Rezension Zu "Passion ... von Männerwünschen"
Stephanos Reyntjes
Kritik zu Gibsons "Die Passion Christi" - nachzulesen unter:
www.abi-gaesdonck.de
[Mel sells.........................(Bild im Orignaltext)]
Hier etwas ergänzter Bericht:
"Passion" und Horror und Blutkult und gewalttätiger Nonsense Blutrünstigkeit und absolute Lügen-"Kunst" - mehr eigentlich nicht:
Ein religiöser GAU
K r i e g e r wie Bush und andere mordenden oder geistigen Terroristen - ob staatlich, sektiererisch oder privat-amokmäßig im Mitschüler-Massenmord - es ist dieselbe Kakophonie als geistige Scheiße: eine Lieblosigkeit (getarnt durch: ach, wie kunst- und phantasievoll kann ich alles hin-drehen!), die nur durch Dreck (Sand, Getier, Schlangenversuchung: die alte Eva (als vom lüstern-schwulen Teufel losgeschickt) schleicht wieder als Schlange - urzeitlich-immerdar - rum und will das Selbstopfer Christi verhindern!), Blut (in allem Geseier und Gespritze und als Reliquienschmodder), Gewalt (ob Kajaphas oder die -handlangermäßig, weil sie ja unschuldig sind ? die nur "unter Befehl" - noch brutaler mördernden Soldaten der Römer) und erderschütternder Tod - und jupphei-wetter-dada - die leuchtende Auferstehung des MANNES als größtes optisches Wunder - weltweit - überzeugen will - d.h. also nur körper-technisch (mit Plunder, Blutersatz und Plastik-Corpus) über-reden, jeden Liebesbereiten oder -fähigen übertölpeln will: optisch, akustisch - ja, auch mit einigen Hammerschlägen und Schwerter- und Lanzen-Kruditäten, wo die Kamera (für Euch, meine lieben Zuschauer!!) wegkuckt! Akustisch erleben wir es mit: Männer-Gekreuzige-Gekeuche: ob Bush, ob Hitler, ob Scharon - sie können jubeln oder fühlen sich ergriffen! So "glauben" und wüten Männer, göttlich sich einschleichen zu können: herrschaftswütig, unfehlbar, liebe-leer, geistig weggetreten hinter Theaterkulissen und Filmmimikry. Wer diesem Zwangsgott sich ? als Zuschauer, Beter oder Kirchendiener - unterwirft, vergiftet sich selber und sein(e) ?Lieben?.
Er ? patriarchalisch - ist der Dreigotteinheit Geld, Blut und Show ausgeliefert: Hollywood, du wirst immer wieder auferstehen. Und Gott liebt dich. Und du vergibst dir selber deine Sünden und deine Sünder. Amen - nein: Nicht-Amen. Nein: sooo muss es nicht, s o l l es nicht sein...
Und die letzte Äußerung Christi - echt aramäisch als Zitat von Ps 22 - fehlte hier: "Eli, eli, lama, asabthani!" ?Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen!? Wollte der Götter- und Tod-Gibbon-Gibson (der alte, jesus-süchtige verrückte MAD MAX (unter den Blicken von Ex-Tina Turner), ob in Wüste, Blut oder Tötungslust) nicht mehr unterbringen; Berater waren da wohl überfragt, überfordert. So... : Liebe, Umarmung, Freundschaft, Gemeinschaft, Verschwisterung ? sie fehlten. Alle Jesus-Worte werden zu Wörtern: von Liebe, Lieben, Leben (Liebe, ?Paradies? und ?Mehr-als-der-Tod?; in Rückblenden sind?s triviale, tausendjährig vergebliche Phrasen, nicht gestaltete Momente. Für mich: Be-Drohungen durch Kitsch!
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Je dümmer der Mensch ist, desto mehr Wohlgefallen hat er an sich selbst (so eine deutsche Volksweisheit.) Je dümmer der Glauben, den ein solcher Film verkaufen will, desto mehr Wohlgefallen ordert und verordnen Regisseur, Spieler und Produzenten. Ob Gibson oder die nächsten Seelenverkäufer.
Papst Johannes XXIII ? und man sollte ihn öfter zitieren als den jetzigen Papst, der ein unwürdig-banales Schauspiel um den Film mitspielte (mit preisend-dummen Kardinälen, mit dem Jesuitenpater William J. Fulco): seinen Wahlspruch ?Gehorsam und Frieden? etwa. ?Das kostet etwas, ist aber ein Gewinn für den Himmel?. Für den Passions-Quatsch müsste ich folgern: Stirb oder lass dich frühzeitig umbringen, desto länger hast du was vom Himmel.
