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APO und/oder RAF - Anregungen für heute?

AW: APO und/oder RAF - Anregungen für heute?

meines erachtens hat sich die antiautoritäre bewegung zu einer anarchistischen bewegung entwickelt (in die anarchistische eingegliedert).

aber stimmt, antiautoritär und anarchistisch sind wahrscheinlich wirklich zwei verschiedene paar schuhe.

allerdings ergeben sich aus den begriffen eigentlich die gleichen ziele... find ich.
 
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AW: APO und/oder RAF - Anregungen für heute?

allerdings ergeben sich aus den begriffen eigentlich die gleichen ziele

das sehe ich nicht so. guck doch mal, Ende der 60-er, anfang der 70-er haben einige lehrer begonnen, einen antiautoritären lehrstil zu verbreiten. sie setzten im sinne der 68-er, aus denen sie sich zum teil rekrutierten, egalitäre ideen in der unterrichtsform durch, bestanden aber dennoch auf ihren führungsanspruch, sei es um die gruppe (also die klasse) zusammenzuhalten und zu selbstständigem denken anzuhalten.
ein anarchist hätte als ziel gehabt, die schüler alles machen zu lassen, was sie wollten ohne rücksicht auf ziele oder sinn.
das zeigt, denke ich den kleinen unterschied zwischen antiautortären und anarchistischen zielen.
 
AW: APO und/oder RAF - Anregungen für heute?

jaja, ich hab dich schon verstanden.

aber wer autorität konsequent ablehnt, wird - aus meiner sicht - auch hierarchie ablehnen... tada: anarchismus.

wie schule in einer anarchistischen utopie auszusehen hat, hab ich auch noch nicht so nachvollziehen können (in einigen utopien wird sie einfach abgelehnt *g*).

Für mich stellt sich die Frage nicht, da ich nicht der Meinung bin, Anarchie müsse für jeden gültig sein.
Ich finde einfach nur, es ist Sache jedes einzelnen, Regeln nicht anzuerkennen, und sich auszusuchen, wie er sein Leben führt.
Autonomie eben.
 
AW: APO und/oder RAF - Anregungen für heute?

die massenbewegung ende der 60-er und anfang der 70-er bezog ihre feindbilder
vor allem aus verkrusteter gesellschaft der alten aufbaugeneration, den ex-nazis, die wieder in hohen posten saßen, der Großen Totalen Koalition mit ihren notstandsgesetzen und dem vietnam-krieg.
nachdem dieser z.b. beendet wurde und die alte generation sich mehr oder weniger anpasste (genauso wie die 68-er wenige jahre später), ließen die proteste nach, keine massenbasis wurde gehalten, den meisten ging es für den augenblick zu gut.
nur einzelne kämpfer, die sich als "Avantgarde" ansahen, führten den ideologischen kampf mit gewalt fort (Ulrike Meinhof war erst journalistin, die in der ARD auftrat!).
das schreckte eben viele ab, die vorher noch dafür waren, weil jetzt auch viele plan- und ziellose aktionen dabei waren.

Also sollte man heute die empörung besser planen und auf durchsetzung mit physischer gewalt verzichten.
 
AW: APO und/oder RAF - Anregungen für heute?

2) RAF

ich habe bei der RAF nie die Auswahl ihrer Opfer verstanden

Herrhausen (DEUTSCHE BANK) war äußerst intelligent
Schleyer (ARBEITGEBERPRÄSIDENT) war sehr volksnah

im Nachhinein gesehen,
hätte sich Deutschland anders/besser entwickelt,
wenn sich die RAF andere Opfer ausgewählt hätte
(Raumplaner, Städteplaner, Medienkonzerne ...)

Sag mal, versteh ich dich richtig?
Glaubst du das wirklich?

Die RAF war eine Terrororganisation, ihre Mitglieder ideologisch verblendete Verbrecher.
Diese Organisation hat Menschenleben auf dem Gewissen, hinter den Namen ihrer Opfer stecken Schicksale.

Eine Terrororganisation kann niemals, niemals ein Land zum besseren entwickeln.
 
AW: APO und/oder RAF - Anregungen für heute?

die Raumplaner, Städteplaner, Medienkonzerne ... waren auch Terroristen
 
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AW: APO und/oder RAF - Anregungen für heute?

Die RAF war eine Terrororganisation, ihre Mitglieder ideologisch verblendete Verbrecher.
Diese Organisation hat Menschenleben auf dem Gewissen, hinter den Namen ihrer Opfer stecken Schicksale.

gut, dass die banken und macher der großen konzerne keine opfer auf dem gewissen haben.
aber du hast recht eine revolution kann nicht durch gewalt erreicht bzw. gesichert werden, ohne dass die gewalt umfassend ist (siehe 1917).
doch es muss nicht wie zu dieser zeit nur eine kleine avantgarde sein.
nur eine massenbewegung mit aufklärung und organisation kann das marode staatssystem revolutionieren, vor allem durch passiven widerstand gegen volkswidrige beschlüsse der deutschen eliten (z. B. generalstreik, massendemos, ständige veröffentlichungen von gegenmeinungen, erklären von sachverhalten, besetzen von wichtigen gebäuden, einfach ständiges nerven der verantwortlichen ohne der gewöhnung den hauch einer chance zu geben)

ich weiß klingt sehr naiv und utopisch, doch auch die republik war mal eine utopie (obwohl ist sie heute immer noch)
 
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