Anläßlich des Bundestagswahlkampfes 1998 in Cuxhaven bescheinigte der damalige Bundeskanzler (der jetzige und der nächste werden es ebenso tun!)der sogenannten Aufbaugeneration,"großartig" zu sein. Dazu mein Kommentar als Leserbrief an die CUXHAVENER NACHRICHTEN und vor allem die Antwort eines offensichtlich Betroffenen darauf:
Mein Leserbrief vom 21.7.98
WOHLSTANDSVERWAHRLOSUNG
Angesichts der momentanen Situation komme ich eher zu der Ansicht, die Generation, die Deutschland aufgebaut hat, ist - höflich ausgedrückt - ziemlich unbedarft gewesen. In bester Absicht hat sie im Windschatten der Mauer und unter dem Schutz der Alliierten den Turmbau von Babel in teutonischer Gründlichkeit nachvollzogen. Und damit muß ich mein Urteil revidieren:
Jede Generation ist genauso großartig, wie die Zeit, in der sie lebt, es zuläßt. Die nächste Generation wird hoffentlich großartig sein im Bestreben, den hinterlassenen Müll und Schutt zu entsorgen. Und das ist nicht nur materiell aufzufassen. Als ehemaliger Lehrer und Erzieher in einem Internatsgymnasium konnte ich erleben, welche Wohlstandsverwahrlosung die "Aufbau"generation ihren Kindern vererbt hat.
Aber auch das ist letztlich nicht gewollt, sondern, wie die Geschichte und der Niedergang aller bisher "höher" entwickelten Kulturen gezeigt hat, ein natürlicher Vorgang. Ich bin überzeugt, daß ein deutscher Bundeskanzler unabhängig von seiner Parteizugehörigkeit genug Bildung haben müßte, zumindestens privat ähnlich zu denken. Aber die Welt wird nun mal von denen regiert, die sich Honig ums Maul schmieren lassen wollen.
Und die Generation der Enkel wird aus Pietät und in Erwartung des materiellen Erbes noch einige Jahre bis zum Tod der letzten Großeltern warten, um deren Denkmäler anzukratzen, sofern nicht vorher schon ihre Brüder und Schwestern aus weniger privilegierten Kreisen für deren Abriß gesorgt haben. Einen Ausgleich stellt die Natur immer her, dazu braucht sie keine Politik! Wie heißt es im Volksmund? Hochmut kommt vor dem Fall?
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Eine Erwiderung von Klaus ******, Cuxhaven:
Unbelehrbare Ignoranz
Dieser Artikel zeugt von einer Einfältigkeit, die allenfalls in einem Narrenhaus ihresgleichen sucht. Wer die Leistungen unserer Nachkriegsgeneration/en mit der Hinterlassenschaft von Müll und Schrotthaufen vergleicht, kann sicherlich nicht mit normalen Maßstäben gemessen werden. Wenn der Autor dieses Artikels zudem noch auf seine frühere Schulmeistertätigkeit "als Lehrer und Erzieher an einem Internatsgymnasium" hinweist, sollte es den Leser nicht wundern, daß unserer Jugend zunehmend das Opfer des Bildungsnotstandes wird.
Wenn Herr K. die einmaligen Aufbauleistungen unserer Altvorderen als Turmbau von Babel bezeichnet, so zeugt diese Einstellung von einer unbelehrbaren Ignoranz, oder er muß - als unsere Städte in Schutt und Asche zertrümmert wurden - auf einem anderen Planeten gelebt haben. Wer die qualmenden Trümmerlandschaft unserer Großstädte hautnah als flüchtender Augenzeuge erlebt hat, dem muß diese "außerirdische" Betrachtung wie ein Beitrag zur Holocaustverleugnung vorkommen. Rätselhaft bleibt in diesem Artikel auch die Logik seiner Schlußfolgerungen, möglicherweise könnte der plötzliche Hitzeeinbruch hierfür eine Erklärung liefern.
