
genüsslich stapfe durch die Pfütze,
wenn mich ein Tief nach draußen zieht,
das Hirn berauscht vom "Sauwetter-Lied".
Rhona