1) Da für dich die "Ostgebiete" überwiegend aus "sozial schwachen" Gebieten zu bestehen scheinen, wirst du sicher auch einsehen, dass die Arbeiter von dort kaum den breiten Arbeitsmarkt in Dtld. tangieren können. Die Rede muss also von den eher geringqualifizierten Arbeitern sein.
2) Von "Zuwanderung" kann wohl kaum die Rede sein, die Zuwanderungsgesetze in Deutschland regeln schon lange nicht mehr die Zuwanderung sondern die Abweisung von Einreisewilligen. Die Vorstellung, dass jährlich Millionen von ausländischen Arbeitern in unseren Markt eindringen ist schlicht falsch und DU stärkst sie, indem du lächerliche Zahlen aus dem Hotel- und Gaststättengewerbe in die Diskussion wirfst.
3) Welchen Grund sollte ein dt. Betrieb haben, "östliche Zuwanderer" einzustellen, wenn es doch angeblich ebensoviele dt. Bewerber gäbe? Davon ausgehend, dass selbst du nicht behaupten wirst, alle Osteuropäer seien illegal Beschäfftigte, wird man wohl schließen müssen, dass es nicht ausreichend dt. Bewerber gibt.
4) Was "man" wirklich nicht mehr hören kann, ist deine immerwährende Behauptung von "unverkennbaren Wahrheiten". Wie kannst du mir "Allgemeinplätze" bescheinigen, wenn dein Standpunkt doch an jedem Stammtisch (ohne werten zu wollen) zu vernehmen ist? Wir können uns ja gegenseitig Allgemeinplätze vorwerfen, so kommen wir sicher weiter
5) Da Deutschland momentan mit dem Niedriglohndruck GLOBAL zu kämpfen hat, ist die Osterweiterung durchaus eine Chance, innerhalb der EU einen wirtschaftlich stabilen Raum zu schaffen, der durchaus unterschiedliche regionale Strukturen beinhaltet und ausgleicht. So gesehen ist die Osterweiterung zwar eine kostspielige und mühsame Investition in die Absicherung der Märkte, durchaus aber eine verheißungsvolle.
Achja, zu "Ausländern" und "Arbeitsmarkt" ein kleines Zitat aus der heutigen SZ (Kontext Köhler und Wählerflucht):
Süddeutsche Zeitung schrieb:
Verantwortlich ist die Dummheit jedes Einzelnen, ob in Leipzig oder Saarbrücken, der eine Partei wählt, die in der massenhaften Rückführung von Ausländern ein Rezept für die Belebung des deutschen Arbeitsmarktes sieht.
Ich möchte natürlich
niemanden damit angreifen (es ist sehr drastisch formuliert und bezieht sich konkret auf die Wählerschaft rechtsextremer Parteien), wo du aber so selbstsicher von "Wahrheiten" spricht, wollte ich dir gerne mal eine andere gegenüberstellen, die ebenso selbstverständlich daher kommt.
Der Parrhesiastes, für den du dich zu halten scheinst, ist eine moralisch integere Gestalt, die gegen den etablierten Herrscher die "Wahrheit" spricht, auch und gerade auf die Gefahr hin, dafür bestraft zu werden. In deinem Fall gibt es aber weder Strafe noch gesellschaftliche Ächtung oder irgendeinen Anschein von moralischer Integrität, woher also dieses Selbstbild? In meinem Heimatdorf im nicht gerade strukturstarken Emsland hört man so'was täglich... vll. könntest du deine Meinung also allmählich wieder als eben solche ausgeben.