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Bhutto tot - Wie weiter?

AW: Bhutto tot - Wie weiter?

hallo, frankie!

das hätten viele gern! und dies wird auch geschehen, spätestens nach den ersten zusammenstößen mit dem ostasiatischen block, energiepolitik betreffend, menschenrechtsfragen vorwerfend, wird auch die politische suprematsstellung der usa sich abbauen! aber diese zukunft ist noch etwas ferner! pakistan ist aktueller.
 
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AW: Bhutto tot - Wie weiter?

pakistan ist für die nähere zukunft gesehen das gefährlichste und instabilste land auf der welt!

Wie seht ihr das?

Hallo psb...,

gefährlich und instabil sind gleich zwei besorgniserregende Attribute. Im Falle Pakistans ist die gegenwärtige Instabilität aus meiner Sicht vor allem deshalb gefährlich, weil dieses Land über Kernwaffen verfügt. Nicht auszudenken, wenn fundamentalistische Gruppen wie die Taliban Einfluss auf die Regierungspolitik gewinnen.

Was aber tun die USA? Sie versuchen seit langem Iran, ein Land ohne Kernwaffen, als Hauptgefahr hinzustellen! Die jetzige Lage in Pakistan sollte den Strategen im Pentagon die Augen öffnen für wirkliche Gefahren,

meint
Hartmut
 
AW: Bhutto tot - Wie weiter?

hallo, hartmut!

du sprichst da einen sehr wichtigen punkt an: das verhalten der USA.
eigentlich kann man sagen, dass alle krisen im heutigen mittleren osten ein produkt des kalten krieges sind. es war das grenzland zur SU, die USA unterstützen immer anti-sowjetische unternehmen, den krieg in afghanistan (der auch völkerrechtswidrig begonnen wurde!) ab 79, v.a. mithilfe pakistans. dieses land sehr traditionell geprägt, wurde durch die infiltration von wahabbitischen, fundamentalistischen kräften während und nach dem afghanistankrieg, noch weiter in den starren halbmond hinein getrieben. die USA unterstützen mehrere pseudo-demokratische systeme, die militärgestützt, den fundamentalismus in pakistan zurückdrängen sollte, der v.a. durch die anti-sowjetische haltung der USA in Afghanistan von ihnen gefördert wurde. ziel war immer eine berechenbare führung in pakistan zu haben, die man mit ihren atomwaffen unter kontrolle halten kann. jetzt explodiert dieser himmelschreiende politische total-ins-klo-griff. die USA und die westliche anti-terror allianz muss sich entscheiden, was sie möchten:

1.einen diktator wie bisher, bei dem ein bürgerkrieg ausbricht mit ungeahnten folgen
2. eine demokratische öffnung des landes, was wegen der rolle der geheimdienste und des militärs im lande unwahrscheinlich wäre, und die radikaleren kräfte auch zum zuge kommen lassen würde
3. eine "mischlösung", die noch keine klaren konturen annimmt

ich bin nicht gespannt, ich glaube der westen geht den bisher eingeschlagenen weg der bequemlichkeit und wählt die erste variante. wie sich da die situation entwickeln wird, hängt natürlich vor allem von den reaktionen im pakistanischen volk ab. dort wird der weitere weg pakistans vorrangig entschieden. ich meine, die fundamentalisten und die opposition überwältigt musharraf, spaltet sich, bürgerkrieg steht zwischen militärs und islamisten bevor. und wieder wird uncle sam eingreifen, um die a-waffen zu "schützen". Afghanistan und Irak werden lächerlich dagegen werden.

ich hoffe, meine sicht trifft niemals zu!!!
 
AW: Bhutto tot - Wie weiter?

Schreckliches Thema. Stimmt mich sehr traurig.

Heute, um 12 Uhr, gab es aufgrund des Selbstmordattentats auf Benazir Bhutto eine Programmänderung auf ARTE: Lang Lebe Pakistan. Die Wiederholung vom Fr, 28.12.2007.

Die Machtinhabe Musharaffs wird seine Konsequenzen tragen. Ob die USA ähnlich eingreifen werden, wie im Irak, ist mMn nicht auszuschließen. Nein!, es wirkt bedrohlich wahrscheinlich, dass es darin ausarten wird.

Eines ist sicher: Viele Menschen werden in Pakistan noch sterben. Keine bisher dagewesene Regierungsform in ("West-")Pakistan kann ich befürworten. Welcher Schuldanteil hier auf Kultur und Religion zurückzuführen ist, sei dahingestellt..
 
AW: Bhutto tot - Wie weiter?

hallo, deadlydude!

jau, pakistans ist eindeutig ein verlierer der entkolonialisierung und der darauf einsetzenden instrumentalisierung!
 
AW: Bhutto tot - Wie weiter?

du sprichst da einen sehr wichtigen punkt an: das verhalten der USA.
eigentlich kann man sagen, dass alle krisen im heutigen mittleren osten ein produkt des kalten krieges sind. es war das grenzland zur SU, die USA unterstützen immer anti-sowjetische unternehmen, den krieg in afghanistan (der auch völkerrechtswidrig begonnen wurde!) ab 79, v.a. mithilfe pakistans. dieses land sehr traditionell geprägt, wurde durch die infiltration von wahabbitischen, fundamentalistischen kräften während und nach dem afghanistankrieg, noch weiter in den starren halbmond hinein getrieben. die USA unterstützen mehrere pseudo-demokratische systeme, die militärgestützt, den fundamentalismus in pakistan zurückdrängen sollte, der v.a. durch die anti-sowjetische haltung der USA in Afghanistan von ihnen gefördert wurde. ziel war immer eine berechenbare führung in pakistan zu haben, die man mit ihren atomwaffen unter kontrolle halten kann. jetzt explodiert dieser himmelschreiende politische total-ins-klo-griff.

