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Die Banalität des Bösen - nur das Gute ist radikal - Eine "Philosophie des Bösen" von Hannah Ahrendt

Das Flüssige und das Feste,hält es zum Besten;)

Ohne Feuer, ist nichts geheuer.

:schaukel:

stimmt

ja - das ist wohl das prinzip des terrors - er sät angst um unterwürfigkeit und hierachie zu ernten. und dies nicht mal mit zwang - menschen unter chronischer angst sehnen sich meist selbst in anbetracht ihrer erlebten eigenen hilflosigkeit nach strikter hierachie und führung.

Fehlgeleitete, fixierte Sehnsüchte erreicht man nicht mit Vernunft, Moral oder Verharmlosung von Ängsten, sondern nur, indem man die Sehnsucht an sich als zum Menschen gehörig anerkennt. Stattdessen wird sie gern verkitscht, als Ausdruck von Scheitern interpretiert oder, wenn sie sich erfüllt, rückwirkend als Irrtum umgemünzt.

Sehnsucht ist der Garant für Weite und Entwicklung.

"Man verliert sich eher in der Dichte als in der Weite."
Michael Richter

Dennoch braucht der Mensch einen Anker, und den erfährt man als Kind nur in Personen, die einem mal Entscheidungen vorgegeben, bei irgendetwas weitergeholfen oder vor etwas anderem bewahrt haben, und schon ist die Idealisierung von Führungspersönlichkeiten absolut gesetzt. Statt die Schwingung des Personalen im eigenen Inneren wahrzunehmen wird es in vergegenständlichter Form im Äußeren gesucht und illusionär auch gefunden.
 
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Man könnte ja in diesem Thread auf Arendts Eichmann Buch näher eingehen oder auch auf Ihre Vorlesung über das Böse. Also das Threadthema anhand dieser Texte auch genauer zu diskutieren.

Wäre ein Vorschlag von meiner Seite dazu.
gerne - hast du schon bestimmte textpassagen im sinn und falls verfügbar links dorthin ?
 
Ohne Feuer, ist nichts geheuer.

:schaukel:



Fehlgeleitete, fixierte Sehnsüchte erreicht man nicht mit Vernunft, Moral oder Verharmlosung von Ängsten, sondern nur, indem man die Sehnsucht an sich als zum Menschen gehörig anerkennt. Stattdessen wird sie gern verkitscht, als Ausdruck von Scheitern interpretiert oder, wenn sie sich erfüllt, rückwirkend als Irrtum umgemünzt.

Sehnsucht ist der Garant für Weite und Entwicklung.

"Man verliert sich eher in der Dichte als in der Weite."
Michael Richter

Dennoch braucht der Mensch einen Anker, und den erfährt man als Kind nur in Personen, die einem mal Entscheidungen vorgegeben, bei irgendetwas weitergeholfen oder vor etwas anderem bewahrt haben, und schon ist die Idealisierung von Führungspersönlichkeiten absolut gesetzt. Statt die Schwingung des Personalen im eigenen Inneren wahrzunehmen wird es in vergegenständlichter Form im Äußeren gesucht und illusionär auch gefunden.
ich selbst differenziere hier gerne in sehnen und in sehnsucht - wobei die sehnsucht eher die pathologische und dem mensch schädliche form ist. althochdeutsch suht-siechen,seuche,krankheit während das sehnen selbst die urkraft darstellt auf welcher jeder wille aufbaut sich und die welt gestalt geben zu wollen. jakob böhme als einer der väter der deutschen mystik hat diesen begriff besonders in die philosophische welt gestellt.
 
Ist die Existenz des Bösen (an sich) von hier (durch EarlGrey) zur Sprache gebrachten < Das Existent des Bösen > zu unterscheiden, und wenn ja wie und wodurch?

Entsteht eine Unterscheidung bzw. ein ' Unterscheid ' bzw. ' Überscheid ' eigenständig, wenn der Mittelscheid in der Sprache - äquilog zu einem Mittelscheitel (im Kopf) fehlt?

Sind hier in diesem thread die vorbewertenden Machbarkeitststudienanfänger des Bösen am Werk - oder habe ich "nur" bös nachgefragt?

Wenn es die (innenweltliche) Unterscheidung gibt, müsste es dann nicht auch sprachbegrifflich die (außenweltliche) *Überscheidung* geben, die eben gerade nicht mit dem (bekannten) Begriff Überschneidung verwechselt werden darf?

