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Studiengebühren?

AW: Studiengebühren?

Danke Jacques - in Deutschland ist das genauso.

Und wer dies schreibt

"Aber auf jeden Fall haben sie mehr Interesse, Fleiß und Initiative gezeigt, als diejenigen, die sämtliche Zwischenexamina erst nach mehreren Versuchen schaffen.
Dies muss nicht unbedingt bedeuten, dass sie später automatisch Asse auf ihrem Gebiet sind, aber zumindest sind die Voraussetzungen, dass sie es werden oder sind, besser als bei den Studenten, die die Studienzeit als Fortsetzung des Schülerlebens sehen, oder denen einfach die Voraussetzungen für ein Studium mit einem erfolgreichen, im Zeitplan liegenden Abschluss fehlen."

scheint noch nicht oft mit Studenten zu tun haben, geschweige denn eine Universität von innen gesehen zu haben.

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Ich zähle mich übrigens zu jenen, die derzeit die Regelstudienzeit bereits überzogen haben , jedoch vom Hobby her bereits großes Interesse VOR dem Studium an diesem Fach gehegt haben. Mir zu unterstellen, ich hätte kein Interesse oder würde keine Initiative zeigen, ist ein wenig dreist.

Zu den nötigen Voraussetzungen für ein "schnelles" Studium hat Jacques bereits alles Wichtige gesagt - ich möchte lediglich hinzufügen, dass es ein großer Irrglaube in unser immer schneller ablaufenden Welt ist, dass eine Erledigung einer Arbeit im Extremtempo automatisch die Beste ist.

Natürlich gibt es in jedem Studium schwarze Schafe, aber aufgrund diesen (wenigen) sollte man nicht alle Studenten über einen Kamm scheren, die etwa mit einem Nebenjob schuften müssen, um ihr Studium zu finanzieren , und durch die fehlende Zeit nicht ausreichend für Prüfungen lernen können.

Ich bin im Übrigen weiß Gott nicht über jedes zusätzliche Semester erfreut, welches wieder 380€ kostet und das ohne jegliche Förderung vom Staat.

Inntranetz
 
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AW: Studiengebühren?

Die Politiker, die euch die Studiengebühren jetzt aufbrummen, sind mit dem Studium fertig. Sie und ihre Gefolgschaft beneiden euch um eure schönen Jahre, weshalb sie Druck als angemessen empfinden, euch den gleichen verbissenen Gesichtsausdruck ins Gesicht zu zaubern. Die Details sollen lediglich eure Gehirne beschäftigen. Geld ist genügend da. Hier werdet ihr langsam aber sicher an die Grundprinzipien der Politik herangeführt.

Liebe Grüße
Bernd
 
AW: Studiengebühren?

Nur damit keine Missverständnisse aufkommen:

