Zeichensprache
Die Zeichensprache hatte sich im Gebiet der Plains unter den Stämmen entwickelt und war allen Stämmen bekannt. Sie gab es schon vor Entdeckung durch Kolumbus, hat sich aber erweitert. Mit Finger, Händen und Armen konnten Gesten und mit Zeigen auf Körperteile und Objekte konnten sich die Prärie-Indianer unterhalten, Verträge schließen wie auch Handel treiben. Diese lautlose Sprache war besonders wichtig bei der Kriegszügen und Jagd. So stießen auch oft Jäger verschiedener Stämme bei der alljährlichen Büffeljagd aufeinander und konnten mit Hilfe der Zeichensprache sich als Freund oder Feind verständigen. Mit nur 400 Gebärden konnten 1.000 bis 1.200 Wörter ausgedrückt werden. Selbst schwierigste Verhandlungen wurden geführt ohne einen Laut von sich zu geben.
Einige Beispiele der Zeichensprache:
- Wenn man sich mit gespreizten Fingern durchs Haar fuhr als würde man sich kämmen, war das die Gebärde für Frau.
- Wenn man mit dem rechten Zeigefinger quer über die Stirn in Andeutung einer Hutkrempe strich, meinte man einen Weißen Mann.
- Wenn man die rechte Hand schloß, Zeige- und Mittelfinger gen Himmel hob und die Hand mit der Handfläche nach außen langsam von der Gürtellinie bis auf Schulterhöhe bewegte, so gab man sich als Freund zu erkennen.
Die Zeichensprache der Prärie-Indianer ist wahrscheinlich an der Südgrenze der Plains entstanden oder an der Golfküste des heutigen US-Staates Texas. Sie hatte bei den Arapaho, Cheyenne, Kiowa und Comanchen eine besonders große Vielfalt an Zeichen erreicht. Diese Stämme kannten 3000 verschiedene Zeichen (zum Vergleich kommen Gehörlose mit ihren Gebärden nur auf 750 Zeichen). Selbst Dialekte bildeten sich bei dieser Zeichensprache heraus, die auch heute noch in Kanada in den Provinzen Alberta, British Columbia, Manitoba und Sakatchewan Verwendung findet.