Oldtimer37
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Seit der Wahl des deutschen Kardinals Ratzinger zum Pontifex als Benedikt XVI., ist die katholische Kirche in Westeuropa wieder dabei, sich intensiv in das politische Tagesgeschehen der verschiedenen Staaten einzumischen.
Schon in Italien verstummen Gerüchte nicht, dass der Vatikan beim Sturz Romano Prodis im Jänner dieses Jahres die Fäden im Hintergrund gezogen hat. Der Justizminister in der Regierung Prodi, der Christdemokrat Clemente Mastella hat genau an dem Tag seinem Chef die Gefolgschaft verweigert, an dem der Präsident der italienischen Bischofskonferenz sehr eindeutig gefordert hatte: Wir brauchen endlich wieder eine christliche orientierte Regierung, die katholische Werte vertritt.
Ebenso schlimm wenn nicht schlimmer war die Agitation der katholischen Kirche im Kampf zur Wahl für das spanische Parlament, die gestern stattgefunden hat. Der Erzbischof von Madrid hat offen dazu aufgerufen, die Sozialisten abzuwählen. Auf sein Geheiß gab die spanische Bischofskonferenz einen Hirtenbrief heraus, der zwar keine explizite Wahlempfehlung enthielt, aber erklärte, dass eine Partei, die Initiativen wie die Legalisierung der Homo-Ehe (von der sozialistischen Regierung Zapatero durchgeführt) ergreife, für gläubige Katholiken nicht wählbar sei.
Bei einer von den Bischöfen organisierten Groß-Demo in Madrid wetterten die Kardinäle gegen den „Radikallaizismus“ der Regierung. Dabei war über Videowall Benedikt XVI aus Rom zugeschaltet. Der religiöse Fundamentalismus in Europa findet sich nicht nur im Islam sondern seit Benedikt XVI auch verstärkt in der katholischen Kirche. (Siehe auch Profil Nr. 8/2008)
Gestern hat die sozialistische Partei unter Jose Zapatero die Wahl für spanische Verhältnisse deutlich gegenüber der konservativen Volkspartei (PP) gewonnen. Ich denke, dass den Spaniern – aller Lager – noch immer die unheilige Allianz der katholischen Kirche mit dem Putschisten General Franco in den 30-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts in Erinnerung ist. Eine Allianz, die zum blutigen und grausamen Bürgerkrieg und zu 40 Jahren Franco-Diktatur geführt hat.
Mit dem Wahlergebnis hat Spanien der reaktionären Kirche für ganz Europa ein deutliches Stopp-Signal gegeben. Die Bedeutung dieses Signals wird uns vermutlich erst in Jahren in seiner Bedeutung voll bewusst werden.
Schon in Italien verstummen Gerüchte nicht, dass der Vatikan beim Sturz Romano Prodis im Jänner dieses Jahres die Fäden im Hintergrund gezogen hat. Der Justizminister in der Regierung Prodi, der Christdemokrat Clemente Mastella hat genau an dem Tag seinem Chef die Gefolgschaft verweigert, an dem der Präsident der italienischen Bischofskonferenz sehr eindeutig gefordert hatte: Wir brauchen endlich wieder eine christliche orientierte Regierung, die katholische Werte vertritt.
Ebenso schlimm wenn nicht schlimmer war die Agitation der katholischen Kirche im Kampf zur Wahl für das spanische Parlament, die gestern stattgefunden hat. Der Erzbischof von Madrid hat offen dazu aufgerufen, die Sozialisten abzuwählen. Auf sein Geheiß gab die spanische Bischofskonferenz einen Hirtenbrief heraus, der zwar keine explizite Wahlempfehlung enthielt, aber erklärte, dass eine Partei, die Initiativen wie die Legalisierung der Homo-Ehe (von der sozialistischen Regierung Zapatero durchgeführt) ergreife, für gläubige Katholiken nicht wählbar sei.
Bei einer von den Bischöfen organisierten Groß-Demo in Madrid wetterten die Kardinäle gegen den „Radikallaizismus“ der Regierung. Dabei war über Videowall Benedikt XVI aus Rom zugeschaltet. Der religiöse Fundamentalismus in Europa findet sich nicht nur im Islam sondern seit Benedikt XVI auch verstärkt in der katholischen Kirche. (Siehe auch Profil Nr. 8/2008)
Gestern hat die sozialistische Partei unter Jose Zapatero die Wahl für spanische Verhältnisse deutlich gegenüber der konservativen Volkspartei (PP) gewonnen. Ich denke, dass den Spaniern – aller Lager – noch immer die unheilige Allianz der katholischen Kirche mit dem Putschisten General Franco in den 30-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts in Erinnerung ist. Eine Allianz, die zum blutigen und grausamen Bürgerkrieg und zu 40 Jahren Franco-Diktatur geführt hat.
Mit dem Wahlergebnis hat Spanien der reaktionären Kirche für ganz Europa ein deutliches Stopp-Signal gegeben. Die Bedeutung dieses Signals wird uns vermutlich erst in Jahren in seiner Bedeutung voll bewusst werden.