AW: Der Zweck heiligt die Mittel?
Muzmuz,
Deine Fragen mögen ja darauf ausgerichtet sein, die eigene Moral zu hintergragen.
Aber im RL stellen sich solche Probleme praktisch nie.
Da bestehen immer noch andere Möglichkeiten.
Wäre ich Weichensteller, und könnte die Weiche noch rechtzeitig umstellen, dann könnte ich die 5 Arbeiter auch noch rechtzeitig warnen.
Selbiges gilt im Fall des Mordes an dem schweren Mann - bin ich nämlich leichter als der, wird er sich von mir nicht ohne Weiters vor den Zug werfen lassen.
Beim Dilemma im Boot wird die Entscheidung nicht allein bei mir liegen, und ich wäre auch nicht fähig abzusehen, wer von beiden die Nacht überlebt. Zudem bestünde noch die Möglichkeit zu versuchen, den im Wasser Treibenden erstmal mitzuschleppen oder zu versuchen ihn einzuholen ohne den Verletzen über Bord zu werfen.
Im Fall des Babys müsste ich ihm den Mund zuhalten ohne es dabei zu ersticken, Es hat eine Nase, und selbst wenn die verstopft ist, kann ich mit viel Vorsicht zusehen, dass es zwischendurch atmet. Zudem gibt es einen Griff, der Babys praktisch zwangsläufig zum Schweigen bringt ohne dass sie zu Schaden kommen.
Und zur Flugzeugentführung: Ein Abschuss ist völliger Schwachsinn, weil angedrohte Abstürze äußerst selten wenn nicht nie ausgeführt werden.
Mit Flugzeugentführern verhandelt man.
Es gibt solche Dilemmas äußerst selten, und es gibt meist viele verschiedene Auswegmöglichkeiten, die es zu erwägen gibt.
Ich opfere - und was, wenn ich geopfert werde?
es gibt für die moralischen fragen, ob ein leben für mehrere leben "geopfert" werden darf einige dillemas die zeigen, dass die generelle ablehnung der opferung doch nicht so eindeutig ist
dilemma 1:
ein waggon rollt auf eine gleisbaustelle zu
eine weiche kurz vor der baustelle ist so eingestellt, dass der waggon eine gruppe von 5 bauarbeitern überrollt und tötet
auf dem anderen gleis ist 1 bauarbeiter, der bei umstellung der weiche getötet würde
du stehst an der weiche: stellst du die weiche um ?
dilemma 2:
selbige baustelle mit 5 gleisarbeitern und selber waggon
kurz vor der baustelle eine brücke, auf der ein schwerer mann steht, der, wenn du ihn auf die gleise wirfst, den waggon aufhält (und dabei stirbt)
du selbst bist nicht schwer genug, also selbstopferung ausgeschlossen
wirfst du ihn auf die gleise ?
dilemma 3:
nach einem schiffbruch sitzt du in einem voll besetzen rettungsboot
an bord ist eine person, die schwer verletzt ist und die nacht mit sicherheit nicht überleben wird
neben dem boot schwimmt eine noch gesunde person, die aber mit sicherheit sterben wird, wenn sie nicht ins boot kommt
darf die schwer verletzte person über bord geworfen werden, um jener im wasser das überleben zu sichern (selbstopferung ist natürlich auch hier ausgeschlossen) ?
dilemma 4:
ein bunker in kriegszeiten mit einigen personen um einem baby
das baby schreit und ist nicht zu beruhigen
feindliche soldaten nähern sich und würden das baby schreien hören
wenn sie es hören, werden die flüchtlinge entdeckt und ausnahmslos alle umgebracht
die einzige möglichkeit, das baby zum schweigen zu bringen ist, es zu ersticken
darf man es dann ?
dilemma 5:
ein entführtes passagierflugzeug, die entführer kündigen an, in ein stadion zu stürzen
jenes ist voll besetzt und mit 60000 toten wäre zu rechnen
darf man das flugzeug abschießen und damit 180 passagiere opfern ?
wer auch nur 1 dilemma nicht mit einem eindeutigen "nein" lösen kann, für den ist das prinzip "kein leben darf für ein anderes geopfert oder aufgegeben oder dessen ende in kauf genommen werden" nicht mehr absolut gültig
lg,
Muzmuz
Muzmuz,
Deine Fragen mögen ja darauf ausgerichtet sein, die eigene Moral zu hintergragen.
Aber im RL stellen sich solche Probleme praktisch nie.
Da bestehen immer noch andere Möglichkeiten.
Wäre ich Weichensteller, und könnte die Weiche noch rechtzeitig umstellen, dann könnte ich die 5 Arbeiter auch noch rechtzeitig warnen.
Selbiges gilt im Fall des Mordes an dem schweren Mann - bin ich nämlich leichter als der, wird er sich von mir nicht ohne Weiters vor den Zug werfen lassen.
Beim Dilemma im Boot wird die Entscheidung nicht allein bei mir liegen, und ich wäre auch nicht fähig abzusehen, wer von beiden die Nacht überlebt. Zudem bestünde noch die Möglichkeit zu versuchen, den im Wasser Treibenden erstmal mitzuschleppen oder zu versuchen ihn einzuholen ohne den Verletzen über Bord zu werfen.
Im Fall des Babys müsste ich ihm den Mund zuhalten ohne es dabei zu ersticken, Es hat eine Nase, und selbst wenn die verstopft ist, kann ich mit viel Vorsicht zusehen, dass es zwischendurch atmet. Zudem gibt es einen Griff, der Babys praktisch zwangsläufig zum Schweigen bringt ohne dass sie zu Schaden kommen.
Und zur Flugzeugentführung: Ein Abschuss ist völliger Schwachsinn, weil angedrohte Abstürze äußerst selten wenn nicht nie ausgeführt werden.
Mit Flugzeugentführern verhandelt man.
Es gibt solche Dilemmas äußerst selten, und es gibt meist viele verschiedene Auswegmöglichkeiten, die es zu erwägen gibt.
Ich opfere - und was, wenn ich geopfert werde?