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Bekennermut

Zeilinger

Well-Known Member
Registriert
22. Mai 2004
Beiträge
16.499
Hallo Forumsbenutzer !

Unter Bekennermut verstehe ich den Mut, sich zu einem Gefühl oder zu einer Gesinnung zu bekennen.

Um es nicht zu theoretisch werden zu lassen - das mögen die Wissenschaftler übernehmen - schreibe ich Euch hier, was ich liebe.

Ich liebe
Menschen, die Liebe ausstrahlen,

Menschen, die etwas für mich tun wollen, was auch ich will,

kurvenreiche Frauen von 45 - 55,

Menschen, die etwas für mich getan haben, was auch ich wollte,

gottesfürchtige und partnerschaftlich denkende Menschen,

alle Hunde außer verschlagene,
alle bunten Vögel, alle Singvögel,

Orchideen, Rosen, Nelken, den Wald, grüne Paprika, Tomaten und Fisolen,

Eigentumswohnungen, schöne Straßen und Gehwege, Kombithermen, Personalcomputer, meinen Fernseher, bequeme Autos mit einem sicheren Fahrer, schöne und gleichzeitig bequeme Kleidung;

Hirschfiletsteak, Stelze, Reisfleisch, warmen Krautsalat, Palatschinken, Heidelbeermarmelade, Gösser, Ottakringer, Fohrenberger, Kapsreiter, Zipfer und frisch gebrautes Bier, blauen Zweigelt, Merlot Grand Sud, blauen Portugieser, Metaxa*******,

das Recht, meine Liebschaften zu reduzieren oder zu erweitern und

Geld -​

EGAL, OB DIE GEGENWÄRTIGE REGIERUNG DAS GLEICHE LIEBT ODER NICHT.

Liebe Grüße

Zeili
 
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Hallo Zeili,

in deinem "Bekennerschreiben" betreffend selbigen Mutes hast du wirklich
viel Mut bewiesen.

Indem du uns mitteilst, was du liebst, sagst du sehr viel über dich und man kann sich sozusagen ein Bild von dir machen.

Ich gratuliere dir zu deinem Mut!

Nicht so mutige Grüße!
Heumond
 
Sicherlich mag es für dich zutreffen, das Attribut mutig. Ich möchte mir nicht anmaßen selbiges über meine Person zu behaupten, würde aber auch gerne ein, zwei Sachen loswerden.

Ich liebe (es),

...Bücher

...Gesetze

...schwarze Rosen

...die Farbe schwarz

...Theaterbesuche

...selbst Theater spielen

...die Hannibal Lector - Trilogie

...Roben ( die schwaren von Staatsanwälten und Richtern)

...Gerichtsbesuche ( echt Verhandlungen)

...Theaterstücke von Uwe Grün

...mich kreativ zu betätigen

...gute Horrorfilme

...mein Leben, auch wenn es sch*** ist

...Männer in Uniform

...Uniformen

...Im Namen des Gesetzes ( Serie)
 
Lonelylady schrieb:
Ich liebe (es),

...

...Gesetze

...

...Roben ( die schwaren von Staatsanwälten und Richtern)

...Gerichtsbesuche ( echt Verhandlungen)

...

...mich kreativ zu betätigen
Alle Achtung, LonelyLady; "mich kreativ zu bestätigen", habe ich bei mir vergessen.

Liebe Grüße

Zeili
 
Hmm, Zeili,

In der Hoffnung, daß Du mir meinen Widerspruch nicht verübelst:

Bekennermut nenne ich das nicht.

Es ist eine Beschreibung von Eigenschaften, die für eine Anzeige zur Partnerssuche erforderlich sind.

Vielleicht ist es eher Bekennermut, wenn sich jemand in einer Versammlung der Grünen für die Atomenergie ausspricht.
Wenn sie ihn ausreden und seine Begründung vortragen lassen, dann war es Bekennermut, wenn sie ihn verprügeln, war es Leichtsinn.

Gruß von Claus
 
Claus schrieb:
Vielleicht ist es eher Bekennermut, wenn sich jemand in einer Versammlung der Grünen für die Atomenergie ausspricht.
Ich habe eine Gesinnung in meiner Definition nicht ausgeschlossen. Du wirst aber insofern recht haben, dass die meisten Menschen einen Bekennermut nur auf eine Gesinnung beziehen; ich bin aber der Meinung, dass auch dazugehört, dass man sich zu einem Gefühl bekennt - und wenn es nur ein Ärger ist. Viele Beziehungsprobleme würden gar nicht entstehen, wenn Menschen nicht immer sagen würden, dass sie etwas lieben, es in Wirklichkeit aber hassen. Speziell die viertklassigen Schauspieler sind eher ein Schaden als ein Nutzen.

