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EliteUniversitäten

scilla

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19. April 2003
Beiträge
6.923
die SPD möchte in Deutschland Universitäten für Eliten einrichten
(Klausurtagung in Weimar)

das heisst,
daß die SPD Anhängerin einer 2-Klassengesellschaft ist

Vorbild England
dort kassieren Oxford und Cambridge den Löwenateil der staatlichen Mittel
und die Normalsterblichen gehen auf die restlichen schlecht ausgestatteten Unis

sehr amüsant sind die Kommentare im Newsticker der ct

aa-bb-cc (6. Januar 2004 22:13)

Im Klartext: der Staat (Bund) soll künftig nur noch für 10 Unis
zahlen, die anderen sollen sich durch Studiengebühren finanzieren
oder sonst zusehen, wie sie zu Geld kommen. Manches Bundesland zahlt vielleicht auch noch etwas dazu. Orchideenfächer schafft man am besten auch gleich ab.

Hat PISA nicht gezeigt, dass es hierzulande ganz woanders im
Bildungssystem hapert, nämlich in Kindergärten und Grundschulen?

Und wieder ein Tag, an dem man sich fragt, wozu es eigentlich noch eine Partei namens SPD gibt. Die CSU scheint mir derzeit in der Sozialpolitik weiter links zu stehen als die Sozis.


Anubiz (6. Januar 2004 23:31)

dann fehlen ja nur noch die importierten Elitestudenten.

und jede uni bekommt erstmal n paar gescheite sportteams, damit paar sportsgeile reiche Ehemalige (die es ja noch gar nich gibt) kräftig Geld in die Uni pumpen können.

Geht doch nix über kommerzielle Unis, wenns mit den Noten mal nich hinhaut, zückt Papi halt mal das Scheckbuch


outsmart (6. Januar 2004 21:33)

Es hilft alles nicht, D-Land muss 51. Bundesstaat der USA werden
schon sind alle unsere Probleme gelöst

x-beliebig (6. Januar 2004 20:44)
Deutschland braucht neue Sozialdemokraten!

Das was aus der SPD geworden ist hat mit Sozialdemokratie nichts mehrzutun! Diese Vorschläge zeigen es wortwörtlich! Entweder sozial oder die Starken über die Schwachen siegen lassen (und sie dabei noch von den Schwachen finanzieren zu lassen), beides zusammen geht nicht.
Es muss wieder eine Partei gegen, die sich für die Interessen der
Schwächeren einsetzt, der Turbokapitalismus unserer Tage droht alles Soziale zu vernichten. Von der SPD kann man anscheinend nicht mehr erwarten, was diesen Porzess haufhalten könnte.


BIT-EX(R) (6. Januar 2004 20:42)
wir haben ja noch nicht genug "Eliten"
Es gibt ja in Deutschland noch nicht genug Typen die sich als Eliten bezeichnen und sich über andere aufschwingen.
Man sollte mal überlegen warum in Deutschland überhaupt studiert wird.
Um danach in den Unternehmen hochwertige Arbeit zu liefern ? -
Fehlanzeige
Um einen Drückerposten zu bekommen und hohe Gehälter abzufassen.
Das trifft wohl schon eher zu.
Und das demnächst auch noch mit Elite-Zertifikat....
 
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Hi Scilla,

prinzipiell hätte ich nichts gegen Elite- Unis, wie z.B. in Amerika. Dort werden aber auch die anderen Unis nicht "links liegengelassen", als Student darf man sich immerwieder von seinen Profs vorschwärmen lassen, wie klein die Lerngruppen an den amerikanischen Unis sind.

DAS aber würde wieder Geld kosten, darum übernimmt man in Dtld. anscheinend wieder nur einen "bequemen" Teil und lässt den Rest verkommen *narf*

Ich denke, Eliteunis sollten nicht grundsätzlich vertäufelt werden, so offensichtlich, wie aber zur Zeit an den "gewöhnlichen" Unis gespart wird, ist es einfach nur eine wirre Vorstellung... da ist das Geld doch 1000x besser eingesetzt, wenn man die jetztigen Missstände behebt und wieder ein annehmbares akademisches Klima schafft!