Ich bin gegen jede Form von Studiengebühren, und das schon aus Gründen der Chancengleichheit.
M.M.n. sollten die Universitäten allen Befähigten zugänglich sein, egal, aus welchen familiären oder finanziellen Verhältnissen sie stammen. Aber wenn schon Gebühren bezahlt werden müssen, dann eben von allen Studenten, mit dem Anreiz, sie erstattet zu bekommen, wenn die Regelstudienzeit eingehalten wird.
Intranetz, ich wollte dich ganz sicher nicht pers. angreifen, wo ich doch noch nicht mal wusste, dass du studierst. Allerdings weiß ich von Fällen, in denen sich längst verheiratete Frauen und Mütter regelmäßig jedes Semester wieder neu einschrieben (obwohl sie keinen Gedanken an weiteres Studieren verschwenden), um an Vergünstigungen, wie z.B. kostenloses Abo der Tageszeitung, verbilligte Eintrittspreise oder kostenloses Bus- und Bahnfahren zu kommen. Gleichzeitig nahmen sie aber studienwilligen Bewerbern die Studienplätze weg. In solchen Fällen können sich Gebühren nur günstig auswirken.
Ich kann auch nur vom Medizinstudium schreiben, weil das der einzige Studiengang ist, über den ich informiert bin.
Wenn ein Medizinstudent das Physikum zweimal vergeigt (es ist die erste große Prüfung des Studiums), darf er noch ein drittes Mal antreten. Klappt es wieder nicht, wird er an keiner Uni Deutschlands nochmal einen Medizinstudienplatz bekommen, was ich auch richtig finde. Ergo, wer nach 4,5 Jahren immer noch nicht das kann, was normalerweise nach 2 Jahren sitzen muss, ist m.E. für den Beruf des Arztes nicht geeignet.
In anderen Studienfächern ist es doch so, dass man Semester um Semester studieren kann, Scheine hin und wieder mal macht und sich bis zum Abschlussexamen unendlich Zeit lassen kann.
Auch glaube ich nicht, dass Studenten, die jobben müssen, wegen dieser Arbeit Vorlesungen versäumen und Semester in den Wind setzen. Zu arbeiten, um finanziell einigermaßen über die Runden zu kommen, finde ich voll okay. Aber zu jobben, um den nächsten Urlaub zu finanzieren oder das halbe Jahr Australien, das zur Erholung "auch mal sein muss" und deshalb bewusst Studienzeit zu vergeuden, gelten für mich nicht als Argument für den armen und gestressten Studenten. In diesem Fall finde ich Studiengebühren angebracht, wenn sich das Studium über die Regelzeit hinaus verlängert. Ebenso, wenn sich wegen eines zeitaufwändigen Hobbys das Studium verlängert.

Rhona
 
AW: Studiengebühren?

Nur damit keine Missverständnisse aufkommen:

Ich bin gegen jede Form von Studiengebühren, Allerdings weiß ich von Fällen, in denen sich längst verheiratete Frauen und Mütter regelmäßig jedes Semester wieder neu einschrieben (obwohl sie keinen Gedanken an weiteres Studieren verschwenden), um an Vergünstigungen, wie z.B. kostenloses Abo der Tageszeitung, verbilligte Eintrittspreise oder kostenloses Bus- und Bahnfahren zu kommen. Gleichzeitig nahmen sie aber studienwilligen Bewerbern die Studienplätze weg. In solchen Fällen können sich Gebühren nur günstig auswirken.

Auch glaube ich nicht, dass Studenten, die jobben müssen, wegen dieser Arbeit Vorlesungen versäumen und Semester in den Wind setzen. Zu arbeiten, um finanziell einigermaßen über die Runden zu kommen, finde ich voll okay. Aber zu jobben, um den nächsten Urlaub zu finanzieren oder das halbe Jahr Australien, das zur Erholung "auch mal sein muss" und deshalb bewusst Studienzeit zu vergeuden, gelten für mich nicht als Argument für den armen und gestressten Studenten. In diesem Fall finde ich Studiengebühren angebracht, wenn sich das Studium über die Regelzeit hinaus verlängert. Ebenso, wenn sich wegen eines zeitaufwändigen Hobbys das Studium verlängert.

Rhona
Rhona, Ich versuche vergeblich herauszufinden: Bist Du nun gegen "jede Form von Studiengebühren" oder findest Du sie in gar nicht so wenig Fällen, die Du selbst auflistest, doch angebracht? Was gilt nun?
Im Übrigen: Studiengebühren durch zinsniedriger Kredite, die erst Jahre nach Berufsbeginn in kleinen Raten getilgt werden müssen..., welche Chancengleichheit wird dadurch verletzt?

Zitat von Bernd
"Geld ist genügend da."
Ach bitte, lieber Bernd, könntest Du nicht dem deutschen Bundesfinanzminister verraten, wo dies "genügend Geld" ruht.
Grüße von Ziesemann
 
AW: Studiengebühren?

Rhona, Ich versuche vergeblich herauszufinden: Bist Du nun gegen "jede Form von Studiengebühren" oder findest Du sie in gar nicht so wenig Fällen, die Du selbst auflistest, doch angebracht? Was gilt nun?
Im Übrigen: Studiengebühren durch zinsniedriger Kredite, die erst Jahre nach Berufsbeginn in kleinen Raten getilgt werden müssen..., welche Chancengleichheit wird dadurch verletzt?

