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Ute Bock: "Das ist nicht gut, sondern normal"

Walter

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3. Oktober 2002
Beiträge
5.016
Interessantes Interview:

Der Film "Bock for President" begleitet die Flüchtlingshelferin Ute Bock bei ihrer täglichen Arbeit.

Neben Flüchtlingsschicksalen kommt dabei immer wieder der grantelnde Witz der 67-jährigen Wienerin durch. Im Gespräch mit Maria Sterkl erzählen die Filmemacher Houchang und Tom-Dariusch Allahyari sowie Ute Bock selbst, wie es ihnen dabei ergangen ist:

http://derstandard.at/1262209487225/Bock-for-President-Das-ist-nicht-gut-sondern-normal
 
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AW: Ute Bock: "Das ist nicht gut, sondern normal"

Obwohl ich der Vermarktungsstrategie (Bock for Präsident, Bock auf Bock, u.s.w.) nicht ganz folgen kann; auf jeden Fall ist sie eine sehr interessante Persönlichkeit.

Wenn ich in der Schnellbahn Richtung Stadt fahre, huschen oftmals Schwarzafrikaner an mir vorbei, steigen in der einen Station aus, um dann einige Minuten später wieder zuzusteigen. Am Abend beim Nachhausefahren, erkenne ich den einen oder anderen beim Ein- und Aussteigen wieder, den Sinn verstehe ich nicht, aber in einer Großstadt soll Platz für Verschiedenheit sein, sonst wär’ s fad.

Gruß :)
K. M.
 
AW: Ute Bock: "Das ist nicht gut, sondern normal"

Hallo !

Frau Bock ist eine gute und energische Frau; ich durfte sie bei einer Veranstaltung der ACUS (Arbeitsgemeinschaft für Christentum und Sozialdemokratie) als Vortragende life kennenlernen.

Wer weiß schon, ob er nicht auch einmal gezwungen ist, vor irgendwelchen Unholden zu flüchten und dann froh ist, wenn ihn wer aufnimmt.

Der Film kann ihr sicher helfen, sie bekannter zu machen und mehr Geld für die armen Teufel zusammenzukriegen.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Ute Bock: "Das ist nicht gut, sondern normal"

Wenn ich in der Schnellbahn Richtung Stadt fahre, huschen oftmals Schwarzafrikaner an mir vorbei, steigen in der einen Station aus, um dann einige Minuten später wieder zuzusteigen. Am Abend beim Nachhausefahren, erkenne ich den einen oder anderen beim Ein- und Aussteigen wieder, den Sinn verstehe ich nicht, aber in einer Großstadt soll Platz für Verschiedenheit sein, sonst wär’ s fad.
Das kommt mir bekannt vor, aus der U-Bahn. Wahrscheinlich fänden sich da einige, die Schauergeschichten von Drogendealern erzählen... Vielleicht sind das auch Menschen, die kein Geld und kein Dach über dem Kopf haben, ein paar Minuten im Warmen suchen und sich's aus Angst vor Kontrollen lieber nicht zu bequem machen. Keine Ahnung. Aber man könnte sie einfach mal fragen...

Menschen, die wirklich etwas bewegen wollen, möchten mMn nicht mal mit einer möglichen Kandidatur für's Bundespräsidentenamt in Verbindung gebracht werden. Weil sie glauben, da noch weniger bewegen zu können. Ich frage mich, wozu ein Bundespräsident, der wirklich etwas verändern wollte, in der Lage wäre. Mir zumindest wäre auch jemand wie Ute Bock recht, wäre zumindest mal ein Zeichen. Allzuviel kann man eh nicht mehr kaputtmachen, wenn man sich anschaut, was da nach Kirchschläger (für mich der letzte halbwegs würdige Präsident) für Figuren am Parkett standen.

Jedenfalls Respekt vor dem, was die Frau leistet. Aber die Zeit von parteiunabhängigen, sozial engagierten Präsidenten ist wahrscheinlich vorbei (falls es sie irgendwann mal gegeben hat), oder noch nicht gekommen. Ansonsten wäre Karl-Heinz Böhm noch eine Idee...
 
AW: Ute Bock: "Das ist nicht gut, sondern normal"

......... Menschen, die wirklich etwas bewegen wollen, möchten mMn nicht mal mit einer möglichen Kandidatur für's Bundespräsidentenamt in Verbindung gebracht werden. Weil sie glauben, da noch weniger bewegen zu können. Ich frage mich, wozu ein Bundespräsident, der wirklich etwas verändern wollte, in der Lage wäre. Mir zumindest wäre auch jemand wie Ute Bock recht, wäre zumindest mal ein Zeichen. Allzuviel kann man eh nicht mehr kaputtmachen, wenn man sich anschaut, was da nach Kirchschläger (für mich der letzte halbwegs würdige Präsident) für Figuren am Parkett standen.

