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Zum Glück gibt es "noch" einen Puffer in demokratischen Systemen vor solchen emotionalen und Vorurteils-gesteuerten Tendenzen, die in Österreich scheinbar bald "allgemein" werden. Man rufe es sich in Erinnerung, dass Italien einer der 6 Gründerstaaten der EU gewesen ist.Hätte ich zu bestimmen: Sofortiger harter 0% Toleranz Brexit für Italien.
http://www.spiegel.de/politik/ausla...chtlingsretter-aus-deutschland-a-1220498.html
Vor 2011. also bis zur Ablöse der Regierung Berlusconi durch ein paar Richter in Mailand, war Italien nach der BRD die stärkste und produktivste Volkswirtschaft der EU. Die privaten Guthaben auf Bankkonten haben die Staatsschulden um das Fünffache überstiegen. Die anderen Mitgliedsländer der EU haben es als "beschämend" empfunden, dass Italien zu dieser Zeit von 'Kapitalisten' regiert worden ist. Von 2008 bis 2017 hat es keine Wahlen der Kammern (bei uns so ähnlich wie Bundesrat und Nationalrat) gegeben, sondern die Regierung wurde 2011 nach den Wünschen der EU "eingesetzt" und hat per ministerialer Verordnung so wie die NSDAP nach 1933 regiert - mit dem Ergebnis, dass kurzfristig die Schuldenbilanz saniert worden aber der private Teil der Bevölkerung verarmt ist und der größte Teil der produktiven Wirtschaft (z.B. FIAT) von Italien abgewandert ist. Die emotionale Stimmungslage in der übrigen EU ist beruhigt worden, in Italien aber ist jetzt eine "emotionale" Stimmung entstanden, die in den Wahlen, endlich nach 9 Jahren, ihren Niederschlag gefunden haben.
Eher wird sich Italien so einer Maus wie Österreich aus der EU entledigen, als dass so ein Hormon-gesteuertes Österreich immer gegen die EU und deren Mitglieder aufrührerisch an-pinkelt. In der Geschichte hat Österreich schon zweimal so eine Art Weltuntergang angestoßen, die Welt wird es nicht ein Drittes-mal erlauben, dass von Österreich Übles ausgehen wird, nur weil sich da so ein 'unbestimmtes Gefühl von Revanchismus' (gegen was? gegen wen?) bei den geistig "Zu-Kurz-Gekommenen" breit-gemacht haben wird.
In Italien ist es schwierig, einen "Passus im Gesetz" einfach zu streichen. Bei "Gesprächen mit der italienischen Regierung" gibt es das Thema "Doppelstaatsbürgerschaft" nicht. Dieses Thema dient nur der österreichischen Innenpolitik. Ich kenne so einige Personen mit italienisch-österreichischer Doppelstaatsbürgerschaft, die in Italien ungestört seit Jahrzehnten leben. Das ist für diese Personen eher ein Nachteil, da sie bei einer eventuellen Ungleichbehandlung in einem der beiden Staaten nicht so ohne weiteres entscheiden können, welchen Staat sie nun als Beistand anrufen können.Dann wirds ja keine Schwierigkeiten geben, diesen Passus zu streichen, der garantiert Thema bei den Gesprächen mit Italien ist.