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Arme Ärzte

AW: Arme Ärzte


Auch Oskar LaFontaine verwechselt Brutto mit Netto.


Perivisor,
könntest du noch ein wenig erläutern, wie du von den rund 8.000 €uro
monatlichem Umsatz auf die rund 1.500 €uro Netto-Erlös kommst?

Im Gegensatz zu werwiewas habe ich keine eigenen Erfahrungswerte,
und würde gerne die Rechnung nachvollziehen können.

Von den Bundes-Statistikern werden zwar ähnliche Umsatz-Zahlen genannt,
aber eben auch keine konkreten Anhaltspunkte für die Höhe der nicht
berücksichtigten Aufwendungen (Personal- und Sachaufwendungen sind ja bereits
im ausgewiesenen Reinertrag berücksichtigt).


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gefragt werden. <



Sicher haben Sie schon mal was von Investitionen gehört oder gelesen.
Nehmen wir mal das Beispiel Ultraschallgerät: ein einigermaßen brauchbares kostet derzeit so um die 50000 €. Etwa nach 8 Jahren ist es veraltet und muß durch ein neues ersetzt werden. Bei einem Berufsleben in der Praxis bedeutet das etwa 4x 50000 € allein für ein solches Gerät. Natürlich gibt es noch viel teurere Geräte, wie etwa Röntgengeräte oder gar Magnetresonanztomographen für 2 bis 3 Millionen. Auch die übrige Ausstattung einer Praxis besteht aus diversen Investitionen, die ich hier nicht alle aufführen kann. Das alles muß finanziert werden. Wenn man dazu noch ein Auto kauft oder least (wenn die Ehefrau eines benötigt, sind es 2) , evtl. muß man auch noch ein Haus oder eine Wohnung finanzieren, etc. etc.
Diverse Versicherungen, Mitgliedschaften und jede Menge teurer Fortbildungen
kommen hinzu.
Besser gestellt sind lediglich diejenigen Ärzte, die entweder von den Eltern geerbt haben, oder in eine von diesen gegründete Praxis einsteigen konnten.
Praxispleiten sind keine Seltenheiten mehr.
Steuerlich wird man als Arzt wie ein mittelständisches Unternehmen behandelt, eine Vermehrung der Einnahmen durch mehr an Patienten oder Leistungen ist aber budgetiert bzws. streng begrenzt. Insofern hat das mit Unternehmertum nicht das Geringste zu tun.
Perivisor
 
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Perivisor schrieb:
Sicher haben Sie schon mal was von Investitionen gehört oder gelesen.
...
Perivisor,
mir kommt ganz so vor, als hätte ich dieses Wort schon einmal irgendwo gelesen. ;)

...
Das alles muß finanziert werden. Wenn man dazu noch ein Auto kauft oder least
(wenn die Ehefrau eines benötigt, sind es 2),
evtl. muß man auch noch ein Haus oder eine Wohnung finanzieren, etc. etc.
...
Ein Prüfer vom Finanzamt würde deine "Buchhaltung" in der Luft zerreissen,
wenn du versuchst, die Kosten für das Auto der Frau und die Kosten der Wohnung
als Betriebsaufwendungen zu verbuchen.

Aber eigentlich habe ich ja nicht nach einer Rechtfertigung für ein Zahlengerüst
gefragt, sondern nach einer Orientierung über jene monatlichen Kosten einer
Arztpraxis, die noch nicht im Reinertrag berücksichtigt werden.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
AW: Arme Ärzte

Sicher haben Sie schon mal was von Investitionen gehört oder gelesen.
Nehmen wir mal das Beispiel Ultraschallgerät: ein einigermaßen brauchbares kostet derzeit so um die 50000 €. Etwa nach 8 Jahren ist es veraltet und muß durch ein neues ersetzt werden. Bei einem Berufsleben in der Praxis bedeutet das etwa 4x 50000 € allein für ein solches Gerät. Natürlich gibt es noch viel teurere Geräte, wie etwa Röntgengeräte oder gar Magnetresonanztomographen für 2 bis 3 Millionen. Auch die übrige Ausstattung einer Praxis besteht aus diversen Investitionen, die ich hier nicht alle aufführen kann. Das alles muß finanziert werden. Wenn man dazu noch ein Auto kauft oder least (wenn die Ehefrau eines benötigt, sind es 2) , evtl. muß man auch noch ein Haus oder eine Wohnung finanzieren, etc. etc.
Diverse Versicherungen, Mitgliedschaften und jede Menge teurer Fortbildungen
kommen hinzu.
Besser gestellt sind lediglich diejenigen Ärzte, die entweder von den Eltern geerbt haben, oder in eine von diesen gegründete Praxis einsteigen konnten.
Praxispleiten sind keine Seltenheiten mehr.
Steuerlich wird man als Arzt wie ein mittelständisches Unternehmen behandelt, eine Vermehrung der Einnahmen durch mehr an Patienten oder Leistungen ist aber budgetiert bzws. streng begrenzt. Insofern hat das mit Unternehmertum nicht das Geringste zu tun.
Perivisor