Gruß,

cf
 
Das hätte ich der SPD gar nicht zugetraut...
Eliteuniversitäten an sich finde ich gut, nur Deutschland ist wahrscheinlich nicht das richtige Land dafür. In Deutschland herrscht Sozialneid und meiner Meinung keine echte Demokratie. In den USA gibt es soetwas nicht, die deutsche "Demokratie" ist erst ein paar Jahrzehnte alt, teilweise ist sie noch jünger. Vorher wurden die Deutschen unterdrückt und mussten dienen. Der Sozialneid kommt womöglich daher, sie waren neidisch auf Fürsten und Gutsherren, weil sie mehr hatten. Das steckt über die Generationen noch so drin in vielen und wird ewig dauern bis es ganz weg ist, wenn überhaupt. In den USA sind und waren die Menschen immer auf sich selber gestellt und wirklich frei. Vom Tellerwäscher zum Millionär, soetwas gibt es nur dort und es gibt dort tatsächlich keinen Neid. Harvard, so sah ich in einem TV- Bericht wird nur zu 1/3 von den zahlenden Studenten finanziert, der Rest kommt u.a. von Zuschüssen aus der Wirtschaft (meines Wissens). Die Absolventen brauchen jedenfalls keine Angst zu haben, dass sie keine Arbeit finden, auf sie wird gewartet. 2/3 der Studenten dort hat übrigens ein Stipendium. Bill Clinton war dort und kommt meines Wissens auch nicht aus reichem Elternhaus.
M.M. braucht D Spitzenkräfte, vor allem in der Politik, damit es endlich wieder weiter geht. Hoffentlich wird nicht so lange gewartet, bis das letzte noch umverteilt ist und niemand mehr etwas hat. Aber dann kann man ja immer noch auswandern, was die wirklich Reichen schon lange getan haben...
 
Hi Minnie,

wie gesagt, Ulite- Universitäten würde ich auch nicht grundsätzlich abnehmen.

Deine Sozialneid- Demokratietheorie empfinde ich aber als sehr fragwürdig, die klassischen Konfliktlinien dt. Politik (Zentrum - Peripherie, Arbeit - Kapital, katholisch - evangelisch etc.) lösen sich seit einigen Jahren auf und sind mitunter Ursache des volksparteilichen Anspruches ALLER Parteien.

Das man in Dtld. aber eine 2- Klassen Gesellschaft fürchtet und ablehnt, kann ich nachvollziehen, Amerika ist in sozialen Dingen sicher KEIN Vorbild.

Dennoch glaube ich, dass ein sozial gerechtes Land sich auch elitäre Ausbildung leisten kann und sogar muss, dazu allerdings muss auch genügend Geld für die klassischen Univeritäten vorhanden sein, was leider jetzt schon NICHT der Fall ist.
Eine sinnvolle und gerechte Eingliederung von Elite- Universitäten ist somit also eine Aufgabe, die weitgehende Reformen im ganzen Bildungsbereich erforder.

Schönen Tag noch,

cf
 
Hallo erstmal!

Da dies mein erster Beitrag in diesem Forum ist, möchte ich alle begrüßen.

Ich denke, Elite - Unis können nicht gegründet werden - sie müssen wachsen. Dieses sich Etablieren kann eigentlich nur aus allen Universitäten Deutschlands heraus geschehen. Daher ist es zunächst erforderlich, alle Universitäten gleichsam zu stützen. Würden dann konsequent sich herausstellende Stärken einzelner Universitäten individuell unter Mithilfe entsprechender Wirtschaftszweige gefördert werden, könnten sich sogenannte Eliten auf natürlichem Wege bilden.

Wer jetzt sagt, das hätte doch eigentlich schon seit jeher geschehen können, hat meiner Ansicht nach uneingeschränkt recht.

Viele Grüße

weeds
 
Entschuldigt, wenn ich mich in Eure deutsch-deutsche Debatte über dieses Thema einmische.

Aber die Frage: Eliteuniversitäten ja oder nein? ist eine grundsätzliche und ich habe dazu eine ( ziemlich) feste Meinung und will sie natürlich - altes Plappermaul - auch kundtun.

Deshalb, Scilla, ist es absolut unkritisch, irgendwelche Politikeräußerungen oder gar Parteilinien in geradezu unqualifizierter Weise anzugreifen. Dazu hat diese Frage zu viel außerparteilich - politische Sprengkraft.



Halten wir einmal fest:

Wir haben auf den heutigen Massenuniversitäten kein genügend großes Finanz- Pouvoir, um den Studenten ein "elitäres" Wissen auch anwendbar zu vermitteln.

