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Wo seid ihr?

AW: Wo seit ihr?

Verständnis und Mitgefühl für die Jugend ist sicher edel und weise. (Passt aber irgendwie auch zum Zarathustra-Thread -> Mitleid).

Finde andererseits aber die Fragen von Bernd durchaus legitim. Klingt für mich nicht wie jemand, der die Absicht hat, einzuschüchtern oder zu verdammen. Man kann es auch als Weckruf oder Denk-Herausforderung in bester Absicht verstehen. Vielleicht auch als Tritt in den Hintern. Na und?

Wo ist die Generation der jungen geblieben?
Könnt ihr in all dem modernen noch selbständig denken?
Wo ist euer Schrei gegen die Dummheit der Alten?
Aber was und wo seit ihr?
(...) wo bleibt euer eigener Kopf?
Müsst ihr die Dummheiten eurer Eltern annehmen und übertrumpfen?
Oder könnt ihr selbständig handeln?

Wer so fragt, nimmt die Jugend immerhin ernst, für mein Empfinden. Das setzt voraus, dass man jung geblieben ist, irgendwo. Bernd fragt aus gleicher Höhe, für mein Empfinden.

Warum sollte man den Jugendversteher machen, wenn man die Jugend nicht versteht? Ist wenigstens ehrlich. Ich verstehe sie auch nicht - die Jugend von heute.

Ein junger Mensch, der was auf der Pfanne hat, müsste sich eigentlich freuen über solche Fragen. Ich hätte mich über solche Fragen gefreut. Mich hätte das aufgeweckt und inspiriert. Was sage ich? Mich HAT sowas inspiriert - und weitergebracht.

Jugendversteher bringen dich nicht weiter, sondern verewigen das Papa-Töchterchen, das Mutti-Söhnchen in dir.

Meine Lieblingsfrage von Bernd:


Finde, dass jede junge Generation sich dieser Frage stellen muss. Wozu ist man denn sonst jung??? Es kann doch niemand ernsthaft von gesetzten, alten und greisen Menschen das neue erwarten. Und es ist nun mal Fakt, dass die Generation, auf die Bernd anspielt, diesbezüglich in mancher Hinsicht "Vorbildcharakter" hat. (Nicht in jeder natürlich. Aber wer ist schon perfekt?) Übrigens gerade auch für einige ein bisschen aufgewecktere Jugendliche von heute. (Viele haben das mit dem Kiffen aber falsch verstanden.)

Vieles, was heute selbstverständlich ist, ist damals geboren, ermeditiert, erdiskutiert, erkämpft, meinetwegen auch erkifft worden. Ich sag mal, bestimmte Freiheiten, gerade auch im Denken.

Und was fängt die Jugend mit diesen hart erkämpften Freiheiten an? Ja, wo ist das neue?!

peace!

pergola
 
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AW: Wo seit ihr?

Und was fängt die Jugend mit diesen hart erkämpften Freiheiten an? Ja, wo ist das neue?!

peace!

pergola

Warum soll das an der Jugend festgemacht werden?
Wir alle sind aufgerufen, jeden Tag an uns und unserer Umwelt zu arbeiten, Einfluss zu nehmen und zu leben, so gut wir eben können.
Ist es nicht auch etwas zu viel verlangt, von der Jugend zu fordern, sie hätten gefälligst die Probleme zu lösen, die die Alten ihnen eingebrockt haben?
Gut, die Jugend ist heute weitgehend unpolitisch, verständlicherweise, denn jeder ist ein Einzelkämpfer um seinen Platz in der Welt, in der es eng geworden ist.
Wir, die älteren, waren damals sehr wohl politisch, aber im nachhinein ist so manches hirngespinstig und lächerlich, was wir lauthals forderten.
Wir hatten damals auch eine Art Narrenfreiheit, die es heute nicht mehr gibt.
Mir kommt es so vor, und ich nehme mich selber nicht aus, dass die Deutschen insgesamt resigniert haben.
Es ging auch alles zu schnell, politische und ökonomische Entwicklungen rasen über die Menschen hinweg.
Lieber Bernd, was genau sollen deiner Meinung nach die jungen Menschen tun, was soll dieses "Neue" sein, das sie initiieren sollen?
Gibt es noch Platz für Neues? Geht es nicht eigentlich nur noch um Schadensbegrenzung und das macht lustlos?
Dabei, wenn ich es recht bedenke, gibt es sehr viele Initiativen, aber von Jung UND Alt, die dem allgemeinen Wahnsinn entgegenwirken.
Es gibt Ökodörfer und alternative Kommunen und Enklaven über die ganze Welt verstreut. Es gibt die Tierschützer, Umweltorganisationen, Entwicklungshelfer.
Wer wirklich etwas "tun" will, kann sich ohne weiteres einer solchen zielgerichteten Organisation anschließen oder eine neue gründen.
Was tust DU, lieber Bernd?

