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Barack Obama gewinnt!

AW: Barack Obama gewinnt!

Ob und was sich jetzt ändert bleibt abzuwarten.

Aber zumindest ist jetzt die Chance dazu da und ich hoffe doch das Obama nicht, wie sein Vorgänger, für irgendwen noch alte Rechnungen zu begleichen hat ;)

Ein leichtes Amt hat er auf jeden Fall nicht gewonnen.
 
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AW: Barack Obama gewinnt!

Barack Obama gewinnt!

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Genau!

Und dann werden alle Verächter des scheidenden Präsidenten sich nochmal umgucken: selbstverständlich bleibt die politische Kontinuität gewahrt.

1. in der wachsenden Unterstützung medizinischer Hilfsprojekte für Afrika, die ja schon Bush gegenüber seinem Vorgänger verdreifacht hatte;

2. in der Einschätzung des Iran: die militärische Option bleibt auf dem Tisch, falls europäische Verhandlungsklugheit nichts nützt (welch letztere Bush uns ja bereits ganz übertragen hatte)

3. in Irak bleibt alles erstmal so wie es ist (auch, weil niemand außer der deutschen Linken weiß, wie es besser wäre);

4. die wirtschaftliche Kooperation mit China bleibt bestehen (einer der klügsten Züge der Bush-Regierung: China nicht als Gegner zu betrachten)

5. die USA ziehen sich nicht auf ihren Teil des Kontinents zurück, wie es bei McCain manchmal wirkte: Amerika gegen den Rest der Welt - sondern werden weiter aktiv Weltpolitik im großen Stil betreiben.

George Walker Bush hat - außer vielem anderen - auch noch zwei weitere Dinge getan, die kein Präsident vor ihm getan hat. Er hat 1. frühzeitig Schwarze in höchste Regierungsämter berufen - Colin Powell und Condoleeza Rice - und damit überhaupt erst den Weg eröffnet, daß auch ein schwarzer Präsident mehrheitlich akzeptabel erscheinen kann, und 2. die Opposition durch wöchentliche Telefonate mit ihrem Kandidaten "auf dem Laufenden gehalten" über den politischen Gang der Dinge. Bush hat also Obama mindestens so sehr wie McCain vorbereitet, sein Amt zu übernehmen -

Ein weinerlicher Abgesang auf einen verkannten Helden:
George W. Bhush, 8jähriger Präsident der USA.
Seine kritischen Unternehmungen bemeckern Alle,
seine Wohltaten werden ignoriert.
Die verstockten Linken weltweit, haben nicht begriffen,
--wie GWB aus Gründen der christlichen Nächstenliebe
die (minimale) Afrikahilfe hat ver3(!)fachen lassen.
--wie er beim Iran der europäischen Verhandlungskunst vertraut
(weil diese massiv Bushs bellizistische Iranstrategie kritisiert hatten)
--Im Irak dasjenige getan habe,
was nur die Linken hätten besser machen können.
--die Wirtschaftsbeziehungen zu China gepflegt,
anstatt womöglich einen Krieg mit
den russischen Kommunisten
anzufangen.
Wirklich, Kompliment!
--Das Gewicht der US-Weltpolitik wird genau das selbe bleiben,
wie bereits von den Bush-administration vorgegeben.
Bush hat hier also die Maßstäbe gesetzt!
Aus diesen wirklich dürftigsten Offenbarungen
Bushiger Nettigkeit, saugt der liebe Thorsten
ein Lobelied auf eine der widerlichsten
Gestalten des letzten Jahrzehnts
Spätere Generationen werden diesen Mann
als die amerikanische Minusfigur der
Jahrtausendwende betrachten.
Und das zu Recht. . .
Eine schaurige Epoche liegt hinter uns
und ihr Erbe lastet noch lange .
Es kann nur noch besser werden
was für ein Glück!

D
 
AW: Barack Obama gewinnt!

walter schrieb:
Wer Amerika als unsäglich bezeichnet hat dieses trotz allem faszinierende Land mit seinen für uns Europäer oft unverständlichen Gegensätzen noch nicht wirklich verstanden.
Meines Erachtens ist die sog. "Unsäglichkeit" darauf zurückzuführen, daß der deutsche Stammtisch gewisse weltpolitische Entscheidungen der USA nicht mitbeeinflussen konnte. Kanzler Schröder hat den Irak-Einsatz logistisch voll und ganz mitgemacht - nur: er hat keine Bundeswehrsoldaten hingeschickt, und daraus einen "friedensbewegten" anti-amerikanischen Wahlkampf gemacht. Ergo erwartet jetzt jeder bewegte Deutsche von Obama, daß er vor jeder außenpolitischen Entscheidung im Wedding oder in Eimsbüttel (oder in Grinzing, wo immer es Stammtische gibt) nachfragt, ob er auch was darf. - Bush war ja gar kein unilateraler Politiker: das linksgestrickte D/Ö war ihm nur böse, daß er paar Sachen gemacht hat, die die ihm so nicht erlaubt hätten! Welche Anmaßung!

