• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Alter - eine Rolle

Matto schrieb:
Ich möchte das Vorurteil der Alten und Kranken keineswegs fördern, deshalb beharre ich auf dem Wort der Lebensrolle, ähnlich wie die des Vaters, Ehemanns, Opas etc. Auch die Alten sind hin und wieder zu bequem, sich nochmals in die Rolle des Jugendlichen zu versetzen und einzufühlen, obwohl sie sicher über Erinnerungen daran verfügen.

Matto


Edel, edel - Freund matto!

Aber hättest Du gleich auf die sozialen Rollen, die den Alten noch übrigbleiben, angedacht, hätte ich Dir voll Recht geben können. So war mir nicht klar, was Du eigentlich wissen willst - von uns Alten und von uns Jungen ( Verneigung zu Trst ua)


Im Alter bleiben für Lieschen und Otto Normal relativ wenige gesellschaftlich relevante Rollen: Oma, oder Ansprechpartner der Werbung für " Seniorengerechtes ", wo auch immer.

Das sind einige Rollen, die ihre Rechtfertigung nur im Alter haben - und die, so gesehen,zwanghaft sind.
Zu den anderen "Wesenheiten" des Alters :ironie: habe ich mich weiter oben geäußert. Sie sind individuell sehr sehr unterschiedlich.


Marianne
 
Werbung:
Ich denke oft, dass das Verhältnis zwischen "Alten" und "Jungen" wesentlich entspannter sein könnte, wenn nicht beide Seiten ständig auf ihre vermeintlichen Rechte pochen würden.
Noch nie blieb eine Generation von "Alten" jünger als heute.
Gerade auf dem Gebiet der Geriatrie hat sich viel getan. Künstliche Hüftgelenke sind fast normal und so entwickelt, dass die Meisten nach OP und der Reha wieder problemlos gehen können. Die Entwicklung verschiedener Medikamente gegen Altersdemenz oder Alzheimer macht Fortschritte. Inzwischen gibt es Mittel, die diese Krankheiten zwar nicht heilen, aber deren Verlauf drastisch verlangsamen.
Senioren-Clubs, Vereine, Urlaubsangebote mit Bildungsreisen sowie die Senioren-Akademien gibt es inzwischen in fast allen Städten. Über den Zulauf, den diese Institutionen haben, bin ich leider nicht auf dem Laufenden.
Das Problem ist, dass sich die Menschheit in einem wahren Jugendrausch zu befinden scheint.
Jung, sportlich, hip, braungebrannt und superschlank zu sein, sind die Trends, die uns von der Werbung vermittelt werden. Großfamilien, in denen oft drei Generationen unter einem Dach leben, gibt es kaum noch, und wenn, dann höchstens auf dem Lande. Ich habe oft festgestellt, dass - ich sag jetzt mal einfach Senioren, obwohl ich diese Bezeichnung überhaupt nicht mag, denn man sagt ja auch nicht zu jungen Menschen Junioren - die sich so alt geben wie sie sind (die verbiesterten, verbitterten und launischen "Auf-den-Behindertenplatzlauernden - obwohl- der- Bus- noch- Sitzplätze-zur Genüge-frei-hat-Besteher" und die, die Kinder verscheuchen, weil die mit Straßenkreide Bürgersteige bemalen, klammere ich aus), bei jüngeren Leuten besser ankommen, als die, die sich mit Gewalt jung und hip geben und deren Benehmen oft mehr als gestelzt und krampfhaft rüber kommt.
Ich finde es einfach toll, wenn ältere Leute ihre Lebenserfahrung an uns junge weitergeben, ohne darauf zu bestehen, dass ihre gemachte Erfahrung der Weisheit letzter Schluss ist. Ich finde es toll, wenn sie uns erzählen, wie es früher war und Parallelen ziehen, aber dabei nicht vergessen, dass auch das Heute seine Vorteile hat. Ich fände es toll, wenn beide Seiten - Junge wie Alte - daran denken würden, dass sie einmal jung waren bzw. dass sie auch einmal alt werden.