Fortuna
 
AW: Wo seit ihr?

Was tust DU, lieber Bernd?

Fortuna
Das ist eine sehr gute Frage. ich gehöre mit 16 jahren zur angesprochenen gruppe. bernd obwohl ich es gut finde, dass du polarisierst indem du polemisierst,
hat dich die "Forumskrankheit" befallen, das sehe ich an zwei punkten:
1. merkmal - du redest von der jugend, der neuen generation, dass sie sich engagieren soll, doch was machst du um sie aufzurütteln. veranstaltest du diskussionsrunden mit viel jüngeren auf persönliche art, gehst du zur aufklärung in schulen? hast du viel umgang mit ihnen?

2. merkmal - was ist die junge, neue generation, du verallgemeinerst. es gibt die große zahl, die resigniert, nur das war glaub ich schon früher so, z. B. die studentenproteste der 60-er haben aufm dorf ne viele erreicht. es ist immer nur ne kleine schicht, die das neue trägt. außerdem gibt es heutzutage viele strukturen und bewegungen, von denen man als außenstehender nich viel mitkriegt (Aktionstage an schulen, aufklärungskampagnen, sozial tage,...)

trotzdem ein interessantes thema
 
AW: Wo seit ihr?

Hier steh ich nun und kann nicht anders (gänzlich dem Kontext entfremdet, aber zweckseingebaut) und muss auf deine Frage antworten ;).
Ich fühle mich mit meinen sehr frischen 17 Jahren ebenfalls angesprochen und möchte, in der Hoffnung dich richtig verstanden zu haben, ein kleines Statement dalassen.
Alles ist schneller.
Alles ist verwirrender.
Es scheint immer mehr Richtungen zu geben... Immer mehr Konventionen, denen man sich angehörig zeigen muss.
Der Alkohol zerstört immer mehr Menschen.
Das LEBEN zerstört immer mehr Menschen.
Das Leben scheint einfach unschaffbar, wenn man allem nachkommen soll, was jeder von einem fordert. Es kommen von überall Strömungen.
Der Einzelne zählt nichtmehr in einer Welt, die von der größer werdenden Globalisierung bestimmt ist. Bei einer zusammenwachsenden Welt bleiben diejenigen, die sich nicht an Richtlinien halten, oder mit dem Druck der Konvention nicht klarkommen, öfters mal auf der Strecke. Sie entflüchten dem Leben gänzlich und wählen den Freitod.. Sie versuchen den Druck mit Adrenalinkicks, oder den gebräuchlichen Drogen abzubauen. Oder schalten einfach nur auf asoziale Gegenwehr.

aber ihr seit im Banne der Macht nur auf euer eigenes Wohl bedacht
Die einzigste Chance der Abkapselung und reine Überlebenstaktik.. Sollte Adam Smith doch nicht so unmodern sein?!

Wo seit ihr? Seit ihr gefangen in Klingeltönen und schwachsinnigen Movies, Markenklamotten und kreditfinanzierten Häuschen?
Es scheint nahezu so.. Standartisierte Klingeltöne von Japan bis San Francisco.. Selbst am Kaufhaus von den 60er Jahren hängt schon ein Flatscreen, der die neuesten Angebote in erschreckend vielen verschiedenen, grellen Farben anzeigt.

Das Denken wird in dem Strom, der zum mitschwimmen einläd, ausgeschaltet, man gibt sich gern der Werbung hin, läd eventuell sogar den Klingelton runter und hört die Musik, die gerade den Produzenten das meißte Geld bringt.