pispezi schrieb:
Aber es geht ja hier auch um Emotion:
Wenn "Dubya" schon nicht als der schlechteste US-Präsident in die Geschichte eingehen sollte, so doch mit Sicherheit als der unerträglichste.

Ich darf hinzufügen: Vor Obama war G.W.Bush "the most attractive President ever". Wer das leugnet,
hat keinen Sinn für die Schönheit von Männern. Ich persönlich fand Bush nicht unerträglich, sondern nachvollziehbar in seinen Entscheidungen; wenn er auch meistens lange brauchte. Was den Einfluß der "Gang" des "New American Century . org" angeht, muß man doch rückwirkend sagen, daß Bush da eher neutralisierend gewirkt hat, ebensosehr, wie er radikal-evangelikale Kräfte zugunsten einer gewissen Vernunft entschärfen konnte; aber vielleicht sind das ja Probleme, die vornehmlich das Innere der "republikanischen" Partei betreffen.

pispezi schrieb:
Dass da jetzt ein Sympathieträger allererster Güte ins Weiße Haus einzieht, erfüllt mich mit sehr viel Freude. Glückwunsch, USA!

Ob jemand als sympathisch erscheint, ist doch völlig uninteressant! Und der Glückwunsch nun wirklich die größte Überheblichkeit: Die wohlmeinende alte Tante D gratuliert dem Töchterchen zum gutaussehenden Schwiegersohn, so wie sie dem Ollen böse war, daß er wo einmarschiert ist, trotzdem sie gefragt wurde. Nee!

Hartmut schrieb:
Die Hoffnung, dass sich mit der Wahl Obamas "Amerika neu entdecke", muss sich erst noch erfüllen.

meint
Hartmut

Absehbar ist, daß es noch nie zuvor eine solche Kontinuität in der Amtsübergabe gegeben hat (nicht nur in USA: auch anderswo nicht.) Schon seit Monaten hat Bush (oder sein Büro, egal) den oppositionellen Kandidaten informiert; Obama wird lückenlos anknüpfen können. "We can change": ohne Zweifel; aber nicht in der Außenpolitik. Da ist die Welt zubereitet und die notwendigen Veränderungspläne durch Bush ja verwirklicht worden. - Unnötig zu sagen, daß die Irak-Invasion bereits auf der Clinton-Agenda stand, ab 1998 als offene Option zu jederzeitigen Verwirklichung. Aber: Das Geschrei will ich erstmal hören, falls Obama einen neuen Iran-Krieg wahrmachen sollte! Die "Option" liegt ja nach wie vor auf dem Tisch.

Gruß,
Thorsten
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Barack Obama gewinnt!

diskurlieb schrieb:
Aus diesen wirklich dürftigsten Offenbarungen
Bushiger Nettigkeit, saugt der liebe Thorsten
ein Lobelied auf eine der widerlichsten
Gestalten des letzten Jahrzehnts
Sag doch nur, wer denn war dir noch widerlicher?
 
AW: Barack Obama gewinnt!

Ich darf hinzufügen: Vor Obama war G.W.Bush "the most attractive President ever". Wer das leugnet,
hat keinen Sinn für die Schönheit von Männern. Ich persönlich fand Bush nicht unerträglich, sondern nachvollziehbar in seinen Entscheidungen; wenn er auch meistens lange brauchte. Was den Einfluß der "Gang" des "New American Century . org" angeht, muß man doch rückwirkend sagen, daß Bush da eher neutralisierend gewirkt hat, ebensosehr, wie er radikal-evangelikale Kräfte zugunsten einer gewissen Vernunft entschärfen konnte; aber vielleicht sind das ja Probleme, die vornehmlich das Innere der "republikanischen" Partei betreffen.

Ob jemand als sympathisch erscheint, ist doch völlig uninteressant! Und der Glückwunsch nun wirklich die größte Überheblichkeit: Die wohlmeinende alte Tante D gratuliert dem Töchterchen zum gutaussehenden Schwiegersohn, so wie sie dem Ollen böse war, daß er wo einmarschiert ist, trotzdem sie gefragt wurde. Nee!

