Bernd
Well-Known Member
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- 3. Mai 2004
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AW: wie komme ich zur Spiritualität?
Hallo Claus.
Den Verstand still stehen lassen, ist nichts anderes als Meditation. Meditation ist „Nicht-Denken“ in Verbindung mit einer Art „Zeuge sein“. Zeuge (in meinem Leben sein) heißt, NICHT mit meiner Persönlichkeit, nicht mit meinem Schmerz, nicht mit meinem Körper identifiziert zu sein, sondern „mich dabei“ zu erleben und die Wahrnehmung ungefiltert zu erleben. Das wird übrigens in der westlichen Psychologie als kompletter Unsinn gesehen, gar als gefährlich. Die Psychologie sieht es als sehr wichtig, dass dein Bewusstsein mit alledem identifiziert ist. Darauf sollte man hinweisen.
Der Mensch versucht in einem meditativen Moment, Wahrnehmung neu zu entdecken, indem er den Filter, durch den jede Wahrnehmung hindurch muss und in dem diese auch bewertet wird, aufgelöst wird. Es geht um nichts anderes, als die Persönlichkeit mal kurz ruhen zu lassen, sie durchlässiger zu machen. „Was“ man dann noch ist, das kann ich dir nicht sagen. Vielleicht frei? Vermutlich so was wie reines Bewusstsein, und das könnte Energie sein, vielleicht die Energie, von der du meinst, dass sie das körperliche Leben überdauert. Aber das weiß ich heute noch nicht und auf mir unklare Sachen lasse ich mich nicht ein. Das geht mir zu weit...das Geschwafel im Esoterikforum ist nicht meine Welt.
Neuerdings hab ich eine Vorliebe dafür, mir eigene Definitionen auszudenken, deshalb mal folgender (kühner) Versuch:
Liebe zeigt sich auf körperlicher Ebene, indem sie jeden chaotisch pulsierenden Prozess (Leben) von Beschränkungen befreit. Je offener ein pulsierender Prozess, desto liebevoller scheint er. Eine Pulsatiosbewegung besteht innerhalb des Menschen m.E. nicht nur beim Blutkreislauf, Atmung, Orgasmusreflex usw., sondern auch innerhalb jeder einzelnen Zelle. Und sobald der Pulsationsprozess (egal welcher!) eingeschränkt ist, bezeichne ich das als Angst. Angst ist der Rückzug des Pulsierens. Angst kann sich in Muskelverspannungen (z.B. sitzt sie im Nacken) oder Hemmungen der Blutzirkulation („kalte Füße“) usw. zeigen. Bezogen auf einen Menschen, nimmt seine Lebendigkeit und Beweglichkeit (E-Motion=Gefühlsgetragenheit) ab, seine Freude an allem menschlichen. Und diese Grundeinstellung Angst , ist m.E. Grund für ganz viele Beschwerden, die wir als Zivilisationskrankheiten bezeichnen. Die Mechanik der Angst scheint immer gleich, nur das Objekt der Angst variiert.
Ich mag es, aus den verschienenen Wissenschaften und eigenen Experimenten das herauszulesen, was gleich ist. Es zieht mich irgendwie an. Bin heute froh, nicht damals mit 29 nochmal Psychologie studiert zu haben, wie ich erst wollte, denn sie geht m.E. nicht weit genug, sie ist nach meiner heutigen leicht überheblichen Einschätzung ein Embrio.
Spiritualität ist für mich eigentlich die praktische Arbeit von Psychologie, Philosophie, Religiosität (nicht zu verwechseln mit Religion!) und allem, was man sonst noch mag. Für mich ist das alles andere als Theorie.
Ich weiß nicht, wie man den Einstieg in Spiritualität findet, weiß nichteinmal genau, ob der Begriff sinn ergibt. Ich möchte nicht nur eine fertig programmierte Maschine sein, die anhand der eingegebenen Daten und allerlei Gedankenakrobatik und Arbeit dies und jenes schafft oder eben nicht. Ich möchte Leben kennenlernen, erleben, möchte Grenzen überwinden, über Zäune klettern. Da sein und das so, wie es mir gerade geht, nicht „so sein“, wie ich sein sollte...mich kennenlernen und erleben. Das was hier unbegrenzt (grenzenlos) erscheint und wahnsinnig, das ist das Ausdehnungsphänomen Liebe. (Einen verliebten Menschen sehen viele auch als verrückt an.) Es nimmt Reize auf (Wahrnehmung) und es drückt Impulse aus (Gefühle). Ohne wenn und aber (Bedingungslosigkeit). Pulsieren= nach außen gehen und nach innen gehen. Natürlich bin ich kleines Licht von Liebe noch weit entfernt. Vielleicht genügt es schon, diese Entfernung anzuerkennen.
Aber Spiritualität kann m.E. auch sein, ein Leben nicht in Ziel und Zielerreichung, Wunsch und Wunscherfüllung zu zerhacken, sondern jede einzelne Latte selber an den Schuppen dranzunageln, bewußt. Oder ein Mädchen endlos zu streicheln, ohne im Kopf zu haben, sie ins Bett bekommen zu müssen. Erleben statt erdenken. Spitituell sind viele Menschen automatisch, ohne es zu bemerken..., aber gepaart mit ein bissen Verstand, solltes es das schaffen, was die Welt einen Hauch angenehmer macht. Es klingt sehr unrealistisch, was ich hier zusammenschreibe, glaub ich.
