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Wirtschaftspolitik im Dritten Reich

AW: Wirtschaftspolitik im Dritten Reich

Der Ansatz wäre absolut zu begrüßen, bezweifle aber, dass moralische Qualitäten sich in der kapitalistischen Marktwirtschaft durchsetzen, denn der Kapitalismus ist mit Gesetzen und Verordnungen leider kaum zu steuern (siehe Wirtschaftskrise).

Gerade die Ökologie würde mittelfristig- langfristig unzählige Jobs, vor allem ein weitgehend friedliches Miteinander schaffen (mit gerechter Ressourcenverteilung), auch wenn das „schnelle Geld“ (produzieren – verbrauchen) unmittelbar damit nicht möglich ist.

Vollbeschäftigung mit Ökologie als Marktwirtschaft als bedeutenden Industrie- und Wirtschaftsfaktor wäre als Einstieg am ehesten mit international vernetzten, (z. B.: EU und USA) staatlich (oder teilstaatlich) geführten Unternehmen möglich, so dass Profit und Gewinne gegenüber rein auf Gewinn und schnellen Verbrauch ausgerichteten Unternehmen (z. B.: Produkten aus China) damit kompensiert werden könnten und keine Wettbewerbsverzerrung gegenüber ökologisch geführten Unternehmen besteht, zu finanziellen Lasten nicht ökologisch geführter Unternehmen und deren Einfuhrprodukte (nach einem kompensierenden Zuschuss- und Steuerausgleichsverfahrensmodell).
 
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AW: Wirtschaftspolitik im Dritten Reich

die Politik hat ein wirksames Mittel,
um das ökonomische Handeln ihrer Bürger zu steuern,
nämlich Steuern

wenn der Staat also weiss,
daß bestimmtes ökonomisches Handeln nicht nur gute Auswirkungen hat,
dieses spezielle Verhalten aber dennoch nicht verboten oder reglementiert werden soll,
dann bietet es sich an, nach einer besseren Alternative zu suchen
und diese Alternative zu fördern und die schlechte Methode zu behindern

die Behinderung erfolgt durch eine gezielt auf das verbesserungswürdige Verhalten abgestimmte Steuer
die Einnahmen der Steuer werden als Förderung der zu fördernden Allternative verwendet

also eine Art Quersubventionierung,
wobei aber die Benachteiligten bei einer Klage keine Chance auf Erfolg haben,
denn
1) der Staat weiss, daß die Alternative unterm Strich die bessere Lösung ist
2) die bisherige Praxis fördert indirekt die Anwendung der schlechteren Alternative
3) der Staat fördert die Anwendung der besseren Alternative auch beim Kläger
 
AW: Wirtschaftspolitik im Dritten Reich

Aus sogenannter moralischer Sicht kann man Deine Vision einer besseren ökologisch- ökonomischen Vorgehensweise seitens des Staates mittels Steuer/Steuerung nur unterstützen. Ich denke jedoch, dass wirtschaftliche, kapitalistische (solange es Geld gibt) Parameter ihrer Eigendynamik am Kapitalmarkt politisch nur sehr schwer reglementierbar bleiben, solange Waren nicht für den Bedarf, sondern der Gewinnmaximierung wegen produziert werden.

„Quersubventionierungen“ wären durchaus wünschenswert, doch letztendlich bestimmt das Kapital, also jene welche die Finanz- Mittel am sogenannten freien Markt stellen; wenn sich ein Land „quer legt“ (mit Quersubventionierungen) dann weicht „das Kapital“ (also Großbanken, Großanleger) mit ihren Investitionen auf andere Märkte aus; bei (zu schmerzhaften) Reglementierungen am Kapital- und Spekulationsmarkt, investieren große Kapitalunternehmen der USA eben dann in China, gesetzlich nicht zu verhindern; verkaufen/kaufen, spekulieren dann z. B. auf chinesischem Hoheitsgebiet, über chinesische Anleger, statt jenen der USA: freier Handel – freier Markt. Würden die USA einseitig Beschränkungen erlassen, würde China im Gegenzug allen benachteiligten Großunternehmen, Banken, Kapitalanlegern des sog. Westens damit Tür und Tor öffnen, welche ihre Mittel dann wesentlich gewinnbringender (z. B. mittels Fonds) über China einsetzten.
 
