• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

sei du selbst!!!...???

Ibanez

New Member
Registriert
21. März 2006
Beiträge
14
Hallo zusammen,

es geht ums Thema "sei du selbst".

Zu meiner Situation;:
Bei meiner Freundin/Freunden schaffe ich es ohne Probleme aus mir raus zu gehen und ich selbst zu sein.

Sobald aber neue Leute dazukommen, verstumme ich.
Im Berufsleben ist es auch ähnlich.
Ich war im Zuge meiner Ausbildung auf der Berufe Live Messe, ich kannte da keinen, anfangs waren wir zu 2. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich keine Probleme den anderen anzusprechen und ein Gespräch zu beginnen.
Im Laufe der Zeit kamen immer mehr dazu, so daß ich immer weniger redete. Als wir schließlich komplett am Stand vertreten waren, belief sich mein Gesprächsanteil in der Gruppe auf 2 %.
Diese 2 % bestanden dann zu 100% aus Fragen - selber reden, was erzählen fällt komplett weg.

Um den Kreis zu schließen...
Wenn mich dann jemand was fragt, kann ich auch nicht ich selbst sein, oder so reagieren, wie ich normal reagiert hätte.
Ich kann dann nicht ich selbst sein.

Mich stört es generell (stichwort: offenheit), dass ich mich nicht überwinden kann, aber auch im Berufsleben, da dort Networking etc. wichtig ist.
meine Frage an euch ist, wie ihr es schafft, ihr selbst zu sein und wie ihr damit umgeht, wenn ihr auf neue Leute trefft.

Grüße,
Ibanez
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
AW: sei du selbst!!!...???

meine Frage an euch ist, wie ihr es schafft, ihr selbst zu sein und wie ihr damit umgeht, wenn ihr auf neue Leute trefft.

Hallo Ibanez.

Ich hab mein Leben so verändert, dass ich im wesentlichen das tue, was mir gefällt und etwas bedeutet. Und damit gehts eigentlich auch erst richtig los, denn es „öffnet“ sich automatisch, was ich bin und mag. Das hört sich sehr allgemein und normal an, aber ich hab mich von meinen Berufen getrennt, von Menschen, in deren Gegenwart ich mich unwohl fühlte und gehe eigentlich auf keine Feier o.ä. mehr, wo ich nicht hin will. Was jedoch wichtiger ist, ist, sich genauer anzuschauen, welche Persönlichkeit du sein willst und was diese „will“...vielleicht ist es da auch notwendig, ordentlich Luft aus der Seifenblase abzulassen. Mir hats gut getan. Was daraus entsteht, ist, dass du nicht mehr so schnell verletzt bist, wenn dein Selbstbild verletzt ist. Ein Ölgemälde bekommt mitunter ein paar Spritzer Säure drauf...auweia...aber dein ganzes Wesen findet dann manchmal solche Atakken eher lustig, du kannst es mit Abstand sehen. Das ist ein Unterschied. Die Enttäuschung schwindet, weil die Täuschung bewußt wird und sich nicht in Form "eines müssens" vor dir her schiebt, sondern sich auflöst. Und, was interessant ist, du brütest nicht mehr jedes Kuckucksei aus, was dir ins Nest gelegt wurde (Wunsch/Ziel).

Und wenn du jetzt denkst, da bleibt nicht viel übrig, muss ich dir sagen, dass mir mein Leben heute leichter fällt. Es macht Freude. Neue Interessen zeigen sich, man wird impulsiver, aber gleichzeitig in bestimmten schwierigen Situationen etwas bewusster und gelassener. Sich verletzlicher machen, im Sinne vom erspüren sämtlicher Gefühle, also auch mal seine Wut oder seine Unsicherheit zuzugeben, das hat eine interessante Wirkung. Einfach mal testen. Neue Leute lerne ich nicht oft kennen, wenn dann nur „ungeplant“, also keine massenweisen „Bekannten“, die andauernd nur absahnen und ausnutzen wollen. Aber die, die ich mag, mag ich. Und wenn jedes Jahr nur ein Mensch dazu käme, mir reichte das. Aber in Wirklichkeit wird es leichter,jemanden kennenzulernen, ganz einfach, weil du weniger forderst, wenn du weist, was du suchst. Und wenn ich dann neben dem Mädchen sitze und mich, auch ohne mit ihr zu reden, ohne sie zu „unterhalten“, wohl fühle und das in ihren Augen ebenso erkenne, dann reicht mir das.

