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Rechte Gewalt greift um sich im Osten Deutschlands

P

pispezi

Guest
Liebe Forianer,

aus Anlass einer gerade laufenden Reportage (3Sat) über den frustrierend verlaufenden Prozess zu einem rechtsradikalen Übergriff in Halberstadt (Ex-DDR) möchte ich Euch persönlich etwas fragen:

Wenn Ihr als Zeugen vor Gericht gegen die prügelnde Glatzenpest aussagen solltet, würdet Ihr es trotz Bedrohung tun?

Hintergrund:
Eine Gruppe Schauspieler, die in Halberstadt das Musical "Rocky Horror Picture Show" aufgeführt hatte, war in ihren Theaterkostümen auf die Straße gegangen und von Rechtsradikalen für "Punks" gahalten worden. Die "doitschen" Helden haben sie übel zusammengschlagen, und der gegenwärtige Gerichtsprozess endet offenbar kläglich wg. Mangel an Zeugenaussagen, obwohl die Sache von etwa 50 Leuten beobachtet worden sein soll.

Halberstadt muss man wohl heute schon als "national befreite Zone" (Rechts-Jargon) sehen. Wenn Ihr in einer solchen Umgebung gegen die Prügler aussagen würdet, wäre das - so scheint mir - ein echtes Risiko.

Würdet Ihr es trotzdem tun?
Ich selber habe mir diese Frage auch gestellt und bin - angesichts meines bereits gelebten Lebens und meiner unbändigen Abscheu gegen diese Neonazipest - zur Antwort "ja" gekommen. Möchte aber hinzufügen, dass ich nicht weiß, wie der Faktor "Angst" im konkreten Fall wirken würde...

Ihr versteht sicher:
Ich frage uns alle, zu wieviel Einsatz wir ggf. für Demokratie, Meinungsfreiheit etc. bereit wären.

Liebe Grüße, Euer pispezi :zauberer2
 
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AW: Rechte Gewalt greift um sich im Osten Deutschlands

hmmm...
die werden freigesprochen und dieser junge hier:
https://www.denkforum.at/threads/6520
wird verklagt?

da stimmt doch was nicht!

ich weiss nicht wie schlimm die lage dort in der gegend ist... ob man dann verfolgt wird etc.
grundsätzlich würde ich aussagen ausser es besteht eine echte gefahr für mich oder verwandte/freunde etc.
 
AW: Rechte Gewalt greift um sich im Osten Deutschlands

hmmm...

ich weiss nicht wie schlimm die lage dort in der gegend ist... ob man dann verfolgt wird etc.
grundsätzlich würde ich aussagen ausser es besteht eine echte gefahr für mich oder verwandte/freunde etc.

Ja, @insomnia, dass die Lage da schon richtig übel ist (dass sogar schon der "Mainstream" rechts "denkt"), stimmt wohl leider.

Du gehst also ein Risiko ein, da bin ich recht sicher.

BTW:
Interessant ist, dass der Fremden- (bzw. Anderen-) hass unso schlimmer ist, je weniger von "denen" jeweils da sind...

Darf ich einen nicht EU-konformen Text wagen?
Im Kampfeswillen für die Demokratie (wenn denn nötig) können uns die Amis, Briten und Australier Vorbild sein. Ich finde den angelsächsischen Stil an vielen Stellen schwer erträglich, aber hier sind sie Beispiel. Ich finde, wir alle sollten im Ernstfall alles "Heldentum" aus uns herausholen, was geht.

Schön, dass auch Du es versuchen würdest. :blume1::blume1::blume1:

LG, pispezi :zauberer2
 
AW: Rechte Gewalt greift um sich im Osten Deutschlands

Hallo pispezi.
Dir geht es doch um die Frage traut man sich oder „ab welchen Motiven“ traut man sich oder traut man sich nicht, einen Gewalttäter anzuzeigen/auszusagen, wenn man mit nachfolgender Gewalt der Tätersippe rechnen muss, soweit ich das verstehe.

Vielleicht kannst du näher erklären, warum du das auf „rechte Gewalt greift im Osten um sich“ beziehst? Ich kann den Zusammenhang noch nicht erkennen. :confused:

Soweit
Bernd
 
AW: Rechte Gewalt greift um sich im Osten Deutschlands

Hallo pispezi.
Dir geht es doch um die Frage traut man sich oder „ab welchen Motiven“ traut man sich oder traut man sich nicht, einen Gewalttäter anzuzeigen/auszusagen, wenn man mit nachfolgender Gewalt der Tätersippe rechnen muss, soweit ich das verstehe.

