• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Subventionen

M

Minnie

Guest
Hallo!
Aus einem anderen Thread kann man etwas über Subventionen und Landwirtschaft lesen und möchte darüber noch etwas schreiben.
Irgendjemand erzählte mal, dass Bauern teure Landschaftsgärtner sind. Ja klar sie haben ihre Arbeit und produzieren Lebensmittel und ich bin dankbar dafür, weil sonst müsste ich sie selber produzieren und da ich das nicht kann muss ich so nicht verhungern. Nichts gegen die Landwirtschaft, aber die Bauern werden subventioniert und wenn man dann z.B. mitbekommt, dass Tiere bei ihnen leiden müssen und massenhaft gehalten werden, sehe ich es nicht ein! Jetzt in Zeiten wo ALLE den Gürtel enger schnallen müssen kommen dann Zweifel an den Subventionen. Warum wird z.B. der Bergbau subventioniert? Das ist auch noch so ein teurer Spass <i>! Vielleicht ja wegen der Wählerstimmen?! Meiner Meinung sind viele Subventionen nicht wirtschaftlich und es werden Milliarden verschleudert und die Steuerzahlen können sich gegen die Geldverschwendung nicht wehren. Es wird überall so vieles kaputtgespart, aber die Subventionen müssten auch mal neu überdacht werden und nur sinnvoll fliessen.
 
Werbung:
Tja. Inwieweit die Subventionen konkret gerechtfertigt sind, kann ich nicht sagen, weil mir die Informationen dazu fehlen. Aber der Umstand, dass der Ertrag der Bauern von den klimatischen Unwägbarkeiten abhängig ist, sie aber für die Produktion der Rohstoffe für die Grundnahrungsmittel verantwortlich sind - der ist schon eine ausreichende Begründung, für den besonderen Schutz dieser Branche zu sorgen.

Gysi
 
Ja, das stimmt schon. Weil was wäre wenn es auf einmal keine Milch mehr geben würde, weil die Kühe kein Gras hatten weil es zu heiss war oder so und es nicht gewachsen ist sondern vertrocknet. Dann bräuchten die Bauern Geld damit sie ihren Mukos etwas anderes zu fressen geben können. Aber ich glaube es gibt eine ganze Menge schwarzer Schafe unter den Bauern, die ihren Tieren heimlich Medikamente geben dass sie schnell dick werden und wir Menschen wundern uns dann dass wir komisch aussehen oder dass Antibiotikum nicht mehr wirkt. Die Bauern werden hier ganz schön in Schutz genommen! Und wenn denen mal ein paar Wildgänse ein paar Getreidehalme aus den Boden gezogen haben weil sie hungrig waren dann sind das gleich katastrophale Schäden und sie rennen zu den Ämtern und beantragen Hilfen. Andere Berufszweige tragen auch grosse Risiken, leisten viel und werden von niemanden aufgefangen, ganz im Gegenteil, das ist nicht recht!!
 
Minnie schrieb:
Aber ich glaube es gibt eine ganze Menge schwarzer Schafe unter den Bauern, die ihren Tieren heimlich Medikamente geben dass sie schnell dick werden und wir Menschen wundern uns dann dass wir komisch aussehen oder dass Antibiotikum nicht mehr wirkt. Die Bauern werden hier ganz schön in Schutz genommen!
Den Bauern werden Produktionsmengen abgenommen, die der Markt oft nicht braucht. Vielleicht werden die Güter auch nicht genügend kontrolliert, weiß ich nicht. Aber wenn einer auffliegt, der die Produktionsbestimmungen unterläuft und damit die Gesundheit der ahnungslosen Konsumenten gefährdet - na, der ist aber erledigt und wandert für Jahr hinter Gitter. Oder nicht?