Ich muss zugeben.. Die Reize werden immer immer größer. Alles wird globalisiert, standartisiert und elektronisch gesichert. Und wenn wir dann einen Balkencode am Schniedel haben (Reinhard Mey) und völlig in Reih und Glied einer Gruppe angehören, herrschen die, die diese Gruppen kontrollieren können; eine Oberschicht an Monopolaffen.

Dass Logik ein Fremdwort ist, ist aus meiner Perspektive sehr schade :(. Kants Leitsatz ("Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen"), der aktueller wie nie ist, ist schon gar nicht mehr bekannt. Niemand hat mehr die Lust Hegels im Suff geschriebene, weltfremd unverständlichen Schriften zu lesen und man verwendet zum modernen Geschwalle Begriffe, von denen man selber nicht einmal genau sagen kann, was sie bedeuten.
Die Philosophie, die seit der Wissenschaftsspaltung oft als arbeitslos galt, wird heute gebraucht. Dem Standart entgegen denken. Philosophie kann nicht gelehrt werden, philosophieren schon. Und Philosophieren ist das Wichtigste heute; selber darüber nachdenken, was einem Wikipedia vorschreibt, oder was überall zweckentfremdet wird, wenn z.B. Jürgen Klinsmann von der Philosophie der Manschaft spricht.

Ich kann deine Frage verstehen Bernd. Dass es sich bessert, glaube ich nicht. Aber es wird immer Ausnahmen geben, wie auch solche, die sich auch in früheren Jahren gegen die Konventionen erhoben haben. ;)

mfG Ginsi (Der sich wegen 4x 11Stunden Schule in der Woche für seine Abwesenheit entschuldigt)
 
AW: Wo seit ihr?

Hier steh ich nun und kann nicht anders (gänzlich dem Kontext entfremdet, aber zweckseingebaut) und muss auf deine Frage antworten ;).
Ich fühle mich mit meinen sehr frischen 17 Jahren ebenfalls angesprochen und möchte, in der Hoffnung dich richtig verstanden zu haben, ein kleines Statement dalassen.
Alles ist schneller.
Alles ist verwirrender.
Es scheint immer mehr Richtungen zu geben... Immer mehr Konventionen, denen man sich angehörig zeigen muss.
Der Alkohol zerstört immer mehr Menschen.
Das LEBEN zerstört immer mehr Menschen.
Das Leben scheint einfach unschaffbar, wenn man allem nachkommen soll, was jeder von einem fordert. Es kommen von überall Strömungen.
Der Einzelne zählt nichtmehr in einer Welt, die von der größer werdenden Globalisierung bestimmt ist. Bei einer zusammenwachsenden Welt bleiben diejenigen, die sich nicht an Richtlinien halten, oder mit dem Druck der Konvention nicht klarkommen, öfters mal auf der Strecke. Sie entflüchten dem Leben gänzlich und wählen den Freitod.. Sie versuchen den Druck mit Adrenalinkicks, oder den gebräuchlichen Drogen abzubauen. Oder schalten einfach nur auf asoziale Gegenwehr.


Die einzigste Chance der Abkapselung und reine Überlebenstaktik.. Sollte Adam Smith doch nicht so unmodern sein?!


Es scheint nahezu so.. Standartisierte Klingeltöne von Japan bis San Francisco.. Selbst am Kaufhaus von den 60er Jahren hängt schon ein Flatscreen, der die neuesten Angebote in erschreckend vielen verschiedenen, grellen Farben anzeigt.

Das Denken wird in dem Strom, der zum mitschwimmen einläd, ausgeschaltet, man gibt sich gern der Werbung hin, läd eventuell sogar den Klingelton runter und hört die Musik, die gerade den Produzenten das meißte Geld bringt.

Ich muss zugeben.. Die Reize werden immer immer größer. Alles wird globalisiert, standartisiert und elektronisch gesichert. Und wenn wir dann einen Balkencode am Schniedel haben (Reinhard Mey) und völlig in Reih und Glied einer Gruppe angehören, herrschen die, die diese Gruppen kontrollieren können; eine Oberschicht an Monopolaffen.

