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Zu doof oder zu intelligent für das österreichische Bundesheer?

Paradoxon

New Member
Registriert
12. Januar 2009
Beiträge
42
2008 sind wieder viele junge Männer bei der Musterung des österreichischen Bundesheeres durchgefallen.
Ganze 14,6 Prozent der stellungspflichtigen 18-Jährigen (Jahrgang 1990) wurden als "untauglich" ausgemustert, das waren 6.571 von insgesamt 44.900 Personen.

Rund ein Drittel - 1.900 der 6.571 untauglichen Wehrpflichtigen - wurde aufgrund mehrerer Einzeldiagnosen (Untauglichkeit aufgrund Mehrfachminderung) vom Bundesheer abgelehnt.

Mangel an Intelligenz:
Auch bei den konkreten Einzeldiagnosen ist die Zahl an psychischen Problemen hoch: 5,12 Prozent der Untauglichen hatten Krankheiten des Nervensystems und weitere fünf Prozent neurotische, belastungs- oder somatoforme Störungen.

Bei 6,1 Prozent hat die Intelligenz nicht ausgereicht, bei 4,8 Prozent wurden Entwicklungsstörungen und bei weiteren 4,8 Prozent Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen festgestellt.

Sind nun gerade die 6,1 Prozent mit mangelnder Intelligenz, zu doof oder vielleicht doch zu intelligent, für das Bundesheer?

Außerdem, zu doof fürs Bundesheer, ist das überhaupt möglich? Wenn man mal betrachtet, was teilweise so als "Berufssoldat" Dienst am Vaterland ausübt, NA JA!
Oder ist ein Großteil der untauglichen jungen Männer doch so intelligent, mit ein wenig Schauspielkunst, die jeweilige Stellungskommission, von einer ausreichenden psychischen oder physischen Beeinträchtigung, zu überzeugen?

Was meint ihr zu diesem Thema?

viele Grüße
Paradoxon
 
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AW: Zu doof oder zu intelligent für das österreichische Bundesheer?

2008 sind wieder viele junge Männer bei der Musterung des österreichischen Bundesheeres durchgefallen.
Ganze 14,6 Prozent der stellungspflichtigen 18-Jährigen (Jahrgang 1990) wurden als "untauglich" ausgemustert, das waren 6.571 von insgesamt 44.900 Personen.

Rund ein Drittel - 1.900 der 6.571 untauglichen Wehrpflichtigen - wurde aufgrund mehrerer Einzeldiagnosen (Untauglichkeit aufgrund Mehrfachminderung) vom Bundesheer abgelehnt.

Mangel an Intelligenz:
Auch bei den konkreten Einzeldiagnosen ist die Zahl an psychischen Problemen hoch: 5,12 Prozent der Untauglichen hatten Krankheiten des Nervensystems und weitere fünf Prozent neurotische, belastungs- oder somatoforme Störungen.

Bei 6,1 Prozent hat die Intelligenz nicht ausgereicht, bei 4,8 Prozent wurden Entwicklungsstörungen und bei weiteren 4,8 Prozent Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen festgestellt.

Sind nun gerade die 6,1 Prozent mit mangelnder Intelligenz, zu doof oder vielleicht doch zu intelligent, für das Bundesheer?

Außerdem, zu doof fürs Bundesheer, ist das überhaupt möglich? Wenn man mal betrachtet, was teilweise so als "Berufssoldat" Dienst am Vaterland ausübt, NA JA!
Oder ist ein Großteil der untauglichen jungen Männer doch so intelligent, mit ein wenig Schauspielkunst, die jeweilige Stellungskommission, von einer ausreichenden psychischen oder physischen Beeinträchtigung, zu überzeugen?

Was meint ihr zu diesem Thema?

viele Grüße
Paradoxon


also, hier in Deutschland geht es niemals um Intelligenz... eher um die Trinkfestigkeit. Wer Alkohol nicht gut verträgt, wird sehr wahrscheinlich ausgemustert...