Mit der Überschrift hat Herr K. allerdings ins Schwarze getroffen: Man kann sich keine bessere Kennzeichnung für die aufgestellten Thesen wünschen:"Wohlstandsverwahrlosung".
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Ich lass das mal so stehen und erwarte "eure" Meinungen dazu.
Mein Leserbrief vom 21.7.98
WOHLSTANDSVERWAHRLOSUNG
Angesichts der momentanen Situation komme ich eher zu der Ansicht, die Generation, die Deutschland aufgebaut hat, ist - höflich ausgedrückt - ziemlich unbedarft gewesen. In bester Absicht hat sie im Windschatten der Mauer und unter dem Schutz der Alliierten den Turmbau von Babel in teutonischer Gründlichkeit nachvollzogen. Und damit muß ich mein Urteil revidieren:
Jede Generation ist genauso großartig, wie die Zeit, in der sie lebt, es zuläßt. Die nächste Generation wird hoffentlich großartig sein im Bestreben, den hinterlassenen Müll und Schutt zu entsorgen. Und das ist nicht nur materiell aufzufassen. Als ehemaliger Lehrer und Erzieher in einem Internatsgymnasium konnte ich erleben, welche Wohlstandsverwahrlosung die "Aufbau"generation ihren Kindern vererbt hat.
Aber auch das ist letztlich nicht gewollt, sondern, wie die Geschichte und der Niedergang aller bisher "höher" entwickelten Kulturen gezeigt hat, ein natürlicher Vorgang. Ich bin überzeugt, daß ein deutscher Bundeskanzler unabhängig von seiner Parteizugehörigkeit genug Bildung haben müßte, zumindestens privat ähnlich zu denken. Aber die Welt wird nun mal von denen regiert, die sich Honig ums Maul schmieren lassen wollen.
Und die Generation der Enkel wird aus Pietät und in Erwartung des materiellen Erbes noch einige Jahre bis zum Tod der letzten Großeltern warten, um deren Denkmäler anzukratzen, sofern nicht vorher schon ihre Brüder und Schwestern aus weniger privilegierten Kreisen für deren Abriß gesorgt haben. Einen Ausgleich stellt die Natur immer her, dazu braucht sie keine Politik! Wie heißt es im Volksmund? Hochmut kommt vor dem Fall?
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Eine Erwiderung von Klaus ******, Cuxhaven:
Unbelehrbare Ignoranz
Dieser Artikel zeugt von einer Einfältigkeit, die allenfalls in einem Narrenhaus ihresgleichen sucht. Wer die Leistungen unserer Nachkriegsgeneration/en mit der Hinterlassenschaft von Müll und Schrotthaufen vergleicht, kann sicherlich nicht mit normalen Maßstäben gemessen werden. Wenn der Autor dieses Artikels zudem noch auf seine frühere Schulmeistertätigkeit "als Lehrer und Erzieher an einem Internatsgymnasium" hinweist, sollte es den Leser nicht wundern, daß unserer Jugend zunehmend das Opfer des Bildungsnotstandes wird.
Wenn Herr K. die einmaligen Aufbauleistungen unserer Altvorderen als Turmbau von Babel bezeichnet, so zeugt diese Einstellung von einer unbelehrbaren Ignoranz, oder er muß - als unsere Städte in Schutt und Asche zertrümmert wurden - auf einem anderen Planeten gelebt haben. Wer die qualmenden Trümmerlandschaft unserer Großstädte hautnah als flüchtender Augenzeuge erlebt hat, dem muß diese "außerirdische" Betrachtung wie ein Beitrag zur Holocaustverleugnung vorkommen. Rätselhaft bleibt in diesem Artikel auch die Logik seiner Schlußfolgerungen, möglicherweise könnte der plötzliche Hitzeeinbruch hierfür eine Erklärung liefern.
Mit der Überschrift hat Herr K. allerdings ins Schwarze getroffen: Man kann sich keine bessere Kennzeichnung für die aufgestellten Thesen wünschen:"Wohlstandsverwahrlosung".
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Ich lass das mal so stehen und erwarte "eure" Meinungen dazu.