Zitat von Bernd
"Geld ist genügend da."
Ach bitte, lieber Bernd, könntest Du nicht dem deutschen Bundesfinanzminister verraten, wo dies "genügend Geld" ruht.
Grüße von Ziesemann

Stimmt, es ist nicht richtig herauszulesen, wie ich zu Studiengebühren stehe.
Also, ich bin erstmal gegen Studiengebühren. Wenn sie aber sein müssen, dann eben nur für "Dauerstudenten", und wenn das nicht geht, dann eben für alle, mit der Chance auf Rückerstattung, bei erfolgreichem Abschluss im Zeitrahmen des Regelstudiums.

Rhona
 
AW: Studiengebühren?

von Bernd: "Geld ist genügend da."
von Ziesemann: Ach bitte, lieber Bernd, könntest Du nicht dem deutschen Bundesfinanzminister verraten, wo dies "genügend Geld" ruht.


Hallo Ziesemann, warum so zynisch? Hier eine Auswahl...Geld ist da, für:

- Krieg, Besatzung, Manipulation anderer Länder
- die unterlassene stärkere Besteuerung (ErbSt)von Erben von Anteilen an Personengesellschaften (exorbitante Summe sind da im Spiel, die keine Auswirkung auf Investitionsentscheidungen mehr hätten - Steuergeschenk)
- die Steuerbefreiung von Einkünften von Kapitalgesellschaften die Anteile an anderen KapG haben (das war in Verbindung mit dem sog. Organschaftsmodell ein reines Steuergeschenk 2002
- das Halbeinkünfteverfahren als Nachfolger des Anrechnungsverfahrens (bevorteilte Einkommen ab einem Grenzsteuersatz von 40 % , also die, die genug haben - Steuergeschenk)
- für den Verzicht auf eine wesentlich beherztere Besteuerung von sämtlichen Wertpapiergeschäften (so was wie eine Börsenumsatzsteuer von den Sozis)
- eine zeitweise defizitsbedingte Bezuschussung eines offensichtlich mit politischen Mitteln nicht mehr angreifbaren, völlig unwirtschaftlichen Apparat des „Gesundheits“-Wesens
- im Detail unsinnige Zuschüsse für Stromkonzerne im EEG, KWKG, die ökologische Steuerungswirkung haben sollen, aber auch ohne Zuschüsse durch Eingriff in Privatvermögen (Vorschriften zur Energieerzeugung, bzw, notfalls Verstaatlichungen) möglich wären. Ich weiß Verstaatlichung macht Angst, Armut aber auch. ;o)
- das Geschenk im Zusammenhang mit den CO2-Emmissionspapieren
- offensichtliche Verschwendung von Geld beim Straßenbau
-Bauwerke, die keinerlei Nutzen bringen, lediglich die kulturell geprägten EGO´s mancher Verantwortlichen aufblähen soll, wie das Stadtschloss in Berlin oder die Waldschlösschenbrücke in Dresden oder oder oder...

Das Thema sollten wir vertiefen, lieber Ziesemann.

Viele Grüße
Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Studiengebühren?

M.M.n. sollten die Universitäten allen Befähigten zugänglich sein, egal, aus welchen familiären oder finanziellen Verhältnissen sie stammen. Aber wenn schon Gebühren bezahlt werden müssen, dann eben von allen Studenten, mit dem Anreiz, sie erstattet zu bekommen, wenn die Regelstudienzeit eingehalten wird.

Das hört sich an sich nicht schlecht an - ich weiß jedoch wie gesagt aus eigener Erfahrung , dass auch sehr fleißige , hart arbeitende Studenten,die alles verstehen und nur gute Noten haben etwa das Grundstudium nicht in der Regelstudienzeit beenden können, weil die notwendigen Vorlesungen einfach nicht angeboten werden und Ersatzfächer nicht angerechnet werden. In solchen Fällen sollte man dann Ausnahmeregelungen schaffen, denn der "gute Wille" ist ja erkennbar.