AW: Wirtschaftspolitik im Dritten Reich

die Politik hat ein wirksames Mittel,
um das ökonomische Handeln ihrer Bürger zu steuern,
nämlich Steuern

wenn der Staat also weiss,
daß bestimmtes ökonomisches Handeln nicht nur gute Auswirkungen hat,
dieses spezielle Verhalten aber dennoch nicht verboten oder reglementiert werden soll,
dann bietet es sich an, nach einer besseren Alternative zu suchen
und diese Alternative zu fördern und die schlechte Methode zu behindern

So wie ich das sehe, ist das völlig realitätsfern.

Alle großen, wirtschaftlichen Probleme unserer Zeit können nur global gelöst werden. Die Unternehmungen eines einzelnen Staates sind da nur Kleinholz. Es ist außerdem in den meisten Fällen rechtlich gar nicht möglich diese Art Quersubventionierung durchzusetzen. Wenn man sich konkrete Beispiele ansieht, wird das klar.

Man betrachte als Beispiel die österreichischen Bauern, die enorm unter dem niedrigen Milchpreis leiden. Klar, denn in Bergregionen wie den unseren ist es schwerer zu wirtschaften, als in den Ebenen Hollands. Die holländischen Bauern können die Milch zu Preisen verkaufen, die bei uns kaum denkbar wären. Dennoch drückt deren Preis den unseren.
Hier Steuergeld zu verschieben ist gar nicht möglich und vom Markt nicht einmal erwünscht.
Trotzdem müssen bei uns Bauern zusperren.

Ein anderes Beispiel: Der Leiterplattenhersteller AT&S kann bei uns kaum wirtschaften, weil Computerchips die in China oder Indien hergestellt werden, viel billiger produziert werden. Die Arbeiter kosten dort nur einen Bruchteil verglichen mit den unseren. Freilich arbeiten die dort auch 72 Stunden und mehr die Woche, und verdrecken nebenbei auch noch ordentlich den Planeten.
Quersubventionieren? Ja sicher, mischen wir doch ein bisschen im Steuertopf der Chinesen mit!

Das ist leider völlig aus den Haaren herbei gezogen.

Genauso ist die Wirtschaftspolitik des Dritten Reiches heute undenkbar. Das gesamte System beruhte auf einem geplanten Krieg. Hitler-Deutschland hat sich im Ausland extrem verschuldet. Die Blase wäre spätestens in den 1940er Jahren geplatzt. Nur: Hitler hatte nicht vor das Geld zurückzuzahlen.
 
AW: Wirtschaftspolitik im Dritten Reich

Benjamin,
Du bist in der derzeitigen Wirtschaft stehen geblieben
und hast dann begründet,
warum das, was ich vorschlage, nicht gehen soll

ich schlage allerdings etwas andereres vor
es gibt von mir eine Alternative zur Sektorentheorie (Baujahr 1994/95)

mir geht es um die Sektoren, die es derzeit noch gar nicht gibt
und in diesen Sektoren wird es nie einen Weltmarkt,
nicht einmal einen EU-Markt geben

meine Zielsetzung besteht darin,
den Gegenwert der Volkswirtschaft zu erhöhen
um Vollbeschäftigung finanzieren zu können
(die notwendige Arbeit findet in den neuen Sektoren statt
ist lokal für die Gesellschaft nützlich
und wird derzeit nicht beachtet)

Vollbeschäftigung im Weltmarkt oder im EU-Markt ist tatsächlich eine Illusion
 
meine Zielsetzung besteht darin,
den Gegenwert der Volkswirtschaft zu erhöhen
um Vollbeschäftigung finanzieren zu können
(die notwendige Arbeit findet in den neuen Sektoren statt
ist lokal für die Gesellschaft nützlich
und wird derzeit nicht beachtet)

Und wie gedenkst du den Gegenwert einer Volkswirtschaft zu erhöhen?
Oder anders gefragt: Welche Sektoren sind das, die du erschließen - so man so sagen kann - willst?
 
AW: Wirtschaftspolitik im Dritten Reich

So wie ich das sehe, ist das völlig realitätsfern.

Alle großen, wirtschaftlichen Probleme unserer Zeit können nur global gelöst werden. Die Unternehmungen eines einzelnen Staates sind da nur Kleinholz. Es ist außerdem in den meisten Fällen rechtlich gar nicht möglich diese Art Quersubventionierung durchzusetzen. Wenn man sich konkrete Beispiele ansieht, wird das klar.

Man betrachte als Beispiel die österreichischen Bauern, die enorm unter dem niedrigen Milchpreis leiden. Klar, denn in Bergregionen wie den unseren ist es schwerer zu wirtschaften, als in den Ebenen Hollands. Die holländischen Bauern können die Milch zu Preisen verkaufen, die bei uns kaum denkbar wären. Dennoch drückt deren Preis den unseren.
Hier Steuergeld zu verschieben ist gar nicht möglich und vom Markt nicht einmal erwünscht.
Trotzdem müssen bei uns Bauern zusperren.

