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Was tun gegen Gewalt?

Nachmittagsphantast

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27. Januar 2006
Beiträge
200
ch bin gestern zufällig Zeuge von Gewalt geworden, die von Ausländern ausgeübt wurde. Leider war ich zuweit von dem Geschehen entfernt, um direkt eingreifen zu können. Es handelte sich um eine Gruppe von etwa fünfzehn Leuten, überwiegend Migranten, etwa zehn Türken, und einer, der osteuropäisch aussah, alle im Alter von etwa elf bis siebzehn, darunter auch mindestens zwei junge Frauen. Eine genaue Personenbeschreibung kann ich leider nicht geben, aber ich würde zumindest das Opfer und einen der Täter wiedererkennen. Es ging sehr schnell. Die Gruppe trieb das Opfer auf einen Hinterhof, der Haupttäter schlug mit beiden Fäusten diesem ins Gesicht und trat ein paarmal kräftig zu. Nach etwa einer halben Minute war es schon vorbei und das Opfer ging, mit blutender Nase, davon, die Gruppe zog ab. Die Ursache für die Schlägerei konnte ich nicht sehen. Während zwei oder drei direkt verwickelt waren, haben die anderen zugesehen. Während der Schlägerei liefen an einem nahegelegenem Weg Passanten vorbei, die aber langsam weitergingen. Warum? Weil die Möglichkeiten, als Einzelner einzugreifen, äußerst begrenzt. Punkt eins ist, mit dem Handy die Polizei zu rufen, das ist noch am Ungefährlichsten, aber sollte man möglichst erst tun, wenn man außer Reichweite der Bande ist. Selbst einzugreifen, dazwischenzugehen, kann damit enden, selbst verletzt zu werden und bzw. oder in den folgenden Wochen ständig mit der Angst zu leben, nachts einen über die Rübe gezogen zu bekommen. Wie geht es weiter, wenn die Polizei die Täter erwischt? Da sie nicht volljährig sind, ist wohl die Aussicht auf Bestrafung relativ gering, und das Opfer lebt weiter in Angst. Es ist wirklich schwierig das Richtige zu tun, bestenfalls hilft noch eine Anzeige, in der Hoffnung, dass sich mehrere Zeugen melden.

Wegsehen ist zumindest auf Dauer auch keine Lösung. Aber die Wurzeln von Gewalt kann man mit einer Anzeige nicht bekämpfen. Die liegen in niedriger Bildung, Arbeitslosigkeit, Langeweile, aber auch in der Erziehung, in der mitunter auch die Religion und Ursprungskultur eine gewichtige Rolle spielt, etwa patriarchaische Erziehungsmethoden, die Minderstellung von Frauen, die Emporhebung von Gewaltausübung und -durchsetzung. Gruppendynamik, um die moralischen Zeigefinger und politisch Korrekten zu beruhigen - ist kein Phänomen unter Ausländern, sondern tritt bei jeder Nationalität und Kulturzugehörigkeit auf. Und sie ist auch kein Phänomen unter Jugendlichen, sondern findet bis ins hohe Erwachsenenalter statt.

Was geht in den Tätern vor? Was geht in den Opfern vor? Ich war selbst auch schon Opfer in meiner Schulzeit, von "einheimischen" Schulkollegen, zwar keine direkte körperliche Gewalt, aber direkte Bedrohung und Mobbing, das ist nicht dasselbe wie oben geschildert, aber es wird von der Psyche her ähnlich schlimm empfunden. Angst ist ein zentraler Punkt von allem. Angst vor allem vor der Gruppe, weniger vor dem Einzelnen, und umgekehrt suggeriert die Gruppe den Einzeltätern ein Selbstwertgefühl, das sie ohne die Gruppe nicht besitzen.

Aus dem Teufelskreis auszubrechen ist für beide Seiten schwierig. Die Opfer müssen sich entweder behaupten/beweisen oder ergreifen immer die Flucht. Die Mittäter, die bloßen Zuseher sind dabei, um nicht selbst Opfer zu werden. Einzelne sind immer schwach, daher die Gruppenbildung...

meint Inntranetz
 
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AW: Was tun gegen Gewalt?