Halten wir wiederum fest:

In der Wirtschaft wird es auf einige wenige derart überdurchschnittlich fähige und ausgebildete Fachkräfte ankommen, um relevante Weichen zur Bewältigung der immer globaler werdenden Problemen zu stellen.



Zwischen diesen beiden, von mir als Fakt konstatierten Polen bewegt sich die eier-tanz-artige staatliche Universitätspolitik.Einerseits werden ( hier inÖ) den Unis die Budgetfreiheit zugesprochen und damit die Entscheidung darüber, was von wem für wie viele gründlicher gelehrt werden darf und andrereits wird diese Entscheidung nur einem anderen Gremium überlassen, denn "gekürzt " wird: Muss ja sein!?

Obendrein gibt es hier in Ö zwei Ausweichmöglichkeiten: In Richtung:"schnell mal Fachleute ausbilden" die Fachhochschulen, in Richtung "Vertiefung und Erweiterung" die so genannten post graduated Studien.

Und hier sollten die staatlichen oder auch privaten ( Wirtschaft) Förderungen einsetzen. Die Wirtschaft tut das meines Wissens nach bei einigen Fachhochschulen: Stiftungen und so.



Ich bin nun mal gegen Eliteuniversitäten, bin aber für die Förderung von Eliten!


Marianne
 
Hallo, damit Ihr seht, dass auch in Österreich vor diesen Fragen keineswegs die Augenverschlossen wird:


Universitäten zwischen Abstieg und Weltklasse


am Dienstag, 20. Jänner 2004, 19:00 Uhr

in der Aula Unicampus, AAKH, Hof 1
Spitalgasse 2-4, 1090 Wien



TeilnehmerInnen:

Mag. Eva Blimlinger
(IG Externe LektorInnen & freie WissenschafterInnen)

Abg.z.NR Josef Broukal
(SPÖ-Wissenschaftssprecher)

Patrice Fuchs
(ÖH-Vorsitzende/VSStÖ)

Prof. Dr. Sigurd Höllinger
(Sektionschef im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur)

Prof. Dr. Georg Winckler
(Rektor der Universität Wien)

Moderation:
Birgit Dalheimer
(Ö1-Wissenschaftsredaktion)


Zahlreiche gesetzliche Regelungen haben die Universitätslandschaft in den
letzten Jahren grundlegend verändert. Die Einführung der Studiengebühren
beseitigte den freien Hochschulzugang, die Dienstrechtsnovelle schuf für
viele Lehrende und Forschende an den Universitäten neue Bedingungen.
Schlussendlich trat am 1.1.2004 das von der schwarz-blauen Regierung
beschlossene Universitätsgesetz in Kraft, das große Veränderungen in
unterschiedlichsten Bereichen, wie Universitätsstruktur, Finanzierung und
Selbstverständnis, erwarten lässt. Welche konkreten Auswirkungen haben und
hatten diese neuen gesetzlichen Bestimmungen? Welche sind noch zu erwarten?
Wurden dadurch die Grundlagen für "Weltklasseuniversitäten" - so lautet die
Zielvorgabe von Seiten der Regierung - geschaffen? Welche Aufgaben hat eine
Universität im 21. Jahrhundert prinzipiell zu erfüllen?
 
Salut!
Aus aktuellem Anlass möchte ich das Thema nochmals aufgreifen.
Für den morgigen Tag ist in London eine Massendemonstration gegen die britische Regierung geplant. Der Grund ist die am 27.1. stattfindende Unterhausabgeordneten-Abstimmung über die Einführung variabler Studiengebühren, wonach das Studium fürs Erste gebührenfrei wäre, nach Studienabschluss aber zurückerstattet werden müsste.
Eliteschulen in Oxford oder Cambridge sowie die dortigen Studenten kümmert das natürlich nicht, sie kommen aus einkommensstarken Schichten, bemerkt man in diesem Zusammenhang, aber trotzdem hätte jede Universität gerne das Renommée einer dieser Elite-Universitäten. Dort und hier. Und dies nicht nur, weil sich Wunsch-Gast-Dozenten für Elite-Universitäten leicher gewinnen lassen.