Gysi
 
Wenn die Lebensmittelindustrie nur gute Zutaten verwenden würde,, könnten die Bauern wahrscheinlich gar nicht so viel produzieren wie benötigt würde. Schaut man im Supermarkt mal genau auf die Inhaltsstoffe: in den allermeisten Süssigkeiten z.B. ist Glucosesirup, das ist kein Zucker der aus Rüben gemacht wird, sondern billiges Zeugs. Oder im Joghurt was da in manchen Sorten drin ist, uah! Und so weiter...
Die Bauern werden in vielen Bereichen sehr streng kontrolliert. Die Milch z.B., da darf sich kein Bauer einen Patzer erlauben, das gibt richtig Ärger oder wenn jemand Gemüse wie Mohrrüben anbaut, was in die Kindernahrung kommt z.B., das wird kontrolliert ohne Ende und wehe die sind nicht in Ordnung, dann kann der Bauer sie alleine aufmampfen bergeweise.
Aber was meiner Meinung abgeschafft gehört sind die grossen Industrieschweineställe. Das ist wirklich furchtbar, ich war mal in so einem Stall, das sind intelligente Säugetiere und die werden unwürdig gehalten und sind noch viel zu jung und dann verladen und geschlachtet. Das Futter was die bekommen ist nicht das Gesundeste und wird gelagert in riesigen Behältern, normalerweise ist ein Schwein wie der Mensch ein Allesfresser, aber es bekommt kein Gemüse und kein Obst, sondern nur billiges Zeug, dass es schnell dick ist. Aber es scheint legitim zu sein. Und die Menschen, was kaufen sie in grossen Mengen? Schweinefleisch, weil es billig ist! Und hier trudeln die Flyer aus den Supermärkten ins Haus mit Schweinefleischberge auf den Titelseiten, an der Fleischtheke hier aus dem Supermarkt schleppen die Hausfrauen riesige Tüten mit totem Schweinefleisch weg. Hauptsache billig und riesige Portionen müssen auf den Tisch! Und der Bauer mästet fleissig die armen Schweine, die dicht an dicht zusammengequetscht werden und schlechte Luft zum atmen haben, ein schlimmer Kreislauf und die Qualität des Fleisches ist nicht gut! Von mir aus könnte das Schweinemästen ganz abgeschafft werden und die langen Tiertransporte sowieso! Die tun mir so leid die Tiere und solche Bauern sollten keine Subventionen bekommen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die Landwirte und die Gesetze richten sich nach den Kundenbedürfnissen. Das Konsumverhalten ist durchaus veränderungswürdig. Aber sag doch nicht das:
Aber ich glaube es gibt eine ganze Menge schwarzer Schafe unter den Bauern, die ihren Tieren heimlich Medikamente geben
:)

Gysi
 
Minnie schrieb:
Aber was meiner Meinung abgeschafft gehört sind die grossen Industrieschweineställe.

Da gebe ich Dir recht, das hat allerdings auch nichts mehr mit einem Bauern zu tun.
 
Salut!

Minnie, nimm es bitte nicht persönlich, aber der Titel ist so verführerisch ;-).

Wir alle fragen, was geschieht eigentlich mit unseren Steuergeldern und würden wohl am liebsten ganz laut rufen: 'Streicht alle Subventionen - ausser meiner!'
Mal davon abgesehen, was für uns sichtbar und greifbar von Vater Staat tats. investiert wurde - zu unserem Wohl und Nutzen, gibt es da eine Form der staatlichen Investitionen, die man 'Subvention' nennt. Auf die richteten auch unsere Nachbarn, die Schweizer, den Fokus ihrer Aufmerksamkeit und kamen zur denkwürdigen Erkenntnis: 'Gottlob ahnen wir nicht, was alles unter dem Deckmantel der Subvention den Bach runter geht!' Weil ich viel in der Schweiz zu tun habe und die Schweizer hier nicht, oder nur unsichtbar zu Wort kommen, wählte ich sie für diesen Beitrag. Auch, um die deutsche Stimmung nicht noch mehr in den Keller zu drücken ;-). Vielleicht kann ich Euch damit sogar ein Lächeln entlocken. Die konkreten Beispiele, entnommen der 'Gliederung der Bundessubventionen' verstehen sich als je tausend Franken. Subventioniert wird:

Beteiligung der Schweiz an den Verwaltungskosten der Vereinten Nationen mit 31.487 Tausendernoten. Anno domini 1990 kam man noch mit 3.898 aus. Die Inflation...

Kommission in Korea mit 694 Tausender. Wofür Helvetien in Korea eine Kommission braucht, wissen nur die Götter und das Bundeshaus in Bern.

Internationales Ausstellungsbüro in Paris 14.000 - et alors? Ist uns Galliern ein Vergnügen!

Zusammenarbeit mit Osteuropäischen Staaten wurde zu Zeiten des 'Eisernen Vorhangs' mit 6.908 Tausendernötli subventioniert - heute sind es satte 83.541. Eine tolle Tangente, nicht?

Beiträge an internationale Organisationen: ob da die int. Mafia dabei ist? Kosten tut es 179.922 x Tausend.

Baumwollkomitee in Wahington: 21 wunderschöne Tausender verpackten die Schweizer in Gazé und der Steuerzahler kriegt die Wolle!

Prävention Rassismus: 3.425
Ob das reicht, um dumme Rassisten gescheiter zu machen?

Vergütungen an Brieftaubendienst 14 x 1000
Vergeht ihnen da nicht das Gurren?

Ausbildung von Seeleuten: 460.544 muntere Scheinchen gingen dafür den Bach runter. Aber wo liegt der Schweizer Militärhafen genau?

Büro für internationale Matura: klingt fast wie 'Büro für versandete Moneten' und kostete real 49 Tausender.

Historisches Lexikon der Schweiz: per Knopfdruck liefert 'Google' jede Info fast gratis, sie berappen es aber Achtung! mit 4.240 mal 1000!

Unterstützung der Fahrenden: Was kauft man ihnen denn für 226 mal Tausend Franken? Den neuesten Mercedes...?

Integration Ostschweiz: 14.196 Tausender-Noten und die Ostschweizer freuen sich bestimmt, endlich dazu zu gehören.

Fonds zur Erhaltung naturnaher Kulturlandschaften: 48.249 Tausender-Noten. Habe leider nicht rausgefunden, was naturnahe Kulturlandschaften sind. Man vermutet spezielles Bauland, auf dem betuchte Leute aus In- und Ausland ihre Villen stellen.