Wenn du meinst, dass du dir das „nicht leisten kannst“, bist du vielleicht gerade an einem Hindernis, was nicht wirklich existiert, um so größer muss es sich vor dir, die Arme in die hüfte gestützt, aufblähen. Ich kann hier aber nicht auf dich einreden oder dich nach vorn schubsen, das müsste sich in dir selber entwickeln und auf eine Art, die dir entspricht...und vielleicht ist diese Art eben etwas leiser und etwas langsamer, als die immer alles wissenden Menschen um dich herum fordern. Wahrscheinlich haben die noch nichteinmal mitbekommen, wie es ihnen selber geht. Weil sie ein Schauspiel ihr Leben nennen. Da bist du vielleicht schon weiter. Ab da, wo du dich dafür entscheidest echt zu sein, mit allen Konsequenzen...werden sich die Momente langsam mehren, in denen du sehr viel Zeit hast, eigentlich endlos viel. Weil du so, wie du bist, bist. Und keinem "werden" dienen musst, wie die meisten Menschen .Das ist auch interessant.

Grüße
Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: sei du selbst!!!...???

Hallo Ibanez!

Sei du selbst. Diese Aufforderung führt zur Frage "Wer bin ich?"

Und nun kommst du drauf, dass die Seite, die du schon von dir kennst, nicht alles ist. Deine Reaktion könnte ja auch sein: "Aha, so bin ich also in dieser neuen Situation!"

Wenn du einfach zur Kenntnis nimmst, dass du in der Situation, die du geschildert hast, so anders reagiert hast, als du eigentlich wollstest, dann hast du ein neues Stück von dir selbst kennengelernt.

Dazu kommt bei deiner Geschichte noch, dass auch gruppendynamische Prozesse laufen. Wenn du niemanden kennst, aber als gleichwertiger Teilnehmer in der Gruppe agieren sollst, dann kannst du entweder auf die anderen pfeifen und dein Ding durchziehen, oder du hältst dich erst mal zurück und schaust, wo du dich einordnen kannst. Je nachdem, wie du eben bist. :)


Liebe Grüße
:blume1:
lilith
 
AW: sei du selbst!!!...???

Ich weiß, was du meinst.

Sich seinerselbst bewußt werden - wissen was man will
Keine hohen Erwartungen an sich setzen, sich treiben lassen.

Das Problem an der Sache ist, dass ich weiß was ich will, was/wie ich bin.
Ich habe auch schon viel aus der Seifenblase rausgelassen (vielleicht das falsche?), aber ich schaffe es nicht, über meinen schatten zu springen und "meinen Mund zu öffen", wenn ich das verlangen danach habe. ich halte immer damit hinterm berg, irgendwas hält mich noch davon ab.
Vielleicht sind es Gedanken wie: Wie könnte das jetzt auf andere wirken, was denken die anderen über mich.

Ich weiß, dass diese Gedanken unnütz sind - ich weiß, dass es mir egal sein sollte was andere über mich denken - die die mich mögen werden mich auch so akzeptieren wie ich bin, die anderen eben nicht.

Aber in meiner Realität sieht es halt anders aus. Bevor ich was sage, geht mir immer durch den Kopf ( in einem bruchteil einer sekunde): wie kommt das rüber? könnte das wer falsch auffassen - wie wirkt das.
Resultat: Ich sage nichts.


Das Problem an der Sache ist, dass ich "geistig" weiterbin als es mein verhalten zu lässt... und mit der zeit kriegt man das gefühl eine lebende farce zu sein ;)
 
AW: sei du selbst!!!...???