Genau. Die U.S.A. sind das Instabile, Irre, Gefährliche.

lg Frankie
 
AW: Bhutto tot - Wie weiter?

Huhu, ihr Spaßvögel!

ps schrieb:
jau, pakistans ist eindeutig ein verlierer der entkolonialisierung und der darauf einsetzenden instrumentalisierung!

Und der Umkehrschluß des weichgewindelten Kolonialisierungskritikers besteht darin, den imperialistisch durchgesetzen Landesnamen mit einem weiteren "s" zu versehen. Hut ab, das war politisch mutig!

frankie schrieb:
Genau. Die U.S.A. sind das Instabile, Irre, Gefährliche.
Und das sind und bleiben sie für "Old Europe" seit ihrer Unabhängigkeitserklärung des Jahres 1776. Irre Gefährlich. Wegen der Donut-Invasion des Jahres 1892, wo dreiviertel des europäischen Kontinents von US-ameriknanischem Gebäck verseucht wurden.

Komme was wolle! Die USA sind wenn schon nicht direkt verantwortlich, dann zumindest ursächlich schuld, nicht wahr. Hartmut, wie lange sollen wir das denn noch dulden:
Hartmut schrieb:
Die jetzige Lage in Pakistan sollte den Strategen im Pentagon die Augen öffnen für wirkliche Gefahren,

meint
Hartmut

Das Pentagon kann also doch noch alles abwenden? Wer glaubt Dir das! Da also das Pentagon die eigentliche Gefahr ist - mit Verlaub; dann kann doch die EU bei ihrer bewährten, völkerübergreifend annerkanten internen Wirtschaftsdiplomatie bleiben. Was sind denn die "wirklichen Gefahren"? Schäubles Überwachungsstaat? Paar durchgeknallte Journalisten?

Aus dem Mord an Benazir Bhutto lerne ich höchstens, daß noch die korrupteste Führerin Feinde am Hals hat, die sie erledigen werden. So geht das eben zu in Demokratien - Pakistan ist ja eine solche, samt einer soliden Verfassung. Jeder muß eben mal dran glauben.

Schlimm!
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Bhutto tot - Wie weiter?

hallo, korrekter spaßvogel!

also, klar pakistan(!) ist v.a. selbst schuld an seinen zuständen, bestreite ich nicht. ich finde es auch von mir etwas blöd, dass hier im thread nur diese seite des themas betrachtet wurde. ich finde es ja auch sehr interessant, dass eine so populäre (demokratische) partei wie die PPP sich von einer familie bestimmen lässt. erst der alte, dann die tochter, dann deren sohn unter hoheit seines vaters, also da waren ja die kennedys nichts dagegen!
 
AW: Bhutto tot - Wie weiter?

hallo, forianer!

musharraf hat ja nun zugelassen, dass paar fachleute von scotland yard den mordfall untersuchen. ob diese allerdings so viel bringen? sie sind wahrscheinlich kaum in den militär- und geheimdienstkreisen in pakistan akzeptiert, stoßen bestimmt auf schweigen. es ist wahrscheinlich eine eher symbolische, beruhigende geste, vielleicht auch wegen druck von außen.
was meint ihr dazu und zu der verschiebung der wahl auf februar?
 
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die Lage in Kürze, hehe

hehe, peter,

<<<also da waren ja die kennedys nichts dagegen!>>>

nein, die Bhuttos mit ihrer Familienwirtschaft sind schon auch nicht die Idealvorstellung eines Wählers, der innerhalb der EU seinen Zettel bekreuzt.

Selbstverständlich sollte "der Fall Pakistans" (diesmal wieder mit korrekt angebrachtem "s") von unabhängigen Beobachtern der EU, Australiens und Brasiliens und Pinguinstans sowie der Schweiz begleitet werden. Nicht?

Die Wahlverschiebung auf einen nur knapp zwei Monate späteren Termin klingt beeindruckend - erstaunlich sogar klingt das heute für einen Deutschen. Wir würden uns nie erlauben, nach einem solchen Fauxpas des Gegners zur Tagesordnug des Wahlkampfs überzugehen; wir würden die Neuwahl ein halbes Jahr später ansetzen. Aber "wir" wären ja auch nicht an der "Macht", uns zurückzuziehen und trotzdem zu bestimmen - Musharraf dagegen entscheidet wie er zu herrschen gedenkt (genauer gesagt, wie der "engste Verbündete im Krieg gegen den Terror" sein Amt zu beenden plant.)

ps schrieb:
also, klar pakistan(!) ist v.a. selbst schuld an seinen zuständen, bestreite ich nicht.

Außer den USA, die den Pakistanern noch paar hunderttausend Barrel Rohöl täglich abkaufen, interessiert sich kein Mensch mehr für diese atombewaffnete, aber ansonsten aufgegebene Region - beim "Spiel ums Regime der Welt" wird Pakistan wahrscheinlich nicht mehr dabei sein. Es sei denn, man erlaubt, daß die Islamisten gewinnen. Frage an uns - Christen und Kapitalisten zuvörderst - ob wir so pessimistisch da heran gehen wollen.
 
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