Ich begrüsse erstmal, da ich hier neu bin.
Nun zu der Diskussion. Du, One, zeichnest also das Bild eines weitgefächerten Lebenschancen-Baumes, der zwar eine unheimliche Vielfalt, genau genommen alle Möglichkeiten der Lebensgestaltung beinhaltet, in denen Wahlchancen bestehen. Demnach bleibt bei Dir alles möglich, was sich in einem komplett undefinierten und somit reichlich vagen Bereich befindet . Du machst also aus scheinbar purem Eigenwillen den Schnitt, innerhalb des theoretisch unendlich grossen Pools sei nur begrenzt wählbar, bzw. grenzt Ihn insgesamt ein. An dieser Stelle hat die Argumentation bereits keinen festen Weg mehr unter den Füssen. Ok, zugegebenermaßen stellst du es nur zur Diskussion.
Oberflächlich betrachtet scheinen wir einer Hülle und Fülle an Vorgaben unterworfen. Gewiss ist auch nicht jeder direkte Weg, der Sprung eines Zustands zum nächsten, möglich. Aufgrund der zahlreichen Variablen jedes Lebens können wir hier meiner Meinung nach jedoch nur reichlich bedingt Einschränkungen machen. Mangelnde intellektuelle Fähigkeiten verhindern sicherlich den Gewinn eines Nobelpreises oder ähnlicher.
Womöglich schielst du auch auf Einkommensunterschiede usw.... die meiner Meinung nach jedoch kein unbedingtes Hinderniss darstellen. Sicherlich müsstest du zunächst differenzieren, soweit möglich.
So wir jedoch das Bild des dummen Bürgers einmal wegstreichen, gestaltet sich die Ganze Sache doch ordentlich schwer, da man sich nun nicht mehr der simplen Schwarz/Weiß-Malerei bedienen kann. Naja, um das voraussagen zu können, müsste man die Auswirkungen jedes einzelnen Vorgangs kennen, den eine Entscheidung, eine Tat, der Denkvorgang an sich usw in Gang setzen würde. Ähnlich wie Physiker sagen, man könnte die Zukunft voraussagen, wüsste man um die Position jedes einzelnen Atoms. die völlig korrekte Einschätzung Aktion/Reaktion ist jedoch zunächst unmöglich, so völlig unrationale Dinge hinzukommen wie Gefühle. Über Umwege womöglich hat man eine nahezu unbeschränkte Vielzahl an Möglichkeiten, die man zumindest selbst einschränken kann. Bei einem Bewerbungsgespräch dem Chef eine runterhauen, und schon hat sich eine Chance erledigt.
Womöglich kannst du meine geforderte Differenzierug ja liefern (meine Ausführung ist ebensowenig komplett, jedoch möchte meine Uhr mich auf mein erotisch dreinblickendes Bett hinweisen. Wollte zunächst mal ein wenig Anstoss geben).
Man entschuldige meine zugegebenermaßen unzureichende Einschränkung in Bezug auf die mit "sehr beschränktem Horizont". Jene können wohl in sofern als Beschränkt bezeichnet werden, als dass sie selbst gewisse Vorgänge nicht richtig zu deuten verstehen. Dies, also der fehlende Versuch, als auch in manchen Situationen eben die mangelnde beschriebene Fähigkeit, wenn dann eben ein Versuch unternommen wurde.
Übrigens: deine Möglichkeit, evtl sei das Sein jedes einzelnen Vorgegeben, also Schicksal, lehne ich strikt ab. Diese Argumentation ist reichlich tröstlich, zugegeben. Dennoch schränkt Sie ein, ebenso wie jegliche Annahme einer Religion, da Sie auf nicht beweisbaren Annahmen besteht. Grundsätzlich sehe ich sowas sehr kritisch, wenngleich der psychologische Effekt jeweils wohl die Mittel heiligt. Zufriedenheit ist alles, ein Einreden somit auch, so lang das Gebäude nicht zu früh einstürzt
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Generell macht mir etwas Ähnliches hin und wieder einmal beträchtliche Probleme. Ich rede hier von Entscheidungen, wie eben Du. Eine reine Faktenentscheidung ist nicht zwangsläufig sinnig, und hat genau genommen keine Identität, so man in dem Zusammenhang von dergleichen reden möchte. Was ich damit sagen will: die Voraussetzungen der Objektivität sind bekanntlich mehr als fragwürdig. Naja, bevor ich noch die Objektivität an sich in Frage stelle, beende ich zunächst meinen kleinen abendlichen Beitrag.
(die Benutzung von Wörtern wie "beschränkt" ist nicht etwa als eine Abwertung und somit Höherwertung anderer zu verstehen, jedoch sehe ich da eben so manche Chancenunterschiede. Ebensowenig ordnet sich der Autor (ich
) irgendeiner der Gruppierugen zu)