Intranetz, ich wollte dich ganz sicher nicht pers. angreifen, wo ich doch noch nicht mal wusste, dass du studierst. Allerdings weiß ich von Fällen, in denen sich längst verheiratete Frauen und Mütter regelmäßig jedes Semester wieder neu einschrieben (obwohl sie keinen Gedanken an weiteres Studieren verschwenden), um an Vergünstigungen, wie z.B. kostenloses Abo der Tageszeitung, verbilligte Eintrittspreise oder kostenloses Bus- und Bahnfahren zu kommen. Gleichzeitig nahmen sie aber studienwilligen Bewerbern die Studienplätze weg. In solchen Fällen können sich Gebühren nur günstig auswirken.

Die Gebühren treffen dann aber die große Mehrheit, die nicht zu den Sozialschmarotzern zählt. Ich denke , dass es sich bei diesen Frauen oder Männern um Einzelfälle handelt. Im Übrigen ist es z.B. in Österreich so, dass Ausländer nicht kostenlos Bus fahren können, sofern kein Elternteil in Österreich steuern zahlt (wenn ich richtig informiert bin). Ich habe zwei Semester in Mainz studiert, wo auch Nicht-EU-Ausländer von Studientickets für öffentliche Verkehrsmittel profitierten.

Ich kann auch nur vom Medizinstudium schreiben, weil das der einzige Studiengang ist, über den ich informiert bin.
Wenn ein Medizinstudent das Physikum zweimal vergeigt (es ist die erste große Prüfung des Studiums), darf er noch ein drittes Mal antreten. Klappt es wieder nicht, wird er an keiner Uni Deutschlands nochmal einen Medizinstudienplatz bekommen, was ich auch richtig finde. Ergo, wer nach 4,5 Jahren immer noch nicht das kann, was normalerweise nach 2 Jahren sitzen muss, ist m.E. für den Beruf des Arztes nicht geeignet.

Medizin ist auch ein total überlaufenes Studium. Bei 1000 Bewerbern pro Semester in Innsbruck sind verschärfte Regeln meiner Ansicht nach völlig in Ordnung, entsprechend mit scharfen Auswahlkriterien. Wer sich auf ein Medizinstudium einlässt, der weiß in der Regel, welcher Druck auf ihn lastet.

In anderen Studienfächern ist es doch so, dass man Semester um Semester studieren kann, Scheine hin und wieder mal macht und sich bis zum Abschlussexamen unendlich Zeit lassen kann.

Mit der baldigen und fortschreitenden Einführung des Bachelor/Masters an den Universitäten in Deutschland und Österreich ist es mit dem unendlich Zeit lassen längst vorbei. Viele Vorlesungszyklen werden nur noch einmal angeboten, wer jetzt noch im Diplomstudiengang ist, hat den Druck so oder so. Dazu braucht es keine zusätzlichen Gebühren. Wer in den Bachelor/Master einsteigt oder wechselt, wird vorauss. auch ziemlichen Druck haben, da es mehr Prüfungen und mehr "Wettbewerb" gibt. Das ganze neue System wird - so ist mein Eindruck - von vielen Professoren und Lehrenden eher skeptisch beurteilt, da doch ein erheblicher bürokratischer Aufwand mit der Umstellung und zeitweise noch simultan laufenden Diplom/Master verbunden ist. Und es sieht nicht so aus,als ob die Politiker die doppelt arbeitenden Universitätsangehörige doppelt entlohnen werden. Auch von Seiten des Studiums - ich studiere selbst Meteorologie - ist nicht unbedingt eine Verbesserung des Angebots zu erwarten, eher wird es erschwert, sich frühzeitig zu spezialisieren,weil mein ein recht breit gefächertes Grundstudium mit fachfremden Vorlesungen hat (was hat Geologie im Meteorologiestudium zu suchen?).

Auch glaube ich nicht, dass Studenten, die jobben müssen, wegen dieser Arbeit Vorlesungen versäumen und Semester in den Wind setzen.

