Chris M
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Das "wären-ja-sowieso-gestorben" - Argument ist zynisch. Wenn es um Leben und Tod geht, dann zählt ohnehin jeder Tag.
Das ist wieder mal eine klassische Einstellung, wie sie dem materialistischen Weltbild entspringt. Hauptsache den Körper so lange wie möglich am Leben erhalten, jeder Tag zählt, denn danach ist alles vorbei. Diese Verkrampfung und absolute Ablehnung des Todes ist ein Symptom des gegenwärtigen Zeitgeistes. Ich denke bei diesem Punkt vor allem an diejenigen Mitmenschen, die in diesen Tagen ihren Lebensabend in den Altenheimen verbringen. Da ich eine Altenpflegerin persönlich kenne, weiß ich, dass die alten Leute in diesen Tagen fürchterlich unter ihrer Isolation leiden. Diese Leute würden lieber das Risiko einer Infektion und sogar des verfrühten Todes eingehen, wenn sie dafür ihre Liebsten noch ein paar mal sehen dürften. Aber für solche seelischen Bedürfnisse hat die materialistische Medizin kein Verständnis. Hauptsache die Leute können ihren Körper 90+ Jahre lang am leben halten, unter welchen unwürdigen Bedingungen auch immer.