Wenn sie ihn ausreden und seine Begründung vortragen lassen, dann war es Bekennermut, wenn sie ihn verprügeln, war es Leichtsinn.
Natürlich gibt es auch einen Übermut, eine Demut und einen Hochmut.

Irgendein deutscher Klassiker sagte einmal - in etwa: Zwischen den Demütigen und den Hochmütigen sind die Mutigen - und denen gehört die Welt.

Zeili
 
Zitat von Zeilinger:
ich bin aber der Meinung, dass auch dazugehört, dass man sich zu einem Gefühl bekennt -

das hängt wohl
1.
von der Art des Gefühls und
2.
von den Umständen ab.

Einer Frau seine Liebe bekennen.
das kann eine risikolose Äußerung sein, wenn man sich ihrer Gegenliebe sicher ist
es kann sehr riskant und leichtsinnig sein, wenn man weiß daß sie einen anderen liebt.

Wenn man sich zu seinem Gefühl bekennt, den baldigen Weltuntergang zu spüren
kann das eine Empfehlung sein zur Aufnahme in einschlägige Sekten
aber dieses Bekenntnis vor einem durchschnittliche Publikum kann peinliche folgen haben. . .

Du meinst es vielleicht so:
es gehört Mut zur Wahrheit,

etwa, wenn man in der Ehe der Harmonie wegen ständig etwas erduldet, dies lieber nicht mehr erdulden und dafür die (Schein-)Harmonie aufkündigen würde, und endlich mal auf den Tisch haut

oder

dem lieben Nachbarn sagen, daß seine laute Musik nun wirklich ärgerlich und nicht mehr länger zu ertragen ist.

Ist es so zu verstehen?

gruß von Claus
 
Um es auf den Punkt zu bringen:

ich sehe keinerlei Bekennermut darin zu sagen

ich liebe:

.....
Eigentumswohnungen, schöne Straßen und Gehwege, Kombithermen, Personalcomputer, meinen Fernseher, bequeme Autos mit einem sicheren Fahrer, schöne und gleichzeitig bequeme Kleidung;
.....
...mich kreativ zu betätigen
...gute Horrorfilme

oder gar japanisches Essen

Claus
 
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Claus schrieb:
Du meinst es vielleicht so:
es gehört Mut zur Wahrheit,
So in etwa bitte ich Dich, Claus, es aufzufassen.

Ich meinte den Mut, sich zu einem Gefühl zu bekennen. Schriftlich, mündlich oder sonstwie z.B. zu äußern: ich liebe (wen oder was auch immer), ich hasse (wen oder was auch immer), ich freue mich über . . ., ich ärgere mich über . . ., ich trauere um . . ., ich bin enttäuscht von. Natürlich wird das nur überzeugen, falls Du in Dir selbst wirklich diese Gefühle erkennst und identifizierst. Das kommt wieder darauf an, wie sensibel wer ist. Ich lernte schon Leute kennen, die (ohne werten zu wollen) gerade mal zwischen schmerzfrei und schmerzhaft unterscheiden konnten. Ich meinte das Stehen zu einem Gefühl: gegenüber sich selbst (meist) und gegenüber anderen (seltener, aber umso mutiger). Der Mut liegt darin, dass man, wenn man sich auf Gefühle einlässt, natürlich auch riskiert, negativ (Hass, Enttäuschung, Ärger etc.) zu empfinden.

etwa, wenn man in der Ehe der Harmonie wegen ständig etwas erduldet, dies lieber nicht mehr erdulden und dafür die (Schein-)Harmonie aufkündigen würde, und endlich mal auf den Tisch haut
Das ist richtig; ich glaube nicht, dass Heuchelei eine Beziehung auf Dauer aufrechterhalten kann; problematisch ist es bei guten Schauspielern; die tun sich insofern schwer, weil keiner genau weiß, spielt er (sie) mir jetzt etwas vor oder nicht. Deswegen oder auch deswegen gehen mE. auch viele Schauspielerehen vorzeitig in die Brüche.

dem lieben Nachbarn sagen, daß seine laute Musik nun wirklich ärgerlich und nicht mehr länger zu ertragen ist.

Ist es so zu verstehen?
Genau.

Ich glaube, dass zu einem tiefen Glück dieser Mut zu einem (positiven) Gefühl notwendig ist, denn wie soll er/sie es wissen, wenn man es nie äußert ?

Liebe Grüße

Zeili
 
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