Ich kenne Kollegen, bei denen das der Fall ist und die deswegen einzelne Vorlesungen nicht regelmäßig besuchen können. Gerade, wenn man kein Bafög bekommt, weil die Eltern *zuviel* verdienen oder man im Ausland studiert, kann es in Sachen Studienfinanzierung eng werden. Zusätzliche Gebühren sind dann nicht unbedingt ein Anreiz, das Studium anzufangen.


Zu arbeiten, um finanziell einigermaßen über die Runden zu kommen, finde ich voll okay. Aber zu jobben, um den nächsten Urlaub zu finanzieren oder das halbe Jahr Australien, das zur Erholung "auch mal sein muss" und deshalb bewusst Studienzeit zu vergeuden, gelten für mich nicht als Argument für den armen und gestressten Studenten.

Davon habe ich überhaupt gesprochen - das sind wieder andere Fälle, wo ich der Ansicht bin, dass diese nicht die Mehrheit darstellen.

In diesem Fall finde ich Studiengebühren angebracht, wenn sich das Studium über die Regelzeit hinaus verlängert.

Das ist dann eben von Fall zu Fall zu unterscheiden, wird aber wohl mit bürokratischem Aufwand verbunden sein.

Ebenso, wenn sich wegen eines zeitaufwändigen Hobbys das Studium verlängert.

Beispiel?

Inntranetz
 
AW: Studiengebühren?

Hallo Ziesemann, warum so zynisch? Hier eine Auswahl...Geld ist da, für:
.....

Das Thema sollten wir vertiefen, lieber Ziesemann.

Viele Grüße
Bernd
Lieber Bernd, das war nicht zynisch sondern Sarkasmus.
In der Tat, wir sollten das Thema vertiefen. Deshalb werde
ich mir auch die Mühe machen, auf jeden Punkt Deiner Ausführungen zu antworten. - Erbitte ein wenig Geduld.
Freundliche Grüße - Ziesemann

@ Rhona
Danke für die Erläuterung. - So ist Dein Vorschlag mindestens(!) ernsthaft diskutabel.
Gruß Ziesemann
 
AW: Studiengebühren?

Hier eine Auswahl...Geld ist da, für:

- Krieg, Besatzung, Manipulation anderer Länder
- die unterlassene stärkere Besteuerung (ErbSt)von Erben von Anteilen an Personengesellschaften (exorbitante Summe sind da im Spiel, die keine Auswirkung auf Investitionsentscheidungen mehr hätten - Steuergeschenk)
- die Steuerbefreiung von Einkünften von Kapitalgesellschaften die Anteile an anderen KapG haben (das war in Verbindung mit dem sog. Organschaftsmodell ein reines Steuergeschenk 2002
- das Halbeinkünfteverfahren als Nachfolger des Anrechnungsverfahrens (bevorteilte Einkommen ab einem Grenzsteuersatz von 40 % , also die, die genug haben - Steuergeschenk)
- für den Verzicht auf eine wesentlich beherztere Besteuerung von sämtlichen Wertpapiergeschäften (so was wie eine Börsenumsatzsteuer von den Sozis)
- eine zeitweise defizitsbedingte Bezuschussung eines offensichtlich mit politischen Mitteln nicht mehr angreifbaren, völlig unwirtschaftlichen Apparat des „Gesundheits“-Wesens
- im Detail unsinnige Zuschüsse für Stromkonzerne im EEG, KWKG, die ökologische Steuerungswirkung haben sollen, aber auch ohne Zuschüsse durch Eingriff in Privatvermögen (Vorschriften zur Energieerzeugung, bzw, notfalls Verstaatlichungen) möglich wären. Ich weiß Verstaatlichung macht Angst, Armut aber auch. ;o)
- das Geschenk im Zusammenhang mit den CO2-Emmissionspapieren
- offensichtliche Verschwendung von Geld beim Straßenbau
-Bauwerke, die keinerlei Nutzen bringen, lediglich die kulturell geprägten EGO´s mancher Verantwortlichen aufblähen soll, wie das Stadtschloss in Berlin oder die Waldschlösschenbrücke in Dresden oder oder oder...
Viele Grüße
Bernd