Dazu kommt bei deiner Geschichte noch, dass auch gruppendynamische Prozesse laufen. Wenn du niemanden kennst, aber als gleichwertiger Teilnehmer in der Gruppe agieren sollst, dann kannst du entweder auf die anderen pfeifen und dein Ding durchziehen, oder du hältst dich erst mal zurück und schaust, wo du dich einordnen kannst. Je nachdem, wie du eben bist. :)


Liebe Grüße
:blume1:
lilith

Das stimmt, dessen bin ich mir auch bewußt.
Ich finde es sogar gut erstmal abzuwarten und zu gucken, wie laufen die prozesse ab, jedoch verbleibe ich in dieser passivität, was mir nicht schmeckt!
 
AW: sei du selbst!!!...???

Das stimmt, dessen bin ich mir auch bewußt.
Ich finde es sogar gut erstmal abzuwarten und zu gucken, wie laufen die prozesse ab, jedoch verbleibe ich in dieser passivität, was mir nicht schmeckt!
Wenns dir bewusst ist, dann wirst du es auch einmal schaffen, über diese Angsthürde zu springen.

Was kann schon passieren, außer dass jemand Kritik äußert. Na und? Du kannst doch zu dem stehen was du sagst, oder? Darauf kommts an.

Also mach dir keine großen Sorgen, das ist ein Lernprozess wie viele andere.

:blume1:
 
AW: sei du selbst!!!...???

Wenns dir bewusst ist, dann wirst du es auch einmal schaffen, über diese Angsthürde zu springen.

Was kann schon passieren, außer dass jemand Kritik äußert. Na und? Du kannst doch zu dem stehen was du sagst, oder? Darauf kommts an.

Also mach dir keine großen Sorgen, das ist ein Lernprozess wie viele andere.

:blume1:


Ich will dir nicht zu nahe treten, aber solche Aussagen wie: "du schaffst das schon" bringen mir nicht viel.
Ich arbeite daran schon 2 Jahre und ich habe das Gefühl da tut sich nichts!
Ich habe das gefühl, ich drehe mich im Kreis.
 
AW: sei du selbst!!!...???

Ich will dir nicht zu nahe treten, aber solche Aussagen wie: "du schaffst das schon" bringen mir nicht viel.
Ich arbeite daran schon 2 Jahre und ich habe das Gefühl da tut sich nichts!
Ich habe das gefühl, ich drehe mich im Kreis.

Es tut mir leid, Ibanez, da hab ich dir einen ungebetenen und auch noch überflüssigen Ratschlag gegeben.

Vielleicht findest du Antworten in Büchern wie in Dale Carnegies "Sorge dich nicht, lebe" oder Rene Eglis "Lola-Prinzip". (Es gibt noch mehr davon, aber das sind die bekanntesten.)

Liebe Grüße
lilith
 
AW: sei du selbst!!!...???

Es tut mir leid, Ibanez, da hab ich dir einen ungebetenen und auch noch überflüssigen Ratschlag gegeben.

Vielleicht findest du Antworten in Büchern wie in Dale Carnegies "Sorge dich nicht, lebe" oder Rene Eglis "Lola-Prinzip". (Es gibt noch mehr davon, aber das sind die bekanntesten.)

Liebe Grüße
lilith

Danke für die Empfehlungen.
Bücher habe ich auch schon gelesen. :)

Ich war mehr auf der suche nach persönlichen erfahrungen/ umgangsweisen!
 
Werbung:
AW: sei du selbst!!!...???

von Ibanez: Wie könnte das jetzt auf andere wirken, was denken die anderen über mich.
Moin moin.
Genau das meine ich. Das Bild muss aufrechterhalten werden. Ich würde bei dem Thema etwas länger bleiben, nicht gleich weiterrumpeln.