Das einzigste was ich raten kann, ist sofort die Polizei anrufen. Da hat man in der Eile immer Möglichkeiten, sich hinter einem Gebäude, hinter einem Gebüsch zu verstecken, um das Geschehen solange durchzugeben, sich die Gesichter zu merken und selbst unentdeckt zu bleiben. Bei mehreren Jugendlichen, Gruppenschlägereien erst recht. Das ist Zivilcourage!

Weggucken und Reden können sie alle! Wenn es drauf ankommt, wird weggeschaut. Greift wirklich mal Jemand ein und rettet die Lage, wird vom Held und Zivilcourage gesprochen. Dies sind aber dann Situationen, die für den Eingreifenden glimpflich abgegangen sind. Täter befinden sich in Gruppen in einem ausserordentlich starken Hass-/Rachegefühlszustand, sodass die Lage von einem Aussenstehenden meißt nicht zu beurteilbar ist - sowie eingreifen lebensgefährlich sein kann. Ich rate von solchen Handlungen unbedingt ab. Am Besten man stellt sich als Zeuge der Polizei zur Verfügung.

Die Jugendlichen sind dort erfasst und die meisten schon keine Ersttäter.
Sodass es bei erneuten Taten für sie äusserst unangenehm werden kann. Bis hin zur Jugendstrafvollzugsanstalt. So hilflos ist der Staat nicht - er ist jedoch abhängig von Zeugen und Zivilcourage. Es folgen Gespräche mit den Jugendlichen, Trennung und Observationen der Gruppendynamik, Wechsel der Schulen, bis hin zur Besichtigung der Gefängnisse, dass sie sich einen Einblick verschaffen können, was auf sie zukommt, wenn sie so weitermachen.

Ich selbst wurde mehrmals Opfer als Kind von sexuellen Belästigungen und Nötigungen in der Öffentlichkeit. Jedesmal haben alle weggeschaut. Mir passiert sowas gewiss nicht noch einmal, ob ich Opfer oder Täter bei der Handlung sehe.

Täter arbeiten mit der Angst und rechnen damit, dass Opfer sowie Zeugen Angst vor ihnen haben und nichts der Polizei melden. Dem kann man im Einzelnen ein Ende machen, indem man Zivilcourage zeigt.

Kennst Du den Song ? Der ist krass, passend zum Thema

http://www.youtube.com/watch?v=d_PGy-z2yas

Gruss
Lacu
 
AW: Was tun gegen Gewalt?

Das einzigste was ich raten kann, ist sofort die Polizei anrufen. Da hat man in der Eile immer Möglichkeiten, sich hinter einem Gebäude, hinter einem Gebüsch zu verstecken, um das Geschehen solange durchzugeben, sich die Gesichter zu merken und selbst unentdeckt zu bleiben. Bei mehreren Jugendlichen, Gruppenschlägereien erst recht. Das ist Zivilcourage!

Yes.

lg Frankie
 
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AW: Was tun gegen Gewalt?

Ich denke, einer der Hauptgründe ist wie schon erwähnt: Mangelnde Bildung.

Weiters kommen Migranten sehr oft aus Ländern, die in der Entwicklung - sowohl wirtschaftlich als auch persönlich mindestens 100 Jahre hinter uns sind. Das ist nicht negativ gemeint, das ist ein Entwicklungsstand, den wir auch einmal hatten. Das Faustrecht. Leider sind unsere Gesetze und unsere Gesellschaft dafür nicht ausreichend gerüstet.

In manchen "Heimatländern" wird sowas sehr sehr hart bestraft, was auch die niedrige Kiminalitätsrate dort bezeugt - erzählte mir ein Migrant, wo noch andere Bestrafungen angewandt werden. Die sehen unsere Gefängnisse als all inclusive Aufenthalt, den eine Bestrafung ist Freiheitsentzug in deren Augen nicht unbedingt.

Auch das wird sich ändern.
 
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