Dass Logik ein Fremdwort ist, ist aus meiner Perspektive sehr schade :(. Kants Leitsatz ("Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen"), der aktueller wie nie ist, ist schon gar nicht mehr bekannt. Niemand hat mehr die Lust Hegels im Suff geschriebene, weltfremd unverständlichen Schriften zu lesen und man verwendet zum modernen Geschwalle Begriffe, von denen man selber nicht einmal genau sagen kann, was sie bedeuten.
Die Philosophie, die seit der Wissenschaftsspaltung oft als arbeitslos galt, wird heute gebraucht. Dem Standart entgegen denken. Philosophie kann nicht gelehrt werden, philosophieren schon. Und Philosophieren ist das Wichtigste heute; selber darüber nachdenken, was einem Wikipedia vorschreibt, oder was überall zweckentfremdet wird, wenn z.B. Jürgen Klinsmann von der Philosophie der Manschaft spricht.

Ich kann deine Frage verstehen Bernd. Dass es sich bessert, glaube ich nicht. Aber es wird immer Ausnahmen geben, wie auch solche, die sich auch in früheren Jahren gegen die Konventionen erhoben haben. ;)

mfG Ginsi (Der sich wegen 4x 11Stunden Schule in der Woche für seine Abwesenheit entschuldigt)

Lieber Ginsi,

danke für Deinen Beitrag. Und weil das alles so ist, wie Du die Realität aus der jugendlichen Perspektive schilderst, bin ich froh, nicht mehr jung zu sein, obwohl ich mich nicht alt fühle.

Mit sorgenvollen Grüßen und guten Wünschen

suche
 
AW: Wo seit ihr?

V. a. sc.

es besteht die Möglichkeit,
dass der geistige Horizont geschrumpft ist
und dass deshalb die Jungen kürzer brauchen, um sich wissend zu wähnen

Nach Kant und Hegel fehlt mir jetzt nur noch eine 15jährige, die mir Husserl erklärt, oder ein 13jähriger, der mir Frege oder eine 11jährige, die mir Bolzano erklärt. Für Nietzsche müsste ein 9jähriger reichen. Für Dostojewski eine 7jährige.

Wenn's die auch noch gibt, hole ich mir sofort diese verdammten Klingeltöne auf mein Handy, und die neue Bravo hole ich mir auch.

Aufruf an Kinder unter 10:

Wo "seit" ihr?
Wo ist die Generation der Kinder geblieben?
Könnt ihr in all dem Jugendwahn noch selbständig denken?
Wo ist euer Schrei gegen die Dummheit der Jugendlichen?
Was und wo "seit" ihr?
(...) wo bleibt euer eigener Kopf?
Müsst ihr die Dummheiten der Jugendlichen annehmen und übertrumpfen?
Oder könnt ihr selbständig handeln?

pergola
 
AW: Wo seid ihr?

es besteht die Möglichkeit,
dass der geistige Horizont geschrumpft ist
und dass deshalb die Jungen kürzer brauchen, um sich wissend zu wähnen...

Bernd, es besteht auch die Möglichkeit, dass den Jugendlichen ob so viel Arroganz der "Alten" ganz einfach die Spucke wegbleibt.

Vielleicht aber sind sie immer noch stumm überwältigt, weil sie hier im DF so geniale philosophische Sätze wie

Also, ich verstehe, manche sind hier gut, manche sind hier schlecht.

gelesen haben.

Tja, sogar ich war für einen Moment lang sprachlos, stell dir das mal vor... und jetzt verdammt nochmals, kümmere dich endlich auch ein bisschen um deinen Thread! ;)
 
AW: Wo seit ihr?

Die "Jugend" hat genug damit zu tun das Trümmerfeld der "Babyboomer" aufzuräumen.

Gruss,

Coki

Hallo Coki,
da bin ich aber froh, dass die Arroganz nicht nur bei den Alten anzutreffen ist.

Aber nachdem ich auch schon älter als die sog. Babyboomer bin, kann ich auch das, was du als aufräumenswerten Trümmerhaufen bezeichnest, mit Gelassenheit betrachten.