Jedenfalls Respekt vor dem, was die Frau leistet. Aber die Zeit von parteiunabhängigen, sozial engagierten Präsidenten ist wahrscheinlich vorbei (falls es sie irgendwann mal gegeben hat), oder noch nicht gekommen. Ansonsten wäre Karl-Heinz Böhm noch eine Idee...

Vielleicht liegt es auch daran, dass Österreich hinsichtlich der Auswahl der Spitzenpolitiker ausschließlich durch Beamte der Justiz gesteuert wird. Es „verirrt“ sich kaum jemand aus dem Kultur- Bildungs- oder gar Kunstbereich hinauf an die Spitze, nahezu immer sind es Leute aus dem Polizei- und Justizwesen. Lange vor der Wahl steht der dann „gewählte“ Kandidat fest; ich kann mich erinnern, etwa ein halbes Jahr vor der Wahl des derzeitigen Bundespräsidenten, ihn zusammen mit dem damaligen obersten Verfassungsrichter Österreichs (der jetzt verurteilt wurde), sowie anderen aus der Justiz- und dem BKA am Graben (vor’ m Manz) gesehen zu haben, - diese gratulierten ihm vor meinen Augen zum Bundespräsidenten (ein halbes Jahr vor der Wahl); - das war (und ist immer) bereits vorher fix, da wird im Vorfeld bereits alles ausgeschachert, wer was kriegt; denn letztendlich geht es nur um die Spitzengehälter, wer sich daran laben darf;

Und Menschen wie Kirchschläger oder Kreisky, egal wie man zur jeweiligen Politik steht, die gibt es offensichtlich nicht mehr.

Gruß
K. M.
 
AW: Ute Bock: "Das ist nicht gut, sondern normal"

Vielleicht liegt es auch daran, dass Österreich hinsichtlich der Auswahl der Spitzenpolitiker ausschließlich durch Beamte der Justiz gesteuert wird. Es „verirrt“ sich kaum jemand aus dem Kultur- Bildungs- oder gar Kunstbereich hinauf an die Spitze, nahezu immer sind es Leute aus dem Polizei- und Justizwesen. Lange vor der Wahl steht der dann „gewählte“ Kandidat fest; ich kann mich erinnern, etwa ein halbes Jahr vor der Wahl des derzeitigen Bundespräsidenten, ihn zusammen mit dem damaligen obersten Verfassungsrichter Österreichs (der jetzt verurteilt wurde), sowie anderen aus der Justiz- und dem BKA am Graben (vor’ m Manz) gesehen zu haben, - diese gratulierten ihm vor meinen Augen zum Bundespräsidenten (ein halbes Jahr vor der Wahl); - das war (und ist immer) bereits vorher fix, da wird im Vorfeld bereits alles ausgeschachert, wer was kriegt; denn letztendlich geht es nur um die Spitzengehälter, wer sich daran laben darf;

Und Menschen wie Kirchschläger oder Kreisky, egal wie man zur jeweiligen Politik steht, die gibt es offensichtlich nicht mehr.

Gruß
K. M.
Eigentlich war ich bis jetzt der Meinung, dass es doch irgendeinen Sinn hat, wählen zu gehen. Immerhin konnte ich bisher jedesmal sagen "Ich hab den/die nicht gewählt." Ich hab mich erst letztens aus aktuellem Anlass (Werner Königshofer) wieder mal gefragt, was für Qualifikationen eigentlich die Menschen, die unsere Gesetze beschließen und den Staat verwalten, haben müssen. Die Antwort gefällt mir nicht. Interessant wäre mal zu wissen, was die Österreicher im Allgemeinen von einer Expertenregierung halten würden. Wenn ich mich vorstelle, Menschen wie Hermann Knoflacher oder Helga Kromp-Kolb in einer Regierung... naja, Wunschträume...
 
AW: Ute Bock: "Das ist nicht gut, sondern normal"



Kultus Maximus schrieb:
Vielleicht liegt es auch daran, dass Österreich hinsichtlich der Auswahl der Spitzenpolitiker
ausschließlich durch Beamte der Justiz gesteuert wird. Es „verirrt“ sich kaum jemand
aus dem Kultur- Bildungs- oder gar Kunstbereich hinauf an die Spitze,
nahezu immer sind es Leute aus dem Polizei- und Justizwesen.

Schauen wir uns dazu die Bundespräsidenten der letzten 40 Jahre an:

Heinz Fischer war SPÖ-Parteiapparatschik, und hatte mit Polizei oder Justiz überhaupt nichts
zu tun (angeblich war er immer am Klo, wenn eine heikle Materie behandelt wurde).

Thomas Klestil kam aus dem diplomatischen Dienst (d.h. Außenministerium).

Kurt Waldheim kam ebenfalls aus dem diplomatischen Dienst (d.h. Außenministerium).