.. kann dann aber jederzeit noch für Bundestag oder Landtag kandidieren...


Prost sagt

Der Rote Baron

(mit Doppelbock zum Bundeskanzler)
 
AW: Zu doof oder zu intelligent für das österreichische Bundesheer?

das Seltsame an der deutschen Musterung
(meine Hoden hängen gerade)
finde ich, ist,
daß immer von einem körperlich anstrengenden Militär-Einsatz ausgegangen wird,
1) obwohl es doch auch bewegungsarme Tätigkeiten am Schreibtisch... gibt
2) obwohl es doch auch einen Zivildienst gibt

eigentlich sollte fast niemand untauglich sein
 
AW: Zu doof oder zu intelligent für das österreichische Bundesheer?

das Seltsame an der deutschen Musterung
(meine Hoden hängen gerade)
finde ich, ist,
daß immer von einem körperlich anstrengenden Militär-Einsatz ausgegangen wird,
1) obwohl es doch auch bewegungsarme Tätigkeiten am Schreibtisch... gibt
2) obwohl es doch auch einen Zivildienst gibt

eigentlich sollte fast niemand untauglich sein


Hallo scilla,

wenn du noch nicht zu alt bist und auf dem normalen Arbeitsmarkt keine Chance hast, dann wäre vielleicht die Deutsche Bundeswehr was für dich.
Für bewegungsarme Tätigkeiten brauchst du übrigens keine Hoden, das geht in den Duschräumen auch ohne...

Für den Zivildienst gelten aber strenge Voraussetzungen, was Alkoholverträglichkeit betrifft... oder war's der Katastrophenschutz...? Ja, genau, bei letzterem war das so... die machen nämlich besonders verantwortungsvolle Tätigkeiten, wie z.B. Besoffene auf Volksfesten bergen und sowas... KEIN SCHERZ!

Der Rote Baron
 
AW: Zu doof oder zu intelligent für das österreichische Bundesheer?

also, hier in Deutschland geht es niemals um Intelligenz... eher um die Trinkfestigkeit. Wer Alkohol nicht gut verträgt, wird sehr wahrscheinlich ausgemustert...

.. kann dann aber jederzeit noch für Bundestag oder Landtag kandidieren.

Hallo Redbaron!

Die Trinkfestigkeit ist natürlich auch in Österreich eine der wichtigsten Eigenschaften, die ein Grundwehrdiener mitbringen muss!
Bewiesen wird diese aber dann erst während des Wehrdienstes (Tag für Tag für Tag für Tag...).

Für einen angehenden Politiker, ist dies auf jeden Fall die beste Vorbereitung auf künftige Aufgaben, wie z.B. Eröffnungen, Bälle, Volksfestauftritte oder andere Veranstaltungen, welcher Art auch immer.

Vielleicht ist aber auch der hohe Alkoholkonsum der Grund, für die etwas höher angelegte Messlatte beim IQ-Test, damit am Ende des Grundwehrdienstetes beim "normalen" Menschen, zumindest noch ein paar IQ-Prozente überbleiben.
Wird diese Grenze überschritten, besteht dann nur mehr die Chance sich als Zeitsoldat zu verpflichten, und sein Leben in einer Dämmerzone aus Alkohol und Sinnlosigkeit dahinzufristen, bis einen der Tod einst von diesem Siechtum erlöst.
Oder natürlich, man wird Politiker.


Grüße
Paradoxon
 
AW: Zu doof oder zu intelligent für das österreichische Bundesheer?