Aufgrund meiner Lebenserfahrung kann ich dir sagen, dass diese Welt ein Trümmerhaufen seit Anbeginn ist. Jeder der ein eher gemütliches und bequemes Stück Leben erwischt, hat einfach Glück gehabt. Manche sind geborene Trümmerwegräumer, manche plagen sich schrecklich, um in ihrer Umgebung eine gewisse Ordnung herzustellen. Einige gibt es, die glauben, sie könnten die ganze Welt zusammenräumen. Meistens übernehmen sie sich dabei furchtbar und schieben das Scheitern "Feinden" in die Schuhe, die nur "Zerstörung" wollen, oder irgendetwas anderes Böses.

Wenn Bernd nach denen ruft, die neue Ideen haben und sie auch leben (wollen), dann kann ich ihn gut verstehen. Die Sehnsucht danach, sich frei und kreativ seines Lebens zu erfreuen, die versinkt ja mit fortschreitendem Alter manchmal in Resignation. Sich mit der Realität abzufinden kann aber auch Einsicht in das Machbare sein. Und man kann auch zur Erkenntnis kommen, dass nicht alles, was auf den ersten Blick wie ein "Trümmerhaufen" aussieht, einfach nur weggeräumt werden muss. Es gibt sehr viele sehr unterschiedliche Ordnungen, sehr viele Lebensweisen, die zusammenspielen und miteinander verknüpft sind, die sich gegenseitig bedingen, obwohl sie sich auch bekämpfen. Es ist der Tanz des Lebens, auf und ab, Anziehung und Abstoßung, hin und zurück. Ein chaotischer Tanz auf dem Trümmerhaufen.

Ich nehme lieber die Trümmer als Baumaterial für mein Leben. Ich bin lieber ein Tänzer als ein Schwerarbeiter bei der Müllabfuhr.

:zauberer2
herzlich
lilith
 
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AW: Wo seit ihr?

Hallo lilith

Danke, das du meine doch sehr kurze Antwort so humorvoll aufgenommen hast. ;)

Trotzdem bin ich von meiner Kernaussage überzeugt, wenn auch der Begriff "Trümmerfeld" sicher übertrieben erscheinen mag.

Was vielen der sogenannten "Babyboomer"-Phase anscheinend nie wirklich bewusst ist, zumindestens nach meinen Erfahrungen in diversen Gesprächen, was sie für eine Macht in der westlichen Gesellschaft haben und was sie eben auch mit dieser Macht alles anrichten. Nicht umsonst gibt es gerade unter den 30 und Jüngeren eine Stimmung, die das Wirken der 68er Generation sehr kritisch sehen.

Damit soll gar nicht angedeutet werden, das diese Generation nichts erreicht, eher im Gegenteil, natürlich ist sie die Generation, die im westlichen Block nach dem zweiten Weltkrieg am meisten bewegt haben und immer noch bewegt. Diese Generation und ihre Auswirkungen dominieren, ob sie es wollen oder nicht, mit ihren Themen die westliche Gesellschaft (aktuell Gesundheit und Rente, sowie noch ein wenig die Arbeitslosigkeit).
Konnte die vorige Generation sich gegenüber dieser Babyboomer-Generation vielleicht im Einzelfall aufgrund ihres Alters noch durchsetzen, haben eigentlich meine Generation und die Jüngeren keine Chance. Wirklich ernst genommen werden die Interessen meiner Generation und Jünger von keinem, ausser uns selbst. Und da wir keine Chancen haben, resignieren wir, verstärkt durch die wirtschaftliche Gesamtentwicklung mit enormen Rückkopplungseffekten in vielen Bereichen.

Um mal ein Beispiel zu geben. Während in den 60/70/80 in Westdeutschland bei jeder Krise fromm und fröhlich Mrd an DMs verpulvert und dabei immer tief in die Rentenkasse gegriffen wurde (ohne Widerstand der Bevölkerung!), darf meine Generation praktisch die Miese bezahlen und zugleich mit der Gewissheit in die Zukunft blicken, das wir von unseren Einzahlungen nichts haben werden, da nach dem Abtritt der Babyboomer-Generation nur noch verbrannte Erde übrig geblieben ist.

Das sind die Perspektiven für die Generation die Jünger sind und zahlenmässig in einer vernachlässigbaren Größenordnung sich befinden. ;)

Gruss,

Coki
 
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