Giacomo_S
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Mal ein Beispiel aus meinem Alltag, Stichwort "Internet der Dinge":
Alle lebensmittelverarbeitenden Betriebe haben seit dem Jahr 2006 europaweit dem HACCP-Auflagen zu folgen. Gemäß dieser Auflagen sind u.a. die Temperaturen der Kühlanlagen täglich zu messen und zu kontrollieren. In der Praxis läuft also jemand herum, liest die Temperaturen ab und trägt das händisch in Listen ein. Listen, die i.d.R. vom Büro abgeholt und als neue Formulare ausgedruckt werden und vom Büro zumindest abgeheftet und archiviert werden müssen. Je nach Betriebsgröße kann diese ungeliebte Arbeit nur Minuten, aber auch in der Summe eine Stunde oder länger dauern, abhängig davon, wieviel Kühlaggregate man denn hat, denn auch die ganzen Getränkekühlanlagen fallen unter die Regelung.
Und wenn die Kontrolle vom Amt kommt, dann wollen sie das auch sehen ...
Man sollte meinen, es gäbe für diese Aufgabe mittlerweile automatische Lösungen - "Internet der Dinge" - aber nach meiner kürzlichen Recherche gibt es das alles bestenfalls in Ansätzen, als selbst zu bastelnde Frickel-Lösung, hier mal ein Sensor, da mal eine Minimalsoftware - ordentliche Komplettlösungen habe ich aber keine gefunden.
Genauso könnte man annehmen, eine NEU aufzustellende Kühlzelle könnte das mal, Sensor, Bluetooth oder WLAN, ggf. Tablet, Software für den Bürorechner - vielleicht sogar nur eine Excel-Tabelle?
Aber nein, Fehlanzeige, nicht einmal als Zusatzausstattung. Verbaut werden dafür noch immer diese Temperaturanzeigen mit LED-Display und dem Charme der 1980er Jahre, die man dann selbst ablesen darf ... wenn sie denn gescheit funktionieren, denn tatsächlich kann man in der Praxis auch da noch Unterschiede zu einem eingelegten Thermometer finden.
Von was für einem "Internet der Dinge" reden wir denn da eigentlich? Wenn die Branche noch nicht einmal Kühlungen anbieten kann, die automatisch die Temperatur protokollieren können, einmal täglich? Für eine Aufgabe, die seit 14 Jahren gesetzlich vorgeschrieben ist? Die dann, ganz nebenbei, theoretisch auch noch ganz andere Aufgaben erledigen könnte - z.B. eine Warnung ausgeben, wenn sie ausfällt. Was habt ihr da also gemacht in der Branche, geschlafen, wie schon immer, oder?
Vollmundig versprochen hat man uns, schon seit mindestens 10 Jahren, den "intelligenten Kühlschrank, der automatisch etwas nachbestellt, wenn es zur Neige geht" - aber mal ganz abgesehen davon, ob man so etwas wirklich haben will ... da ist dann mal der Sensor verschmutzt oder defekt, oder Softwarefehler, und der Kühlschrank bestellt und bestellt ... und wenn man von der Arbeit nach Haus kommt, da steht dann eine ganze Palette voller Milch ...
... aber angesichts der Tatsache, dass die vorhandene Technik noch nicht einmal die primitivsten und notwendigen Aufgaben erledigen kann, kann man da über ein "Internet der Dinge" doch nur schallerlaut lachen.
Alle lebensmittelverarbeitenden Betriebe haben seit dem Jahr 2006 europaweit dem HACCP-Auflagen zu folgen. Gemäß dieser Auflagen sind u.a. die Temperaturen der Kühlanlagen täglich zu messen und zu kontrollieren. In der Praxis läuft also jemand herum, liest die Temperaturen ab und trägt das händisch in Listen ein. Listen, die i.d.R. vom Büro abgeholt und als neue Formulare ausgedruckt werden und vom Büro zumindest abgeheftet und archiviert werden müssen. Je nach Betriebsgröße kann diese ungeliebte Arbeit nur Minuten, aber auch in der Summe eine Stunde oder länger dauern, abhängig davon, wieviel Kühlaggregate man denn hat, denn auch die ganzen Getränkekühlanlagen fallen unter die Regelung.
Und wenn die Kontrolle vom Amt kommt, dann wollen sie das auch sehen ...
Man sollte meinen, es gäbe für diese Aufgabe mittlerweile automatische Lösungen - "Internet der Dinge" - aber nach meiner kürzlichen Recherche gibt es das alles bestenfalls in Ansätzen, als selbst zu bastelnde Frickel-Lösung, hier mal ein Sensor, da mal eine Minimalsoftware - ordentliche Komplettlösungen habe ich aber keine gefunden.
Genauso könnte man annehmen, eine NEU aufzustellende Kühlzelle könnte das mal, Sensor, Bluetooth oder WLAN, ggf. Tablet, Software für den Bürorechner - vielleicht sogar nur eine Excel-Tabelle?
Aber nein, Fehlanzeige, nicht einmal als Zusatzausstattung. Verbaut werden dafür noch immer diese Temperaturanzeigen mit LED-Display und dem Charme der 1980er Jahre, die man dann selbst ablesen darf ... wenn sie denn gescheit funktionieren, denn tatsächlich kann man in der Praxis auch da noch Unterschiede zu einem eingelegten Thermometer finden.
Von was für einem "Internet der Dinge" reden wir denn da eigentlich? Wenn die Branche noch nicht einmal Kühlungen anbieten kann, die automatisch die Temperatur protokollieren können, einmal täglich? Für eine Aufgabe, die seit 14 Jahren gesetzlich vorgeschrieben ist? Die dann, ganz nebenbei, theoretisch auch noch ganz andere Aufgaben erledigen könnte - z.B. eine Warnung ausgeben, wenn sie ausfällt. Was habt ihr da also gemacht in der Branche, geschlafen, wie schon immer, oder?
Vollmundig versprochen hat man uns, schon seit mindestens 10 Jahren, den "intelligenten Kühlschrank, der automatisch etwas nachbestellt, wenn es zur Neige geht" - aber mal ganz abgesehen davon, ob man so etwas wirklich haben will ... da ist dann mal der Sensor verschmutzt oder defekt, oder Softwarefehler, und der Kühlschrank bestellt und bestellt ... und wenn man von der Arbeit nach Haus kommt, da steht dann eine ganze Palette voller Milch ...
... aber angesichts der Tatsache, dass die vorhandene Technik noch nicht einmal die primitivsten und notwendigen Aufgaben erledigen kann, kann man da über ein "Internet der Dinge" doch nur schallerlaut lachen.