Rudolf Kirchschläger kam ebenfalls aus dem diplomatischen Dienst (d.h. Außenministerium).

Franz Jonas war Drucker, und zuletzt Bürgermeister von Wien.


Welcher Bundespräsident kam denn nun eigentlich aus dem Polizei- und Justizwesen?


Das musste auch einmal in aller Klarheit gefragt werden.
 
AW: Ute Bock: "Das ist nicht gut, sondern normal"

Zurück zum Thema bitte - es geht hier nicht um österreichische Bundespräsidenten, es geht um Frau Bock, um Flüchtlinge und Nächstenliebe.
 
AW: Ute Bock: "Das ist nicht gut, sondern normal"





Schauen wir uns dazu die Bundespräsidenten der letzten 40 Jahre an:

Heinz Fischer war SPÖ-Parteiapparatschik, und hatte mit Polizei oder Justiz überhaupt nichts
zu tun (angeblich war er immer am Klo, wenn eine heikle Materie behandelt wurde).

Thomas Klestil kam aus dem diplomatischen Dienst (d.h. Außenministerium).

Kurt Waldheim kam ebenfalls aus dem diplomatischen Dienst (d.h. Außenministerium).

Rudolf Kirchschläger kam ebenfalls aus dem diplomatischen Dienst (d.h. Außenministerium).

Franz Jonas war Drucker, und zuletzt Bürgermeister von Wien.


Welcher Bundespräsident kam denn nun eigentlich aus dem Polizei- und Justizwesen?


Das musste auch einmal in aller Klarheit gefragt werden.

Bis auf den ehemaligen Bundespräsidenten Franz Jonas (- wurde aber ebenfalls über die Justiz abgesegnet) waren/sind alle von Dir genannten Juristen und machten ihre Karriere auch dort, bevor sie (von der Justiz, vor allem der Staatspolizei) für das Außenministerium vorgeschlagen, empfohlen wurden. Auch bei den Bundeskanzlern verhält es sich ähnlich, Justiz, Polizei Sicherheitswesen (Schüssel- ehem. Beamter der STAPO, Vranitzky- ehem. Sicherheitsbeamter (dessen-) - Kreisky- Jurist, der jetzige Kanzler ebenfalls Jurist, seine Karriere begann über öffentliche Anwaltschaften, u.s.w.); ist nicht unbedingt schlecht, ist aber nahezu immer so.

Gruß
K. M.
 
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AW: Ute Bock: "Das ist nicht gut, sondern normal"

Zurück zum Thema bitte - es geht hier nicht um österreichische Bundespräsidenten, es geht um Frau Bock, um Flüchtlinge und Nächstenliebe.

Dieser Umstand in Österreich hängt aber sehr stark mit dem Flüchtlings- und Asylwesen zusammen und sollte auch erwähnt werden.

Über Flüchtlingshilfe und Nächstenliebe:

Ich selbst habe über zwanzig Jahre in einem Wohn- und Nutzgebäude Räumlichkeiten gemietet und eine Firma betrieben, dadurch täglich mit „legalen“ - und „illegalen“ Flüchtlingen/Migranten zu tun gehabt, weil aus finanzieller Gewinnüberlegung der Eigentümer/Vermieter dessen Räumlichkeiten zu weit überhöhten Preisen (pro- Bettenmieten) unter unvorstellbaren Zuständen damit seine Kassen füllte. Durch die zwangsläufig dadurch entstehende Kriminalität (Morde waren nichts seltenes), habe ich alle erdenklichen Einrichtungen im Staat kennen gelernt, vom kleinen Polizeibeamten bis hinauf zum Minister und gesehen wie jeder daraus seine Kariere „bastelt“; - ob „grün“, „blau“, „schwarz“, „rot“ – alle gleich! – die Migranten/Ausländer waren jedem (jeder Partei) wurscht, es ging bei diesen Leuten (welche sich ach so für Ausländer einsetzten) immer nur darum: wer weis was, wer kann wen wo anzeigen, wenn derjenige/diejenigen die Anzeige gegen den oder die zurückzieht/ziehen, welcher Posten wird ihm im Gegenzug dafür angeboten, oder banaler: wie dick ist das Kuvert (alles erlebt, vor meinen Augen).

Das Flüchtlings- Asylwesen ist rechtlich immer in einer Grauzone, immer ist irgend etwas „kriminell“, dadurch bedarf es dann Bürgen, meist Politiker, oder Richter, welche damit entweder ihre Kariere vorantreiben, oder direkt „mitschneiden“. So arm die Flüchtlinge selbst sind, die Politik dahinter ist ekelhaft und ich kann mir nicht vorstellen, dass es, - bei aller Sympathie für Frau Bock und ihre Vorhaben-, viel anders ist. Ferner finde ich den dadurch entstehenden Polizei- und Überwachungsstaat zum kotzen.

Gruß :blume1:
K. M.
 
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