Hallo Thorsten,
wenn ich von einem Sympathieträger spreche, dann natürlich nicht in der primitiven Weise, dass ich die "Schönheit" bewerte. Das sollte doch klar sein.
Was ich meine, ist einfach der Politikstil dieser Truppe um den Präsidenten Bush. Und der war für alle anderen Länder extrem unsympathisch - sage jetzt aber nicht, dass solche Betrachtungen in der Politik keine Rolle spielen!
Da ist doch auch jede Menge Psychologie im Umgang miteinander beteiligt.
Und genau in diesem Sinn war Bush ein unerträglicher Präsident, der versucht hat, die ganze Welt nach Gutsherrenart zu dominieren!
Aber wie gesagt: Das betrifft jetzt nicht seine Sachentscheidungen (diese würde ich als "gemischt" ansehen), sondern das Auftrten von ihm und seinen Leuten gegenüber der Welt.
Hier ist von Obama etwas völlig anderes zu erwarten, und wenn Du mich anpöbelst, weil ich meiner Freude darüber Ausdruck gebe, ist das nicht in Ordnung, finde ich.

LG, pispezi :zauberer2
 
AW: Barack Obama gewinnt!

...Bush ein unerträglicher Präsident...

Nicht nur dass, er berief sich ja bei seinen Aktionen sogar auf eine höhere Instanz - was ich in Zeiten nach Hitler (der auch gerne "die Vorsehung" bemühte) einfach unmöglich finde...
An der ganzen Dynastie Bush gibt es gar nichts, aber wirklich gar nichts schön zu reden; es waren acht unsägliche, verlorene Jahre für die Welt, die zudem Hunderttausende das Leben gekostet haben.
 
AW: Barack Obama gewinnt!

Kürzlich habe ich von guten und schlechten Nachrichten gelesen.
Obama zum Wahrsager:
Zuerst die gute Nachricht!
Wahrsager:
Sie werden der nächste Präsident der USA.
Und die schlechte?
Sie werden der nächste Präsident der USA.
:D

Im Jänner dürfte die Angelobung sein.
Die gute und die schlechte Nachricht dazu:
Bush ist Präsident der USA gewesen.
Bush ist Präsident der USA gewesen.
:D
 
AW: Barack Obama gewinnt!

Die Wahlen in den USA sind gelaufen - und zwar so wie wahrscheinlich die meisten von uns es sich gewünscht haben.

Nun folgen doch noch einige Nachwehen - die eine ist so schön, dass ich sie Euch nicht vorenthalten möchte.

US-Wahl 2012: Palin hofft auf göttliches Zeichen

Palin hält sich Tür für US-Präsidentschaftskandidatur 2012 offen


Nach ihrer Niederlage als republikanische Kandidatin für das US-Vizepräsidentenamt hofft Sarah Palin nun, dass Gott ihr in der Frage eines zweiten Anlaufs auf das Weiße Haus "den Weg zeigen" wird.

In einem Interview mit dem US-Fernsehsender Fox sagte Palin am Montagabend, sie könne nicht voraussagen, was morgen und erst recht nicht, was im Jahr der nächsten Präsidentschaftswahl 2012 sein werde. Aber wenn es Gottes Wunsch sei, dass sie für das höchste Amt im Staat antrete, dann bete sie darum, dass er sie eine entsprechende "offene Tür" nicht übersehen lasse.

"Ich werde durch diese Tür gehen"

"Wenn das etwas ist, was für meine Familie, meinen Staat, meine Nation gut ist, eine Gelegenheit für mich, dann werde ich durch diese Tür gehen", fügte die Gouverneurin von Alaska hinzu.

Das könne 2012 oder vier Jahre später sein. Der rechtskonservative Flügel der Republikanischen Partei setzt auf die 44-jährige Palin. Andere Parteimitglieder sind dagegen der Ansicht, ihre Kandidatur habe dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten John McCain Stimmen gekostet.

Ihre Kritiker in der Republikanischen Partei beschimpfte Palin als Feiglinge. Sie trauten sich nicht selbst an die Öffentlichkeit und äußerten sich stattdessen über den Fernsehsender Fox...

Das Material stammt von dpa, reuters und ap (auf der Internet-Seite von ZDF.heute gefunden.

