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Verkehrsminister rettet die deutsche Sprache

AW: Verkehrsminister rettet die deutsche Sprache

Apropos Eisenbahn und Schlag-Zeilen:
Wahrscheinlich wird dieser depperte Ram(m)sauer aus der ChristlichSaudummenUnion eh' bald auf's politische Abstellgleis ge-schlagen...:lachen::lachen::lachen:
 
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AW: Verkehrsminister rettet die deutsche Sprache

Es gibt halt aber auch Fehlentwicklungen ("Klapprechner" wäre so etwas), mit "Ticket" kann ich leben, obwohl ich "Fahrschein" einfach schöner finde (aber - de gustibus...).

Was ist an "Klapprechner" auszusetzen? Dass er eine Silbe mehr hat als Laptop? In den USA gilt man als gebildet, wenn man mehr als zwei dreisilbige Wörter in einem Satz verwendet.
Eine Freundin nennt ihren Kompjuter "Rechenknecht"!

Bis zum Gesichtserker und zum Meuchelpuffer ists da noch weit.

Die Sprachreiniger der 17. 18. 19. Jahrhunderte haben uns eine schöne, wendige, ausdrucksstarke Sprache übergeben, deren Schätze man nicht leichtsinnig, etwa mit der Begründung: Alles ändert sich! Oder gebüldet ausgedrückt: Tempora mutant linguae! wegschmeißen sollte.

Hast schon mal einen Brief Wallensteins gelesen?
So schrieben wir heute, wenns die Puristen nicht gegeben hätte.

Oder ein Interview mit der Modezarin Jil Sander?
Da bitte ich doch sehr um die Gesellschaft für deutsche Sprache!

Gruß
 
AW: Verkehrsminister rettet die deutsche Sprache

Kleine Anekdote: Rühmann sollte mal in einer Rolle das Wort "Zug" sagen; er fragte, ob er nicht "Eisenbahn" sagen dürfe, weil das erstens besser klinge und ihm zweitens mehr Zeit lasse für Mimik und Gestik...

Wie hieß denn wohl die Zugspitze vor der Erfindung der Eisenbahn?:ironie:
 
AW: Verkehrsminister rettet die deutsche Sprache

Was ist an "Klapprechner" auszusetzen?


Hast schon mal einen Brief Wallensteins gelesen?

ad 1) Klapprechner ist einfach nur ein bescheuertes Wort (aber wie gesagt, de gustibus...)
ad 2) Ich lese gerne und viel historisches Material, habe selbst eine Biografie über einen vergessenen Literaten des 19. Jahrhunderts verfasst und dafür in Archiven Originale aufgestöbert... - ich weiß also, dass die Vereinheitlichung der Sprache erst unter wirtschaftlichem Druck Ende des 19. Jahrhunderts durchgesetzt wurde.
Aber es gibt halt geglückte Fortschritte und Schritte nach vorne, die man besser nicht macht.
 
AW: Verkehrsminister rettet die deutsche Sprache

...ist mir durchaus bekannt, Deutsch ist eines meiner studierten Fächer und als Wesen mit großem Latinum weiß ich, dass auch Worte wie "Fenster", "Wein" oder "Mauer" durchaus nicht deutschen Urspungs sind, sondern sich aus dem Lateinischen entwickelt haben.
Alle Puristen bedenken einfach nicht, dass Sprache etwas Lebendiges ist und sich entwickelt (dass es auch Moden gibt, ok), aber gegen Entwicklungen ist ja nichts zu sagen. Es gibt halt aber auch Fehlentwicklungen ("Klapprechner" wäre so etwas), mit "Ticket" kann ich leben, obwohl ich "Fahrschein" einfach schöner finde (aber - de gustibus...).