Nun mal im Ernst.
Die psychologische Eignung eines Wehrdienstleistenden ist ja ganz klar, keine unwesentliche Sache.
Denke ich da an meine eigene Zeit bei diesem Verein zurück, muss ich mich unweigerlich an einen "Kameraden", der in einem anderen Zug seinen Dienst versah, erinnern.
Der junge, introvertierte Mann hieß mit Nachnamen Zmeck, und arbeitete in der Flaschenwäscherei einer österreichischen Bierbrauerei.
Auch ohne ihn genauer zu kennen, konnte man als gesunder, sehender Mensch erkennen, dass Zmeck, geistig nicht ganz seinem Alter entsprach(wäre ja kein Problem).
Aufgrund der Aussage eines Ausbildners, er wolle aus dem Soldaten Zmeck, eine Kampfmaschine machen, bekam dieser von seinen "Kameraden" den Spitznamen "Zmeck 2000".
Natürlich gab es auch viele andere, die geistig die Entwicklungsstufe eines 14 jährigen noch nicht überwunden hatten, und ein geradezu archaisch primitiv anmutendes Verhalten an den Tag legten.
Wie könnte es anders sein, als dass einige dieser "Primaten", Zmeck zum bevorzugten Ziel, ihrer hirnlosen Piesackereien und Psychospielchen machten.

Fakt ist, dass auch der ständig gedemütigte und gepiesackte Kamerad Zmeck bei Schießübungen und Wacheinsätzen, scharfe Munition in seinen Waffen hatte.

Was wäre wohl gewesen, wenn "Zmeck 2000", seinem "Programm" gefolgt wäre, und seinen verhassten Peinigern, zu gut österreichisch, mal gezeigt hätte, wo Bartl den Most holt?

Zum Glück bekam Zmeck nach der 2 monatigen Grundausbildung eine Arbeit in der Kasernengärtnerei und war so zumindest untertags seinen Peinigern nicht ständig ausgeliefert.

Man muss auch bemerken, dass es solche oder ähnliche Fälle, in fast jeder Kompanie gab.

Ich denke das man gerade in diesem Fall, auch noch während der Grundwehrzeit diesen Mann zu seinem Schutz, hätte ausmustern müssen.

Dieser Fall beschreibt sehr eindringlich, wieviel man auf diesen Psychotest geben kann.

Ähnliche Erlebnisse hat wohl jeder, der mal seinen "Dienst am Vaterland" leistete.

Grüße
Paradoxon
 
AW: Zu doof oder zu intelligent für das österreichische Bundesheer?

Dieser Fall beschreibt sehr eindringlich, wieviel man auf diesen Psychotest geben kann.

Ähnliche Erlebnisse hat wohl jeder, der mal seinen "Dienst am Vaterland" leistete.

Grüße
Paradoxon

Mich würde mal interssieren, wie dieser Test überhaupt aufgebaut ist und was dieser beinhaltet. Gibt da ja auch Unterschiede.

Ich jedenfalls habe bei meinem Einstellungsverfahren in der Bundeswehr, keinen psychologischen Test absolviert. Ich hatte auch kein Gespräch mit einem Psychologen sondern mit einem erfahrenen Soldaten. Da ich als Frau aber nicht zwangsverpflichtet werden kann, war ich folglich freiwillig da, und wollte den Job haben, habe dann also die psychologisch leicht zu durchschauenden Fragen auch natürlich so positiv beantwortet, wie ich mir die besten Chancen für die Einstellung ausgerechnet habe.
Das war nicht schwer und hat ja dann auch geklappt, ich wurde eingestellt und habe mich verpflichtet.
Wenn ein Wehrpflichtiger bei der Musterung ein ähnliches Prozedre durchläuft, dann kann er natürlich auch dahingehend antworten, dass man ihn danach für unfähig oder dumm hält.

Aber wie gesagt, ich weiß nicht, ob Wehrpflichtige ein anderes Verfahren durchlaufen, als die, die sich freiwillig verpflichten.

Man sollte sich sowieso fragen, ob die Wehrpflicht überhaupt noch zeitgemäß ist.
Ich wäre im Kern für eine Berufsarmee. Hier sollten wirklich nur Leute Dienst tun, die es von sich aus wollen und Wehrpflichtige kosten ja auch nen Haufen Geld. Und von dieser Investition hat man nix, weil sich nur die wenigsten nach der Pflichtzeit freiwillig als Zeitsoldaten bewerben.