Vielleicht kannst du näher erklären, warum du das auf „rechte Gewalt greift im Osten um sich“ beziehst? Ich kann den Zusammenhang noch nicht erkennen. :confused:

Soweit
Bernd

Hallo Bernd,

ja, so gesehen hast du Recht - für andere Verberchertypen gilt diese private Mut-Frage auch.

Mir war es aber hier darum zu tun, was jeder von uns bereit wäre zu riskieren, wenn es um Demokratie/Meinungsfreiheit etc. geht. Für wie selbstverständlich hält jeder, was er da hat? Die Vergangenheit zeigt, dass man meist erst zu spät merkt, was man einmal hatte!

In dieser Beziehung ist der Osten Deutschlands mit seiner allgemein rechtsextremen und antidemokratischen Tendenz ein böses Fanal. Wehret den Anfängen (wenn es denn noch welche sind)!

LG, pispezi :zauberer2
 
AW: Rechte Gewalt greift um sich im Osten Deutschlands

Mir war es aber hier darum zu tun, was jeder von uns bereit wäre zu riskieren, wenn es um Demokratie/Meinungsfreiheit etc. geht. Für wie selbstverständlich hält jeder, was er da hat? Die Vergangenheit zeigt, dass man meist erst zu spät merkt, was man einmal hatte!

Man nehme jetzt diesen Mugabe dort unten in Afrika...
Einzelne Menschen können da nicht wirklich viel machen!
Sein Gegenkanditat hat sich zurückziehen müssen um das Leben vieler zu schützen.
In so einem Fall akzeptiere ich sogar Kriegsgewalt!
Oder die Generälle von Myanmar. Wieso es sowas noch gibt ist mir unverständlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Rechte Gewalt greift um sich im Osten Deutschlands

Man nehme jetzt diesen Mugabe dort unten in Afrika...
Einzelne Menschen können da nicht wirklich viel machen!
Gemeinsam - Ja! Alleine - Nein!
In so einem Fall akzeptiere ich sogar Kriegsgewalt!
Oder die Generälle von Myanmar. Wieso es sowas noch gibt ist mir unverständlich.

Ja natürlich, insomnia!
Wenn die Dikatur erst einmal gewonnen hat, ist es zu spät für Zivilcourage. Also tue man es davor, und zwar ganz schnell, sobald das Üble auffällt!

Die Frage der Kriegsgewalt, die Du auch stellst, ist wichtig, sollte aber hier nicht das Thema sein. Ich würde mich über einen geeigneten extra Thread von Dir sehr freuen, denn das Problem ist äußerst bedeutsam. :blume1:

LG, pispezi :zauberer2
 
AW: Rechte Gewalt greift um sich im Osten Deutschlands

Verzeihung -

- sind nicht die Innenminister der Länder dafür verantwortlich, daß dergleichen gar nicht erst passiert?

Verweisen nicht die Innenminister darauf, daß insgesamt die linksextremen Straftaten überwiegen?

Der brandenburgische IM Schönbohm hat jedenfalls wenig gegen etwaige nationale Befreiungen getan. Fast möchte man der CDU hier mehr als stillschweigende Duldung zuerkennen. Aber im rot-roten MeckPomm wars nicht anders. Die linken Parteien stehen ja erst recht nicht für verstärkten Polizeieinsatz gegen "rechte" oder andere Straßengewalt - Antifa, wo bist du? Man überläßt das einfach sich selbst.
 
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AW: Rechte Gewalt greift um sich im Osten Deutschlands

hallo, forianer!

als miterleber seit 10 jahren aus einer "national befreiten zone" und als mensch in ähnlichem alter wie rechte gewaltäter(!) und als kumpel von einigen potentiellen, kann ich euch aus erfahrung sagen:

WAS IHR SCHREIBT, IST SCHWACHSINN!

schön dahergesagt, schön vereinfacht, der faschistoide osten, wo "der mainstream schon rechts denkt". sicher gibt es mehr rechtsextreme (am schlimmsten ist das aufkommen von rechten autonomen), das rekrutierungspotential ist höher, aber so einfach mal ganze regierungen o.ä. einfaches dafür verantwortlich machen, ist wie gesagt stupide und zeigt, wie viele (nicht alle) leute hier schreiben, ohne einblick bzw. sogar ohne überblick...erschreckend.
 
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