Viele Grüße
Bernd
Hallo Claus.
Den Verstand still stehen lassen, ist nichts anderes als Meditation. Meditation ist „Nicht-Denken“ in Verbindung mit einer Art „Zeuge sein“. Zeuge (in meinem Leben sein) heißt, NICHT mit meiner Persönlichkeit, nicht mit meinem Schmerz, nicht mit meinem Körper identifiziert zu sein, sondern „mich dabei“ zu erleben und die Wahrnehmung ungefiltert zu erleben. Das wird übrigens in der westlichen Psychologie als kompletter Unsinn gesehen, gar als gefährlich. Die Psychologie sieht es als sehr wichtig, dass dein Bewusstsein mit alledem identifiziert ist. Darauf sollte man hinweisen.
Der Mensch versucht in einem meditativen Moment, Wahrnehmung neu zu entdecken, indem er den Filter, durch den jede Wahrnehmung hindurch muss und in dem diese auch bewertet wird, aufgelöst wird. Es geht um nichts anderes, als die Persönlichkeit mal kurz ruhen zu lassen, sie durchlässiger zu machen. „Was“ man dann noch ist, das kann ich dir nicht sagen. Vielleicht frei? Vermutlich so was wie reines Bewusstsein, und das könnte Energie sein, vielleicht die Energie, von der du meinst, dass sie das körperliche Leben überdauert. Aber das weiß ich heute noch nicht und auf mir unklare Sachen lasse ich mich nicht ein. Das geht mir zu weit...das Geschwafel im Esoterikforum ist nicht meine Welt.
Neuerdings hab ich eine Vorliebe dafür, mir eigene Definitionen auszudenken, deshalb mal folgender (kühner) Versuch:
Liebe zeigt sich auf körperlicher Ebene, indem sie jeden chaotisch pulsierenden Prozess (Leben) von Beschränkungen befreit. Je offener ein pulsierender Prozess, desto liebevoller scheint er. Eine Pulsatiosbewegung besteht innerhalb des Menschen m.E. nicht nur beim Blutkreislauf, Atmung, Orgasmusreflex usw., sondern auch innerhalb jeder einzelnen Zelle. Und sobald der Pulsationsprozess (egal welcher!) eingeschränkt ist, bezeichne ich das als Angst. Angst ist der Rückzug des Pulsierens. Angst kann sich in Muskelverspannungen (z.B. sitzt sie im Nacken) oder Hemmungen der Blutzirkulation („kalte Füße“) usw. zeigen. Bezogen auf einen Menschen, nimmt seine Lebendigkeit und Beweglichkeit (E-Motion=Gefühlsgetragenheit) ab, seine Freude an allem menschlichen. Und diese Grundeinstellung Angst , ist m.E. Grund für ganz viele Beschwerden, die wir als Zivilisationskrankheiten bezeichnen. Die Mechanik der Angst scheint immer gleich, nur das Objekt der Angst variiert.
Ich mag es, aus den verschienenen Wissenschaften und eigenen Experimenten das herauszulesen, was gleich ist. Es zieht mich irgendwie an. Bin heute froh, nicht damals mit 29 nochmal Psychologie studiert zu haben, wie ich erst wollte, denn sie geht m.E. nicht weit genug, sie ist nach meiner heutigen leicht überheblichen Einschätzung ein Embrio.
Spiritualität ist für mich eigentlich die praktische Arbeit von Psychologie, Philosophie, Religiosität (nicht zu verwechseln mit Religion!) und allem, was man sonst noch mag. Für mich ist das alles andere als Theorie.
Ich weiß nicht, wie man den Einstieg in Spiritualität findet, weiß nichteinmal genau, ob der Begriff sinn ergibt. Ich möchte nicht nur eine fertig programmierte Maschine sein, die anhand der eingegebenen Daten und allerlei Gedankenakrobatik und Arbeit dies und jenes schafft oder eben nicht. Ich möchte Leben kennenlernen, erleben, möchte Grenzen überwinden, über Zäune klettern. Da sein und das so, wie es mir gerade geht, nicht „so sein“, wie ich sein sollte...mich kennenlernen und erleben. Das was hier unbegrenzt (grenzenlos) erscheint und wahnsinnig, das ist das Ausdehnungsphänomen Liebe. (Einen verliebten Menschen sehen viele auch als verrückt an.) Es nimmt Reize auf (Wahrnehmung) und es drückt Impulse aus (Gefühle). Ohne wenn und aber (Bedingungslosigkeit). Pulsieren= nach außen gehen und nach innen gehen. Natürlich bin ich kleines Licht von Liebe noch weit entfernt. Vielleicht genügt es schon, diese Entfernung anzuerkennen.
Aber Spiritualität kann m.E. auch sein, ein Leben nicht in Ziel und Zielerreichung, Wunsch und Wunscherfüllung zu zerhacken, sondern jede einzelne Latte selber an den Schuppen dranzunageln, bewußt. Oder ein Mädchen endlos zu streicheln, ohne im Kopf zu haben, sie ins Bett bekommen zu müssen. Erleben statt erdenken. Spitituell sind viele Menschen automatisch, ohne es zu bemerken..., aber gepaart mit ein bissen Verstand, solltes es das schaffen, was die Welt einen Hauch angenehmer macht. Es klingt sehr unrealistisch, was ich hier zusammenschreibe, glaub ich.
Viele Grüße
Bernd
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