Lieber Bernd, schneller als gedacht, vermag ich zu antworten.
Allg. Vorbemerkung: Man kann immer einzelne kostenträchtige Projekte des Staates in jedem Fall kritisieren und mit guten Gründen anderer Meinung sein; aber andere sind dazu eben wieder anderer Ansicht, was dem Gemeinwohl am besten frommt. – Deine Liste könnte ich mühelos verdoppeln, z.B. Streichung aller Zuschüsse für Kohle und Landwirtschaft und Abbau der rd. 180 (die genaue Zahl kennt niemand mehr) Subventionen einschl. Steuervergünstigungen. Nur: Setz das mal politisch durch. Prof. Kirchhof, der mit einem solchen Programm der radikalen Streichung aller Steuernachlässe im Wahlkampf 2005 angetreten war, ist kläglich gescheitert und beinahe Merkel mit ihm. Und bei allem Deinen Vorschlägen sind die nachteiligen Sekundärwirkungen zu beachten.
Zum Einzelnen in der Reihenfolge Deiner Auflistung:
1. Krieg – in dieser allg. Form ist der Vorschlag politisch unbrauchbar, wer ist schon für Krieg?
2. ErbSt, jeder Steuerberater kennt eine Vielzahl von Möglichkeiten, diese zu umgehen
3. Einkünfte aus Kapitalgesellschaften. Da magst Du recht haben, ich habe zu wenig detailliertes Fachwissen, um mitreden zu können
4. Halbeinkünfteverfahren. Dito, aber in jedem Fall ist die Gefahr der Kapitalflucht zu bedenken
5. Börsenumsatzsteuer. Dann werden die Geschäfte über ausländische Börsen abgewickelt; im Übrigen ist jede Erschwerung des Kapitalverkehrs kontraproduktiv, weil Kapital stets dahin fließen soll, wo es den höchsten Ertrag abwirft.
6. Gesundheitswesen. Das zu reformieren ist eine Herkulesaufgabe. Wirkliche Sanierung ginge nur über eine drastische Eigenbeteiligung. Das aber politisch durchzusetzen, da kann ich nur noch wünschen „Viel Glück“.
7. Zuschüsse an Stromkonzerne, das hieße z.B. kein Abnahmezwang mehr der Energie aus Windrädern und Solaranlagen. – Willst Du das?
8. CO2-Emissionspapiere sind kein Steuergeschenk sondern dienen der Verminderung des Schadstoffausstoßes – mit beachtlichen Erfolg übrigens
9. Straßenbau. – Lieber Bernd, oft weiß man erst hinterher, ob eine bestimmte Straße sinnvoll ist; aber wie auch immer, wo Menschen zu entscheiden haben, machen sie Fehler, so eben auch beim Ausbau des Verkehrsnetzes. – Steuervergeudung durch Fehlentscheidungen wirst Du immer bekommen, auch wenn man sie natürlich bekämpfen soll.
10. Bauwerke ohne Nutzen? Wie schön gesagt. Nur wer befindet darüber? In der Bürgerabstimmung über die Brücke bei Dresden haben sich, so viel ich erinnere, über 90% für den Bau ausgesprochen. Willst Du über deren Votum hinweggehen? Wer entscheidet, ob ein Bauwerk keinen Nutzen bringt?!

Die politischen Meinungsunterschiede liegen weniger in der Zielsetzung, sondern mehr darin, welchen Weg man gehen kann oder soll und welche Mittel dafür eingesetzt werden können. Das gilt auch für uns beide.

Beste Grüße - Ziesemann
 
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AW: Studiengebühren?

Hallo Ziesemann.

Ich sehe in deinen Argumentationen eigentlich nur politisches Denken. Probleme „leicht modifizieren“, damit man noch in Zukunft zutun hat, seinen Posten behält und nirgends aneckt...und die Wähler trotzdem in sanfter Dummheit und erträglichem Groll wahrt.
von Ziesemann: 1. Krieg – in dieser allg. Form ist der Vorschlag politisch unbrauchbar, wer ist schon für Krieg?
Du redest von Politik. Ich rede von der Wahrheit und Lebensfreundlichkeit.
Welcher krieg war je notwendig, doch höchstens für die Politiker.
2. ErbSt, jeder Steuerberater kennt eine Vielzahl von Möglichkeiten, diese zu umgehen
Bitte in dieser Sache Sachkenntnis zulegen. Ich redete von einer ganz bestimmten ErbSt auf Anteile an PersG. Es ist ein offenes Geheimnis, was ich dort ankreide. Man verschenkt Steuern. Es fehlt am Willen für die Besteuerung von großen Privatvermögen, die vererbt werden.