Ein anderes Beispiel: Der Leiterplattenhersteller AT&S kann bei uns kaum wirtschaften, weil Computerchips die in China oder Indien hergestellt werden, viel billiger produziert werden. Die Arbeiter kosten dort nur einen Bruchteil verglichen mit den unseren. Freilich arbeiten die dort auch 72 Stunden und mehr die Woche, und verdrecken nebenbei auch noch ordentlich den Planeten.
Quersubventionieren? Ja sicher, mischen wir doch ein bisschen im Steuertopf der Chinesen mit!

Das ist leider völlig aus den Haaren herbei gezogen.

Genauso ist die Wirtschaftspolitik des Dritten Reiches heute undenkbar. Das gesamte System beruhte auf einem geplanten Krieg. Hitler-Deutschland hat sich im Ausland extrem verschuldet. Die Blase wäre spätestens in den 1940er Jahren geplatzt. Nur: Hitler hatte nicht vor das Geld zurückzuzahlen.


All das und unsere Abhängigkeit von externen Rohstoffen (China baut zur Zeit mehr als 40% der sogenannten "Seltenen Erden" ab, zu Konditionen die hier undenkbar wären (kein Umweltschutz, niedrigste Löhne usw), hält aber zunehmend diese Rohstoffe für die eigene Wirtscchaft zurück - oder um die Preise zu treiben. Die Politik hat hierzulande dem nichts entgegengesetzt. Wie soll da irgendetwas anders werden? Ich befürchte eher einen Ruin der hiesigen High-Tec-Industrie, denn diese Materialien werden vom Röntgengerät über den Laser bis hin zur Windernergieanlage in großen Mengen benötigt.
China verspricht Investoren die dort fabrizieren einen Preisnachlass von zur Zeit 10%!

EIne Rückkehr zu einer auf den Krieg hinarbeitenden Wirtaschaft, denn das war die Naziökonomie letztendlich erachte ich als indiskutabel.
 
AW: Wirtschaftspolitik im Dritten Reich

Benjamin,
das waren meine Überlegungen WS 94/95

3.3. Thesen zum Begriff 'Arbeit'
These 1: Arbeit ist die Gesamtzahl aller Tätigkeiten, die einem Unternehmer zum Profit verhelfen.
These 2: Arbeit umfasst alle gesellschaftlich nützlichen Aktivitäten

die Anwendung der These 2 ergibt gesellschaftliche Betätigungsfelder
- präindustriell Überliefertes
- Umsetzung der Bevölkerungsexplosion: Massenproduktion
- Entstehung eines weltweiten Marktes: Optimierung der Produktion
- Minimierung der Umweltschädigungen: Umweltschutz
- Umsetzung menschlicher Erfordernisse: Arbeit & Soziales
- Optimierung demokratischer Strukturen: Politik & Recht
- Optimierung der Forschung: Wissenschaft
- Förderung gesellschaftlicher Intelligenz: Kultur

die Anwendung der These 1 ergibt unternehmensabhängige Arbeitsplätze
- [ABER] die entstandenen Marktlücken werden nicht vollständig ausgefüllt
- [ZUDEM] wirtschaftliche Aktivität verursacht nicht nur Gewinn
- [DAHER] Zwang zum Wirtschaftswachtum oder zur Steigerung der Abgabenlast
 
AW: Wirtschaftspolitik im Dritten Reich

janwal

Dein Unterbewusstsein hat gesprochen

man braucht keine Nazis, um Krieg vorzubereiten

das, was Du über China geschrieben hast, läuft auf Krieg hinaus!
wie soll sich die europäische Wirtschaft ihr Niveau halten, wenn die Zukunftstechnologien von chinesischen Rohstoffen abhängig sind?
 
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AW: Wirtschaftspolitik im Dritten Reich

janwal

Dein Unterbewusstsein hat gesprochen

man braucht keine Nazis, um Krieg vorzubereiten

das, was Du über China geschrieben hast, läuft auf Krieg hinaus!
wie soll sich die europäische Wirtschaft ihr Niveau halten, wenn die Zukunftstechnologien von chinesischen Rohstoffen abhängig sind?

Genau das wird wahrscheinlich in den nächsten Jahren eine entscheidende Frage werden wogegen alle anderen hier angeführten wie Peanuts wirken. China exploriert konsequent auch die Rohstoffquellen in anderen Ländern, zB in Afrika, seis mit Geld oder mit gelieferten Waffen (Kongo usw)
 
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