Röntgenabteilungen sind meistens in Krankenhäuser angesiedelt und da flutscht das Geschäft wie geschmiert ;-) andere haben genügend Privatpatienten, also so arm ist kein Arzt höchstens arm dran :D
 
AW: Arme Ärzte

Ein Ultraschallgerät für 50.000 Euro netto was in 8 Jahren abgeschrieben ist, verursacht monatlich, 520,80 Euro fiktive Kosten. Also kann man rechnen, 8.000 Euro minus 520,80 Euro für einen Allgemeinmediziner mit diesem Gerät ergibt 7.479 Euro netto. Sicher, das ist nicht viel, nichtmal 15.000 DM. Aber wenn man es so detailliert betrachtet, müsste man dann nicht auch die "sonstigen Einnahmen und geldwerten Vorteile" mit veranschlagen? Etwa erhalten von Pharmavertretern oder "Rabbatte" von Krankanhauskonzernen für Bettenbelegungen? Ergibt zusammen 27,13 Euro?

Das Problem ist nicht das Geld. Das Problem ist das Verhältnis dieser Einnahmen zu denen der "Patienten". Und das, bei gleichzeitigem Wissen darum, dass eine Befragung ergab, dass die Chemoärtzte nach Ausscheiden aus ihrem "Beruf" nurmehr zu 3% ihren Angehörigen oder Freunden eine Chemo verordnen würden. Das nur als Beispiel, es gibt noch einzwei andere. Das ist es doch, was das böse Wort Schweigegeld vermuten lässt. Und Schweigegeld erinnert zwangsläufig an die Mafia. Gott, wie verklemmt, jeder weiß, dass es sich in diesem Sektor um mafiöse Strukturen handelt, Perivisor, du sicher auch.

Bernd
 
AW: Arme Ärzte

Es wird nicht mehr lange dauern und die Patienten müssen sich ihr Ultraschallgerät selbst bezahlen. Aber 50.000 Euro sollte einem der medizinische Durchblick schon wert sein. Für das Wachstum nur das Beste!
 

Hoch lebe die Neidgesellschaft !

Bernd schrieb:
...
Also kann man rechnen ... ergibt 7.479 Euro netto.
Surprise, surprise,
unser Bergkrokodil will unbedingt dem Oskar LaFontaine nacheifern,
der auch Brutto und Netto nicht korrekt zuordnen kann.

Kroki, lass das lieber sein!

Erstens, gibt es in einer Arztpraxis noch sehr viel mehr Abschreibungsbedarf;

zweitens müssen vom verbleibenden Überschuss dann noch Abgaben entrichtet werden;

und drittens erzielt auch ein unselbständig erwerbstätiger junger Techniker,
wohlgemerkt ohne Universitätsstudium und mit nur wenigen Jahren Berufspraxis,
ein Einkommen von mehreren Tausend €uro.

Warum sollte da nicht nach einem mindestens 6 Jahre dauerndem Studium
(das nun wahrlich kein Honiglecken ist) und einem mehrjährigen Turnus,
als Selbständiger (=Unternehmer) ein entsprechend höheres Einkommen
erzielt werden können?


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
AW: Arme Ärzte

Was Abzugsfähigkeiten anbelangt und "sich arm" oder "sich reich" rechnen, hast du grad mal den falschen vor dir. In der Apothekerzeitung war von 234.000 Euro Reinertrag die Rede. 19.500 Euro pro Monat, 39.000 DM. Das bedeutet, dass dies der Ertrag nach Ausgaben, also auch nach abzugsfähigen Ausgaben ist. Abschreibungen sind nie der realistische Wertverlust, sondern nur der nach Steuerrecht oder Handelsrecht ansetzbare Batrag. In den tatsächlichen abgeschriebenen Gütern schlummern verdeckte Werte, die von den sog. Buchwerten abweichen, da der Marktwert logischerweise höher ist. Verdeckte Subventionen. Jeder Depp oder der das wenigstens gelernt oder studiert hat, weiß das. Dieser uralte Trick, sich arm zu rechnen, klappt eigentlich nurnoch bei Anteilseignern, die in eine auf diese Art "angepasste" Bilanz schauen. Anfängerfehler.