Ich weiß, dass diese Gedanken unnütz sind - ich weiß, dass es mir egal sein sollte was andere über mich denken

Dieses „sollte“ ist ein Anspruch an dich. Sollen, müssen, dürfen. Woher diese drei Kameraden kommen, das lohnt sich, mal herauszufinden. Wenn du dir deine Persönlichkeit wie ein Radio vorstellst, was die von der Gesellschaft ausgesendeten Wellen (Radioprogramme) empfängt, und verzerrt, durcheinander oder übertrieben laut oder leise wiedergibt. Das Problem ist hier, dass das Radio, wie ein Tonband weiterdudelt, wenn die Radiowellen lange verstummt sind. Nun ist es eine Grundsatzentscheidung, jetzt und in Zukunft vor dem Radiuo zu stehen und herumzuhampeln, oder es einfach blöde vor sich hin leiern zu lassen und sich nicht daran zu stören. Es wird ganz von allein immer leiser. Das Wort „falsch“ kam erst aus diesem Radio...ein Gefühl eine Handlung, einfach nur dasein, wurde erst mit dem entstehen eines sich abgrenzenden Bewusstseins richtig oder falsch, vorher war es einfach nur. Die Frage ist hier, wo du hin möchtest. Möchtest du alles richtig machen.


Hast du schon mal daran gedacht, dir vielleicht von einem Psychologen Hilfe zu holen? , auch wenn das vielleicht ehrenrührig ist? Aus deiner Sicht geht es ja im Wesentlichen um diese Schwellenangst. Meinst du, dir würden Übungen, wie sie z.B. in der Verhaltenstherapie in D. bei sozialen Ängsten oft angewendet werden, beispielsweise Gruppenübungen, Rollenspiele usw. helfen? Vielleicht könntest du auch deine Scheu vor den Weibchen etwas ablegen? Vor Nähe usw?

Es gibt die Möglichkeit sich soziales Verhalten anzutrainieren, wozu die Menschen heute neigen. Das Ergebnis ist m.E. eine immer verlogener werdende Gesellschaft, wo jeder die Kälte kritisiert, aber selber mitmacht, weil er nicht weiß, wie es anders gehen soll, ohne unterzugehen. Deshalb sehe ich eher einen Sinn darin, deine Angst vor dem anderen, vor dem versagen, vor dem anecken, vor dem frei sprechen, vor dem unangenehm auffallen, vor dem ausgegrenzt werden, vor dem alleine sein gezielt anzugehen, vielleicht auch mit nem Thera. Und danach aber einfach durch ausprobieren deinen eigenen „Stil“ entwickeln...keinen fremden annehmen. Und dich parallel vielleicht in Selbsthilfeforen mit anderen Betroffenen zu unterhalten, damit du ein Gefühl dafür bekommst, dass du erstens nicht bekloppt, zweitens nicht allein damit bist, sondern viele von den anderen, die so abgeklärt wirken, genauso unsicher, suchend und verletzlich sind wie du und andererseits verlierst du m.E. auch etwas deine Scheu, wenn du die Probleme der anderen erschnüffelst. Sie sind im Prinzip wie du.

Du kannst auch selber mit kleinen Übungen beginnen, einfach mal Leute in bestimmten, anfänglich leichten, später, etwas schwierigeren Situationen anzusprechen. In Augen schauen, Reaktionen abwarten...dabei deine eigene Angst fühlen, nicht bekämpfen. Machst du sowas schon? Machst du irgendwas, wo du deinen Körper in Bewegung erleben kannst? Wenn ja, dann vielleicht versuchst du mal, es ab und zu mal geziehlt ganz langsam zu machen, egal ob es schwimmen, laufen oder meinetwegen Übungen im Shotokan sind *lächel * es geht darum, herauszufinden, wie es ist, wenn du mehr "im" Körper bist. Vielleicht versuchst du in der Bewegung mal herauszufinden, was man mit "anmutig" meint. Versuch mal, die Gegenstände, die du mit der Hand greifst, so anzufassen und abzulegen, als wenn du in sie verliebt wärst, alsob es die Hand deiner Freundin ist. Ja, du schmunzelst, aber es hat seinen Grund.

Bernd
 
Zurück
Oben