.................
Das Existent des Bösen resultiert auf die Fähigkeit des Menschen zu Gunsten des Mitmachens auf das eigene Denken zu verzichten. ........

Genau so verarscht komme ich mir hier vor, auf das eigene Denken gefälligst verzichten zu sollen, damit hier angeblich weiter "philosophiert" werden kann!

Stammt diese wörtlich so wiedergegebene Erkenntnis in der von EarlGrey benutzten Formulierung - < Das Existent des Bösen > nun von Hanna Arendt, ist es ein Schreibfehler oder eine bewusst eingestreute Formulierung von EarlGrey, welche hier bislang seltsam undefiniert und unkommentiert geblieben ist?

Um Aufklärung darf gebeten werden!

Egal ob ein Schreibfehler vorliegt oder nicht, scheinen mir alle bescheinigen zu wollen, die hierzu kritiklos wie brave Lämmer dem EarlGrey zustimmen, dass sie auf das eigene Denken zu verzichten gewillt sind, falls es sich lohnen könnte, sich einfach nur auf Dritte durch Zustimmung zu berufen.

Bei so viel Lob zu Hanna Arendt hier möchte ich wenigstens ein wenig "Kritik an der Kritik" ( des Bösen) anbringen dürfen.

Wenn "nur" das Gute (als Wertungsgrundsatz) radikal wäre, dann bestünde die große Gefahr, dass das Gegenteil davon um jeden Preis" bekämpft" werden müsste.

Und genau diese Form einer "überaus gut gemeinten Vollidiotie" - nämlich einem "radikalen Wertungsgrundsatz in aller Güte" gemeinsam auch noch zu huldigen - wäre es dann, was unseren verrückten Zeitgeist heute weltweit vorzubestimmen scheint - in geradezu magischer Erkenntnisfreiheit!

Meine radikal reale Rede ist von einer existenten Anti-Logik (als billigste Materie einer zunehmend sich selbst abstoßenden Welt) und einer existierenden Anti-Materie (als teuerste Materie der anziehenden Welt).

Wie würde sich die Menschheit entscheiden, wüsste sie die Bedeutung der Würde inmitten einer irdischen Wie-es-wohl-wäre-wenn-man-Mensch-sein-Würde?

Bernies Sage
 
Zuletzt bearbeitet:
neben der banalität des bösen gibt es ja nach ha noch die eher ungeschriebene radikalität des guten. wenn das banale sich auf die unfähigkeit zum denken bezieht so muss sich ja das radikale eben auf das denken beziehen - wie seht ihr das - was meint ha hier genau mit radikal denken - wie kann das aussehen?
 
neben der banalität des bösen gibt es ja nach ha noch die eher ungeschriebene radikalität des guten. wenn das banale sich auf die unfähigkeit zum denken bezieht so muss sich ja das radikale eben auf das denken beziehen - wie seht ihr das - was meint ha hier genau mit radikal denken - wie kann das aussehen?

.....Könnten Sie das etwas vertiefen? Wo und wann sprach "Hannah Arendt" explizit über "radikales denken?".....

Danke plotin
 
.....Könnten Sie das etwas vertiefen? Wo und wann sprach "Hannah Arendt" explizit über "radikales denken?".....

Danke plotin
sie sprach indirekt daavon "..das böse ist nicht radikal - das böse ist banal - nur das gute ist radikal.."
an gleicher stelle bezog sie das banale auf die unfähigkeit zum denken.
daraus schliesse ich dass das gute bei ha sich auf die fähigkeit zum denken bezieht wie auch zum radikalen denken.
 
sie sprach indirekt daavon "..das böse ist nicht radikal - das böse ist banal - nur das gute ist radikal.."
an gleicher stelle bezog sie das banale auf die unfähigkeit zum denken.
daraus schliesse ich dass das gute bei ha sich auf die fähigkeit zum denken bezieht wie auch zum radikalen denken.

.....Ok! Nur soweit mir bekannt, thematisiert Arendt die "Radikalität des Guten" bloß in ihrer Korrespondenz mit "Gershom Scholem" und meint dort sinngemäß; "Das Böse ist immer nur extrem, aber niemals radikal, es hat kein Tiefe und wuchert nur oberflächlich. Tief und radikal ist immer nur das Gute!" D.h., so denke Ich, Arendt´s Ausspruch; "Radikal ist immer nur das Gute" bezieht sich weniger auf "radikales denken", als auf die tiefe Verankerung des Guten!.....

m.f.g. plotin
 
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