Zweiter Trick, "ich hab doch eine soooo lange Ausbildung hinter mir, also muss ich doch soooo viel nehmen"? Wie hieß noch das Seminar, auf dem wir das erlernten? Oder haben wir inzwischen auch verstanden, dass andere Berufsgruppen so lange studieren und sich danach noch spezialisieren mussten, wie Steuerberater, Fachanwälte, Psychotherapeuten, Handwerksmeister, Finanzwirte oder Bau-Ingeneure bzw. Elektroingeneure...die die Jahre für ihre Statik- und Berechtigungsstempel abreißen müsse?


Es geht aus meiner Sicht nicht ums reine Geld oder die "gelegentlichen Stunden", die wir bezahlen müssen oder darum, vom Kuchen das drittgrößte Stück abzubekommen...eher um die Wahrung oder Wiedererlangung eines Statusses, das Abgrenzen vom Pöbel. Auch wenn ich mich da in die Nesseln setze. Wir sollten dem Pöbel im Wartezimmer weit spürbarer machen, was wir von ihm halten. Es ist doch für uns glücklicherweise schlummerndes und autoritätsgläubiges Nutzvieh.

Mit veterinärem Gruß
Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:

Welchen Marktwert hat ein 8 Jahre altes Handy ?

Bernd schrieb:
Was Abzugsfähigkeiten anbelangt und "sich arm" oder "sich reich" rechnen,
hast du grad mal den falschen vor dir.

In der Apothekerzeitung war von 234.000 Euro Reinertrag die Rede.
19.500 Euro pro Monat, 39.000 DM.

Das bedeutet, dass dies der Ertrag nach Ausgaben,
also auch nach abzugsfähigen Ausgaben ist.
...
Kroki,
du hast den von dir selbst zitierten Text nicht genau genug gelesen.
Da steht klipp und klar:
...
Dabei ist der Reinertrag hier nicht als Gewinn zu verstehen.

Er ist eine rechnerische Größe, die sich aus den Einnahmen
abzüglich der Personal- und Sachaufwendungen ergibt.

...
Neben den Personal- und Sachaufwendungen gibt es eben auch noch
die Finanzierungskosten und die Abschreibungen.

Obendrein wurde über Allgemeinmediziner in dem zitierten Text berichtet ...
Diese größte Arztgruppe hatte 2011 im Schnitt einen Reinertrag
von monatlich 11.500 Euro – damit rangierten die Allgemeinärzte
ganz unten innerhalb der Facharztgruppen.
Von 19.500 €uro Reinertrag pro Monat war da nicht die Rede.

Bernd schrieb:
...
Abschreibungen sind nie der realistische Wertverlust,
sondern nur der nach Steuerrecht oder Handelsrecht ansetzbare Batrag.
In den tatsächlichen abgeschriebenen Gütern schlummern verdeckte Werte,
die von den sog. Buchwerten abweichen,
da der Marktwert logischerweise höher ist.

Verdeckte Subventionen.
Jeder Depp oder der das wenigstens gelernt oder studiert hat, weiß das.
...
Wenn du allen Ernstes glaubst, dass Abschreibungen ein Geschenk des Finanzamtes sind,
dann solltest du vielleicht doch einmal die Lebensdauer hochtechnischer Geräte
näher betrachten.

Versuche doch einmal, den "Marktwert" eines 8 Jahre alten Gerätes zu bestimmen.

Du kannst es ja beispielsweise mit einem PC, oder einem Smart-Phone probieren.

Viel Glück !


> Das musste auch einmal in aller Klarheit,
und ganz ohne väterinärrische Phantastereien gesagt werden. <

 
AW: Arme Ärzte

Hoch lebe die Neidgesellschaft ! Nein! Hoch lebe die Dummheit der einfachen Menschen (Arbeiter) die mehr und mehr schuften müssen zu Niedriglöhnen, damit die sogenannte Elite davon in Luxus leben kann. Und zum Dank dafür, falls sie mal krank werden, werden sie auch noch ausgeschlachtet. Profit geht vor alles!
 
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