Hallo Ihr zusammen,
einige von Euch wissen ja, daß ich seit ungefähr 2 1/2 Monaten in Dresden lebe. Aus wunderbarem Anlaß übrigens, der Zusammenzug mit dem Menschen, dem ich meine Zuneigung und Vertrauen entgegenbringe war gut überlegt und herbeigesehnt.
Nu hock ich hier und komm nicht richtig an. Das bringt mich natürlich zum Nachdenken - nicht so sehr über mein eigenes Gefühl des "In-der-Fremde-Gestrandet-Seins", sondern darüber, wann wir uns "verwurzelt" fühlen.
"Zu Hause ist da, wo ich liebe" - hach, so tolle Sätze hab' ich immer glatt geglaubt. Mehr noch: ich hatte nie das Gefühl, irgendwo meine "Wurzeln" zu haben, dachte ja daß man die irgendwie aus der Familie oder der Herkunft bezieht. Tja also: da stimmt was nicht! Momentan lokalisiere ich "meine Wurzeln" dort, wo ich grad nicht bin: in München. Nicht bei irgendwelchen Freunden (die sind alle woanders), sondern: in der Muffigkeit der Leute dort. Ich vermisse die typisch Münchner Arroganz. Diesen Mischmasch an Life-Style und Dorfromantik. Die U-Bahnen. Das Gefühl, auch ohne Orientierungssinn zu wissen: gleich links hinter mir ist der Stachus. Ich vermisse das Wissen, daß es ziemlich wurscht ist, in welches Verkehrsmittel ich einsteige, weil alle irgendwann im Zentrum der Stadt ankommen. Ich vermisse sogar die bescheuerte Firma, die inzwischen nur noch in den Unterlagen von Insolvenzverwaltern existiert. Ich vermisse das unartikulierte Knurren, das nur von Bayern als Sprache identifiziert werden kann.
Lauter kleine Würzelchen, die jetzt lose in einer fremden Umgebung herumhängen und nicht wissen, an welcher Stelle sie sich einbuddeln können.
Hier ist also ein liebevoller Mensch, mein neues "Zuhause", lauter nette Leute drumrum (Grusel!), eine Zukunft, auf die ich mich gefreut habe: aber "Wurzeln" finde ich hier nicht.
Also: was versteht Ihr darunter, wenn von Euren "Wurzeln" die Rede ist? Habt Ihr welche?
Momentan ziemlich erschöpfte Grüße,
wirrlicht
einige von Euch wissen ja, daß ich seit ungefähr 2 1/2 Monaten in Dresden lebe. Aus wunderbarem Anlaß übrigens, der Zusammenzug mit dem Menschen, dem ich meine Zuneigung und Vertrauen entgegenbringe war gut überlegt und herbeigesehnt.
Nu hock ich hier und komm nicht richtig an. Das bringt mich natürlich zum Nachdenken - nicht so sehr über mein eigenes Gefühl des "In-der-Fremde-Gestrandet-Seins", sondern darüber, wann wir uns "verwurzelt" fühlen.
"Zu Hause ist da, wo ich liebe" - hach, so tolle Sätze hab' ich immer glatt geglaubt. Mehr noch: ich hatte nie das Gefühl, irgendwo meine "Wurzeln" zu haben, dachte ja daß man die irgendwie aus der Familie oder der Herkunft bezieht. Tja also: da stimmt was nicht! Momentan lokalisiere ich "meine Wurzeln" dort, wo ich grad nicht bin: in München. Nicht bei irgendwelchen Freunden (die sind alle woanders), sondern: in der Muffigkeit der Leute dort. Ich vermisse die typisch Münchner Arroganz. Diesen Mischmasch an Life-Style und Dorfromantik. Die U-Bahnen. Das Gefühl, auch ohne Orientierungssinn zu wissen: gleich links hinter mir ist der Stachus. Ich vermisse das Wissen, daß es ziemlich wurscht ist, in welches Verkehrsmittel ich einsteige, weil alle irgendwann im Zentrum der Stadt ankommen. Ich vermisse sogar die bescheuerte Firma, die inzwischen nur noch in den Unterlagen von Insolvenzverwaltern existiert. Ich vermisse das unartikulierte Knurren, das nur von Bayern als Sprache identifiziert werden kann.
Lauter kleine Würzelchen, die jetzt lose in einer fremden Umgebung herumhängen und nicht wissen, an welcher Stelle sie sich einbuddeln können.
Hier ist also ein liebevoller Mensch, mein neues "Zuhause", lauter nette Leute drumrum (Grusel!), eine Zukunft, auf die ich mich gefreut habe: aber "Wurzeln" finde ich hier nicht.
Also: was versteht Ihr darunter, wenn von Euren "Wurzeln" die Rede ist? Habt Ihr welche?
Momentan ziemlich erschöpfte Grüße,
wirrlicht