Rhona
 
ach rhona, leider sind nicht alle jugendlichen so kultiviert wie du oder andere jungen menschen die hier im forum sind - sonst wären sie wohl nicht in einem denkforum.
die meisten sind dem alter gegenüber sehr bissig, haupt argument ist:"man ist peinlich".
ich weiss noch als ich so um die 20zig war, da war ein 30zig jähriger uuuralt und ein 40zig jähriger war scheintod.
heute bin ich selber um die 40zig und fühl mich überhaupt nicht so, muss mir aber anhören von kleinkindern (so um die 5-6 jahre) "gell du bist schon mindestens 100! die mutter wurde sogar auf 300 geschätzt:rolleyes: -da hab ich mich ja noch gut gehalten ;)
ja und von 17 jährigen muss man dann hören, dass man peinlich ist, wenn man spässe macht und sich wie ein jugendlicher benimmt!

jugendliche belächeln alles was über 30zig ist - ehrlich gesagt glaub ich auch das sie herzhaft über matto gelacht haben, als er mit in die disco ging.

ich habe noch gelernt, dass man alten menschen mit respekt entgegen kommt, das ist heute kaum noch der fall - mit ausnahmen natürlich.

heute muss man froh sein wenn jugendliche einen nicht zusammenschlagen aus jux und dollerei!:wut1:

lg binchen
 
Triskell schrieb:
Der Großteil der Erwachsenen kommt ihnen mit feiger Gleichgültigkeit und Ablehnung entgegen und sie sehen, wie der Klimakatastrophe tatenlos entgegen gesteuert wird.
Wenn diese Jugendlichen es dennoch schaffen, werden sie sagen können,
wir haben uns selbst aus dem Dreck gezogen.
Wie weit dann ihr Verständnis für die schwachen Alten geht, läßt sich nicht abschätzen.
glaubst du wirklich das die ihren arsch hochkriegen?
das einzigste was die interessiert ist handy, pc und schnelle autos - das hilft unserem klima sicher nicht.
die die was dagegen machen ist ja wohl nicht die jugendlichen sondern unsere generation.

lg binchen
 
RE an Matto

Irgendwo, denke ich, setzt Du Dich nicht nur "aus beruflichen Gründen" mit dem Alter auseinander. Man könnte sonst manchem von Dir Geschriebenen Pessimismus und eine (wie alt bist Du eigentlich?) inzwischen beginnende Angst vor dem Altwerden unterstellen.

Sich alt und krank zu fühlen, stelle ich mir allerdings auch nicht sehr erquicklich vor.

Es mag schon sein, daß Altersbeschwerden manchmal unerquicklich sind. Aber es kommt eben darauf an, ob man sie zum Lamento seines Lebens macht. Freuen kann man sich auch, wenn die Gelenke 'mal nicht mehr so wollen wie früher!!

Und hierzu:


Auch die Alten sind hin und wieder zu bequem, sich nochmals in die Rolle des Jugendlichen zu versetzen und einzufühlen, obwohl sie sicher über Erinnerungen daran verfügen.


Mit Faulheit hat das rein gar nichts zu tun. Sich heute in die Rolle der Jugendlichen zu versetzen, braucht etwas mehr als Erinnern. Denn "damals" kann man an dieser Stelle mit "heute" überhaupt nicht vergleichen. Die heutige Jugend fordert anderes als wir damals. Da ist eine zeitweilige oder punktuelle Verständnislosigkeit doch wohl nachvollziehbar.
 
Werbung:
Was altert denn?

Der Geist alter nicht, nur der Körper zerfällt. Und so schwer dies auch für den einen oder anderen sein mag, es ist eine ganzheitliche Erfahrung, die zu machen sich in jedem Falle lohnt.

Ich will nicht mehr 20 sein, ich freue mich über die nahende zahl 50 und ich habe viel neues in jedem Lebensalter entdeckt. das will ich nicht missen.

Natürlich, am Ende steht der Tod. Ein natürlicher Teil des Ganzen. Die Angst davor haben wir, weil wir das Thema ins Tabu verdammt haben und vergebens nach Antworten suchen. Gerburt-Leben-Tod, das ist alles was da ist (zumindest gesichert).

Genieße es.
 
Zurück
Oben