Ein paar Monate Pflichtdienste wie Zivildienst oder alternativ Dienst im Katastrophenschutz sollte es weiter geben, den aber dann für Jungs und Mädels. Im sozialen Bereich sind das unverzichtbare Kräfte und es schadet auch fürs weitere Leben nicht, wenn man ein paar Monate aktiv was fürs Allgemeinwohl getan hat. Und ich kann nicht recht einsehen, warum immer nur die jungen Männer in die Pflicht genommen werden.
Aber das ist ein anderes Thema...
 
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AW: Zu doof oder zu intelligent für das österreichische Bundesheer?

Hallo Salem!

Also ich weiß nicht konkret, wie dieser Test heute aufgebaut ist, aber zu meiner Zeit bestand er aus drei Teilbereichen.

Ein Teil bestand aus mehreren persönlichen Fragen, wie etwa:
„Nehmen sie leichte Drogen“, „Denken ihre Freunde von ihnen, dass sie viel Alkohol trinken“, „Haben sie schon an Selbstmord gedacht“, „Wie ist ihre Einstellung zum Bundesheer“, „Haben sie Angst vor einer geladenen Waffe in ihrer Hand“ öfters in verschiedenen Varianten kommt: „Sind sie nervös“, „Wie fühlen sie sich“, „Wollen sie eine Gruppe beim Heer führen“, Treffen sie Entscheidungen schnell und instinktiv oder langsam und gut überlegt“

Der zweite Teil bestand aus allgemeinen Fragen zu Themen wie Weltgeschehen, Politik, Kultur, Wirtschaft usw.
Anderen Aufgaben setzten sich aus Wortspielereien, Redeaufbau, dem Finden von Wortverwandtschaften oder Ähnlichem zusammen, und zielten wohl eher auf die Sprachbegabung ab.

Der dritte Teil war nun der eigentliche Intelligenztest, der das schnelle Lösen oder Erkennen von Zusammenhängen (Laufrichtungen von Zahnradübersetzungen oder Laufrollenumlenkungen), Zahlenreihen oder Kombinationen, Rechenbeispielen, einige technische Themen und Geschicklichkeitsspielchen beinhaltete.

Natürlich stand bei allen drei Tests der Heerespsychologe mit der Stoppuhr vor uns und gab uns Bescheid, wenn es wieder soweit war, umzublättern.

Die Wertung der einzelnen Tests, erfolgte von 1(extra doof!) bis 10(Aktivdenker!).
Ein direktes Gespräch mit dem Psychologen erfolgte nur, wenn man bei einem der Tests unter 3 angesiedelt war oder aus eigenem Interesse(Problemen) eine Unterhaltung wünschte.
Einer meiner Freunde von damals, musste zur Besprechung, weil er in allen Bereichen sogar unter 2 abgeschnitten hatte.
Es sei bemerkt das derjenige heute als erfolgreicher Chirurg tätig ist!
Ein anderer dagegen (Sohn einer Grundschullehrerin), schnitt in allen Bereichen mit 9 ab, fand nur leider bis heute nicht die richtige Arbeit für sich.

Meinen Nachforschungen zufolge, sind die heutigen Tests ähnlich aufgebaut, werden allerdings zur Gänze am PC absolviert.

Die Einrückung weiblicher Soldaten, erfolgte erst ein paar Jahre nach meiner Zeit.
Ich weiß lediglich, dass diese aufgrund ihrer freiwilligen Verpflichtung, schon bald nach der 2 monatigen Grundausbildung, ihre Kadervorbereitung beginnen und auch sehr rasch im Rang steigen.
Ich denke aber mal, dass unsere weiblichen Rekruten die selben Musterungstests durchlaufen, wie die männlichen.


Viele Grüße
Paradoxon
 
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