Erst kürzlich haben Förster und Angestellte aus dem Forstgewerbe in Bern gegen die Kürzungen von Bundesgeldern für den Schutzwald protestiert, worauf Stimmen laut wurden, dass ohnehin mehr als die Hälfte der Gelder verschleudert werden, weil sich bald jeder Förster ein Werkhof in Millionenhöhe leistet. Na so was! Würde uns doch bestimmt nie passieren..., oder?

Wir wissen jetzt, dass das Schweizer Geld vernünftig angelegt ist, mehr brauchen wir auch nicht zu wissen, D/A/F- Gelder sind es bestimmt auch.

Die Schweizer sind aber im Moment nicht mehr so grosszügig. Brüssel erwartet von ihnen für die EU-Erweiterung etwa 500 Millionen, nun tagten sie und es sickerten die ersten Zahlen durch. Mehr als 100 - 200 Mio. wollen sie nicht bezahlen und einige Bundesräte wollen den Betrag mit der 'normalen' Osthilfe verrechnen. Dieser Kredit mit 1,2 Milliarden veranschlagt, soll noch auf 800 Millionen gestutzt werden, aber die Aussenministerin wehrt sich gegen die Verknüpfung mit den Kohäsionszahlungen für die neuen EU-Mitglieder.

Sind das nicht alles ganz hübsche Zahlen?
 
hihi ...

hallo, ihr lieben ...

ich lebe seit 37 jahren auf dem land und bin bei und mit den bauern großgeworden ...
was ich da so von euch lese scheint mir sehr illusorisch zu sein ...

hier bei uns im dorf sieht es so aus, dass nur die 3 größten bauern überlebt haben, die sowieso schon jede menge geld (alle drei durch ländereien, häuser usw. millionäre) hatten und am besten wußten, wie man richtig abstaubt und die es mit der ehrlichkeit und dem vieh nicht so genau nahmen ...

jeder der drei hat sich spezialisiert. der eine macht in obst, der zweite in hühner und gemüse und der dritte in kühe ...
die ca. 10 kleinbauern haben aufgegeben und zum teil umgebaut als reithöfe oder als wohnraum. keine ahnung wovon der rest lebt ...

der eine bauer, der reichste im dorf hatte dann auch noch glück, dass die ice-strecke durch seinen hof und seine ländereien ging. seitdem wird ihm wohl wirklich nie wieder was weh tun. alle fahren diesel, weil sie den ja direkt im hof vom heizöl tanken können.

wir haben leider hier nicht einen einzigen öko-bauern im dorf, so dass mir da ein vergleich fehlt, aber wenn ich bedenke, für was diese drei "armen" bauern noch alles subventioniert werden, dreht sich mir der magen um ...
irgendwie geht das immer alles so an der realität vorbei. ich meine, ich weiß ja nicht, wie das anderswo ist, aber hier bei uns, sind die bauern alle großgrundbesitzer mit unzähligen eigenen häusern, von denen sie miete beziehen (und sich um nichts kümmern...).

@gysi

um dir deine illusionen zu lassen, erzähle ich dir lieber nichts von der tierhaltung oder dem was so alles auf obst und gemüse (bei nacht und nebel) gespritzt wird... ;)

... oder - was mich persönlich immer unheimlich erheitert, wenn ich sehe, von wo überall die leute herkommen, um beim bauern ihr obst/gemüse einzukaufen und ich weiß genau, was er anbaut und was nicht ... da glauben die städter doch tatsächlich, dass unsere bauern eigene weinberge besitzen oder orangen und zitronenplatagen unterhalten... von melonen, bergen von champignons, strauchtomaten usw. mal ganz abgesehen ... *vielgrins* und frisches brot tut der auch gleich noch dazu backen und erst die frischgepressten säfte, die man da kaufen kann ... *lol* ... selbst so banale dinge wie blumenkohl, brokoli und ähnliches sehe ich den bauern im morgengrauen aus der markthalle in der großstadt holen und lache mich scheckig ...
(was glauben die leutz wohl, wo der das im tiefsten winter alles herholt... da wundert sich keiner, dass das angebot gleich bleibt ...)

alles subventioniert ... *gröl*

mara
 
Werbung:
Minnie schrieb:
Hauptsache billig und riesige Portionen müssen auf den Tisch!

Minni, ich stimme deinem gesamten Artikel uneingeschränkt zu!

Vor allem aber: Menschen, die immer und alles haben müssen, müssen billig kaufen, weil sich das sonst nicht ausgeht. Aber vielleicht ist uns das ein Trost: Wenn sie älter sind, werden sie eine Menge Medikamente brauchen, weil sie von giftgespritztem Gemüse und antibiotikaverseuchtem Genfleisch krank geworden sind.

Aber jeder hat die Freiheit, sich zu "Bio" zu bekennen. Das hilft auch den (wirklichen) Bauern, denn die anderen sind bloß Landwirtschaftsindustrielle.

Konfuzi
 
Zurück
Oben