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?Geistig? steht dieser Film vor der jüdischen Kulturstufe der Abraham-Epoche. Damals unterließ der Stammvater das traditionelle Sohnesopfer (ja, Engel und Sara, übrigens Abrahams Halbschwester, legten es ihm nahe; und für die Begründung seiner Familiendynastie sah er in der Erziehung des eigenen Nachwuchses mehr Chancen als in der Tötung eigenleiblicher, zufälliger Produkte und in der Rekrutierung fremder Kräfte und Führerqualifikationen). Und diese Kultur breitete sich über die ganze Erde aus, ob christlich oder menschenrechtlich. Hic et nunc aber - im Theater - will ?Gott? (so wollen es die Polit- und Sekten- und Film-Macher) den S o h n geopfert sehen ? auf Teufel (der stets mit schwulen Attributen auftritt) komm? raus. (Die Verdrängung lebt und wird Ungeheuer gebären: Antijudaismus, Antisemitismus, Holocaust ? nixda, das hat es nicht gegeben... )
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Der (nein: h i e r nicht korrupte) Procurator Pilatus, motiviert durch seine Frau Claudia, kommt am besten weg ? in den Bredouillen mit den Juden-Chargen: Kajaphas und König Herodes. Na-tier-lich: reingehen, zahlen - und sich wundern... - wir sind "geistig" vor A b r a h a m. In einem Punkt haben wir C h r i s t e n Vorteile durchs NT: Lasst uns ein bisschen "Henker" - unter Befehl, in Helm, Leder, Beinschutz, mit Blutmasken; römisch&dekorativ ? s p i e l e n ; das kann man beichten.
Fazit: Ne Ries?n-Qual, 'n Ries?n-Oberammergau-GAU!
Es gibt einen deutschen Autor, der der erste Dichter war, der einen Zusammenhang zwischen Viehwaggons und ihren Gebrauch zum Abtransport von Juden beschrieb, am Beispiel von ? na, hören Sie mal: Siegfried von Vegesack (1888 - 1974).
An sein Gedicht ?Christus in München? möchte ich erinnern:
Siegfried von Vegesack:
Christus in München
Als der Herr Jesus Christus nach München kam
Und gleich beim Hauptbahnhof ein möbliertes Zimmer nahm,
Warf ihn ein Schupo nachts aus dem Bette
Und fragte, ob er auch eine Einreiseerlaubnis hätte.
Der Herr Jesus Christus zeigte auf das Evangelium.
Der Schupo blätterte darin herum
Und sagte: "Dies ist kein Ausweispapier -
Kommen Sie mit auf das Polizeirevier!"
Der Herr Jesus Christus kam auf die Polizei.
Man fragte ihn, wo er geboren, und wer und was er sei.
Der Herr Jesus Christus sprach:
"Ich bin geboren in Bethlehem,
Gestorben auf Golgatha bei Jerusalem;
Der Schreiner Josef war mein Vater, und war es doch nie,
Mein Mutter war Jungfrau und hieß Marie."
Der Schupo fragte ihn: "Sind Sie Christ oder Jude?"
Dem Herrn Jesus Christus war es seltsam zu Mute,
er lächelte und sagte: "Ich bin Jude und Christ!"
Da schrie ihn der Schupo an: "Mensch reden Sie keinen Mist
Und wo wollten Sie denn in Bayern hin?"
Der Herr Jesus Christus sprach: "Ich wollte sehn, wie ich gestorben bin;
Das kann man sich ja jetzt alles genau
bei Euch ansehen in Oberammergau!"
Da hat ihn der Schupo schrecklich angeblickt
Und ihn angebrüllt: "Mensch, Sie sind wohl verrückt!
Nach Oberammergau wollen Sie - Sie?
Das ist doch nur für Christen und unsere Fremdenindustrie!
Aber Sie und die ganze Slawiner- und Judenbande
Schmeißen wir raus aus unserm christlichen Bayernlande!"
Und der Herr Jesus Christus ward zum Bahnhof geführt
Und noch selbigen Tages in einem Viehwagen abtransportiert.
Leider hat man nicht mehr vernommen,
Wohin der Herr Jesus Christus aus Bayern gekommen,
Ob er nach Wien oder nach der Tschechoslovakei,
Nach Jerusalem oder Berlin abgeschoben sei.
Vielleicht, daß man ihn auch gefangen hält
In der Ordnungszelle Niederschönenfeld.
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(Zuerst in der ?Weltbühne?, 1923. Zitiert nach der Ausgabe der Briefe von Vegesacks: "Briefe 1914 - 1971". Herausgegeben von Marianne Hagengruber. Grafenau: Morsak Verlag. 1988. S. 74f.)
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Nach den Pop-Inszenierungen (?Jesus Christ Superstar?, ?Jesus in Montreal? oder überall, wo transpla(t)niert wird): hier, auf dem amerikanischen Highway der Korrekten Christen - brutales, sich auf Gott berufendes Volkstheater.Für Masochisten und ihre Einpeitscher und Profiteure.
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Bebilderungen im Original:
Gegenspieler....: Christus und Pilatus.................?
Eva als Schlange, mittelalterlich; gut gemeint......:
OBERAMMERGAU, Kreuzweg...............................:
[Zuletzt bearbeitet von Reyntjes am Mo, 05.04.2004 10:40]