Man sollte zwar die Bildungspolitik nicht mit dem Taschenrechner betreiben, aber die Qualität steigt nicht mit der Anzahl der Professoren, sondern mit der Auswahl von Fächern, Professoren und Studenten und mit einem gesunden Wettbewerb unter den Studierenden und den Universitäten. Sind wir ehrlich, Hochschulbildung ist, so oder so, eine elitäre Bildung - auch an den 'normalen' Hochschulen. Wer mit dem Anspruch des Qualitätsförderers auftritt, sollte auch wieder zum Thema Numerus clausus greifen, das sich heute kaum einer wagt anzusprechen. Es nützt nichts, eine Menge Absolventen zu haben, für die keine Arbeit vorhanden ist. Jedem, der es ernst meint, sollte der Zugang ermöglicht werden. Dass dabei viele Studenten durch höhere und hohe Studiengebühren benachteiligt werden, ist klar, aber als Bürger oder gar Politiker, müsste jeder Studierender diese Regelung verstehen. Fachhochschulstudenten, die ihre Bildung auf dem zweiten Bildungsweg erlangen, müssen ihr Studium auch selber finanzieren, aber noch nie sah sie jemand demonstrieren. Denn, wenn jemand studiert, dann tut er dies aus reinem Eigennutzen. Die Thematik interessiert ihn, er erhofft sich bessere Zukunft - ein höheres Gehalt, einen interessanteren Job, einen erweiterten Horizont etc. Warum sollte die Allgemeinheit für diesen privaten Nutzen aufkommen? Unter dem Denkmantel der Solidarität, wird eine Minderheit bevorzugt, die nach Abschluss des Studium als privilegiert gilt. Alle Studenten sollten ein Anrecht auf ein staatliches Darlehen haben, auch wenn das eine neue Finanzierungsinstitution brauche und diese Bürokratie wieder etwas kosten wird. Aber der Staat sollte dort investieren, wo alle davon profitieren können, und nicht eine Elite subventionieren. Bessere Allgemeinbildung bis zur Hochschulreife auf Kosten des Staates scheint mir einfach sinnvoller zu sein.

Grüsse J.D.
 
Original geschrieben von Jérôme
Fachhochschulstudenten, die ihre Bildung auf dem zweiten Bildungsweg erlangen, müssen ihr Studium auch selber finanzieren, aber noch nie sah sie jemand demonstrieren. Denn, wenn jemand studiert, dann tut er dies aus reinem Eigennutzen. Die Thematik interessiert ihn, er erhofft sich bessere Zukunft - ein höheres Gehalt, einen interessanteren Job, einen erweiterten Horizont etc. Warum sollte die Allgemeinheit für diesen privaten Nutzen aufkommen? Unter dem Denkmantel der Solidarität, wird eine Minderheit bevorzugt, die nach Abschluss des Studium als privilegiert gilt. Alle Studenten sollten ein Anrecht auf ein staatliches Darlehen haben, auch wenn das eine neue Finanzierungsinstitution brauche und diese Bürokratie wieder etwas kosten wird. Aber der Staat sollte dort investieren, wo alle davon profitieren können, und nicht eine Elite subventionieren. Bessere Allgemeinbildung bis zur Hochschulreife auf Kosten des Staates scheint mir einfach sinnvoller zu sein.


Hach J.D. - dafür :kuss2: !!!

LG, wirrlicht
 
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Hallo, JD und andere!


Du hast ganz Recht, Jerome, wenn Du sagst, dass es eine Art Rückerstattungsstipendium geben sollte. Da war ich auch lange Zeit für.
Aber, was passiert mit den vielen Aussteigern, von denen einige auch aussteigen, weil sie überfordert sind usw.; nicht nur, weil sie sich totgearbeitet haben im "Nebenerwerb".
Die können nicht zurückzahlen.
Wer arm ist, ist immer benachteiligt - leider war das nicht nur in meiner Studienzeit vor fast vierzig Jahren so.

Wir haben das dann so gemacht. Erst studierte "er", dazwischen kamen unsere Töchter und dann studierte ich. "Er" verdiente dann die Brötchen für uns alle. Damals gab es aber keine Studiengebühren in Österreich. Dann hätte das magere Anfangsgehalt meines Holden nicht gereicht.

Un in noch einer Sache möchte ich Dir widersprechen: Es gibt viele, die nicht nur wegen besserer Berufschancen studieren, sondern aus Interesse und Liebe zum gewählten Fach.Dafür habe ich viel auf mich genommen - ich bin aber kein Einzelfall.

Marianne
 
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