 
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AW: Barack Obama gewinnt!

pispezi schrieb:
Was ich meine, ist einfach der Politikstil dieser Truppe um den Präsidenten Bush. Und der war für alle anderen Länder extrem unsympathisch - sage jetzt aber nicht, dass solche Betrachtungen in der Politik keine Rolle spielen!
Dass Stilfragen in der Politik wesentlich sind, wäre mir allerdings neu (und der Einzug "stilvollen" Benehmens in die Politik möglicherweise wünschenswert.) Dass Bush & Co andere Präsidenten bzw. Herrscher dieser Welt an Stillosigkeit überboten hätten, hielte ich allerdings auch für eine äußerst gewagte Behauptung.

Aber wovon sprichst Du genau - meinst Du das schon zuvor erwähnte "New American Century", dessen Manifest ja von Cheney, Wolfowitz, Rumsfeld unterzeichnet wurde (um einige der Prominentesten zu nennen), und das auf markante Weise den Kampf um den alleinigen Weltmachtstatus der USA behauptet und das ja auch grandios gescheitert ist, wie schon die kleinmütigen außenpolitischen Anpassungen der zweiten Amtszeit Bushs eindrucksvoll genug belegen?

"Unsympathisch für alle anderen Länder" - das weiß ich nicht, woran wäre das zu erkennen?

pispezi schrieb:
Da ist doch auch jede Menge Psychologie im Umgang miteinander beteiligt.
Und genau in diesem Sinn war Bush ein unerträglicher Präsident, der versucht hat, die ganze Welt nach Gutsherrenart zu dominieren!

Vielleicht bin ich farbenblind, aber genau solch eine "Gutsherrenart" vermag ich bei Bush nicht zu erkennen. Eher einen radikalen Wechsel der Prioritäten: Nach dem Untergang des britischen Weltimperiums in den fünfziger Jahren hatten die USA auf kurzfristige Stabilität um jeden Preis gesetzt und dabei die wüstesten Regime und Grüppchen unterstützt und aufgebaut - immer in Konkurrenz zur in dieser Beziehung nicht eben untätigen Sowjetunion. Mit Bush beginnt eher eine Besinnung auf nationale Prioritäten, was McCain zweifellos fortgesetzt hätte.

Will sagen: "Gutsherrenart" in der Außenpolitik sehe ich, wenn überhaupt, eher bei Bushs Amtsvorgängern - unter Bush nach 9/11 dagegen die verletzte Nation, die sich - horribile dictu - plötzlich tatsächlich verteidigen muß und sich dabei von der EU durchaus auch im Stich gelassen sehen könnte.

pispezi schrieb:
Aber wie gesagt: Das betrifft jetzt nicht seine Sachentscheidungen (diese würde ich als "gemischt" ansehen), sondern das Auftrten von ihm und seinen Leuten gegenüber der Welt.

Gut, lassen wir das Auftreten dahingestellt - auch hier wundert mich, daß Bush angemeckert wird, und so viele andere Herrscher nicht, die viel mehr Einfluß auf ihr Land haben als ein amerikanischer Präsident - aber die Sachentscheidungen sind ja wichtiger. Und da bleiben eben diese ernormen staats- und, davon abhängig, privatwirtschaftlichen Defizite, die einem Obama, der anscheinend gerne viel Geld für den inneren Sozialstaatsaufbau ausgeben will, die Umsetzung etwaiger Ideen nicht eben erleichtern werden.

pispezi schrieb:
Hier ist von Obama etwas völlig anderes zu erwarten, und wenn Du mich anpöbelst, weil ich meiner Freude darüber Ausdruck gebe, ist das nicht in Ordnung, finde ich.
Wenn ich Dir aus Versehen im Affekt Bier oder Cola über den Anzug gegossen haben sollte, möchte ich mich entschuldigen - das war nicht meine Absicht, und ich möchte hiermit die virtuellen Reinigungskosten übernehmen. Die Differenz in der Sache aber bleibt: Obama weiß ganz genau, daß er weder das Land (bzw. den Staatenbund) USA neu erfinden kann noch dessen Stellung in der Welt. Ich erwarte zunächst einen lückenlosen politischen Übergang (der seitens des Noch-Präsidenten ja schon dadurch befördert wird, daß Obama und sein Team schon jetzt Zugang zu allen Geheiminformationen bekommen, statt, wie üblich, bei Amtsantritt).

Aber zunächst keinen Paradigmenwechsel. Vielleicht einen stärkeren oder in Europa beliebteren Präsidenten, als Bush es war - ironischerweise würde dann aber morgen beklatscht, was gestern verteufelt wurde, obwohl sich in der weltpolitischen Sache nicht viel verändert hat.

Außer einem neuen EU-russischen Partnerschaftsabkommen, hehe... man darf gespannt sein.

Lieber Gruß
Thorsten
 
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