Findevogel
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Jeanette Winterson
Das Schwesternuniversum
"Eine abenteuerliche Dreiecksgeschichte über die Grenzen von Zeiten, Räumen und Dimensionen hinweg"
Ein ungewöhliches Buch, poetisch, witzig, intelligent und sehr unterhaltsam. Die Autorin verknüpft die unterschiedlichen Charaktere der drei Hauptpersonen gekonnt zu einem bunten Flickenteppich und verwebt geschickt Dimensionen, Zeiten und Räume, deren Grenzen sich auflösen. Das Buch versucht nichts zu beweisen und geht mutig und frech gegen die Beschränkung der Möglichkeiten an.
Zitate: "....In meinen Albträumen schöpfte die Zeit das Meer in ihre Kapuze und trug es davon. Am Rand der Welt blieb sie stehen und schüttete das Meer in den Weltraum. Die glitzernden Fische waren Sterne...."
"...Ich weiß, dass ich eine Närrin bin, wenn ich hoffe, dass sowohl der Dreck als auch die Herrlichkeit eine Art Leuchtfarbe sind; die Demütigungen und die Verzückungen, die uns aufleuchten lassen. Ich sehe wie ein Käfer, alles ist zu groß, während der Druck der Unendlichkeit gegen meinen Kopf hämmert. Aber wie soll ich sonst leben, vertikal, wie ich bin, niedergedrückt und gleichzeitig nach oben drängend? Ich kann nicht davon ausgehen, dass du mich verstehen wirst. Genauso wahrscheinlich ist, dass du, während ich erfinde, was ich sagen will, erfindest, was du hören willst. Aber irgendeine Geschichte müssen wir haben. Verstreute Worte auf zerknittertem Papier. Ein schwaches Signal, ausgesandt in den Weltraum des anderen..."
"Mein Mann hat eine Affäre. Cherchez la femme. Wo ist sie? Stell das Schlafzimmer auf den Kopf. Das eheliche Schlafzimmer. Kissen und Laken zerfetzend, werde ich ihre Stigmata von der Matratze reißen. Ist das der Abdruck ihres Körpers, schwach, aber erkennbar? Meine radioaktiven Hände werden sie erfühlen. Was immer sie an Haar und Haut zurückgelassen hat, ich werde es finden und einschmelzen. Gib mir einen Topf und lass mich Kanibalin werden. Ich werde mit größtem Genuss an ihr schlemmen als er. Wenn sie sein Leckerbissen ist, werde ich sie feinschmecken. Dann wirst du sehen, wie es ist, gewürzt, aufgespießt und verzehrt zu werden. Ich werde sie langsam essen, damit sie länger vorhält. Was immer er getan hat, werde ich auch tun. Hat er sie gegessen? Dann tu ich es auch. Und spuck sie wieder aus.
Das hat nichts mit Rache zu tun....."
Das Schwesternuniversum
"Eine abenteuerliche Dreiecksgeschichte über die Grenzen von Zeiten, Räumen und Dimensionen hinweg"
Ein ungewöhliches Buch, poetisch, witzig, intelligent und sehr unterhaltsam. Die Autorin verknüpft die unterschiedlichen Charaktere der drei Hauptpersonen gekonnt zu einem bunten Flickenteppich und verwebt geschickt Dimensionen, Zeiten und Räume, deren Grenzen sich auflösen. Das Buch versucht nichts zu beweisen und geht mutig und frech gegen die Beschränkung der Möglichkeiten an.
Zitate: "....In meinen Albträumen schöpfte die Zeit das Meer in ihre Kapuze und trug es davon. Am Rand der Welt blieb sie stehen und schüttete das Meer in den Weltraum. Die glitzernden Fische waren Sterne...."
"...Ich weiß, dass ich eine Närrin bin, wenn ich hoffe, dass sowohl der Dreck als auch die Herrlichkeit eine Art Leuchtfarbe sind; die Demütigungen und die Verzückungen, die uns aufleuchten lassen. Ich sehe wie ein Käfer, alles ist zu groß, während der Druck der Unendlichkeit gegen meinen Kopf hämmert. Aber wie soll ich sonst leben, vertikal, wie ich bin, niedergedrückt und gleichzeitig nach oben drängend? Ich kann nicht davon ausgehen, dass du mich verstehen wirst. Genauso wahrscheinlich ist, dass du, während ich erfinde, was ich sagen will, erfindest, was du hören willst. Aber irgendeine Geschichte müssen wir haben. Verstreute Worte auf zerknittertem Papier. Ein schwaches Signal, ausgesandt in den Weltraum des anderen..."
"Mein Mann hat eine Affäre. Cherchez la femme. Wo ist sie? Stell das Schlafzimmer auf den Kopf. Das eheliche Schlafzimmer. Kissen und Laken zerfetzend, werde ich ihre Stigmata von der Matratze reißen. Ist das der Abdruck ihres Körpers, schwach, aber erkennbar? Meine radioaktiven Hände werden sie erfühlen. Was immer sie an Haar und Haut zurückgelassen hat, ich werde es finden und einschmelzen. Gib mir einen Topf und lass mich Kanibalin werden. Ich werde mit größtem Genuss an ihr schlemmen als er. Wenn sie sein Leckerbissen ist, werde ich sie feinschmecken. Dann wirst du sehen, wie es ist, gewürzt, aufgespießt und verzehrt zu werden. Ich werde sie langsam essen, damit sie länger vorhält. Was immer er getan hat, werde ich auch tun. Hat er sie gegessen? Dann tu ich es auch. Und spuck sie wieder aus.
Das hat nichts mit Rache zu tun....."