Kann man eine Sprache überhaupt sinnvoll regulieren?
Ich erinnere mich an die Rechtschreibreform vor einiger Zeit. Aus meiner Anwendersicht ist die ziemlich schiefgegangen!?
Hinter solcher Sprachkritik steckt offenbar viel persönliche Gewohnheit und Ideologie. Englisch ist auch die Sprache der Technik und da viele Menschen Angst vor der Technik an sich haben, empfinden sie solche neuen Wörter als Störung ihrer heimeligen Weltsicht. Ich nehme an, Billet würde ihn weniger stören?
 
AW: Verkehrsminister rettet die deutsche Sprache

Kann man eine Sprache überhaupt sinnvoll regulieren?
Ich erinnere mich an die Rechtschreibreform vor einiger Zeit. Aus meiner Anwendersicht ist die ziemlich schiefgegangen!?
Hinter solcher Sprachkritik steckt offenbar viel persönliche Gewohnheit und Ideologie. Englisch ist auch die Sprache der Technik und da viele Menschen Angst vor der Technik an sich haben, empfinden sie solche neuen Wörter als Störung ihrer heimeligen Weltsicht. Ich nehme an, Billet würde ihn weniger stören?

Sicher kann man eine Sprache bearbeiten, ihr neue Regeln verleihen bzw. die bestehenden Regeln verständlicher machen. Das wurde seit den Grimms und Konrad Duden immer wieder gemacht und wird auch heute noch versucht.
Die in einigen Teilen sicher unsägliche letzte Rechtschreibreform wurde erst so problematisch, als sich die dämlichen Politiker einmischten (ganz besonders der, der uns heute als Bundesgrußaugust vorsteht). Jetzt ist es so, wie es ist; man wird sich daran gewöhnen und irgendwann wird man wieder ein bisschen rumfummeln, um einiges Unlogische wieder zu korrigieren. C'est la vie.
 
AW: Verkehrsminister rettet die deutsche Sprache

Sicher kann man eine Sprache bearbeiten, ihr neue Regeln verleihen bzw. die bestehenden Regeln verständlicher machen. Das wurde seit den Grimms und Konrad Duden immer wieder gemacht und wird auch heute noch versucht.
Die in einigen Teilen sicher unsägliche letzte Rechtschreibreform wurde erst so problematisch, als sich die dämlichen Politiker einmischten (ganz besonders der, der uns heute als Bundesgrußaugust vorsteht). Jetzt ist es so, wie es ist; man wird sich daran gewöhnen und irgendwann wird man wieder ein bisschen rumfummeln, um einiges Unlogische wieder zu korrigieren. C'est la vie.

Ich weiß nicht, wie Duden vorgegangen ist, aber die Gebrüder Grimm haben, wenn ich das recht verstehe, attraktive Literatur geschrieben, die die Leute gerne gelesen haben und deren Sprache deshalb vorbildlich wirkte.
Wenn die Sprache heute "verludert", dann liegt das weniger an fehlenden Gesetzen zur Sprachpflege, sondern an fehlenden attraktiven Vorbildern.
Mangels role models, um Hr. Ramsauer zu ärgern, ist im Volke die Freude an geistreicher Konversation in geschliffener Sprache, wie sie beispielsweise hier im Forum gepflegt wird, nicht mehr so häufig anzutreffen?
 
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AW: Verkehrsminister rettet die deutsche Sprache

Wenn die Sprache heute "verludert", dann liegt das weniger an fehlenden Gesetzen zur Sprachpflege, sondern an fehlenden attraktiven Vorbildern.
Mangels role models, um Hr. Ramsauer zu ärgern, ist im Volke die Freude an geistreicher Konversation in geschliffener Sprache, wie sie beispielsweise hier im Forum gepflegt wird, nicht mehr so häufig anzutreffen?
Diese Ansicht teile ich mit Dir.:)
Straßensprache in Stakkato geschrieben (oftmals als nur Ein-Satz) ist eher Standard. Eine gepflegte Sprache zu führen, zeigt wieder ein Stück weit Klassenabkunft:verwirrt1 -wie Du es zu nennen pflegst.
 
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