Was hast du denn da für eine Einstellung, „ich brauch die Steuer nicht erheben, weil irgend ein StB sie ohnehin wieder umgeht“? Solch geistige Haltung ist Politik, keine Ernsthaftigkeit.
3. Einkünfte aus Kapitalgesellschaften. Da magst Du recht haben, ich habe zu wenig detailliertes Fachwissen, um mitreden zu können
Danke, das macht Sinn.
4. Halbeinkünfteverfahren. Dito, aber in jedem Fall ist die Gefahr der Kapitalflucht zu bedenken
Man kann diese Floskel nicht überall anwenden, wo man Reiche bevorteilt. Wenn du das gegenteil von kapitalflucht willst, hast du die gegenwart...z.B. massenhafte Aufkäufe von deutschen Immobilien aus dem Ausland. Was bringt das? Bitte hier auf das Standardargument Arbeitsplätze verzichten, es passt wieder nicht. Die KörpSt-Einnahmen im Jahre 2002 fehlten nahezu, durch die Änderungen.
5. Börsenumsatzsteuer. Dann werden die Geschäfte über ausländische Börsen abgewickelt
Sollen sie.
6. Gesundheitswesen. Das zu reformieren ist eine Herkulesaufgabe. Wirkliche Sanierung ginge nur über eine drastische Eigenbeteiligung. Das aber politisch durchzusetzen, da kann ich nur noch wünschen „Viel Glück“.
Typisch politisches Denken. Die Politik bezeichnet es als Herkulesaufgabe, wenn sie unfähig ist, gegen die Kassenärztliche Vereinigung vorzugehen. Stattdessen wird auf mehr Eigenverantwortung gesetzt.

7. Zuschüsse an Stromkonzerne, das hieße z.B. kein Abnahmezwang mehr der Energie aus Windrädern und Solaranlagen. – Willst Du das?
Nicht die Abnahme. Vorschriften, die direkt in die Art der Stromerzeugung einfgreifen, währen denkbar. Den Arbeitslosen schafft man es ja auch, etwas vorzuschreiben.

8. CO2-Emissionspapiere sind kein Steuergeschenk sondern dienen der Verminderung des Schadstoffausstoßes – mit beachtlichen Erfolg übrigens
Bitte mal erkundigen, was die deutsche Methode bei der Ausgabe eines Emissionsscheines an einen Emmiteenten von der in anderen Ländern unterschied.

9. Straßenbau. – Lieber Bernd, oft weiß man erst hinterher, ob eine bestimmte Straße sinnvoll ist; aber wie auch immer, wo Menschen zu entscheiden haben, machen sie Fehler
*lächel * Wenns nicht mehr weiter geht, ist der Staat dann plötzlich menschlich.
10. Bauwerke ohne Nutzen? Wie schön gesagt. Nur wer befindet darüber? In der Bürgerabstimmung über die Brücke bei Dresden haben sich, so viel ich erinnere, über 90% für den Bau ausgesprochen. Willst Du über deren Votum hinweggehen?
Ich weiß, wie die Meinung der Bürger zustandegekommen ist? Willst du das wissen?
Wir retten Bauwerke, aber treten auf Menschen...und dabei schieben wir Sachzwangabwägungen vor. Ich muss mehr Schlaftabletten nehmen, wenn ich das hier alles lese.

Ich muss dir ganz ehrlich sagen, mich interessiert dieses politische Denken gar nicht. Es beschäftigt doch nur die, dies bezahlt bekommen.

Viele Grüße
Bernd (tut mir leid, ich hab mich schon wieder aufgeregt, und hatte eigentlich versprochen, das nicht mehr zu tun)
 
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